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Die besten Hausmittel gegen Algen im Aquarium

Zu bedenken ist, dass alles, was man tut, um die Bedingungen im Aquarium zu verändern, meist mehr als eine Auswirkung hat. So kann etwas, was erst einmal hilft, sich im Nachhinein umkehren und etwas anderes bewirken. Die Beseitigung einer Algenart kann das Wachstum einer anderen fördern. Es ist ein Kreislauf und das ultimative Hausmittel gegen alle Algen gibt es nicht.

Algen deuten immer auf ein Nährstoffungleichgewicht hin. Sie leben von den Nährstoffen, die nicht von anderen „Mitbewohnern“ verbraucht werden. Das hat nicht nur Nachteile, sondern bedeutet auch, dass die Fische nicht eine zu hohe Dosis Makronährstoffe erhalten.  Damit der Überschuss an Nährstoffen abgebaut wird, müssen ideale Bedingungen geschaffen werden. Das beste Hausmittel ist, das Aquarium so anzulegen, einzurichten, aufzustellen und zu pflegen, dass alles harmonisch zusammenpasst. Nur ein Faktor, der nicht passt, bringt alles ins Ungleichgewicht. Kommen mehrere zusammen, verschlechtert sich die Situation. Das nutzen die Algen, die immer vorhanden sind. Sie beginnen, sich massenhaft zu vermehren.

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Die besten Mittel gegen Algen

Die besten Mittel sind also, ideale Bedingungen im Aquarium zu schaffen. Chemie scheidet aus, aber es gibt genügend Mittel und Wege, das zu erreichen. Chemische Mittel bringen meist nur kurzfristig eine Besserung. Solange die Ursache des Algenwachstums nicht beseitigt ist, kommen die Algen immer wieder.

Richtige Größe des Aquariums

Richtige Größe des Aquariums in kleinen Becken kommen Algen deutlich häufiger vor. Deshalb sollte lieber ein größeres genutzt werden. Bei der Größe kommt es natürlich auf den Besatz an. Kleine Fische benötigen weniger Platz als große. Anfänger sollten mit 100 Litern beginnen und mit einfach zu haltenden Fischen. Wer dieses Hobby für sich entdeckt, wird schnell ein größeres Becken benötigen und meist steigert sich das mit den Jahren immer weiter.

Richtiger Standort

Das Aquarium sollte hell, aber nicht sonnig aufgestellt werden. Zu viel Sonne fördert das Algenwachstum, zumindest bei vielen Arten. Kieselalgen dagegen wachsen bei weniger Licht besser.

Eine gute Wasserqualität

Trinkwasser testen, speziell welche Nährstoffe enthalten sind. Dafür gibt es Test-Sets im Handel.

Passendes Licht

Das Licht bestimmt den Nährstoffverbrauch der Pflanzen. Je mehr Licht im Becken ist, umso mehr Nährstoffe entstehen. Bei zu viel Licht schaffen es die Pflanzen nicht, diese aufzubrauchen. Bei zu wenig Licht wachsen die Pflanzen schlecht und schaffen es erst recht nicht. Algen profitieren von dem Überangebot. Das Licht muss reduziert werden, ob Tageslicht oder künstliches Licht. Mehr als 12 Stunden Licht sind ungünstig, meist reichen 10 Stunden.

Filter

Algen mit Frosch

Da ein Aquarium zu klein ist, besitzt es keine Selbstreinigungskraft. Schadstoffe werden nicht abgebaut und der Nährstoffverbrauch geregelt. Das biologische Gleichgewicht kann sich nicht allein einstellen. Filtersysteme bringen Abhilfe. Selten reicht ein einziger Filter aus. Besser sind zwei Filtersysteme, eine biologische Filterung und ein mechanisch arbeitender Filter. Die biologische Filterung funktioniert mit Millionen Mikroorganismen. Bei den mechanischen wird Wasser durch Filter von groben und feinen Schmutzpartikeln befreit, also von Kot und Futterresten. Zusätzlich gibt es noch jede Menge anderer Filter. Am besten lässt man sich über die Filterung von einem Fachmann beraten.

Bodenbelag

Je nachdem, womit der Aquariumboden bedeckt ist, mögen dies Algen oder eben nicht. Blaualgen besiedeln mit Vorliebe weiße oder helle Kiesel. Tauscht man die gegen dunkle, verschwinden in der Regel auch die Blaualgen.

Pflanzenbesatz

Ein Aquarium kann gar nicht genügend Pflanzen beherbergen. Je mehr man darin hat, umso besser ist es. Pflanzen verbrauchen Nährstoffe, je mehr, umso weniger bleiben für die Algen. Algen und Pflanzen sind Nahrungskonkurrenten. Je weniger Pflanzen die Nährstoffe verbrauchen, umso mehr Algen gibt es. Günstig sind schnellwachsende Pflanzen, auch wenn diese hin und wieder zurückgeschnitten werden müssen, weil sie zu groß geworden sind. Auch wichtig ist die Anzahl der Pflanzenarten. Je mehr verschiedene, umso besser. Jede Pflanze bevorzugt andere Nährstoffe und so decken sie eine größere Palette ab, die verbraucht wird. Monokultur ist immer schwierig.

Fischbesatz

Die Menge und Größe der Fische und anderen Lebewesen der Größe des Beckens anpassen. Zu viele Fische produzieren zu viel Kot, zu viele Nährstoffe. Grundsätzlich gilt, umso größer das Aquarium, umso leichter lässt sich das biologische Gleichgewicht halten, aber auch ein 1.000 Liter Becken lässt sich überfüllen. Günstig ist eine gewisse Anzahl an Algenfressern. Dazu gehören Süßwasserkrebse, Antennenwels, Amano-Garnelen (fressen nur Pinselalgen)

Ausreichend CO2

Ausreichend CO2 brauchen Pflanzen als Grundlage zur Ernährung und dem Wachstum. Bei der Photosynthese der Pflanzen entsteht Sauerstoff. Diesen benötigen die Lebewesen im Aquarium. Sind viele Pflanzen im Becken, wird CO2 schnell verbraucht, weshalb eine zusätzliche CO2-Anlage sinnvoll ist. Zu hoch darf die Konzentration allerdings auch nicht sein. Eine zu hohe CO2-Konzentration kann durch die Belüftung des Aquariums über einen Ausströmstein mit Luftpumpe gesenkt werden.

Futtermenge

Häufig wird zu viel gefüttert. Die Futterreste fallen zu Boden, bleiben liegen und zersetzen sich. Nährstoffe werden freigesetzt. Was die Fische nicht in den ersten 10 Minuten nach Fütterung gefressen haben, ist zu viel. Deshalb hilft bei Algenbefall häufig, die Futtermenge zu reduzieren.

Düngung

Warum düngen, wenn schon zu viel Nährstoffe vorhanden sind? Die vorhandenen Makronährstoffe reichen den Pflanzen häufig nicht. Sie benötigen auch Mikronährstoffe. Die müssen zugeführt werden, allerdings mit Bedacht. In einem Aquarium herrscht eine spezielle Nährstoffkonzentration. Einige Nährstoffe sind im Überschuss vorhanden und einige werden schnell verbraucht, bzw. fehlen ganz. Guter Dünger muss die Lücken gezielt ausgleichen. Dazu muss man allerdings seine Wasserwerte kennen.

Reinigung

Algen mit Frosch

Algen lassen sich manuell recht gut entfernen. Bei Fadenalgen reicht es, mit einem unlackierten Stecken durch das Wasser zu stöbern, die Algen bleiben hängen und wickeln sich bei Richtungswechsel richtig darum. Viele Algen lassen sich einfach abwischen, von den Pflanzen, den Scheiben und Gegenständen. Den Boden kann man absaugen, enthaltene Algen werden mit ausgespült.

Wasserwechsel

Beim Wasserwechsel streiten sich die Gelehrten. Die einen schwören drauf, bei Problemen wöchentlich Wasser zu entnehmen (25 bis 50 Prozent), die anderen raten dringend davor ab. Hier hilft nur ausprobieren. Es kommt sicher etwas auf die Zusammensetzung des Wassers an. Trinkwasser ist nicht gleich Trinkwasser, es gibt durchaus krasse Unterschiede. Je nach Inhaltsstoffen kann der Wasserwechsel helfen oder auch nicht und sogar die Situation verschlimmern.

Angebliche Hausmittel

Natürlich gibt es immer wieder als Hausmittel deklarierte Tipps, wie man Algen bekämpfen kann. Oft sollen sie aber nur den Verkauf ankurbeln und bringen nicht wirklich etwas. Allerdings muss sich da jeder ein eigenes Bild machen. Probieren geht über Studieren und die Not macht ja manchmal erfinderisch.

  • Stücken von Granit, Schiefer und Basalt im Wasser, sozusagen als Deko, sollen Algenbewuchs vorbeugen. Aquarienbesitzer mit Erfahrung lachen darüber. Die Steine machen das Wasser härter. Manche Algen vertragen das nicht gut, aber Fische und Pflanzen ebenfalls nicht.

  • Verkupfertes Blumenwasser soll die Algenbildung verhindern. Kleine Euromünzen im Wasser schützen Blumenstängel vor Fäulnisbakterien und Algen. Allerdings sind schon kleineste Mengen Kupfer giftig für Fische. Was in der Blumenvase funktioniert, ist nicht auf ein Aquarium übertragbar, jedenfalls nicht für ein besiedeltes.

  • Aspirin-Tabletten – 1 Tablette auf 100 Liter Wasser, soll Pinselalge bekämpfen, angeblich auch andere Algen. Es gibt einige Berichte, da wird dem Aspirin zugeschrieben, geholfen zu haben. Ebenso viele berichten aber genau das Gegenteil. Hier hilft nur wieder ausprobieren, allerdings immer im Hinterkopf behalten: „Über Risiko und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren …“ Aspirin ist ein typisches Beispiel von: „Jedes Ding hat seine zwei Seiten“ Filterbakterien werden ebenfalls beseitigt.

  • Strohextrakt – „…gut getrocknetes Gersten- oder Weizenstroh (pro 100 Liter Wasser 4 bis 5 Hände voll) in eine sehr löchrige Plastiktüte packen, diese zubinden und in das Aquarium hängen.“ Die Trübung bleibt wohl nicht lange, die Wirkung soll nach 2 bis 3 Tagen einsetzen.  Wichtig sind das Absaugen der Algen und ein Wasserwechsel. Das Stroh muss alle 10 Tage erneuert werden. In Teichen funktioniert diese Methode ziemlich gut. Im Aquarium kann sie funktionieren. Einen Nachteil gibt es, der Beutel ist nicht gerade ein optisches Highlight und je größer das Becken, umso größer der Beutel.

Fazit

Wer optimale Bedingungen schafft, wird wenig Probleme mit Algen haben. Ganz vermeiden lassen sie sich nicht, das ist auch gar nicht notwendig. Selbst im ultimativen Aquarium können Algen eingeschleppt werden. Wichtig ist, dass sie sich nicht stark vermehren. Das erreicht man am besten durch oben angeführte Maßnahmen. Wirkliche Hausmittel gibt es selten. Zwar wird viel herumexperimentiert und zahlreiche Mittel helfen auf den ersten Blick, aber sie haben alle Nebenwirkungen. Auf die eine oder andere Art rächen sich diese Mittelchen. Besser ist, dafür zu sorgen, dass das Wasser in Ordnung ist, die Pflanzen und Fische gesund, das regelmäßig gereinigt und das Wasser ausgetauscht wird, dass nicht zu viele Fische im Becken sind, dafür aber zahlreiche Pflanzen, dass nicht zu viel gefüttert wird und dass die Filter funktionieren. Dies alles in der Kombination sorgt für ein gut funktionierendes Aquarium.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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