Weihrauchpflanze, Plectranthus coleoides – Pflege des Weihrauchs
Inhaltsverzeichnis
Ursprünglich kommt die Weihrauchpflanze (Plectranthus coleoides) aus Indien und ist hierzulande eine beliebte Balkonpflanze. Von der Pflanze gibt es mittlerweile zahlreiche Hybriden, die sich in erster Linie durch ihre Blattfärbungen bzw. Muster unterscheiden. Angeboten wird die leicht nach Weihrauch duftende Pflanze als grüne Zierpflanze, da sie zwar Lippenblüten ausbildet, diese jedoch sehr unscheinbar sind. Obwohl ihr würziger Duft an den echten Weihrauch erinnert ist sie nicht mit diesem verwandt, jedoch hat sie sich einen Ruf als Pflanze gegen Motten und Mücken gemacht.
Standort
Die Weihrauchpflanze bevorzugt sonnige Standorte, ohne pralle Mittagssonne, und sollte maximal noch im Halbschatten gepflanzt werden, wo sie jedoch im Idealfall zumindest einige Stunden Sonne bekommt. Erhält die Pflanze nicht ausreichend Licht, hemmt dies zwar nicht direkt das Wachstum, allerdings verblassen dann die Blattfarben und die Abstände zwischen den einzelnen Blättern werden größer, wodurch sie optisch nicht mehr so schön ist und löchrig wirkt. Je nach Sorte ist die Pflanze aufrecht bis hängend und kann eine Höhe von 20 bis 30 cm erreichen – hängende Triebe erreichen bei guter Pflege sogar oft eine Länge von mehreren Metern. Bei der Auswahl eines Standortes bzw. Pflanzgefäßes sollte die Größe ebenfalls berücksichtigt werden, damit sie sich gut ausbreiten kann und nicht andere Pflanzen überwuchert.
Substrat
In Bezug auf die Erde stellt die Weihrauchpflanze ebenfalls geringe Ansprüche. Handelsübliche Blumenerde ist vollkommen ausreichend. Dies kann beispielsweise mit Kompost ergänzt werden, wodurch weniger häufig gedüngt werden muss. Bevorzugt sollte es sich bei dem Kompost um ein Substrat auf Lauberde-Basis handeln, normaler Gartenkompost kann allerdings ebenfalls verwendet werden. Das Substrat selbst sollte locker sein und es darf sich keine Staunässe bilden, da sonst die Wurzeln zu faulen beginnen. Damit es nicht zur Staunässebildung kommt, sollte der Boden des Pflanzgefäßes mit etwas Tongranulat bedeckt werden. Mineralisches Substrat kann ebenfalls mit der Erde vermischt werden, wodurch einerseits Wasser gespeichert werden kann und andererseits die Pflanzerde aufgelockert wird. Grundsätzlich sollte Pflanzen, die überwintert wurden auch jedes Jahr in ein neues Substrat gesetzt werden, damit der Boden stets durchlässig bleibt.
Gießen
- Die Weihrauchpflanze sollte stets feucht gehalten werden, jedoch ohne dass sich dabei Staunässe bildet.
- Beim Gießen muss daher darauf geachtet werden, dass der Topfballen durchdringend gegossen wurde.
- Besonders hängende Sorten der Weihrauchpflanze regieren sehr empfindlich auf Trockenheit.
- Die Beigabe von mineralischem Substrat hilft den Pflanzen. das Wasser speichern zu können.
- Während der Wachstumsphase muss die Pflanze regelmäßig mit Wasser versorgt werden an besonders heißen Tagen.
- Sollten nicht nur die Wurzeln mit Wasser versorgt werden, sondern auch herabhängende Triebe besprüht werden.
- Bevorzugt wollte weiches abgestandenes Wasser mit Zimmertemperatur verwendet werden.
- Steht Regenwasser zur Verfügung, kann dies verwendet werden, sollte jedoch vor dem Gebrauch gefiltert werden.
- Damit keine Rückstände etwa durch Algenbildung auf die Blätter gelangen.
Düngen
Weihrauchpflanzen werden wie andere Balkon- bzw. Kübelpflanzen ein bis zwei Mal pro Monat gedüngt, sofern sich im Substrat kein Langzeitdünger befindet. Grundsätzlich ist der Nährstoffbedarf sehr gering, es sollte jedoch darauf geachtet werden, wenn die Weihrauchpflanze mit anderen Zierpflanzen im gleichen Topf gepflanzt wird, dass alle mit ausreichend Nährstoffen versorgt wird. Als Dünger sollte ein handelsüblicher Dünger für Balkon- bzw. Grünpflanzen verwendet werden. Langzeitdünger kann zusätzlich etwa in Form von Düngestäbchen gegeben werden, wodurch Flüssigdünger maximal jedes zweite Monat gegeben werden muss. Frisch umgetopfte oder neu gekaufte Pflanzen sollten frühestens nach sechs bis acht Wochen gedüngt werden. Dies forciert eine gute Wurzelbildung, da sich diese auf der Suche nach Nährstoffen rasch ausbreiten und dann die Pflanze später umso besser den Dünger aufnehmen kann und dadurch auch besser wächst.
Rückschnitt
Zwar ist es nicht notwendig die Weihrauchpflanze zu schneiden, es kann allerdings vorkommen, dass die einzelnen Triebe etwa bei Blumenampeln störend werden und man sie kürzen muss. Das Kürzen einzelner Triebe bzw. einen Rückschnitt verkraftet die Pflanze problemlos und kann während der gesamten Vegetationsperiode durchgeführt werden. Bei älteren Pflanzen sollte vermieden werden in bereits verholzte Triebe zu schneiden. Nur wenn es unbedingt notwendig ist, sollte in ältere Pflanzteile geschnitten werden, da die Pflanze länger braucht, um sich davon zu erholen. Geschnitten sollte die Pflanze immer mit einem scharfen Messer werden, damit man die Stängel nicht quetscht. Ältere bereits verholzte Teile der Weihrauchpflanze sollten mit einer scharfen Gartenschere geschnitten werden.
Überwintern
Da die Pflanze aus einem warmen frostfreien Land kommt, übersteht sie den Winter im Freien meist nicht. – Die Weihrauchpflanze braucht eine Mindesttemperatur von 18 °C, um wachsen zu können, weshalb sie beispielsweise in frostfreien Räumen problemlos als Zimmerpflanze überwintert werden kann.
- Spätestens im Oktober wird die Weihrauchpflanze ins Haus geholt und sollte bis März nur mäßig mit Wasser versorgt werden – jedoch lediglich am Wurzelballen.
- Während der Überwinterung sollten die Temperaturen zwischen etwa 14 °C betragen.
- Während der Ruhephase im Winter darf nicht gedüngt werden.
- Erst ab März wird wieder verstärkt gegossen und mit den ersten Düngergaben begonnen.
Vor der Einwinterung kann die Pflanze nochmals kräftig zurück geschnitten und, die daraus gewonnen Stecklinge zur Anzucht neuer Pflanzen verwendet werden.
Schädlinge und Krankheiten
Bei einer optimalen Pflege ist die Weihrauchpflanze nicht anfällig für Schädlinge oder Krankheiten. Gelegentlich kann es aber vorkommen, dass sich trotz des intensiven Geruchs Schädlinge auf der Pflanze breitmachen.
- Blattläuse: Nur selten wird die Weihrauchpflanze von Blattläusen befallen und wenn dann auch nur von wenigen Tieren. Gelegentlich sollte die Pflanze darauf kontrolliert werden, da die Läuse auch von Nachbarpflanzen kommen können und mit geeigneten Pflanzenschutzmitteln bekämpft werden.
- Spinnmilben: Deutlich häufiger ist ein Befall von Spinnmilben, deren Gespinste meist erst beim Besprühen mit Wasser sichtbar werden. Auch hier sollte ein geeignetes Pflanzenschutzmittel verwendet werden, um die Schädlinge zu bekämpfen.
- Weiße Fliege: Das Schadbild durch die Weiße Fliege ist besonders auffällig, da ihre Larven den Pflanzensaft aus den Blättern saugt und diese dann abfallen. Wirft die Pflanze vermehrt Blätter ab, sollten daher die Blattunterseiten kontrolliert und gegebenenfalls die Staude mit Pflanzenschutzmitteln behandelt werden.
Häufig gestellte Fragen
Grundsätzlich ja, allerdings verströmt sie dann im Haus ihren intensiven Duft, der nicht von jedem Menschen gerne wahrgenommen wird. Außerdem sollte man auch im Zimmer, der Weihrauchpflanze eine Ruhephase gönnen.
Nein. Die Weihrauchpflanze ist nicht mit dem Weihrauchbaum zu verwechseln und ist eine reine Zierpflanze. Außerdem sollte die Pflanze in einer Höhe sein, in der sie auch nicht von Haustieren angeknabbert werden kann.
Wissenswertes zur Weihrauchpflanze in Kürze
Die Weihrauchpflanze (Plectranthus coleoides) ist nicht mit dem Boswellia verwandt. Sie trägt diesen Namen, da sie einen weihrauchähnlichen Duft verbreitet. Dieser verbreitet sich ohne jegliche Berührung des Gewächses. Dies muss beachtet werden, falls die Weihrauchpflanze als Zimmerpflanze kultiviert werden soll. Sie ist zudem auch unter der Bezeichnung ‚Harfenstrauch‘ bekannt. Aufgrund des intensiven Weihrauchduftes ist dieses Gewächs ebenso als ‚Mottenkönig‘ bekannt, da es Motten sowie Mücken fernhalten soll. Zudem ist die Weihrauchpflanze eine Vertreterin der Katzenkräuter, welche auf Hunde wie auch Katzen vertreibend wirken soll.
Vermehrung durch Stecklinge
Speziell die älteren Weihrauchpflanzen bieten manchmal keine vorzeigbare Optik. Hierbei empfiehlt sich:
- die Vermehrung beziehungsweise Verjüngung der Weihrauchpflanze durch Stecklinge
- ein Ausläufer des Gewächses wird so aufgeteilt, dass einige Stecklinge entstehen, welche einen oder zwei Seitentriebe besitzen
- die untersten Seitentriebe werden entfernt und
- die Stecklinge direkt in die Blumenerde gesteckt
- damit ein kompakter Wuchs entsteht, sollten mehrere Stecklinge in ein Gefäß gesteckt werden
- der optimale Standort der Weihrauchpflanzen-Anzucht ist hell, mit etwas über 20 °C, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung
- dabei sollte das Pflanzsubstrat eine gleichmäßige Feuchtigkeit aufweisen.
Die Weihrauchpflanze gehört zu den Gewächsen, welche äußerst schnell anwurzeln. Innerhalb von 8 Wochen weisen die Stecklinge normalerweise bereits kräftige Blätter auf.
Substrat und ausreichende Nährstoffe
Die Weihrauchpflanze ist dafür prädestiniert, in Blumenkübeln sowie -kästen gepflanzt zu werden. Die Ausläufer dieses Gewächses können ohne Weiteres auf zwei Meter Länge auswachsen. In die Outdoorbereiche wie Balkon oder Terrasse sollte die Weihrauchpflanze erst:
- wenn keinerlei Frost mehr zu erwachten ist
- grundsätzlich benötigt die Weihrauchpflanze zudem einen hellen und sonnigen Standort
- als Substrat ist eine handelsübliche Blumenerde für die Pflanzung vollkommen ausreichend
- diese sollte dabei gleichmäßig mit Feuchtigkeit versorgt werden, ohne jedoch nass zu werden
- während heißer Sommerwochen kann daher tägliches Gießen notwendig sein, da sich die Pflanzgefäße erwärmen
- damit die Weihrauchpflanze optimal mit Nährstoffen versorgt wird, eignen sich herkömmliche Flüssigdünger sowie Düngestäbchen (je 1/2)
- Flüssigdünger wird dabei lediglich einmal pro Monat verabreicht
- frisch umgetopfte oder neu erworbene Weihrauchpflanzen benötigen in den ersten 6 bis 8 Wochen keinen Dünger
Überwintern
Da die Weihrauchpflanze keineswegs winterhart ist, muss sie zum Überwintern den Outdoorbereich verlassen. Vermehrte Regenschauer oder lang anhaltende Feuchtigkeit wie Nebel oder Staunässe, welche beispielsweise in Blumenkästen und -kübeln entstehen kann, verträgt die Weihrauchpflanze überhaupt nicht. Der ideale Ort um das Gewächs überwintern zu lassen ist zum Beispiel ein mäßig temperierter halbdunkler Keller. In einem warmen Heizungskeller mit Lichteinfall werden hingegen ‚Geiltriebe‘ riskiert. Diese unschönen dünnen Triebe lassen sich zwar im Frühjahr zurückschneiden, allerdings kann dabei jedoch die Weihrauchpflanze beschädigt werden. Als Faustregel für ein gepflegtes Ambiente gilt somit:
- eine Temperatur unter 20 °C, jedoch über 5 °C
- indirekte Beleuchtung bis zur Halbdunkelheit
- je heller und wärmer die Weihrauchpflanze steht, um so öfter muss das Gewächs gegossen werden
- bestehen ideale Überwinterungs-Bedingungen muss stetes Wässern nur selten vorgenommen werden
- somit kein Gießen ‚auf Vorrat‘, da in den Winterwochen das Risiko faulende Wurzeln zu bekommen wesentlich größer ist als im restlichen Gartenjahr
- sparsam von oben gießen, da Wasser in dieser Zeit (Pflanzenstoffwechsel auf Sparflamme) erheblich langsamer verbraucht wird.
Hat die Weihrauchpflanze während der Überwinterung fast sämtliche Blätter verloren, muss sie trotzdem nicht entsorgt werden. Sie kann, falls das Wetter es zulässt, einfach wieder ihren gewohnten Platz im Außenbereich einnehmen und wird in kurzer Zeit wieder frische Blätter zeigen.
Achtung: Nicht verwechseln!
Diese Weihrauchpflanze ist nicht zu verwechseln mit dem echten Weihrauch. Bei Plectranthus coleoides handelt es sich um eine Hängepflanze, die man vor allem aus den Bepflanzungen von Balkonkästen kennt. Wenn man die Blätter reibt, verströmen sie einen weihrauchähnlichen Duft.