Kühlleistung BTU/h einer Klimaanlage berechnen
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Wer sich eine Klimaanlage anschaffen möchte, sollte die benötigte Leistungsstärke kennen. Diese wird häufig in BTU/h angegeben. Was es damit auf sich hat und wie Sie die Kühlleistung einer Klimaanlage ganz einfach berechnen können, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
BTU/h und Watt
BTU/h steht für „British Thermal Unit“ und beschreibt die Leistung, die nötig ist, um ein Pfund Wasser (453,59 ml) um 1°F zu erwärmen. Gemessen wird dieser Wert ab 39°F (3,89°C), da Wasser bei dieser Temperatur die höchste Dichte erreicht. Um sich einen besseren Überblick über die Kühlleistung zu verschaffen, lässt sich die Einheit BTU/h problemlos in die hierzulande üblichere Einheit Watt umrechnen. Das gelingt wie folgt:
- 1.000 BTU/h = 293,17 W
Das heißt, wenn Sie sich für eine Klimaanlage mit einer Kühlleistung von 9.000 BTU/h interessieren, verfügt diese über 2.638,53 W, was häufig als 2.600 oder 2.650 W-Modell angeboten wird. Natürlich gelingt das in die andere Richtung ebenso. Dafür müssen Sie nur diese Formel beachten:
- (Kühlleistung in W/293,17) x 1.000 = Kühlleistung in BTU/h
- (2.638,53/293,17 W) x 1.000 = 9.000 BTU/h
Kühlleistung der Klimaanlage berechnen
Um nun die optimale Kühlleistung für Ihre Räumlichkeiten zu ermitteln, müssen Sie die vorhandene Kühllast ausrechnen. Dazu hat sich die folgende Faustformel bewährt:
- Raumgröße in Quadratmeter (m²) x Sonneneinstrahlungs- und Dämmfaktor in W = Kühllast in W
Während sich die Raumgröße schnell abmessen lässt, ist der Sonneneinstrahlungs- und Dämmfaktor nicht so einfach zu ermitteln. Deshalb wird in den meisten Gebäuden auf diese Richtwerte zurückgegriffen:
- 60 W: gute Dämmung, geringe Sonneneinstrahlung
- 75 W: ausreichende Dämmung, höhere Sonneneinstrahlung
- 100 W: geringe Dämmung, sehr hohe Sonneneinstrahlung
Anhand dieser Werte können Sie schnell ermitteln, welche Kühllast in Ihren Wohnräumlichkeiten vorliegt. Die Kühllast gibt an, wie hoch die Kühlleistung der Klimaanlage sein muss. Wir haben eine Beispielrechnung für Sie vorbereitet. Bei diesem Beispiel handelt es sich um einen 30 Quadratmeter großen Raum mit einer Kühllast von 75 W, für die wir die benötigte Kühlleistung ermitteln wollen:
- Kühllast: 30 m² x 75 W = 2.250 W
Diesen Wert setzen Sie nun die weiter oben beschrieben Umrechnungsformel ein, um die Kühlleistung der Klimaanlage in BTU/h zu berechnen:
- (2.250 W/293,17 W) x 1.000 = 9.407,53 BTU/h
Um den Beispielraum angenehm zu temperieren, wird also eine Kühlleistung von 9.407,53 BTU/h benötigt. Angeboten werden entsprechende Modelle mit 9.400 bis 9.500 BTU/h.
Einflussfaktoren auf Kühlleistung
Neben der zu kühlenden Raumgröße gibt es noch weitere Faktoren, die sich deutlich auf die Kühlleistung der Klimaanlage auswirken können. Meist handelt es sich dabei um Gegenstände oder Personen, die ebenfalls Wärme erzeugen, was bei der Ermittlung der benötigten Kühlleistung zu beachten ist. Diese Elemente müssen Sie einfach zum eigentlichen Ergebnis dazu addieren, um die notwendige Kühlleistung zu erhalten. Dazu gehören beispielsweise:
- Person: 100 bis 200 W
- Fenster: 150 W
- Deckenhöhen ab 240 cm: 6 W pro 10 cm
Natürlich gibt es noch Elemente, die die benötigte Kühlleistung verringern. Sie lassen sich nur schwer berechnen, wirken sich aber deutlich auf die Raumtemperatur aus. Dazu gehören:
- Sonnenschutzfolien
- Ventilatoren zur Luftumwälzung
- Teppiche über Sommer entfernen (speichern viel Wärme)
- helle Wandfarben (speichern weniger Wärme)
Häufig gestellte Fragen
Räume ohne Klimaanlage lassen sich effektiv kühlen, indem Sie über die Mittagszeit und am Nachmittag Rollladen und Vorhänge nutzen und Fenster und Türen schließen. Dadurch gelangen Sonnenstrahlen und Wärme nicht ungehindert in die Räumlichkeiten. Weiterhin kann es helfen, Handtücher, Bettlaken und andere Stoffbahnen in kaltes Wasser zu tauchen, auszuwringen und im Raum aufzuhängen. Die Feuchtigkeit kühlt den Raum runter.
Achten Sie darauf, Türen und Fenster während der Nutzung geschlossen zu halten, damit keine weitere Wärme in den Raum gelangt. Um die optimale Wirkung des Geräts zu ermöglichen, ist es zudem wichtig, dass die Abluft- und Ansaugverbindungen frei sind. Weiterhin sollte die Klimaanlage nicht hinter einem Hindernis stehen, um einen ungehinderten Luftfluss zu ermöglichen.
Verstopfte oder verunreinigte Klimaanlagen verfügen über eine deutlich schlechtere Leistung. Das wirkt sich direkt auf die Kühlleistung aus, da das Gerät deutlich mehr arbeiten muss, um die Zieltemperatur zu erreichen. Dadurch erhöhen sich wiederum die anfallenden Stromkosten, was sich durch eine regelmäßige Reinigung verhindern lässt.