Schimmel auf Seramis Tongranulat – was tun?
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Wächst Schimmel auf dem Seramis Tongranulat, scheint guter Rat teuer. Das Abtragen allein hilft wenig und sogar nach einem Wechsel kann der unschöne Belag schnell wieder auftreten. Mit dem richtigen Wissen ist es jedoch ganz leicht und schnell möglich, Flecken auf dem Granulat gar nicht erst entstehen zu lassen und sie bei Bedarf zu entfernen. Wie zu diesem Zweck vorzugehen ist, erfahren Interessiert in der folgenden Anleitung. Selbst dann, wenn es sich gar nicht um Schimmel handelt.
Trockener Belag
Zeigt sich scheinbarer Schimmel auf dem Seramis Tongranulat, sollte zunächst genau hingeschaut werden. Ein harter, trockener, weißer oder grauer Belag tritt nämlich sehr häufig auf – hat mit Schimmel jedoch nichts zu tun. Stattdessen handelt es sich um abgelagerten Kalk, der auf dem Granulat aber förmlich zu wachsen scheint. Verantwortlich hierfür ist hartes, also kalkreiches, Gießwasser.
Verdunstet das Wasser oder wird von den Wurzeln der Pflanze aufgenommen, lagert sich der zurückbleibende Kalk auf der Oberfläche des Tons ab. Je mehr Wasser und desto schneller die Verdunstung, umso zügiger kommt es auch zum scheinbaren Wachstum des Belags. Neben dem Wasser als Ursache kann sich auch eine ungünstige Düngung verantwortlich zeigen. In diesem Fall ist farblich abweichender und sogar optisch ‚pelziger‘ Belag auf den Steinen möglich.
Vorbeugung
Damit der unansehnliche Belag gar nicht erst auf dem Seramis Tongranulat entsteht, darf ausschließlich kalkarmes, weiches Wasser zum Gießen der Pflanze verwendet werden. Zu diesem Zweck kann es abstehen oder gefiltert werden. Alternativ bietet sich gesammeltes Regenwasser an. Tritt der scheinbare Schimmel direkt nach einer Gabe von Düngemittel auf, ist das anorganische Mittel die Ursache. Vorbeugend können derlei lediglich gemieden werden.
Beseitigung
Zur Beseitigung stehen verschiedene Methoden zur Verfügung. Zum einen das Abtragen und Ersetzen der oberen Schicht. Diese Variante ist schnell und einfach aber bei sehr vielen betroffenen Töpfen nicht gerade kostengünstig. Alternativ kann die Oberfläche mit Kies oder Dekosteinen abgedeckt werden, um die Optik zu verbessern. Mit etwas mehr Aufwand ist das Wälzen der betroffenen Schichten verbunden.
Kalk zeigt sich durch die Verdunstung meist zuerst an der Oberfläche. Ist noch nicht das komplette Granulat mit der Ablagerung besetzt, kann die oberste Schicht schlicht nach unten wandern. Wer das Seramis noch retten will, kann mit den folgenden Tipps einen Versuch starten.
- Backpulver auf das angefeuchtete Granulat geben
- Das Seramis in Essigessenz einweichen
- Zitronensäure auf die Steine geben
Vor diesen Maßnahmen ist das Seramis natürlich aus dem Topf zu nehmen. In einem genannten Mitteln sollte es dann für etwa eine Stunde einweichen, das löst die Kalkablagerungen. Danach kann es abgebürstet oder mit Reiskörner und etwas Wasser in einen schließbaren Behälter gegeben und kräftig geschüttelt werden. Im Anschluss ist es gründlich abzuspülen. Aufgrund der rauen Oberfläche kann es trotz der lösenden Mittel und des manuellen Reinigens vorkommen, dass sich die Ablagerungen nicht mehr lösen lassen.
Fäulnis
Echter Schimmel tritt auf dem Seramis Tongranulat vergleichsweise selten auf. Die Wurzel des Problems ist dann meist tatsächlich die Wurzel – oder viel eher Wurzelfäule, die sich im Substrat von unten nach oben arbeitet. Ebenso können organische Rückstände, wie Pflanzenteile, Insekten oder Erdreste zwischen dem Granulat die Schimmelherde sein. Auch die folgenden Faktoren sind möglich:
- Zu kalter, dunkler Standort
- Übermäßiges Gießen
- Ständig hohe Luftfeuchtigkeit
- Fehlendes Abtrocknen zwischen den Wassergaben
Vorbeugen
Die Vorbeugung von Schimmel auf Seramis Tongranulat beginnt bereits beim Einsetzen der Pflanze. Die Wurzeln müssen vollkommen frei von dem vorherigen Substrat sein. Gleiches gilt für abgestorbene Wurzelteile. Bereits kleine Erdkrümmel oder verfaulte Stücke können zu Fäulnisherden werden. Auch in der fortlaufenden Pflege sind einfallende Blätter, Insekten und sonstiges schnellstmöglich vom Granulat abzulesen.
Weiterhin helfen der richtige Standort und das abgestimmte Gießen. Kann Seramis zumindest in den oberen Lagen zwischen den Wassergaben richtig abtrocknen, wird die Schimmelgefahr erheblich reduziert.
Beseitigen
Zeigt sich Schimmel auf einem Fremdkörper, wie beispielsweise einem Blatt, auf dem Tongranulat, kann die Entfernung dieses Stücks bereits helfen. Zur Sicherheit sollte auch das Granulat rundum den Herd entfernt werden. Anders bei flächendeckendem Belag. Hier ist es notwendig, das gesamte Substrat zu entfernen. Die Sporen mögen nur an der Oberfläche ‚aufblühen‘, haben sich bei einem derartigen Ausmaße aber im gesamten Topf verteilt. Das Abtragen der obersten Schicht würde nur kurze Schimmelfreiheit sichern.
Die Pflanzenwurzel sollte auf betroffene Abschnitte untersucht und gegebenenfalls mit einem Fungizid behandelt werden. Der Topf ist gründlich zu reinigen. Das Seramis kann nun entsorgt oder aber von dem Schimmel befreit werden. Zu diesem Zweck bieten sich wiederum verschiedene Maßnahmen an.
Möglich sind:
- Einweichen in verdünnte Essigessenz
- Durchweichen mit Zitronensäure
- Einlegen in ein für Pflanzen geeignetes Fungizid
- Erhitzen im Ofen auf 150° C für etwa eine Stunde
Säure, Fungizid und Hitze dienen dazu, die Sporen nachhaltig abzutöten. Selbstverständlich sollte das Granulat im Anschluss gründlich abgespült werden, um sämtliche Rückstände zu beseitigen. Bevor wieder eine Pflanze eingestellt wird, kann es einige Tage gelagert und auf eventuell wieder auftretenden Schimmel hin kontrolliert werden.
Häufig gestellte Fragen
Kalk bildet eher trockene, feste Beläge. Bei Schimmel wird eine pelzige Oberfläche sichtbar, das Granulat riecht schimmlig und muffig. Zudem kann der Belag oft verhältnismäßig einfach mit dem Fingernagel oder einem Messer abgekratzt werden.
Je nach Art kann der Schimmel auf den Granulat nicht nur für die Pflanze, sondern auch für die eigene Gesundheit gefährlich werden. Er muss also entweder entfernt oder das Seramis entsorgt werden.
Tipps für Schnellleser
- Kalkablagerungen zeigen sich häufiger auf Seramis Tongranulat als Schimmel
- Weiße, trockene Beläge könne durch kalkhaltiges Gießwasser entstehen
- Düngung kann Ablagerungen auf dem Granulat hervorrufen
- Vorbeugend empfiehlt sich weiches Wasser und ein passendes Düngemittel
- Kalkbeläge lassen sich durch Essigessenz, Zitronensäure und Backpulver entfernen
- Beseitigung nicht erforderlich, da nur optisch störend
- Schimmel auf dem Granulat kommt häufig durch Wurzelfäule oder Fremdkörper im Topf zustande
- Falsche Wässerung, fehlendes Lüften und ein ungünstiger Standort können Schimmel begünstigen
- Vollständiges Entfernen des Substrats erforderlich
- Kann gesundheitsschädlich sein
- Schimmelsporen können mit Fungizid, Zitronensäure, Essigessenz oder Hitze abgetötet werden
- Bei Bedarf Behandlung der Wurzeln mit Fungizid