Rasen düngen im Sommer | 6 Tipps zum Düngen bei Hitze
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Eine schöne, sattgrüne Rasenfläche ist nicht selten der Blickfang in einem Garten. Dafür ist allerdings unbedingt eine Düngung erforderlich. Entgegen der landläufigen Meinung muss dabei in den Sommermonaten und nicht unbedingt im Herbst gedüngt werden. Auf diese Weise lässt sich das satte, sommerliche Grün erhalten. Außerdem werden die einzelnen Pflanzen zusätzlich gestärkt. Es kommt allerdings auf den richtigen Sommerdünger an.
Sommerdüngung
Alle Pflanzen brauchen Nährstoffe, um wachsen und gedeihen zu können. Normalerweise holen sie sich diese aus dem Boden. Das Nährstoffrepertoire in der Erde ist allerdings irgendwann erschöpft. Folglich müssen Nährstoffe zugefügt werden. Das geschieht in der Regel über die Gabe von Dünger. Die Intensität der Düngung ist von Pflanze zu Pflanze unterschiedlich. Der Rasen im Garten sollte zwei Mal im Jahr gedüngt werden. Die erste Düngung erfolgt dabei im Frühjahr, damit sich das Gras von den Strapazen des Winters erholen kann. Viele Menschen glauben, dass die zweite Düngung im Herbst erfolgen sollte. Dies ist jedoch ein Irrtum. Wer seiner Rasenfläche wirklich etwas Gutes tun möchte, düngt sie nicht im Herbst, sondern bereits im Sommer. Dafür kommen folglich die Monate Juni, Juli, August und die erste Hälfte des Septembers in Frage.
Der Grund für die Sommerdüngung: Während der Sommermonate ist das Wachstum des Grases in vollem Gange. Es läuft gewissermaßen auf Hochtouren. Klar, dass dafür auch besonders viele Nährstoffe benötigt werden. Fehlen diese Nährstoffe leidet das Wachstum zwangsläufig – und damit natürlich auch die Optik des Rasens insgesamt. Im Grunde geht der Rasen ohne die Gabe eines Sommerdüngers geschwächt in die Ruhepause im Herbst und im Winter. Eine spätere Düngung kann diesen Zustand nicht optimal ausgleichen. Übrigens bewirkt die sommerliche Düngung auch, dass das Gras ein sattes, oftmals geradezu leuchtendes Grün beibehält.
Sommerdünger
Bei der Sommerdüngung kommt es besonders auf zwei Aspekte an: Auf die Verwendung des richtigen Düngers und auf den Zeitpunkt. Ganz allgemein gilt, dass man mit einem organischen Dünger nichts verkehrt machen kann. Er eignet sich explizit auch bei großer Hitze. Auf mineralische Dünger sollte man hingegen im Sommer eher verzichten, da er das Ausbrennen des Rasens beschleunigen kann. Zudem kann es leicht zu einer Überdüngung kommen. Außerdem besteht die Gefahr, dass mittelfristig die Bodenqualität durch mineralischen Dünger Schaden nimmt.
Wichtig ist im Übrigen auch die Art des Bodens, auf dem der Rasen wächst. Davon ist nämlich ganz wesentlich abhängig, wieviel Dünger verabreicht werden kann bzw. soll.
Folgende Zuordnung hat sich bewährt:
- leichter Sandboden: Düngung im August mit 50g/Quadratmeter
- mittelschwerer Boden: Düngung im August mit 50g/Quadratmeter
- mittelschwerer Tonboden: Düngung im August mit 60g/Quadratmeter
- schwerer Tonboden: Düngung im August mit 80g/Quadratmeter
Grundlage für diese Angaben ist stets, dass im Frühjahr eine erste Düngung erfolgt ist. Zu empfehlen ist diese in den Monaten April und Mai. Wem es nicht möglich ist, die Rasenfläche im August zu düngen, kann dies auch bereits im Juni erledigen. Absolut ungeeignet ist hingegen der Monat Juli, da er in der Regel der heißeste und trockenste Monat ist.
Zeitpunkt
Mit der Wahl eines Monats ist der richtige Zeitpunkt für das Düngen natürlich nur ganz grob eingegrenzt. Damit die Düngergabe auch wirklich anschlägt und nicht wirkungslos verpufft oder gar Schäden anrichtet, müssen gerade im Sommer ein paar Faktoren zusammenkommen. Man kann die folgenden Ratschläge auch als Düngetipps bei großer Hitze begreifen:
- nie bei praller Sonne oder während der Mittagsstunden düngen
- die eher kühlen Morgenstunden zum Ausbringen des Düngers nutzen
- keinen Dünger auf einen stark ausgetrockneten Boden ausbringen
- nach Möglichkeit die Fläche schon vor der Düngergabe gut wässern
- eher kühle Tage oder Regentage nutzen
- sich bei der Düngung unbedingt am aktuellen Wetter orientieren (Temperaturen)
Es dürfte klar geworden sein, dass der richtige Zeitpunkt zu einem guten Teil vom Wetter abhängt. Hitze und Trockenheit sind keine guten Voraussetzungen dafür, um einen Rasen zu düngen. Es empfiehlt sich also im Sommer insbesondere auf Wetterschwankungen zu achten und zur Not auch kurzfristig bei einer Abkühlung in Aktion zu treten. Wenn dies aus welchen Gründen auch immer nicht möglich ist, sollten unbedingt die sehr frühen Morgenstunden für die Düngung genutzt werden. Da es bekanntlich während der Sommermonate schon sehr früh draußen hell wird, sollte dies auch kein Problem sein. Die vermeintlich kühlen Abendstunden sind hingegen weniger gut geeignet, da zu diesem Zeitpunkt der Boden von der Sonne immer noch sehr stark aufgeheizt ist.
Nach der Düngung
Gleich nach dem Ausbringen befindet sich der Rasendünger naturgemäß auf der Bodenoberfläche. Dort können die einzelnen Gräser jedoch herzlich wenig damit anfangen. Er muss deshalb ins Erdreich gelangen, wo die Wurzeln der Pflanzen dann die Nährstoffe aufnehmen können. Das erreicht man am schnellsten dadurch, indem nach jeder Düngung gründlich gewässert wird. Im Frühjahr kann einem der eine oder andere Regenschauer behilflich sein. Oft herrscht auch noch eine gewisse Bodenfeuchtigkeit, die den Rasendünger auflöst. Bei der Gabe von Sommerdünger sieht das allerdings meist anders aus. Deshalb muss der Rasen unmittelbar nach der Düngung unbedingt mit Wasser versorgt werden. Empfehlenswert ist im Übrigen auch, die Rasenfläche in den sich anschließenden Tagen möglichst schonend zu behandeln.