Bergwaldrebe, Clematis montana – Sorten, Pflege und Schneiden
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Die als Clematis montana bekannten Bergwaldreben stammen ursprünglich aus Ostasien und sind heute fast in der ganzen Welt verbreitet. Die starkwüchsigen verholzten Rankenpflanzen können über 8 Meter hoch wachsen. Die mehr als 10 verschiedenen Sorten von Clematis montana gehören zu den schönsten und reichblühendsten Clematis-Arten. Die langestielten, vierzähligen Blüten sind meist in Büscheln mit bis zu fünf Stück angeordnet. Die meisten Sorten der Bergwaldrebe blühen im Frühjahr, wobei manche im Herbst ein zweites Mal blühen können.
Standort und Boden
Die wildwachsenden Clematis Arten sind an lichtdurchflutenden Waldrändern und auf sonnigen Waldlichtungen in den Bergen heimisch. Dementsprechend bevorzugen auch die für den Garten gezüchteten Sorten einen sonnigen bis halbschattigen Standort auf frischem, durchlässigen Boden in geschützter Lage. Der Boden sollte humosreich, nährstoffreich, gleichmäßig feucht und schwach sauer bis alkalisch sein. Die Clematis-Pflanzen sind gut kalkverträglich.
- tiefgründiger und humusreicher Boden
- neutraler oder alkalischer pH-Wert
- Standort stets feucht halten, aber zu viel Nässe vermeiden
- zu dichte Lehmböden vor dem Setzen der Pflanze durch Auflockern durchlässig machen
- beim Pflanzen eine Schicht Schotter, Kies oder Sand zugrunde legen, um die empfindlichen Wurzeln Schäden durch Staunässe zu bewahren
Pflanzung
Die stets in Töpfen angebotenen Pflanzen sollten am besten im Frühjahr bis Spätsommer in die Erde gesetzt werden. Dabei ist zu beachten, dass die jungen Triebe sind sehr bruchgefährdet sind. Die Oberkante des Wurzelballens sollte etwa 20 cm unter die Erdoberfläche gesetzt werden, damit der Trieb und die Knospen zunächst etwas geschützt sind.
Wenn die Pflanze Frostschäden erleiden sollte, treiben die Knospen trotzdem wieder aus. Da die Pflanze selbst sonnig stehen sollte, die Wurzeln aber Schatten brauchen, sollten sie durch eine Abdeckung oder durch das zusätzliche Anpflanzen kleiner Stauden vor Sonne geschützt werden.
Gießen
Um sich an einer reichhaltigen Blütenfülle und gesunden Blättern zu erfreuen, benötigt die im Allgemeinen anspruchslose Pflanze regelmäßige Wassergaben und sollte angemessen mit Nährstoffen versorgt werden. Speziell während der heißen Sommermonate mit wenig Regen ist eine ausreichende Wasserzufuhr wichtig. Der Boden sollte nie ganz austrocknen und immer leicht feucht gehalten werden. Im den Feuchtigkeitszustand der Erde festzustellen, genügt eine Daumenprobe des Bodens.
Staunässe und eine sich in deren Folge entwickelnde Wurzelfäule können verhindert werden, indem mit dem erneuten Gießen stets gewartet wird, bis der Boden gut abgetrocknet ist. Beim Gießen sollte darauf geachtet werden, dass ausschließlich der Wurzelbereich Wasser bekommt. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich auf nassem Laub Pilzsporen ansiedeln. Kübelpflanzen müssen in regenarmen Zeiten besonders stark gegossen werden, weil ihre Wurzeln kein Grundwasser aus dem Boden ziehen können.
Düngen
Aller sechs bis acht Wochen sollte die Bergwaldrebe mit einem Kalium-Präparat gedüngt werden, das Phosphor, Stickstoff und Spurenelementen enthält. Zudem empfiehlt es sich, einmalig im Frühjahr 2 bis 3 Liter reife Komposterde in den Boden einzuarbeiten. Da einige Clematis-Arten einen erhöhten Kalkbedarf haben, sollte in deren Wurzelbereich aller zwei Jahre im Winter ein wenig Gartenkalk ausgestreut werden.
Schneiden
Ein Rückschnitt wird von Clematis montana gut vertragen. Zur Auslichtung, zum Verjüngen und zum Eindämmen des Höhenwuchses kann man die Bergwaldrebe unmittelbar nach der Blütezeit bedenkenlos kräftig zurückschneiden. Dabei sollte man allerdings etwas vorsichtig zu Werke gehen, um Beschädigungen der Triebe zu vermeiden. So lassen sich Infektionen der Pflanze mit Welkekrankheiten verhindern. Nach einem Schnitt zum richtigen Zeitpunkt kann der Neuaustrieb noch Blütenknospen für das folgende Frühjahr ausbilden.
Um den Höhenwuchs einzudämmen, können zu lange Ranken etwas gekürzt werden. Dabei sollte das Zurückschneiden maximal um die Hälfte der Rankenlänge erfolgen. Ein solches Kürzen der Triebe ist nicht jedes Jahr erforderlich. Waldreben sind typische Frühlingsblüher. Ihre Blütenknospen entwickeln sich am Holz des Vorjahres. Einige Bergwaldreben neigen jedoch dazu, unten zu verkalken. Das lässt sich verhindern, indem die Pflanzen jährlich etwas ausgelichtet werden.
Anhand seiner Blütezeit, wird Clematis montana in unterschiedliche Schnittgruppen unterteilt. In die erste und größte Gruppe gehören die Frühlingsblüher. Zur zweiten Gruppe zählen die Sorten, die im Frühsommer blühen. Diese bilden oft zusätzlich Spätblüten im Spätsommer oder Herbst aus. Die dritte Gruppe besteht aus den Sommerblühern, die ihre Blüten am neuen Holz austreiben.
Gruppe 1: Blütezeit im Frühling
- ein radikaler Rückschnitt ist kaum nötig
- nach der Blüte lediglich kranke und abgestorbene Triebe entfernen
- das alljährliche Auslichten regt die Bildung neuer Austriebe an, die im kommenden Jahr blühen
- zu große Pflanzen können gekürzt und ausgelichtet werden
- untenliegende Triebe abschneiden, um das Auskahlen des unteren Bereichs der Pflanze zu verhindern
- nach dem Auslichten bilden sich von unten neue Triebe aus
Gruppe 2: Blütezeit im Frühsommer und eventuell nachfolgende Blüte im Spätsommer oder Herbst
- alljährlicher Rückschnitt im November oder Anfang Dezember
- Ranken nicht weiter als bis zur Hälfte ihrer Länge zurückschneiden
- ausgesprochen starkwüchsige Sorten etwas mehr kürzen als schwächer wachsende Sorten
- zusätzlich alle abgestorbenen, schwachen und kranken Pflanzenteile abschneiden
- etwa aller vier Jahre einen extremen Rückschnitt zur Verjüngung ausführen
- dabei im Spätherbst oder im Winter alle Triebe auf eine Restlänge von etwa 30 cm kürzen
Gruppe 3: (Blütezeit im Sommer)
- im Spätherbst oder im zeitigen Frühjahr bedenkenlos Triebe bis auf etwa 30 cm Restlänge kürzen
- Blüten entwickeln sich am diesjährigen Holz
- der extreme Rückschnitt fördert einen schnellen und kräftigen Neuaustrieb
- auf diese Weise bildet die Pflanze jedes Jahr mehr neue Triebe direkt aus dem Boden aus
- zudem fördert der Rückschnitt ein üppigeres Blütenwachstum und lässt die Pflanze jährlich mehrere Meter hoch klettern
Ein Radikalschnitt nach 4 bis 5 Jahren dient der Verjüngung der Kletterpflanze. Wenn notwendig, kann der Rückschnitt bis in das alte Holz gehen. Auch ein ‚auf den Stock setzen‘ ist möglich. Dabei wird die ganze Pflanze auf 10 bis 15 Zentimeter über dem Boden abgeschnitten (auf den Stock gesetzt). Aus den ’schlafenden Augen‘ des verbliebenen alten Holzes treibt die Waldrebe wieder sehr kraftvoll aus.
Vermehren
Vermehrung durch Absenker oder durch Stecklinge im Sommer. Die Aussaat von Samen ist nur bei sortenechten und botanischen Sorten lohnenswert. Die Stecklinge benötigen eine hohe Luftfeuchtigkeit und einen gleichmäßig warmen Boden. Der ideale Zeitpunkt für das Setzen der Stecklinge ist im Mai und Juni. Bei den Stauden ist eine Teilung des Wurzelstocks möglich.
Überwintern
Obwohl sich die Clematis montana ‚Mayleen‘ gut frosthart zeigt, ist ein leichter Schutz im Pflanzjahr oder in strengen Wintern ratsam. Leichte Schäden durch Frost führen zu keinen bleibenden Schäden. Einem guten Neuaustrieb steht nichts im Wege.
- Zum Schutz und als Vorsichtsmaßnahme die Waldreben mit Mulch und Reisig abdecken
- Empfindliche Sorten nur im Kübel pflanzen und zu Winterbeginn in ein geeignetes Winterquartier bringen
- Ideal sind Temperaturen von 0 bis 10 ° C
Die Sorten und ihre Eigenschaften
Clematis montana Grandiflora
- Farbe der Blüten: Cremeweiß
- Blütezeit: Mai und Juni
- Größe der Blüten: 3 bis 5 cm
- Wuchshöhe: 7 bis 12 m
Clematis montana Alexander
- Farbe der Blüten: Weiß
- Blütezeit: Mai und Juni
- Größe der Blüten: 5 bis 6 cm
- Wuchshöhe: 8 bis 12 m
Clematis montana Freda
- Farbe der Blüten: intensiv Rosa
- Blütezeit: Mai und Juni
- Größe der Blüten: 4 bis 5 cm
- Wuchshöhe: 5 bis 8 m
Clematis montana East Malling
- Farbe der Blüten: Malve/Rosa
- Blütezeit: Mai und Juni
- Größe der Blüten: 4 bis 5 cm
- Wuchshöhe: 7 bis 9 m
Clematis montana Pink Perfektion
- Farbe der Blüten: Zartrosa
- Blütezeit: Mai
- Größe der Blüten: 4 bis 5 cm
- Wuchshöhe: 7 bis 12 m
Clematis montana Elisabeth
- Farbe der Blüten: Zartrosa
- Blütezeit: Mai und Juni
- Größe der Blüten: 5 bis 7 cm
- Wuchshöhe: 7 bis 12 m
Clematis Montana Mayleen
- Farbe der Blüten: Zartrosa
- Blütezeit: Mai und Juni
- Größe der Blüten: 4 bis 6 cm
- Wuchshöhe: 7 bis 12 m
Clematis Montana Tetra Rose
- Farbe der Blüten: Pink
- Blütezeit: Mai und Juni
- Größe der Blüten: 5 bis 7 cm
- Wuchshöhe: 7 bis 12 m
Clematis Monana Var Wilsonii
- Farbe der Blüten: Cremeweiß
- Blütezeit: Mai, Juni und Juli
- Größe der Blüten: 4 bis 5 cm
- Wuchshöhe: 7 bis 12 m
Clematis Montana Broughton Star
- Farbe der Blüten: Rosarot bis Pink, gefüllt
- Blütezeit: Mai und Juni
- Größe der Blüten: 6 bis 8 cm
- Wuchshöhe: 5 bis 8 cm
Clematis Montana Jenny Keay
- Farbe der Blüten: Weiß und Rosa, gefüllt
- Blütezeit: Mai und Juni
- Größe der Blüten: 4 bis 6 cm
- Wuchshöhe: 3 bis 5 m
Clematis Montana Marjorie
- Farbe der Blüten: Pink, halb gefüllt
- Blütezeit: Mai und Juni
- Größe der Blüten: 2 bis 4 cm
- Wuchshöhe: 5 bis 8 m
Clematis Montana Rubens
- Farbe der Blüten: Hellrosa
- Blütezeit: Mai und Juni:
- Größe der Blüten: 3 bis 5 cm
- Wuchshöhe: 7 bis 12 m
Clematis Monana Montain Glory
- Farbe der Blüten: Cremeweiß
- Blütezeit: Juni und Juli
- Größe der Blüten: 3 bis 5 cm
- Wuchshöhe: 7 bis 12 m
Clematis montana Odorata
- Farbe der Blüten: Hellrosa
- Blütezeit: Mai und Juni
- Größe der Blüten: 3 bis 4 cm
- Wuchshöhe:
- 7 bis 12 m