Grünes Wasser im Gartenteich – was tun gegen trübes Teichwasser?
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Grünes Wasser im Gartenteich ist ein Warnzeichen, das auf ein Ungleichgewicht hindeutet und dessen Ursache schnellstmöglich beseitigt werden sollte. Anderenfalls kann das Wasser „kippen“ und die im Teich wohnenden Tiere, wie Fische, Frösche und Mulche sind in Gefahr. Wie dem trüben Teichwasser vorgebeugt und wie es beseitigt werden kann, erfahren Interessierte hier.
Ursachen
Damit trübes oder grünes Wasser m Gartenteich erfolgreich beseitigt werden kann, muss zunächst der Auslöser bekannt sein. Für trübes Teichwasser gibt es im Grunde vier mögliche Ursachen:
- Neubefüllung oder Teilwasserwechsel
- Verschmutzungen durch Mulm
- Bakterien
- Algen
Anlage und Teilwasserwechsel
Wird ein Teich neu befüllt oder ein Teilwasserwechsel vorgenommen, können Erde oder Verschmutzungen aufgewirbelt oder Farbstoffe aus Dekorationselementen und Kies herausgeschwemmt werden. Das Wasser wirkt dann milchig bis gelb, grau oder braun. Wird ein Teich vollkommen neu angelegt, muss das Wasser zudem erst einlaufen und sieht für mehrere Tage bis zu einigen Wochen milchig aus. Hat sich ein gesundes Gleichgewicht eingestellt, klart das Teichwasser auf.
Verschmutzungen
Mit der Zeit setzt sich am Boden des Garteiches eine Mulmschicht ab. Sie besteht unter anderem aus:
- Futterresten
- Fisch- beziehungsweise Tierkot
- Pflanzenteilen
- Eingetragenen Verschmutzungen
Es handelt sich also um organisches Material, das von den Bakterien im Wasser zersetzt wird. Wird der Mulm aufgewirbelt, beispielsweise weil Fische am Boden gründeln, wirkt er wie eine Art Schlammwolke im Wasser und trübt dieses vorübergehend ein. Setzt sich der Mulm wieder, klart das Teichwasser wieder auf. Ist die Mulmschicht sehr dick, können bereits kleinere Bewegungen im Wasser für eine Trübung sorgen. Zudem leidet die Wasserqualität darunter. Es empfiehlt sich daher, den Mulm regelmäßig abzutragen beziehungsweise zu beseitigen. Das kann durch einen Mulmsauger oder durch das Einbringen von Teichschlammentferner erfolgen. Letzterer zersetzt den Mulm, sodass eine mechanische Entfernung nicht erforderlich ist.
Bakterien
Bakterien sind dringend für eine gute Wasserqualität im Gartenteich erforderlich und sorgen im Normalfall dafür, dass dieser klar bleibt. Ist das Gleichgewicht gestört, können sie jedoch auch trübes Wasser im Gartenteich erzeugen. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn die Anzahl bestimmter Bakterien erheblich steigt – also beispielsweise dann, wenn sie ein totes Tier oder größere Mengen abgestorbener Pflanzenteile zersetzen. Der Vorgang zeigt sich als milchige Wolke oder Trübung im Wasser.
Abhilfe schafft es, das organische Material schnellstmöglich zu entfernen. Nach wenigen Tagen normalisiert sich die Anzahl der Bakterien wieder.
Algen
Algen kommen in jedem Teich vor, nimmt eine spezielle Art aber überhand, wird das Wasser trüb und grün. Verantwortlich hierfür ist die sogenannte Schwebealge. Hat sie ideale Bedingungen für ihre Vermehrung, kommt es zur sogenannten Algenblüte. Die Algen vermehren sich dabei so immens, dass das gesamte Wasser grün erscheint. Mit einem Kescher oder normalen Wasserfilter lassen sich die Schwebealgen nicht zureichend entfernen.
Grünes Teichwasser kann jedoch auf anderem Wege verhindert und beseitigt werden.
Vorbeugung
Die langfristig sicherste Methode, grünes Wasser im Gartenteich zu verhindern, ist die Vorbeugung. Da die Algen ausreichend Nährstoffe und Licht benötigen, um sich zu vermehren, muss auf die folgenden Faktoren geachtet werden:
- Platzierung des Teichs nicht unter laubabwerfenden Bäumen
- Direkte Sonnenbestrahlung im Optimalfall nur sechs Stunden täglich
- Verwendung eines Filters
- Einsatz von großen, starken Wasserpflanzen
- Schwimmende Wasserpflanzen als Schattenspender einbringen
- Eingeflogenes Laub und andere grobe Verschmutzungen mit einem Kescher entfernen
- Fische nur sparsam Füttern
- Mulm regelmäßig entfernen
- Wasserqualität testen und bei Bedarf anpassen
- Teich-Kapillarsperre anlegen
Reinigung
Damit sich im Gartenteich keine übermäßigen Mengen an Nährstoffen ansammeln können, muss das Wasser entsprechend gereinigt werden. Hierzu wurden bereits verschiedene Möglichkeiten und Maßnahmen erwähnt. Darunter:
- Kescher für grobe Verschmutzungen
- Mulmsauger oder Teichschlammentferner für Mulm
- Teichfilter für feinere Schwebepartikel
Die Reduzierung der Nährstoffe im Wasser sorgt nicht nur für ein geringeres Algenwachstum, sondern auch dafür, dass sich weniger Mulm ansammeln kann. Das wiederum erleichtert die tiefergehende Reinigung des Gartenteiches.
UV-Licht
Eine entsprechende Reinigung des Teiches und Filtrierung des Wassers kann die Ausbreitung von Schwebealgen und damit die Entstehung von grünem Wasser zwar reduzieren – gewöhnliche Teichfilter schaffen es jedoch nicht, die Algen selbst aus dem Wasser zu entfernen. Hierfür ist der gezielte Einsatz von UV-Licht erforderlich. Um dies zu erreichen, wird ein sogenannter UVC-Teichklärer beziehungsweise Vorklärer benötigt.
Dieser zerstört die Algen und verhindert so eine weitere Ausbreitung, zudem sorgt er dafür, dass die Schwebealgen verklumpen und dadurch vom Teichfilter erfasst und aus dem Wasser entfernt werden können. Bei der Auswahl der Wattzahl gelten die folgenden Orientierungswerte:
- 1-2 Watt pro 1.000 Liter Wasser ohne Fischbesatz
- 2-3 Watt pro 1.000 Liter Wasser mit Fischbesatz bis zu 1 Kilogramm
- 4-5 Watt pro 1.000 Liter Wasser mit Fischbesatz bis zu 3 Kilogramm
Chemische Mittel
Als kurzfristige Lösung zur Reduzierung der Algen und bei voller Teichblüte auch als Zusatz zur Reinigung durch den Vorklärer und Filter sind Algenbekämpfungsmittel gut geeignet. Die Präparate sind meist flüssig und können direkt in den Gartenteich gegeben werden. Sie greifen in den Aufbau der Algen so ein, dass diese keine Fotosynthese mehr betreiben können. Dadurch fehlen den Schwebealgen wichtige Nährstoffe und sie „verhungern“ gewissermaßen.
Bei dem Einsatz von Algenbekämpfungsmittel ist darauf zu achten, dass diese nicht auf die langfristige Verwendung im Teich ausgelegt sind. Sie dienen lediglich der kurzfristigen Vernichtung der Algen, können sich bei wiederholtem Einsatz jedoch auch nachteilig auf die Wasserqualität auswirken. Zudem ist es bei vorhandenem Fischbesatz erforderlich, auf die Verträglichkeit des Mittels mit Wasserbewohnern zu achten. Anderenfalls könnte es zu Schäden an den Fischen oder gar zu deren Absterben kommen.
Wasserpflanzen
Wasserpflanzen bieten gleich zwei Vorteile bei der Vorbeugung und Bekämpfung von grünem Wasser im Gartenteich. Größere, schnellwachsende und stärkere Wasserpflanzen – wie Wasserpest oder Tausendblatt – entziehen dem Wasser Nährstoffe und werden damit zur Konkurrenz für die Schwebealgen, denen eine wichtige Grundlage für die Ausbreitung entzogen wird. Ein ausgewogen bepflanzter Teich ist also bereits darauf ausgelegt, eine übermäßige Vermehrung der Algen zu verhindern.
Der zweite Vorteil findet sich bei großblättrigen Schwimmpflanzen, wie Seerosen oder Muschelblumen. Sie sorgen für eine Beschattung des Wassers, reduzieren also ebenfalls eine wichtige Grundlage für die Algenvermehrung. Zudem bieten sie Schutz für die Wasserbewohner vor Fressfeinden, wie Katzen oder Vögeln. Bei der Bepflanzung muss jedoch stets darauf geachtet werden, dass die Gewächse auch durch abgestorbene Blätter oder Wurzeln zur Nährstoffanreicherung des Gartenteichs beitragen können. Sie ersetzen also keine regelmäßige Reinigung des Wassers.
Silberkarpfen
Silberkarpfen sind die Schwebealgen-Vernichter schlechthin, denn sie können die feinen Algen mit ihren Kiemen aus dem Wasser filtern und sie als Nahrung aufnehmen. Allerdings werden die friedlichen und mit Goldfischen verträglichen Fische teilweise sehr groß und schwer. Einzelne Exemplare schaffen es auf eine Länge von bis zu 130 Zentimetern und 60 kg. Im Gartenteich bleiben sie in der Regel deutlich kleiner, dennoch sollten mehrere tausend Liter Volumen vorhanden sein, wenn die Silberkarpfen gehalten werden sollen. Als Schwarmfisch ist eine Haltung von wenigstens vier Fischen artgerecht.