Winterharte Bananen, Bananenstauden, mehrjährige
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Bananen sind eine der exotischsten Pflanzen und wer voll und ganz auf ein exotisches Ambiente setzt, kann sich diese als Topfpflanzen in den Garten holen. Allerdings verbreitet sie nicht nur als Kübelpflanze ein sehr südländisches Gefühl, sondern ist auch ausgepflanzt mehr als ein Augenschmaus.
Sind Bananenstauden bei uns winterhart?
Es funktioniert wirklich, man kann in unseren Breiten im Garten Bananen ziehen und auch im Wohnzimmer sind Bananenpflanzen nichts Ungewöhnliches mehr! Robuste Sorten können sogar Minusgrade vertragen, weshalb man Bananen auch ruhig draußen lassen kann. Dies ist darin begründet, das Bananenpflanzen Stauden sind, die sich im Winter oberirdisch komplett zurückziehen. Sie bilden erst im nächsten Frühjahr wieder neue Blätter.
Allerdings können nicht alle Sorten, die der Handel bietet, dauerhaft in den Garten ausgepflanzt werden: Alle Bananen der Art Ensete oder die Obst-Banane müssen im Haus oder im Wintergarten überwintern.
Winterharte Bananen-Arten
- Die japanische Faserbanane Musa Basjoo hingegen kann auch draußen überwintern. Sie muss in ihrer Heimat auch mit frostigen Temperaturen auskommen und so machen ihr auch Minustemperaturen von mehr als 15 Grad minus nichts aus. Im Sommer blüht diese Bananenart sehr schon und bildet sogar Früchte – aber: sie sind sehr klein und ungenießbar. Nicht gerade die Vorstellung, die man von seinen Bananen im Garten hat.
- Eine weitere sehr schöne Art für draußen ist die Yunnan-Zwergbanane, die etwa zwei Meter hoch wird und sehr außergewöhnliche Blätter hat. Ursprünglich kommt diese Pflanze aus den Bergwäldern in Tibet und hat ebenfalls nichts gegen tiefe Temperaturen.
Eines muss man jedoch bei allen Bananenbäumen bedenken: Sie fühlen sich an der frischen Luft wohl, brauchen aber einen sonnigen und windgeschützten Standort. Zudem ist ein regelmäßiges Gießen erforderlich und viel Dünger. Im Winter sollten sie vor allzu großer Kälte geschützt werden. In der Regel sterben nach dem ersten Frost die Blätter ab. Dann sollte man diese gute 50 Zentimeter über dem Boden abschneiden und den Pflanzenstummel mit Holzasche bestreuen. So können die Schnittstellen schneller trocknen.
Bananenstauden überwintern
Empfehlenswert ist es, für den Winter auch mit Draht eine Art Korb um die Pflanze zu bauen, der dann mit Laub oder mit Stroh gefüllt wird. Damit sich keine Nässe stauen kann, sollte man alles gut mit einer Folie abdecken. Befreit wird die Staude von ihrem Wintermantel erst wieder Ende Mai. Innerhalb von kurzer Zeit fängt sie dann kräftig an zu wachsen. So kann beispielsweise die winterharte Banane innerhalb von einer Vegetationssaison bis zu vier Meter hoch werden. Nach drei bis fünf Jahren fängt diese Art sogar an rund fünf Zentimeter lange, gelbe Bananenfrüchte zu bilden.
Bei der Haltung von Bananenstauden im Freien ist das Überwintern ein wesentlicher Aspekt. Die Stauden benötigen im Winter eine Ruhephase, werden nicht gedüngt und relativ trocken gehalten. Austrocknen dürfen sie jedoch nicht. Die Einhaltung der Ruhephase ist wichtig, sonst holt die Pflanze diese im Frühjahr nach und wächst nur spärlich.
Es gibt einfache Möglichkeiten die Bananenstauden zu überwintern:
- Die Staude wird über dem Boden abgesägt, der Boden wird zuerst mit Laub oder atmungsaktivem Vlies bedeckt und anschließend mit einer Plane. Wenn kein Frost mehr zu erwarten ist, wird im Frühjahr der Schutz entfernt und die Staude treibt neu aus. Bei dieser Methode werden die Stauden bis zum frühen Herbst nicht höher als drei Meter wachsen und keine Früchte tragen.
- Alternativ kann ein Drittel vom Stamm abgesägt werden. Um den Stammrest wird ein Drahtkorb mit einem Durchmesser von circa einem Meter gestellt, der vorzugsweise mit Buchenlaub gefüllt wird (dieses verrottet und fault nicht so rasch). Die Methode ist etwas aufwendiger, da an frostfreien Tagen für Belüftung gesorgt werden muss. Im Frühjahr treiben dann aus der Stammmitte die ersten Blätter hervor, die Staude fängt an rasch zu wachsen.
- Hinweis: Diese Angaben gelten für ältere Bananenstauden. Einjährige Stauden oder Ableger sind empfindlicher, da ihre Wurzeln nicht sehr tief ins Erdreich verwurzelt sind und so schneller erfrieren.
Wurde die Bananenstaude richtig überwintert, beginnt sie im Frühjahr sofort zu neue Blätter auszutreiben und bildet im Sommer einige Ableger.
Licht und Standort
Bei der Neuanschaffung einer Bananenstaude, die dauerhaft im Garten gepflanzt werden soll, sollte diese die ersten Tage noch im Topf an einem schattigen Platz stehen. Anschließend kommt sie einige weitere Tage an eine halbschattige Stelle und dann erst an den dauerhaften Standort, der hell und sonnig sein sollte. Durch die allmähliche Gewöhnung an das Sonnenlicht werden Verbrennungen an den Blättern vermieden.
Hinweis: Sehr junge Bananenstauden vertragen zu Beginn noch keine pralle Sonneneinstrahlung.
Gießen
Bananenstauden haben einen hohen Wasserbedarf, müssen immer durchfeuchtet sein. Daher die Stauden regelmäßig, am besten mit kalkarmem Wasser (zum Beispiel Regenwasser), gießen. Staunässe vertragen Bananenstauden nicht. Während der Ruhephase im Winter benötigen die Stauden weniger Wasser, dürfen aber nicht austrocknen. Ballentrockenheit ist schädlich für Bananenstauden.
Bananenstauden düngen
Bananenstauden haben einen hohen Nährstoffbedarf. Stauden, die an einem sonnigen Standort stehen, sollten von März bis Oktober in 14tägigem Abstand mit einem Volldünger gedüngt werden. Pflanzen, die an einer halbschattigen Stelle stehen, werden nur alle vier Wochen gedüngt. Während der Ruhephase wird maximal alle sechs bis acht Wochen gedüngt und das Düngemittel geringer dosiert.
Vermehrung von Bananen
Bananenstauden können durch Aussaat oder Ableger vermehrt werden: Samen müssen 24 Stunden in Wasser eingeweiht werden und anschließend in ein Sand-Torf-Gemisch gegeben. An einem warmen Standort mit einer Temperatur von circa 25 °C keimen die Samen aus. Eine weitere Möglichkeit der Vermehrung ist das Abnehmen und Einpflanzen von Kindel, die Bananenstauden reichlich ausbilden.