Oleander hat gelbe Blätter und diese fallen ab – was tun?
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Mit einzelnen, vergilbten Blättern nimmt das Dilemma seinen Anfang. Werden diese ersten Anzeichen eines Problems am Oleander unterschätzt, färben sich im Laufe der Zeit alle Blätter gelb und fallen ab. Da verschiedene Ursachen dieses Schadbild hervorrufen können, steht kein Patentrezept als Antwort auf die Fragestellung parat. Indem Sie die alle Rahmenbedingungen der Kultivierung auf den Prüfstand stellen, kristallisiert sich letztendlich die wahre Ursache heraus für gelbe Blätter am Rosenlorbeer. Was zu tun ist, um Ihren leidenden Oleander wieder auf Kurs zu bringen, finden Sie hier heraus.
Ursache: Trockenstress
Das ist zu tun: Richtig gießen
Der Wasserbedarf eines Oleanders kann nicht hoch genug bewertet werden. Das prachtvolle Blütengehölz erweist sich insbesondere im Sommer als so durstig, dass der Untersetzer permanent mit Wasser gefüllt sein sollte. Auf Trockenstress reagiert Ihr Rosenlorbeer innerhalb kurzer Zeit mit gelben Blättern. Sind alle darin enthaltenen Nährstoffe in die Wurzeln verlagert worden, wirft der Strauch das Laub ab, um den Grad der Verdunstung zu reduzieren. Statt einen Oleander nach einem strengen Zeitplan zu gießen, stellen Sie die Wasserversorgung bitte sogleich so um:
- Einen ausgetrockneten Wurzelballen in Wasser tauchen, bis keine Luftbläschen mehr aufsteigen
- Während der warmen Jahreszeit den Kübel in einen hohen, mit Wasser gefüllten Untersetzer stellen
- Das Substrat immer dann gießen, wenn es angetrocknet ist
- Verdunstetes Wasser im Untersetzer zeitnah nachfüllen
- Den Rosenlorbeer niemals unter direkter Sonne gießen
Wenngleich der Oleander dem Mittelmeerraum entstammt, verlangt er nach kalkhaltigem Wasser. Verwenden Sie daher bitte ausschließlich normales Leitungswasser mit normaler Zimmertemperatur. Die tägliche Gartenpraxis hat erwiesen, dass weiches Regenwasser einen Kalkmangel verursacht, woraufhin die Blätter vergilben.
Ursache: Nährstoffmangel
Das ist zu tun: Ausgewogen düngen
Breiten sich die gelben Blätter im Oleander gleichmäßig aus, deutet dies auf einen Nährstoffmangel hin. Das gilt insbesondere dann, wenn das Schadbild inmitten der sommerlichen Wachstums- und Blütezeit auftritt. Bitte bedenken Sie, dass ein Rosenlorbeer zu den stark zehrenden Pflanzen zählt. Überprüfen Sie daher den Nährstoffhaushalt, um ihn bei Bedarf auf diese Intervalle umzustellen:
- Von Mai bis August wöchentlich düngen
- Einen NPK-Dünger verabreichen mit 15-10-15 oder höher
- Idealerweise als Flüssigdünger ins Gießwasser geben
- Vorher und nachher gießen mit klarem Wasser
Den Rest des Jahres stellen Sie die Nährstoffzufuhr ein. Außerhalb der Blütezeit benötigt Ihr Oleander keinen zusätzlichen Dünger. Im Gegenteil könnte es infolgedessen zu einer Überdüngung kommen, die ihrerseits die Blätter vergilben und abfallen lässt.
Ursache: Vergreisung
Das ist zu tun: Zurückschneiden oder verjüngen
Als immergrüner Blütenstrauch wirft ein Oleander sein Laubkleid im Herbst und Winter nicht ab. Dieses Charakteristikum bedeutet indes nicht, dass die einzelnen Blätter ewig leben. In der Tat wird ein Oleanderblatt etwa 2 Jahre alt. Am Ende seines Lebens gibt es seine restlichen Nährstoffe an den Strauch ab, färbt sich gelb und fällt zu Boden. Dieser natürliche Prozess führt auf Dauer zu einer Vergreisung von unten her. Die darüber stehenden jungen Blätter lassen nicht mehr genügend Licht hindurch, sodass abgeworfenes Laub an der Basis nicht erneuert wird. Können Sie diesen Vorgang als Ursache identifizieren, behebt ein Rückschnitt das Problem. So machen Sie es richtig:
- Einen Oleander mindestens ein Mal jährlich gründlich auslichten
- Totholz und zu dicht stehende Triebe an der Basis abschneiden
- Zu lange Zweige um bis zu drei Drittel einkürzen
- Den Schnitt kurz über einem Blattansatz durchführen
Wurde der jährliche Form- und Erhaltungsschnitt über mehrere Jahre versäumt, sind so viele gelbe Blätter abgefallen, dass die Verkahlung weit fortgeschritten ist. Dank einer robusten Schnittverträglichkeit können Sie Ihren Oleander verjüngen. Der Rückschnitt kann bis auf 10 cm Triebhöhe erfolgen. Der Strauch treibt aus dem alten Holz zügig wieder aus, sodass er sich innerhalb von 1 bis 2 Jahren wieder regeneriert.
Ursache: Falscher Standort
Das ist zu tun: Unverzüglich umsiedeln
Als mediterrane Pflanze liebt Oleander die Sonne und verfügt über keine Winterhärte. Das hat den Vorteil, dass der opulente Blütenstrauch vom Frühling bis zum Herbst auf Balkon und Terrasse für Furore sorgen kann. Behagt ihm der zugewiesene Standort nicht, reagiert der Rosenlorbeer darauf mit gelben Blättern, die früher oder später abfallen. Da die frostempfindliche Pflanze auf die Kultivierung im Kübel angewiesen ist, können Sie im Zweifel den Standort optimieren. Unter folgenden Rahmenbedingungen regeneriert sich das Schadbild zügig:
- An einen vollsonnigen, warmen Standort umsiedeln
- Ein Schutz vor Wind und Regen ist empfehlenswert
- Gerne an der Südseite des Hauses
Häufig entwickeln sich Blätter mit gelben Flecken unmittelbar nach dem Ausräumen. Diese Schädigung ist darauf zurückzuführen, wenn ein Oleander übergangslos in den vollen Sonnenschein gestellt wird und einen Sonnenbrand erleidet. Als sicheres Anzeichen für diese Ursache breiten sich die gelben Flecken nicht weiter aus. Indem sich ein Rosenlorbeer zunächst über 1 bis 2 Wochen am halbschattigen Standort akklimatisieren kann, beugen Sie derartigen Blattschäden wirksam vor. Betroffene Blätter sollten nicht entfernt werden, da das verbliebene grüne Gewebe weiterhin teilnimmt an der lebenswichtigen Photosynthese.
Ursache: Unsachgemäße Überwinterung
Das ist zu tun: Artgerecht überwintern
Ein Oleander ist robust genug, um in wintermilden Lagen im Freien zu verweilen. Das gilt beispielsweise für das Rheinland oder die Weinbauregionen. Solange das Thermometer auch in der Nacht nicht unter – 5 Grad Celsius fällt, sind keine besonderen Vorkehrungen erforderlich. Wo es im Winter hingegen rauer zugeht, drohen Vergilbungen und Blattabwurf, sofern ein Rosenlorbeer nicht fachgerecht durch die kalte Jahreszeit geleitet ist. Hinterfragen Sie daher die Überwinterung, um die folgenden Idealbedingungen zu schaffen:
- Den Oleander einräumen in ein lichtdurchflutetes Winterquartier
- Gerne in den ungeheizten Wintergarten, das helle Treppenhaus oder die sonnige Garage
- Ein Defizit an Licht ausgleichen mit Pflanzenlampen
- Temperaturen zwischen 0 und 10 Grad Celsius sind optimal
- Je dunkler der Raum, desto niedriger sollten die Temperaturen sein
- Reduziert gießen, ohne den Wurzelballen austrocknen zu lassen
- Keinen Dünger verabreichen
Lichtmangel, zu niedrige und zu hohe Temperaturen veranlassen Ihren Rosenlorbeer dazu, die Blätter einzuziehen und abzuwerfen. Nachdem Sie die Verhältnisse optimiert haben, erholt sich der Strauch innerhalb der folgenden Wochen und Monate. Steht kein besseres Winterquartier zur Verfügung, ist dies kein Grund zur Beunruhigung. Spätestens wenn Sie Ihren Oleander im Frühling wieder ausräumen, sprießen neue, sattgrüne Blätter.
Ursache: Wurzeldruck
Das ist zu tun: Umtopfen
In jungen Jahren schreitet das Wachstum Ihres Oleanders so zügig voran, dass der Kübel innerhalb eines Jahres vollständig durchwurzelt ist. Wird der Zierstrauch daraufhin nicht umgetopft in ein größeres Gefäß mit frischer Erde, beeinträchtigt der entstehende Wurzeldruck die Versorgung der Blätter. Diese färben sich gelb und fallen ab, obschon regelmäßig gegossen und gedüngt wird. Wachsen die Wurzelstränge aus der Bodenöffnung heraus und drücken sich durch das Substrat nach oben, topfen Sie den eingeengten Rosenlorbeer so um:
- Bester Zeitpunkt ist im zeitigen Frühjahr, kurz vor dem Ausräumen
- Der neue Kübel ist nicht mehr als 5 bis 10 cm im Durchmesser größer
- Das Gefäß zu einem Drittel füllen mit einem Mix aus Kübelerde, Lehm und Sand
- Mit einer Schnur die Triebe zusammenbinden und den Oleander austopfen
- Alle gelben Blätter ausputzen
- Die verbrauchte Erde abschütteln oder abbrausen
- Aufgeweichte Wurzeln herausschneiden
Möchten Sie den bisherigen Topf erneut verwenden, können Sie die Wurzeln um 2 bis 3 cm einkürzen. Pflanzen Sie den Rosenlorbeer so ein, dass die bisherige Tiefe beibehalten wird. Gießen Sie großzügig bemessen an. Damit sich der gestresste Strauch erholen kann, verweilt er für 8 bis 10 Tage am halbschattigen, geschützten Platz.
Ursache: Oleanderkrebs
Das ist zu tun: Natürlich bekämpfen
Konnten Sie alle bislang genannten Ursachen ausschließen, besteht Grund zur Annahme, dass die Pflanze unter Oleanderkrebs leidet. Neben den gelben, abfallenden Blättern sind zugleich die Triebe mit grau-braunen bis schwarzen Wucherungen übersät. Oberhalb dieser Wucherungen stirbt der Zweig ab, worauf die Vergilbungen und der Blattabwurf zurückzuführen sind. Auslöser für Oleanderkrebs ist ein Bakterium. Experten gehen davon aus, dass alle europäischen Oleander damit infiziert sind. Ob die Krankheit tatsächlich ausbricht, hängt von der Konstitution und Widerstandsfähigkeit der jeweiligen Pflanze ab. Das ist jetzt zu tun:
- Alle befallenen Triebe zurückschneiden bis ins gesunde Holz
- Das infizierte Schnittgut im Hausmüll entsorgen
- Fortan auf eine optimale Pflege achten, um die Resistenz zu verstärken
Wissenschaftliche Beobachtungen haben erwiesen, dass ein vitaler und kräftiger Oleander durchaus mit der Infektion leben kann. Je wüchsiger der Strauch, desto schnell wird er die entstandenen Lücken mit frischen Trieben und jungen Blättern wieder schließen.
Ursache: Läuse aller Art
Das ist zu tun: Bekämpfen mit Hausmitteln
Die saftigen, immergrünen Blätter sind ein bevorzugtes Ziel von Läusen aller Art. Blattläuse, Schildläuse, Schmier- und Wollläuse haben keine Skrupel, sich auf den Blättern anzusiedeln. Mit ihren Mundwerkzeugen stechen die Schädlinge das Gewebe an und entziehen dem Laub den Pflanzensaft. Als sichtbares Symptom verfärben sich die Blätter, rollen sich häufig ein und fallen ab. So gehen Sie gegen die Plage mit Hausmitteln vor:
- Den betroffenen Oleander unter Quarantäne stellen
- Alle mit Schädlingen befallene Blätter entfernen
- Den Strauch – möglichst kopfüber – abbrausen
- Blätter und Triebe mit einem alkoholgetränkten Tuch abwischen
Als natürliches Bekämpfungsmittel bereitet die klassische Schmierseifen-Lösung infamen Läusen den Garaus. Geben Sie in eine Sprühflasche 1 Liter kalkfreies Wasser sowie je 1 Esslöffel Schmierseife und Spiritus. Mit diesem Spritzmittel behandeln Sie im Abstand von 2 bis 3 Tagen die Ober- und Unterseiten der Blätter, um auch die letzten Läuse zu vernichten.
Fazit
Wenn Ihr Oleander gelbe Blätter hat und diese abfallen, können mannigfaltige Auslöser den Schaden hervorrufen. Unterziehen Sie daher die gesamte Kultivierung einer genauen Analyse. Das Spektrum möglicher Ursachen erstreckt sich von Trockenstress, Nährstoffmangel und Vergreisung über einen falschen Standort und unsachgemäße Überwinterung bis hin zu Wurzeldruck, Oleanderkrebs und Schädlinge. Haben Sie die tatsächliche Ursache ausfindig gemacht, wird sich Ihr geplagter Oleander infolge adäquater Maßnahmen wieder erholen. Diese Anleitung zeigt nicht nur mögliche Ursachen auf, sondern erläutert Ihnen konkret, was zu tun ist.