Fadenalgen im Teich und Schwimmteich bekämpfen
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Fast jeder Besitzer eines Garten- oder Schwimmteiches hat schon einmal Bekanntschaft mit Algen gemacht. Viele Arten sind unansehnlich, nicht erwünscht und stören den ästhetischen Eindruck des Teiches. Dennoch gelten Algen als Sauerstofflieferant und sind somit natürlicher Bestandteil des ökologischen Systems im Teich.
Entstehung von Algen
Da Algen selbst im Feinstaub enthalten sind, besiedeln sie in kurzer Zeit jede Wasserstelle. Daher findet man sie sowohl im Gartenteich als auch im Schwimmteich. Ist die richtige Nährstoffkonzentration im Wasser gegeben, leben sie mit anderen Bewohnern des Teiches friedlich zusammen. Sie dienen Kleinstlebewesen als Nahrungsgrundlage und sorgen für Sauerstoff. Kommt es allerdings zu einem Überschuss an Nährstoffen im Teich, kann dies die Lebensbedingungen der Algen begünstigen. Die Folge ist eine starke Vermehrung. Diese blitzartige Zunahme der Algen wird Algenblüte genannt.
Abhängig von der Qualität und der Zusammensetzung des Wassers gibt es tausende Arten von Algen. Generell sind es besonders zwei große Formen, die jedem Teichfan das Leben schwer machen können. Eine davon sind die Fadenalgen. Sie schwimmen überwiegend an der Teichoberfläche oder wachsen an Steinen und Pflanzen. Die langfädigen Grünalgen zeigen sich:
- spinnwebenartig
- polsterartig
- flächendeckend
- büschelartig,
- pelz- oder watteartig oder
als dünne, lange, unverzweigte oder verzweigte Fäden.
Typische Merkmale
Fadenalgen breiten sich sehr schnell aus. So schwimmen sie entweder flächendeckend oder watteartig auf der Teichoberfläche und bewachsen Steine, Dekorationsgegenstände und Pflanzen büschelartig. Charakteristisch sind die dünnen, bis zu 20 cm langen Fäden. Weiterhin hindern Fadenalgen selbst Wassertemperaturen um die 5 °C nicht daran, sich zu vermehren. Die unliebsamen Pflanzen verklumpen in sämtlichen Wassertiefen und verstopfen Filteranlagen. Kleinste Lebewesen und Fische können sich darin verfangen. Besonders oft tritt diese Algenform in alkalischem Wasser auf.
Ursachen
Der Nährstoffüberschuss ist einer der vielfältigen Ursachen für die blitzschnelle Vermehrung dieser Algenart. Zu den natürlichen Faktoren zählen:
- absterbende Pflanzenteile und -reste
- verrottetes Herbstlaub auf dem Teichgrund
- zu wenig Wasserpflanzen
- zu hoher Fischbesatz
- Sauerstoffmangel
- keine Wasserzirkulation
- nitrathaltiges Regenwasser
Des Weitern können folgende Faktoren die Nährstoffkonzentration negativ beeinflussen:
- fehlendes Filtersystem
- Gartenerde als Substrat für die Pflanzen im Teich
- in den Teich gespülte Gartenerde
- Pollenflug
Wer seine Fische im Teich zu großzügig füttert, fördert damit ebenso das Wachstum der langfädigen Grünalge. Denn der Überschuss an Nahrung zersetzt sich im Wasser. Auch durch einen zu hohen Fischbesatz und in dem Zusammenhang stehenden Fischkot wird die Nährstoffkonzentration beeinflusst. Eine hohe Sonneneinstrahlung führt, besonders bei kleinen Teichen, zu einer Erwärmung des Teiches. Hierdurch werden die Lebensbedingungen für diese Algenart erzeugt. Ein natürlich erwärmtes und nährstoffreiches Biotop lässt die unliebsamen Pflanzen optimal gedeihen.
Fadenalgen sterben mit der Zeit ab und sinken auf den Boden des Teiches. Dort werden sie von Bakterien, Pilzen und Mikroorganismen zersetzt. Dadurch werden die gespeicherten Nährstoffe wie Phosphat und Stickstoff erneut freigesetzt und fördern so das Wachstum neuer Fadenalgen. Da für diesen Prozess eine große Menge an Sauerstoff benötigt wird, sinkt der Gehalt im Wasser sehr schnell. Die Folge ist eine Erstickungsgefahr für Fische und andere Organismen. In diesem Zustand ist der Teich an einem Punkt angelangt, an dem Erste Hilfe gefragt ist.
Wenn Fadenalgen zum Problem werden
Wer Fadenalgen im Teich entdeckt, kann diese, als erste Maßnahme, mit einem angerauten, unlackierten Stock, Kescher oder Ähnlichem aus dem Wasser angeln. Durch Kreis- oder Drehbewegungen wickeln sich die Fadenalgen um den Stock und lassen sich so problemlos entfernen.
Haben sich die Algen bereits wie ein Polster auf die Wasseroberfläche im Teich gelegt, reicht es nicht mehr aus, sie herauszufischen. In der Regel greifen fast alle Gartenbesitzer dann zu chemischen Mitteln. Spezielle Wasserzusätze vernichten die fädigen Grünalgen recht leicht, jedoch bleibt dies nicht von Dauer. Spätestens im nächsten Jahr kommen die Algen wieder. Deshalb ist die Methode mit der chemischen Keule nicht unbedingt nachhaltig. Abgesehen davon verändern chemische Mittel nicht nur das Teichwasser. Auch Fische und Kleinstlebewesen können gesundheitliche Schäden davon tragen.
Ursache beheben, statt Symptome bekämpfen
Langfristig gesehen sollten sich Teichbesitzer nicht auf chemische Mittel verlassen, sondern die Ursache für das ungebremste Wachstum der unliebsamen Pflanzen finden und beheben. In den meisten Fällen sind es zwei Faktoren, die für das Kippen des Teiches verantwortlich sind. Zum einen ist es zu starke Sonneneinstrahlung und zum anderen die Überdüngung des Wassers – zwei optimale Bestandteile, um Fadenalgen zu züchten.
Fadenalgen mit Hilfe der Natur bekämpfen
Um das Wachstum der unliebsamen Pflanzen einzudämmen, können Teichfans Schwimmpflanzen einsetzen. Dadurch wird den Algen das Licht genommen. Wasserpflanzen, die schnell wachsen sind genauso hilfreich, denn sie entziehen dem Wasser eine große Menge an Nährstoffen. Steht der Teich an einem freundlichen und hellen Ort, spenden hohe Gräser am Ufer des Teiches den nötigen Schatten. Wer zudem die flachen Uferstrände seines Teiches verkleinert und hartes Wasser vermeidet, beugt gleichfalls Fadenalgen vor.
Weitere vorbeugende Maßnahmen
Die langfädigen Grünalgen sind Sonnenanbeter. Je mehr Sonne sie bekommen, umso schneller wachsen sie. Aus dem Grund sollte bereits bei der Planung des Teiches, ein halbschattiger Standort gewählt werden. Jedoch ist es nicht sinnvoll den Teich unter Schattenspendern wie große Bäume, anzulegen. Viele Gartenbesitzer errichten ihren Teich an der tiefsten Stelle im Garten. So können mit dem Regenwasser auch Düngemittel in den Teich gelangen. Das fördert nicht nur den Algenwuchs, sondern lässt den Teich bald so grün aussehen, wie der Besitzer gerne den Rasen hätte. Davon abgesehen spielt auch die Tiefe des Gartenteiches eine wesentliche Rolle für Nährstoffprobleme. In der Regel sollte der Teich mindestens eine Tiefe von 1,5 Meter haben. Denn nur so kann sich das Wasser nicht übermäßig erwärmen.
Wissenswertes zu Fadenalgen im Teich
Wenn sich lästige Fadenalgen im Gartenteich verbreiten, ist das schon sehr störend für die meisten Schwimmteichbesitzer. Deshalb sollte man von vornherein auf einige Dinge achten, bevor man seinen neuen Schwimmteich anlegt:
- Bereits bei der Planung des Teichs sollte darauf geachtet werden, dass dieser nicht den ganzen Tag in der prallen Sonne liegt.
- Wenn der Schwimmteich bereits besteht und doch einen recht sonnigen Platz bekommen hat, sollte man diesen nachträglich beschattet.
Dies ist ohne Probleme möglich, indem man zum Beispiel die Ufer mit hohen Gräsern oder Gehölzen bepflanzt, die zudem noch ein schöneres Ambiente rund um den Teich schaffen. Aber auch das Einsetzen von Schwimmpflanzen, die auf der Wasseroberfläche schwimmen, sorgt für eine zusätzliche Beschattung des Schwimmteichs.
- Ebenfalls sollte man vorbeugend auf schnell wachsende Wasserpflanzen zurückgreifen.
- Wer nur sehr langsam wachsende Pflanzen einsetzt, der läuft Gefahr, dass sich die Fadenalgen vermehren.
Denn die langsam wachsenden Pflanzen belassen noch zu viele Nährstoffe im Wasser, die wiederum für ein besseres Wachstum der Fadenalgen sorgen. Die Wasserpest zum Beispiel ist besonders gut geeignet, um dem Schwimmteich bzw. dem Wasser Nährstoffe zu entziehen und so ein allzu starkes Wachstum der Fadenalgen zu verhindern.
- Weiterhin sollte man den Fischbestand nicht zu hoch halten. Zu viele Fische provozieren ebenfalls das Wachstum von Fadenalgen.
- Wenn die Fische gefüttert werden, sollte man nur sehr geringe Mengen einbringen. Diese sollten die Fische innerhalb kürzester Zeit fressen können.
Im Herbst ist der Schwimmteich in jedem Fall mit einem Netz abzudecken. So können Laubblätter und anderer Unrat nicht in den Schwimmteich gelangen und somit auch das Wasser nicht mit Nährstoffen anreichern, wodurch wieder ein erhöhtes Wachstum der verhassten Fadenalgen entstehen würde.