Kakerlaken vertreiben: nachts das Licht anlassen?
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Kakerlaken gehören zu den ekeligsten Schädlingen, die in Wohnräumen auftreten können. Der Ekelfaktor ist aber nur eine Seite der Medaille. Die andere ist, dass die Krabbeltiere Nahrungsvorräte mit Krankheitserregern kontaminieren. Deshalb ist es unerlässlich, den Insekten den Kampf anzusagen. Lassen Sich Kakerlaken vertreiben, indem Sie nachts das Licht anlassen?
Kakerlaken
Die Bezeichnung Kakerlaken, auch als Küchenschaben bekannt, umfasst verschiedene Arten von Schaben. Als Kulturfolger des Menschen machen sie es sich in Wohnungen und Häusern bequem und ernähren sich von Vorräten und Nahrungsresten. Dabei ist die Deutsche Schabe (Blattella germanica) jene Schabenart, die hierzulande am häufigsten vorkommt. Die Gemeine Küchenschabe (Blatta orientalis) kommt in normalen Wohnungen eher selten vor. In warmen Gegenden kann die Amerikanische Großschabe (Periplaneta americana) in menschliche Behausungen eindringen.
Quelle: Lmbuga, Blattodea. Cascuda. Santiago de Compostela 1, Bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0
Wie auch immer, alle der genannten Küchenschaben haben folgende Eigenschaften:
- äußerst flink in der Fortbewegung
- lichtscheu
- nachtaktiv
So verbringt die Deutsche Schabe ungefähr 75 Prozent des Tages gut versteckt. Dabei dienen den Küchenschaben eine Vielzahl von Orten als Verstecke. Besonders beliebt sind Bereiche mit Temperaturen über 20 Grad Celsius, wenn sich eine Nahrungs- und Feuchtigkeitsquelle in der Nähe befindet.
Kakerlaken mit Licht vertreiben
Da Kakerlaken lichtscheu sind, liegt der Gedanke nah, sie nachts mit Licht zu vertreiben bzw. sie mit angelassener Lampe von ihren nächtlichen Fresszügen abzuhalten. Der helle Lampenschein während der Nacht ist jedoch keine effektive Maßnahme gegen die Schädlinge. Die Gründe dafür sind:
- Küchenschaben gewöhnen sich an das Licht
- möchten nicht verhungern (überwinden die Lichtscheue)
- treten bei überfüllten Verstecken auch tagsüber auf
Da sich Kakerlaken durch das Anlassen des Lichts nicht vertreiben lassen, stellt sich die Frage, ob nachts das plötzliche Einschalten einer Lampe zum Aufspüren des Tagesverstecks von Nutzen ist. Leider ist auch diese Strategie mit einem Nein zu beantworten. Die Küchenschaben nehmen zwar Reißaus vor der Helligkeit, flüchten aber nicht zwangsläufig in ihr Versteck. So dient ihnen beispielsweise bereits ein kleiner Spalt unter einem Möbelstück als Schutz vor dem Licht. Dort warten die Tiere ab, bis Sie die Lampe ausgeschaltet haben. Herrscht wieder Dunkelheit, kommen sie erneut hervor, um über Ihre Vorräte herzufallen.
Alternative Vertreibungsmethoden
Statt Licht anlassen empfehlen wir die folgenden bewährten Methoden, um Kakerlaken zu vertreiben.
Essig
Essig gilt als natürliche Barriere für die Schädlinge. Um die Kakerlaken von Nahrungsquellen fernzuhalten, verteilen Sie Essig um ihr Versteck. Streuen Sie Pfeffer darauf, wird die Wirkung verstärkt.
Feuchtes Wischtuch
Legen Sie nachts ein feuchtes Wischtuch auf den Boden. Die feuchtwarme Umgebung lässt die Kakerlaken darunter kriechen. Am nächsten Morgen können Sie das Tuch samt Küchenschaben entsorgen.
Klebefallen
Klebefallen bekommen Sie im Onlinehandel oder im Baumarkt. Möchten Sie eine Falle selbst herstellen, gehen Sie wie folgt vor:
- doppelseitiges Klebeband vor den Verstecken auslegen
- mit süßen Nahrungsmitteln bestücken
Lorbeer und Katzenminze
Kakerlaken mögen keine intensiven Gerüche. Deshalb gelten Lorbeer und Katzenminze als Hausmittel gegen die Schädlinge. Verteilen Sie ein paar Blätter der einen oder anderen Pflanze an jenen Stellen, wo Sie die Küchenschaben vermuten.
Natron und Zucker
Zucker lockt die Schaben an. Natron tötet sie ab. Vermischen Sie beides zu gleichen Teilen und verstreuen Sie das Gemisch als Nahrungsquelle im Haus oder in der Wohnung.
Wasserfallen
- flache Schüssel oder Teller mit einem Gemisch aus Wasser und Öl aufstellen
- trinkende Kakerlaken ersticken am Öl
Häufig gestellte Fragen
Für private Wohnungen bzw. Häuser besteht nur in Berlin eine gesetzliche Meldepflicht. Dort muss ein Befall immer beim zuständigen Gesundheitsamt angezeigt werden. Vermieter, denen Mieter einen Befall gemeldet haben, und Besitzer eines Gastgewerbes müssen Kakerlaken – deutschlandweit – der amtlichen Behörde melden, wenn sie selbst nicht in der Lage sind, Maßnahmen zu ergreifen, um die Schädlinge zu beseitigen.
Die Kosten für den Kammerjäger müssen vom Verursacher des Befalls getragen werden. Sind in einem Mehrparteienhaus mehrere Wohnungen betroffen, lässt sich oft nicht feststellen, wo der Befall begonnen hat. In diesem Fall übernimmt der Vermieter oder die Eigentümergemeinschaft die Kosten.
Mirko
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