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Häufige Hühnerkrankheiten mit Symptomen + Bilder

Häufige Hühnerkrankheiten - Warnschild vor Vogelgrippe

Hühner sind pflegeleichte Tiere, die jedoch nicht von Krankheiten verschont bleiben. Parasiten, Viren oder Bakterien können ihnen Probleme machen und schwerwiegende Erkrankungen sind sogar meldepflichtig. Hier finden Sie die häufigsten Hühnerkrankheiten mit Symptomen und Bildern auf einen Blick.

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Coliseptikämie

Diese bakterielle Hühnerkrankheit ist schwer zu erkennen, da das auslösende Bakterium Escherichia coli in geringen Mengen immer im Darmtrakt der Hühner vorkommt. Betroffen sind sowohl junge als auch ältere Hühner.

Huhn mit Colispetikäme
Quelle: Lucyin, Colibacilôze polet pindant d‘ l‘ aiye, Bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Symptome

  • Entzündungen des Herzbeutels, von Luft- und Dottersack sowie der Eileiter
  • Wachstumsstörungen
  • Apathie und aufgeplustertes Gefieder
  • frühe Sterblichkeit

Behandlung

Vorbeugend hilft eine gute Hygiene im Stall sowie eine regelmäßige Wurmkur gegen Coliseptikämie. Für ältere Hühner gibt es die Möglichkeit, sie mit einer Impfung zu schützen. Akut betroffene Tiere können mit einem Antibiotikum behandelt werden. Durch die hohe Sterblichkeitsrate ist es oft sinnvoller, die Tiere zu erlösen, bevor sie lange leiden müssen.

Fußräudemilben

Hierbei handelt es sich um eine parasitäre Hühnerkrankheit. Die Fußräudemilben nisten sich in die oberste Hautschicht der Hühnerbeine ein. Die Beine werden weißlich und es entsteht eine dicke Borke. Deshalb wird diese Hühnerkrankheit häufig auch als „Kalkbeine“ bezeichnet.

Huhn mit Kalkbeinen
Quelle: Hedwig Storch, 1024 Huhn-2872, Bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 4.0

Symptome

  • Beine werden dicker
  • Probleme beim Laufen

Behandlung

Sie sollten zuerst den Stall grundlegend reinigen und mit Hitze behandeln, wodurch die Milben absterben. Die Füße der Tiere werden mit einer Schmierseifenlösung aufgeweicht und im Anschluss mit einem Milbenmittel behandelt. Durch das Aufweichen kann das Milbenmittel besser in die verkrustete Haut eindringen.

Geflügeltuberkulose

Ausgelöst wird die Geflügeltuberkulose durch das Bakterium Mycobacterium avium. Ein Problem dieser bakteriellen Hühnerkrankheit ist, dass der Erreger über Jahre überleben und immer wieder Tiere infizieren kann. Aus diesem Grund ist die Erkrankung meldepflichtig.

Symptome

  • Abnahme der Brustmuskulatur
  • generelles Unwohlsein

Behandlung

Gegen die Geflügeltuberkulose gibt es keine Behandlung. Die Tiere sterben an inneren Blutungen. Um die Erkrankung loszuwerden, hilft nur den gesamten Bestand zu töten und eine neue Schar aufzubauen, nachdem der gesamte Bereich, in dem sich die Hühner aufgehalten haben, gereinigt und desinfiziert wurde. Hühnerhalter können sich bei Tierärzten einen Test hohlen, um die Erkrankung rechtzeitig feststellen zu können.

Hühnerschnupfen

Der Auslöser dieser bakteriellen Hühnerkrankheit ist das Bakterium Avibacterium paragallinarum. Die Erkrankung ist ansteckend und es empfiehlt sich eine vorbeugende Behandlung der gesamten Schar, auch wenn einzelne Tiere noch keine Symptome zeigen.

Symptome

  • geschwollene Nebenhöhlen
  • entzündete Bindehäute
  • Nasenausfluss
  • Schnabelatmung
  • reduzierte Legeleistung
  • Appetitlosigkeit
  • Tiere sind abgeschlafft

Behandlung

  • Stall bzw. Einstreu trocken halten
  • Zugluft vermeiden
  • Behandlung mit Antibiotika durch den Tierarzt
Tipp:

Ein wichtiger Teil der Behandlung und Vorbeugung sind umfassende Hygienemaßnahmen. Reinigen und desinfizieren Sie den Stall in regelmäßigen Abständen.

Kokzidien

Kokzidien befallen vorwiegend junges Geflügel bzw. Küken. Die Parasiten setzten sich im Darm ab, wodurch es zu Problemen mit der Aufnahme von Nährstoffen kommt.

Huhn mit Kokzidien
Quelle: Lucyin, Coccidiôze sblarixhaedje houfès plomes, Bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Symptome

  • Gewichtsverlust
  • Durchfall
  • Blut im Kot
  • aufgeplustertes Gefieder

Behandlung

Die Sterblichkeit, insbesondere bei Küken, ist hoch. Durchschnittlich überleben 80 % der Jungtiere nicht, weshalb eine rasche Behandlung notwendig ist.

  • Tiere separieren
  • Medikation durch Tierarzt zwingend erforderlich

Mareksche Krankheit

Die Mareksche Krankheit befällt Küken bis zur 13. Lebenswoche. Gelegentlich sind ältere Tiere von der Viruserkrankung betroffen. Die Mortalitätsrate nimmt aber mit zunehmendem Alter stark ab.

Junge Henne mit Marekscher Krankheit
Quelle: Lucyin, Maladeye Marek pate sitindowe divant, Bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Symptome

Behandlung

Die Mareksche Krankheit ist meldepflichtig. Es gibt bisher keine Behandlung gegen diese Virusinfektion. Es besteht die Möglichkeit, Küken in den ersten Lebenstagen dagegen zu impfen.

Mykoplasmose

Mykoplasmose befällt vorwiegend Hühner, deren Immunsystem bereits durch eine andere Erkrankung geschädigt ist. Begünstigt wird die bakterielle Hühnerkrankheit durch mangelnde Hygiene und Stress im Stall.

Huhn mit Mykoplasmose
Quelle: Василюк Олексій, Мікоплазмоз у курей Ломан Браун, Bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 4.0

Symptome

  • entzündete Bindehäute
  • Nasenausfluss
  • Augenausfluss

Behandlung

Eine Behandlung der Mykoplasmose durch Medikamente ist meist nicht erforderlich. Primär werden Vorerkrankungen behandelt, sowie die Hygiene verbessert. Versuchen Sie zudem den Stress für die Tiere möglichst gering zu halten. Eine größere Schar wird getrennt, wodurch die Tiere sich entspannen und schneller genesen können.

Newcastle-Krankheit

Die Newcastle-Krankheit tritt vorwiegend bei privaten Hühnerhaltern auf, da sie gerne auf die Impfung der Tiere verzichten. Eine Behandlung gegen die Viruserkrankung gibt es nicht, da die Tiere innerhalb weniger Tage sterben. Diese Hühnerkrankheit ist zudem meldepflichtig und bei einem Ausbruch wird von den Behörden eine Tötung des gesamten Bestandes angeordnet, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Grünlicher Durchfall bei Newcastle-Krankheit
Grünlicher Durchfall bei Newcastle-Krankheit
Quelle: Lucyin, Fåsse pesse des poyes vete schite, Bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 4.0

Symptome

  • apathisches Verhalten
  • Appetitlosigkeit
  • (grünlicher) Durchfall
  • Atemnot
  • dunkel gefärbter Kamm
Hinweis:

Um einen finanziellen Schaden und mögliche Strafen zu vermeiden, sollten Sie Ihre Hühner immer impfen lassen.

Rote Vogelmilbe

Die Rote Vogelmilbe (Dermanyssus gallinae) ist ein Parasit, der sich häufig Hühnern einnistet, die noch durch einen Befall von Bakterien oder Viren geschwächt sind. Die Milben sind schwer zu finden, da sie sich am Tag in den Ritzen von Legenestern oder Sitzstangen verstecken.

Rote Vogelmilbe (Dermanyssus gallinae)
Quelle: AW, Dermanyssus gallinae mite, Bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 2.5

Symptome

  • Unruhe im Stall
  • Federpicken
  • Kannibalismus
  • Leistungsabfall beim Legen
  • Blutspritzer auf Eierschalen
  • Abgeschlafftheit

Behandlung

Milben sind ansteckend und können sich rasch über den ganzen Stall verbreiten, weshalb Sie rasch handeln sollten:

  • thermische Behandlung der Räume durch Heißluft oder abflämmen (Temperatur über 60 °C)
  • Behandlung der Tiere mit einem geeigneten Milbenmittel vom Tierarzt

Milben werden häufig durch den Zukauf von Junghennen oder Küken aus zugekauften Bruteiern eingeschleppt. Bevor Sie solche Tiere in die Schar integrieren, sollten sie mindestens drei bis vier Wochen in einem getrennten Bereich gehalten werden. Kontrollieren Sie die Hühner täglich auf Krankheiten und Parasiten, um eine Einschleppung zu vermeiden.

Vogelgrippe

Geflügelhalter sind mittlerweile fast jedes Jahr mit der Vogelgrippe sowie den vorbeugenden Schutzmaßnahmen konfrontiert. Insbesondere im Frühjahr, wenn die Zugvögel aus den Winterquartieren zurückkommen, ist das Risiko einer Ansteckung hoch. Aus diesem Grund besteht sowohl für gewerbliche als auch private Halter in den gefährdeten Regionen eine Stallpflicht für das Geflügel. Gibt es einen Freilauf, dann muss dieser so gestaltet sein, dass jeder Kontakt mit Wildvögeln ausgeschlossen ist.

Junges Huhn mit Vogelgrippe
Quelle: Lucyin, Gripe poyes H9N2 poyons 22dj houmaedje betch å lådje ouy mitan clôs, Bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 4.0

Symptome

  • Teilnahmslosigkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Fieber
  • Atemnot
  • reduzierte Legeleistung

Behandlung

Die Sterblichkeit bei der Vogelgrippe ist hoch. Es besteht bei dieser Erkrankung eine Meldepflicht nach dem Tierseuchengesetz. Wird ein Huhn im Bestand positiv auf die Vogelgrippe getestet, erfolgt keine Behandlung und die Hühner werden tierschutzgerecht getötet. Zusätzlich wird eine Schutzzone um den betroffenen Stall errichtet, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Würmer

Es gibt unterschiedliche Wurmarten, die Hühner befallen können. Dadurch können die Symptome unterschiedlich ausfallen. Die Behandlung der Parasiten sieht aber immer gleich aus: Es erfolgt eine Grundreinigung des Stalls sowie eine Wurmkur durch Mittel vom Tierarzt.

Würmer beim Huhn - Ascaridia galli
Der Rundwurm Ascaridia galli tritt häufig als Parasit bei Hühnern auf.
Quelle: Chhandama, Ascaridia galli, Bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Symptome

  • struppiges Gefieder
  • Durchfall
  • Fressunlust
  • Atemnot
  • häufige Folgeerkrankungen durch Schwächung des Immunsystems

Würmer sind hochansteckend, weshalb Sie krank wirkende Tiere von der Schar separieren sollten. Eine Übertragung kann nicht nur durch Nutztiere erfolgen, Wildvögel, die ebenfalls an die Futterstelle oder im Auslauf sein können, können Würmer einschleppen.

Hinweis:

Um einem Befall durch Würmer vorzubeugen, sollten Sie eine regelmäßige Wurmkur der Hühner unter Aufsicht des Tierarztes durchführen.

Häufig gestellte Fragen

Wie erkenne ich, dass mein Huhn krank ist?

Das erste Anzeichen, dass etwas nicht stimmt, ist eine Veränderung im Verhalten des Tieres. Es wirkt teilnahmslos, sondert sich von der Gruppe ab und nimmt weniger Futter und Wasser auf als sonst. Bei Hennen geht häufig auch die Legeleistung zurück. Spätestens bei Symptomen wie Niesen, Atembeschwerden und/oder Durchfall sollten Sie den Tierarzt zu Rate ziehen.

Sind Hühnerkrankheiten auf den Menschen übertragbar?

Ja, einige Krankheiten sind auf den Menschen übertragbar, wobei vorwiegend Personen gefährdet sind, die bereits ein geschwächtes Immunsystem haben. Eine auf den Menschen übertragbare Erkrankung ist beispielsweise die Geflügeltuberkulose.

Wie oft müssen Hühner zum Tierarzt?

Küken sollten in den ersten zwei bis drei Lebensmonaten alle zwei bis drei Wochen zum Tierarzt gebracht werden. Mit zunehmendem Alter kann die Frequenz der Tierarztbesuche verringert werden. Erwachsene Hühner sollten vierteljährlich oder halbjährlich vom Tierarzt begutachtet werden. Wie hoch die Frequenz ist, hängt von der Größe der Schar ab. Größere Geflügelbestände sollten häufiger vom Tierarzt besucht werden. Im Zuge der Tierarztbesuche können notwendige Impfungen sowie vorbeugende Therapien wie Wurmkuren durchgeführt werden.

Autor Mirko

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