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Schnellwachsende Hecken – beliebte Heckenpflanzen

Ligusterhecke

Reizvoller als Mauer oder hölzerner Sichtschutz im Garten ist eine Hecke. Und es gibt tatsächlich Heckenpflanzen, die nicht lange brauchen, um ein Mindestmaß an Höhe und Dichte zu erreichen und die dementsprechend schon nach wenigen Jahren als Sichtschutz dienen können. Die beliebtesten schnellwachsenden Heckenpflanzen sind hier kurz vorgestellt.

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Laubgewächse oder Nadelgehölze? Alles hat Vorteile und Nachteile

Die meisten schnellwachsenden Heckenpflanzen, die im deutschen Handel relativ günstig angeboten werden, sind Laubgewächse. Diese Pflanzen haben den Vorteil, dass sie nicht so pieksig sind, sie haben keine Dornen oder Nadeln, und wachsen zum Teil wirklich sehr dicht. Der Nachteil liegt darin, dass sie ihre Blätter im Winter abwerfen, als Sichtschutz also erst einmal nicht mehr taugen. Natürlich wird das Astwerk mit den Jahren so dicht, dass auch laubfreie Hecken im Winter noch Sichtschutz bieten, aber das dauert eben auch bei schnellwachsenden Hecken einige Zeit. Generell sind Nadelgewächse weniger pflegeintensiv, da das Laub im Herbst aufgefegt werden muss. Unterschiedlich sind auch die Tiere, die von der Hecke angezogen werden.

Generell sind alle in Deutschland heimischen Bäume und Sträucher Heimat von Insekten, Vögeln und anderen Tieren, die ihrerseits wieder Räuber anziehen. Während in dichtgewachsenen Nadelgehölzen Vögel sicher brüten und mit dem entsprechenden Lärm und Schmutz gerechnet werden muss, sind lichte Laubgehölze eher für Insekten interessant. Schnellwachsende Hecken müssen häufiger geschnitten werden als langsam wachsende Arten, und bei Nadelgehölzen ergibt sich das Problem der Entsorgung des Holzes. Da die Äste stark harzhaltig sind, können sie nicht einfach kompostiert oder zum Mulchen verwendet werden. Bei den meisten Laubgehölzen gibt es das Problem nicht, da sich die Äste und Zweige leicht zerkleinern lassen.

Immergrüner Sichtschutz, der etwa 40 cm im Jahr wächst

Kirschlorbeer ist eine der beliebtesten Heckenpflanzen in Deutschland. Die Pflanzen wachsen etwa 40 cm im Jahr und bilden so sehr schnell eine blickdichte Hecke, die auch im Winter grün bleibt – denn der Kirschlorbeer wirft seine Blätter im Winter nicht ab. Innerhalb von nur drei Jahren bildet sich so eine sehr dichte Hecke. Allerdings sind die Pflanzen in allen Teilen giftig, die Blätter enthalten Blausäure und führen bei Verzehr zu Vergiftungen. Der NABU warnt deshalb ausdrücklich vor dem Kirschlorbeer, der sich bereits in den heimischen Wäldern ausbreitet und andere Arten verdrängt. Von Nachteil ist auch, dass sich die Blätter nicht gut kompostieren lassen. Kirschlorbeer ist recht anspruchslos, Sonne bis Schatten vertragen die Pflanzen, die lehmige Böden und humusreichen Boden gleichermaßen mögen. Etwa 80 bis 100 cm Abstand sollte zwischen zwei Pflanzen gerechnet werden, bei Bedarf kann auch etwas dichter gepflanzt werden.

Feldahorn und Hainbuche: Einheimische Laubpflanzen

Nicht ganz so schnell wie der Kirschlorbeer wachsen Feldahorn und Hainbuche. Beide Laubgehölze sind in Deutschland heimisch und bieten Tieren einen Lebensraum. Feldahorn wächst etwa 50 cm im Jahr, benötigt sonnige oder halbschattige Standorte, kommt mit normalem Gartenboden aus und ist mit zwei Schnitten jährlich zufrieden. Die Pflanzen sind pflegeleicht und werden bis zu fünf Meter hoch. Für einen Meter Hecke werden je nach gewünschter Wuchsdichte und -form zwei bis drei Pflanzen benötigt.

Ähnlich sieht es bei der Hainbuche aus, die auch Weißbuche genannt wird und eigentlich zu den Birken zählt. Die Pflanzen werfen das Laub im Herbst relativ spät ab, können je nach Schnitt mehrere Meter hoch und breit werden, sollten ein- bis zweimal jährlich geschnitten werden und wollen sonnige bis halbschattige Standorte in normaler Gartenerde. Junge Hainbuchen wachsen noch etwa 50 bis 70 cm jährlich, ältere Pflanzen schaffen nur noch 20 cm im Jahr. Die Pflanzen sind ungiftig und dienen vielen einheimischen Arten als Lebensraum. Benötigt werden etwa zwei bis drei Pflanzen für einen Meter Hecke.

Bis zu einem Meter Zuwachs im Jahr schafft der heimische Liguster

Liguster ist kein Baum, sondern ein Strauch, und das Gewächs ist halbimmergrün. Eigentlich werfen die Pflanzen ihr Laub im Winter nicht ab, können aber frostempfindlich reagieren und auch bei extremer Nässe das Laub abwerfen. Liguster wächst bis zu einem Meter im Jahr, wird bis zu fünf Meter hoch. Die Pflanzen sind schnittverträglich, können also zweimal jährlich in Form gebracht werden. Sonnige und halbschattige Standorte mag der Liguster, der mit normaler Gartenerde gut klarkommt. Liguster gehört zu den heimischen Pflanzen und wird mit drei bis fünf Pflanzen je Meter Hecke gepflanzt.

Europäische Lärche: Sommergrünes Nadelgewächs

Die Europäische Lärche gehört zu den Kieferngewächsen und ist als Heckenpflanze recht beliebt. Sie ist pflegeleicht, benötigt sonnige Standorte und feuchte, tiefgründige Gartenerde. Sie wächst bis zu 50 cm im Jahr, wird bis zu 40 m hoch und ist gut schnittverträglich. Etwa drei Pflanzen werden für einen Meter Hecke benötigt. Das Holz ist recht hart und wird für Dachstühle und andere tragende Konstruktionen verwendet. Die Lärche kommt mit einem Schnitt im Jahr aus, das Holz hat im Kamin einen Brennwert wie Douglasie und Kiefer – kann also gut abgelagert und trocken verfeuert werden. Lärchen bieten nur im Sommer wirklich Sichtschutz, da sie nicht so dicht wachsen und ihre nadelförmigen Blätter im Winter abwerfen.

Tipps für Schnellleser

  • Schnellwachsende Hecken sind fein, wenn man schnell einen Sichtschutz benötigt – sie hören aber auch nicht auf zu wachsen und müssen öfter geschnitten werden als langsam wachsende Sorten.
  • Laubbäume bilden wunderschöne Hecken, die trotz fehlendem Laub im Winter durch dichtes Astwerk Sichtschutz bieten. Allerdings machen sie mehr Arbeit als Nadelgewächse, denn das Laub muss im Herbst gefegt werden.
  • Nadelgehölze sind manchmal unangenehm pieksig, Nadeln und eventuell vorhandene Dornen können in der Nähe von Sitzgruppen als unangenehm empfunden werden. Außerdem kann der Heckenschnitt aufgrund des hohen Hartgehalts nicht so einfach entsorgt werden.
  • Kirschlorbeer gehört zu den beliebtesten Heckenpflanzen, wächst schnell und ist anspruchslos, verbreitet sich aber so schnell in der heimischen Wildnis, dass der NABU inzwischen vor den Pflanzen warnt.
  • Feldahorn wächst bis zu 50 cm im Jahr und kann fünf Meter hoch werden, muss aber zweimal jährlich in Form geschnitten werden.
  • Die Hainbuche wächst bis zu 70 cm im Jahr, kann mehrere Meter hoch werden und kommt mit normaler Gartenerde klar.
  • Liguster wächst bis zu einem Meter jährlich und wird mit drei bis fünf Pflanzen je Meter Hecke recht dicht gepflanzt. Er ist winterhart und wirft nur in sehr kalten oder nassen Jahren das Laub ab.
  • Lärchen wachsen nicht so dicht, werfen ihre nadelförmigen Blätter im Winter ab und bieten dann keinen Sichtschutz mehr. Sie sind winterhart, brauchen feuchte Böden und sonnige Standorte, kommen mit einem Schnitt im Jahr aus.

Wenn man in kurzer Zeit eine hohe und dichte Hecke als Sichtschutz oder Zaunersatz haben möchte, kann man zwischen verschiedenen Pflanzen wählen. Entscheidend ist der Standort. Es ist wichtig zu wissen, ob es ein sonniger, halbschattiger oder schattiger Standort sein wird. Nicht viele Gewächse sind für alle drei Standortarten geeignet.

Wissenswertes zu schnellwachsenden Hecken in Kürze

Beispiel: Kirschlorbeer

Laubhecken sind meist schnellwachsend. Der Kirschlorbeer gehört zu den besonders starkwüchsigen Heckenpflanzen. Zwar ist sein Höhenwachstum stärker als sein Breitenwachstum, aber er legt schnell und konstant zu. Allerdings bedeutet das, dass er regelmäßig geschnitten werden muss. Da die Äste Armdick werden können, nützt die Heckenschere nichts mehr. Da muss man schon mit der Astschere ran und das ist anstrengend. Ansonsten ist der Kirschlorbeer aber total pflegeleicht und immergrün, was bedeutet, auch im Winter ist der Sichtschutz gegeben.

Beispiel: Hainbuche

Hainbuche wächst nicht ganz so schnell. Am besten, man nimmt zu Beginn schon etwas größere Pflanzen, wenn man die Hecke pflanzt. Auch diese Hecke ist pflegeleicht. Zwar ist sie nicht immergrün, aber auch wenn die Blätter ihre Farbe verlieren, bleiben viele von ihnen an der Pflanze. Die Hecke wird auch im Winter nie ganz kahl und sieht schön farbig aus.

Beispiel: Liguster

Preiswert in der Anschaffung und auch schnell wachsend ist eine Ligusterhecke. Die Pflanzen sind anspruchslos und treiben ständig nach. Auch der Liguster ist immergrün. In besonders harten Wintern kann es vorkommen, dass er doch mal seine Blätter verliert. Eine ältere Ligusterhecke ist so gut wie undurchdringlich. Die Hecke blüht im Frühjahr und lockt im Herbst die Vögel mit ihren Früchten an.

Die Hecke aus Nadelgehölzen ist in der Regel auch immergrün. Besonders geeignet ist die Eibe, die aber teuer in der Anschaffung ist, weil man sie fast nur noch in Baumschulen bekommt.

  • Günstiger als die einheimische Eibe ist die abendländische Eibe. Eiben sollten beim Kauf mindestens 1,50 Meter hoch sein. Sie sind anspruchslos und treiben nach jedem Schnitt neu aus. In zwei Jahren wächst solch eine Hecke ca. 30 cm.
  • Thujas gelten als Friedhofspflanzen, eignen sich aber auch gut als Hecke. Sie sind pflegeleicht, blickdicht und preiswert. Außerdem müssen sie bis auf wenige Ausnahmen nicht beschnitten werden. Das gleiche gilt übrigens auch für Scheinzypressen.
  • Eine gute Alternative zu den landläufig bekannten Thuja sind Leyland-Zypressen, auch Bastardzypressen genannt. Sie verkahlen innen nicht so und verfärben sich nicht ins bräunliche.
  • Dann gibt es noch so genannte Sicherheitshecken. Sie sorgen auch ohne Zaun für Sicherheit, denn sie stacheln, pieken, zerreißen Kleidung und ritzen Haut.
  • Der Ilex, auch Stechpalme genannt, hat harte, stachelige Blätter. Wer sich durch solch eine Hecke zwängen will, wird gestochen. Allerdings wächst diese Hecke nur langsam und braucht einen guten Boden, besonders bei der Anpflanzung.

Beispiel: Feuer- und Weißdorn

Der Feuerdorn und der Weißdorn übertreffen die Stechpalme noch an Stacheligkeit. Sie haben lange, spitze Dornen. Wenn man sie nicht beschneidet, wachsen sie rasch bis in drei Meter Höhe. Vögel lieben diese undurchdringlichen Hecken, denn sie geben ihnen Schutz. Der Weißdorn braucht mehr Platz als der Feuerdorn. Einige Sorten sind anfällig gegen Rost. Man sollte sich für resistente Pflanzen entscheiden.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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