Nach dem Streichen: Lüften und Fenster auf oder zu?
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Sollte man schon beim Malern lüften oder erst nach dem Streichen? Die Antwort auf diese Frage ist komplexer als erwartet. Dieser Ratgeber zeigt, wovon es hängt, ob die Fenster auf oder zu sein sollten.
Zeitpunkt und Temperatur
Im Idealfall wird dann gemalert, wenn draußen und drinnen die gleichen Temperaturen herrschen. Dadurch wird es deutlich einfacher, ein optimales Klima herzustellen. Zudem weisen die Wände vor allem in Fensternähe keine extremen Unterschiede auf, was ein gleichmäßiges Abtrocknen begünstigt.
Sollte es draußen deutlich wärmer oder kälter sein als in den Innenräumen, muss zumindest während des Streichens das Fenster geschlossen bleiben. Das gilt vor allem dann, wenn nass in nass gestrichen werden soll. Auch direkte und intensive Sonneneinstrahlung kann ein Problem darstellen, da sie die Wand punktuell erwärmt und damit für ein schnelleres Abtrocknen sorgt. Im Sommer, auf der Südseite oder während der Mittagszeit ist es daher sinnvoll, die Fenster leicht abzudecken.
Lüften nach dem Streichen
Wasserbasierte Wandfarbe gibt beim Trocknen Feuchtigkeit an die Raumluft ab. Diese kondensiert bei fehlendem Luftaustausch zunächst an glatten und kühleren Oberflächen. Dazu gehören beispielsweise:
- Boden
- Fenster
- Türen
Bei einer sehr hohen Luftfeuchte trocknen die Wände zudem kaum oder gar nicht ab. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn zuvor nicht geheizt wurde und die Außentemperaturen niedrig sind. Um dem entgegenzuwirken, sind die folgenden Punkte hilfreich:
- häufiges Lüften in kurzen Abständen
- Raum vor dem Malern ausreichend lüften
- von warm nach kalt lüften
- Zimmertemperatur von 18 bis 20°C herstellen
Durch das Stoßlüften kann die feuchte Luft entweichen und schlägt sich nicht nieder. Es reicht hierzu aus, aller zwei Stunden für wenige Minuten durch das Öffnen von Fenstern und Türen für Durchzug zu sorgen.
Dauer des Lüftens
Wie lange Sie nach dem Streichen immer wieder in kurzen Abständen lüften sollten, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Zu diesen gehören:
- Anzahl der Schichten
- Art der Farbe
- Größe des Raums
- Luftfeuchtigkeit
- Temperatur
Wurde mehrfach nachgestrichen, um eine gleichmäßige Deckung zu erhalten und dadurch mehr Farbe aufgebracht, dauert das Trocknen länger. Das ist auch dann der Fall, wenn es kühler ist oder sowohl im Raum selbst als auch draußen eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht.
Generell sollte wenigstens während der ersten 24 Stunden nach dem Streichen etwa alle zwei Stunden für fünf Minuten stoß gelüftet werden.
Häufig gestellte Fragen
Der generelle Rat lautet, die Farbe zunächst für 24 Stunden auslüften und trocknen zu lassen. Zwar sind moderne Mittel nicht gesundheitsschädlich, können bei empfindlichen Menschen aufgrund des Geruchs aber dennoch zu einer gestörten Nachtruhe führen. Besser ist es daher, ausreichend zu lüften und das Zimmer erst dann wieder zu nutzen.
Das ist abhängig von der Art der Farbe, der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit. Die meisten Wandfarben gelten nach vier bis sechs Stunden als überstreichbar, nach zwölf Stunden als getrocknet und nach 24 Stunden als voll belastungsfähig. Bei einem einmaligen Anstrich, hohen Temperaturen und guter Belüftung kann die Farbe allerdings auch schneller trocken sein.
Wenn die Zeit drängt, sorgt warme und trockene Luft für ein schnelleres Trocknen und Ausdünsten der Wandfarbe. Heizung oder Heizlüfter, Luftentfeuchter oder Lüften machen das Zimmer nach dem Streichen schneller wieder nutzbar. Sollten mehrere Anstriche zum vollständigen und gleichmäßigen Abdecken nötig sein, helfen diese Mittel und Maßnahmen ebenfalls.