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Teichschale einbauen und bepflanzen – DIY-Anleitung

Gartenteich

Viele Gartenbesitzer wünschen sich einen Gartenteich. Teichschalen sind in der Regel die schnellste Variante, wenn der Traum verwirklicht werden soll. Die Fertigteiche oder Teichwannen, wie sie auch genannt werden, haben wie alle anderen Möglichkeiten einen Teich anzulegen, Vor- und Nachteile.

Video-Tipp

Vorteile von Teichschalen

  • Viele verschiedene Formen und Größen im Angebot
  • Bei ausreichender Tiefe winterfest, also zum Überwintern von Fischen und Amphibien geeignet
  • Verfügen über verschiedene Tiefenzonen
  • Aus unterschiedlichen Materialien erhältlich (recht unterschiedliche Qualitäten)
  • Können sowohl als Hochteiche, als auch eingegraben werden.
  • Frostbeständig

Nachteile von Teichbecken

  • Schwierig ein biologisches Gleichgewicht herzustellen
  • Nur mit technischer Hilfe erreichbar
  • Häufig steile und glatte Wände, für Lebewesen oft nicht überwindbar
  • Für Balkone in der Regel ungeeignet, weil sie umbaut einfach zu groß sind, außerdem zu schwer
  • Lassen sich nur schwer in die natürliche Umwelt integrieren, sehen immer irgendwie künstlich aus
  • Meist hoher Pflegeaufwand, technische Hilfsmittel erforderlich

Beim Einbau kommt es auf die Größe des Teichbeckens an. Kleine Becken lassen sich meist von einer Person problemlos einbauen. Große Becken, mit einem Fassungsvermögen von mehreren 10.000 Litern Wasser, erfordern Helfer und häufig auch technisches Gerät. Der Einbau selbst ist immer gleich, egal wie groß das Becken ist, der Aufwand ist ein anderer. Das beginnt natürlich schon beim Aushub der Erde und der Frage, wohin mit dem jetzt überschüssigen Substrat.

Auch der Transport der Schale birgt je nach Form und Größe einige Probleme. Oft muss sie angeliefert werden. Wer seinen Gartenteich im Internet bestellt, bekommt ihn sowieso angeliefert. Wichtig ist, die Preise dafür zu vergleichen, die können recht unterschiedlich ausfallen, zumindest bei großen Teichschalen.

Was wird für den Einbau benötigt?

  • Schaufel, Spaten oder evtl. ein kleiner Bagger (für größere Teiche)
  • Sand – als Schicht unter dem Becken und an den Seiten
  • Wasser – zum Einschlämmen
  • Wasserwaage – zum geraden Einbau des Beckens
  • Gummihammer – um den Teich exakt auszurichten

Technische Ausrüstung für den Teich

Die technische Ausrüstung muss nicht zwingend in den Teich. Größere Teiche funktionieren auch ganz ohne, bei kleinen wird es dagegen schwierig. Technik erleichtert die Pflege, hält den Aufwand geringer. Filter und Pumpe müssen nicht sein. Wer allerdings Fische im Teich hat, sollte nicht auf sie verzichten. Licht ist bei einem Teich eine schöne Sache. Es gibt die unterschiedlichsten Möglichkeiten, einen Teich zu illuminieren. Beim Einbau der Teichschale also auf einen Stromanschluss achten oder alternativ auf Solar setzen.

Vorbereitungen für den Teicheinbau

Seerose mit  Libelle

Der Teicheinbau will gut durchdacht und vorbereitet sein. Dazu gehören die Auswahl der entsprechenden Teichschale, der passende Standort und das Abstecken des Bauvorhabens. Bei den Teichschalen gibt es Tausende Angebote. Die Becken unterscheiden sich in Größe, Form, Material, Farbe, Tiefe, den Pflanzzonen und natürlich im Preis. Vermeintliche Superschnäppchen sind mit Vorsicht zu betrachten, oft sind die Preise nicht umsonst so günstig. Materialfehler sind nicht selten und an einem auslaufenden Teich hat niemand Freude.

Zu den Vorbereitungen zählen auch Strom- und Wasseranschluss.
Beim Standort sind ebenfalls einige Dinge zu beachten:

Sonneneinstrahlung

  • Besonders bei kleinen Teichen darauf achten, dass die Wasseroberfläche nicht ganztägig besonnt wird. Das Wasser erwärmt sich zu stark, eine Algenplage meist das Resultat.
  • Ein Sonnenschirm oder ein Sonnensegel können bei kleinen Teichen schon gut Abhilfe schaffen.
  • Auch bei großen Teichen sind schattige Zonen günstig.
  • 4 bis 6 Sonnenstunden am Tag reichen.
  • Besser als volle Sonne ist voller Schatten. Schatten ist nicht ideal und nicht alle Pflanzen vertragen ihn, aber er ist weniger schädlich, als knallige Sonne. Im Schatten siedeln sich allerdings  nicht so viele Amphibien an.

Laub

  • einen Teich nicht in unmittelbare Nähe eines laubabwerfenden Baumes planen. Laub zu beseitigen ist arbeitsintensiv. Blätter im Teich sorgen für eine dicke Schlammschicht am Boden. Die Nährstoffe fördern wiederum die Algen.
  • ein Baum birgt noch ein anderes Risiko, seine Wurzeln. Je nach Baumart können die kräftigen Wurzeln eine Teichschale schädigen
Tipp:

Wer sich einen Teich in den Garten setzt, muss sich bewusst sein, dass dieser wie ein Maget auf Kinder wirkt. Er muss so abgesichert werden, dass Kinder nicht an ihn gelangen können. Entweder zäunt man also seinen Garten komplett ein oder aber den Teich. Jährlich ertrinken unzählige Kinder in Gartenteichen bzw. Swimmingpools, das muss und darf nicht sein.

Teichschale einbauen

Zuerst wird immer der Umriss auf dem Gartenboden markiert. Dazu dreht man die Schale um, so dass sie mit dem Rand auf dem Boden liegt. Nun kann mit Sand, Sägespänen oder ähnlichem der Umriss nachgezogen werden. Anschließend wird die Grube ausgehoben, wobei auf die einzelnen Ebenen zu achten ist. Man kann die Schale probehalber immer mal wieder in das Loch stellen, damit man sieht, wo noch was ausgehoben werden muss. Die Teichschale muss entsprechend ausgerichtet werden. Am besten ist, wenn eine oder auch mehrere Personen (bei entsprechender Größe) in die Schale steigen, so wird sie richtig in die Grube gedrückt. Auch kann man so gut feststellen, wo der Aushub noch nicht wirklich passt. Dort muss noch mehr ausgehoben, bzw. auch andersherum wieder Erde eingefüllt werden. Immer wieder muss die Schale eingesetzt werden, um ihre Passform zu überprüfen.

Frosch mit Algen

Ist die Wanne richtig eingepasst, muss sie noch einmal herausgehoben werden. Steine und Wurzeln in dem Bett sind zu entfernen. Diese könnten einigen Schaden an der Wanne verursachen. Anschließend wird eine Schicht Sand aufgetragen, welche die Wanne nach unten schützt. So werden Spannungen besser ausgeglichen. Diese sind absolut schädlich für Teichschalen und führen meist nach einiger Zeit zu Rissen in der Wanne. Teichschale einsetzen. Der Teichrand muss ebenerdig mit dem umgebenden Gelände abschließen. Am Boden dürfen sich keine Hohlräume befinden. Nun wird schon Wasser eingelassen, allerdings nur bis zu einem Drittel. Das Gewicht des Wassers richtet die Schale noch einmal aus. Mit der Wasserwaage wird kontrolliert, ob die Ränder gerade abschließen.

Tipp:

Die meisten Wasserwaagen sind zu kurz. Hier leistet eine gerade Dachlatte oder besser eine Aluminiumlatte gute Dienste, die über den Rändern platziert wird.

Noch kann durch Rütteln und Drehen die richtige Position erreicht werden. Ist der Teich richtig ausgerichtet, wird die Wanne außen eingeschlämmt. Die Hohlräume ringsum müssen verdichtet werden. Man nutzt dazu ein feinkrümeliges Erde-Sand-.Gemisch oder auch reinen Sand. Hierfür muss immer wieder Wasser eingefüllt werden, der die Erde oder den Sand nach unten spült. Die Schichten steigen immer höher, bis zum Rand. Wer als Abschluss den zuvor abgestochenen Grassoden wieder einsetzen möchte, muss oben einige Zentimeter frei lassen, damit die Höhe am Ende mit dem Gras stimmt. Die meisten Teichbauer legen aber eine Schicht Kies oder Flusskiesel um den Teich, allein um den Rand zu kaschieren.

Besser als alles auf einer Ebene zu haben ist, wenn der Teich etwas höher als seine Umgebung liegt. Das verhindert, dass Regenfälle Erde, Düngemittel oder Untergrund in den Teich schwemmt.

  1. Umriss markieren
  2. Erde ausheben
  3. Teichschale anpassen
  4. Wurzeln und Steine entfernen
  5. Sandschicht auf dem Grubenboden ausbringen
  6. Teichschale einsetzen
  7. Teichschale ausrichten
  8. Etwas Wasser einfüllen, etwa 1/3
  9. Hohlräume ringsum beseitigen, mit Wasser einschlämmen und Sand nachfüllen, immer im Wechsel
  10. Rand anlegen (Grassoden oder Steine)
  11. Technik einbauen
  12. Teich bepflanzen
  13. Dekoelemente platzieren

Teichschale bepflanzen

Beim Pflanzen gibt es wiederum einiges zu beachten. Das fängt schon damit an, ob man Sand, Kies oder Teicherde für den Boden nehmen soll. Normale Gartenerde scheidet aus, sie ist absolut nicht geeignet. Teicherde ist sehr nährstoffhaltig und sollte maximal in speziellen Pflanzkörben zum Einsatz kommen. Für den Boden eignet sich Kies am besten oder alternativ Flusskiesel. Die rundgewaschenen Flusskiesel sind ideal. Sie sehen natürlich aus und man kann auch einmal in das Teichbecken steigen und auf ihnen laufen, ohne dass die Teichschale dabei beschädigt wird. Bei spitzem Kies sollte man dies unterlassen. Sand ist auch brauchbar.

Seerosen Nymphaea
Tipp:

Bei Kies darauf achten, dass dieser gewaschen ist. Ungewaschener Kies macht das Wasser trüb. Das gleiche gilt für Sand.  Ungewaschener Bausand enthält feinen Schlamm, der sich lange nicht legt. Legt er sich dann zwischen die Steine, bekommt man ihn nicht mehr aus dem Teich.

Am besten wird der Teich bepflanzt, bevor das gesamte Wasser eingelassen wird. Auch die Teichtechnik ist so einfacher einzusetzen. Natürlich kommt es bei der Pflanzenauswahl auf die Lage und die Größe des Teiches an. Wenn der Teich groß genug ist und die Gewächse im Winter im Teich bleiben sollen, dürfen natürlich keine Exoten gepflanzt werden, die mit unseren Wintertemperaturen nicht zurechtkommen. Ideal ist, die Teichpflanzen in Pflanzkörbe zu setzen.

So wird verhindert, dass die Teicherde ausgespült wird und sich die Pflanzen ungebremst ausbreiten. Dazu wird der Pflanzkorb mit einem Vlies ausgelegt. Da hinein kommt die Teicherde. Je nach Pflanze die Wurzel bzw. das Rhizom einpflanzen und das Vlies zusammenklappen und mit Kies oder Flusskieseln belegen, damit die Erde nicht ausgeschwemmt wird. Der Pflanzkorb kann dann einfach an passender Stelle in den Teich gestellt werden. Dabei ist die Tiefe unbedingt zu beachten. Die einzelnen Pflanzen haben da recht unterschiedliche Ansprüche.

Ist die Technik eingebaut und sind alle Pflanzen gesetzt, kann das restliche Wasser eingelassen werden. Am besten ist Regenwasser oder eine Mischung aus Regen- und Leitungswasser. Sehr hartes Wasser ist ungeeignet. Viele Pflanzen vertragen den Kalk darin nicht. Was noch zu bedenken ist, um Tiere vor dem Ertrinken zu bewahren, ist eine Ausstiegshilfe. Auch Tiere fallen häufig in den Teich und so können sie sich wieder aufs Land retten.

Geeignete Pflanzen

Es gibt die unterschiedlichsten Pflanzen für Gartenteiche. Zu beachten ist, dass sie der Größe und Lage des Teiches angepasst sein müssen. In einem 150 Liter fassenden Teich haben große Schilfgräser nichts zu suchen. Die Proportionen müssen stimmen. Ansonsten gilt noch: weniger ist mehr. Nicht zu viele unterschiedliche Pflanzen in einen Teich setzen. Es ist davon auszugehen, dass sich noch Pflanzen von allein ansiedeln. Schnell ist alles zugewuchert und der eigentliche Teich gar nicht mehr zu sehen.

Sumpf- und Wasserpflanzen

– meist für die Randzone genutzt –

  • Sumpfdotterblume – gelbe Blüten von März bis Juni, Höhe 20 bis 30 cm, Breite 40 bis 50 cm
  • Sumpf-Wolfsmilch – gelbe Blüten von April bis Juni, Höhe 60 bis 100 cm, Breite 80 bis 100 cm
  • Sumpfschwertlilie – gelbe Blüten von Mai bis Juli, Höhe 80 bis 100 cm, Breite 30 bis 40 cm
  • Sumpf-Veilchen – blasslila bis lila-rosa Blüten, Höhe 5 bis 12 cm, Breite 15 bis 20 cm
  • Blut-Weiderich – purpur-rote Blüten von Juli bis September, Höhe 70 bis 120 cm, Tiefe 50 bis 60 cm
  • Sumpf-Vergissmeinnicht – weiße Blüten von Juli bis September, Höhe 10 bis 20 cm, Breite 20 cm

Unterwasserpflanzen

  • Durchwachsenes Laichkraut – grünliche Blüte von Juni bis August, ab 50 cm Wassertiefe
  • Großes Nixenkraut – unscheinbare Unterwasserblüten, ab 30 cm Wassertiefe
  • Kanadische Wasserpest – weiße Blüten von Juni bis August, 50 bis 120 cm Wassertiefe, bildet stark Ausläufer
  • Wasserfeder – weiße bis hellrosa Blüten von Mai bis Juli, 30 bis 60 cm Wassertiefe
  • Raues Hornkraut – unscheinbare Blüten in den Blattachseln, 50 bis 120 cm Wassertiefe, freitreibend

Schwimmpflanzen

– welche die Wasseroberfläche beschatten –

  • Wasserhyazinthe – violett-blaue Blüten mit viel weiß von Juli bis Oktober, Höhe 10 bis 20 cm, Breite 20 cm
  • Wassernuss – Blüte Juli bis September, Höhe – flach auf dem Wasser liegend, Breite 40 bis 50 cm
  • Gewöhnlicher Froschbiss – weiße Blüten von Juni bis August, flach auf dem Wasser liegend, Blüte bis 10 cm, Breite bis 80 cm und mehr durch Ausläufer
  • Seekanne – kleine gelbe Blüten, bis 5 cm hoch von Juni bis August, Blätter flach auf dem Wasser liegend, kann große Flächen bedecken

Seerosen

Sansibar-Seerose - Nymphaea zanzibariensis
  • Gelbe Teichrose
  • Zahlreiche Seerosen, abhängig von der Beckentiefe
  • Asiatische Zwergseerose

Fazit

Eine Teichschale einzubauen und zu bepflanzen ist nicht wirklich schwer, wobei es selbstverständlich auf die Größe des Beckens und die natürlichen Gegebenheiten ankommt. Für große Teichbecken muss viel Erde bewegt werden und es nicht leicht, das große Becken so auszubalancieren, dass es exakt sitzt. Kleine Becken sind da viel problemloser einzubauen. Es muss genau gearbeitet werden, damit später kein Wasser aus dem Becken läuft, weil vergessen wurde, mit der Wasserwaage zu kontrollieren, ob die Ränder eben sind. Bei der Bepflanzung kommt es auf Größe und Lage des Teiches an. Für alle Zonen gibt es geeignete Pflanzen. Der Teich sollte keinesfalls überladen werden.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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