Rindenmulch-Preise: Kosten je Kubikmeter – Kostenlose Alternativen?
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Rindenmulch zum Schnäppchenpreis hat bisweilen die Bezeichnung nicht ansatzweise verdient. Der Gesetzgeber verzichtet auf eine genaue Definition der Zusammensetzung, was zu erheblichen Qualitätsunterschieden im Angebot führt. Der Preis sollte daher nicht das alleinige Kriterium für den Erwerb sein. Dieser Ratgeber informiert Sie über den Zusammenhang von Qualitätsmerkmalen und Preisen von Rindenmulch, einschließlich der Kosten je Kubikmeter. Sparfüchse unter den Hausgärtnern profitieren von unseren Tipps für kostenlose Alternativen.
Kosten je Kubikmeter
Rindenmulch ist erhältlich in unterschiedlichen Körnungen und Farbtönen. Basis-Produkte entstammen in der Regel heimischen Nadelbäumen, wie Fichte und Kiefer. In hochwertigen Produkten ist die Rinde von Pinien, Eichen oder anderen wertvollen Baumarten verarbeitet. Die Kosten je Kubikmeter stehen folglich im engen Zusammenhang mit der gewählten Produktvariante. Die folgende Aufstellung gibt einen allgemeinen Überblick über das Kostengefüge:
- Klassischer Rindenmulch, braun, feine Körnung 0 bis 20 mm: ab 107,50 Euro je m³
- Klassischer Rindenmulch, braun, mittlere Körnung 0 bis 40 mm: ab 69,80 Euro je m³
- Rindenmulch mit Stickstoffbeigabe, braun, mittlere Körnung 0 bis 40 mm: ab 90,00 Euro je m³
- Kiefernmulch, braun-natur, grobe Körnung 60 bis 120 mm: ab 150,00 Euro je m³
- Rindenmulch ohne Gerbsäure, rot-braun, grobe Körnung 0 bis 40 mm: ab 64,00 Euro je m³
- Rosenmulch, braun, feine Körnung 0 bis 20 mm: ab 188,60 Euro je m³
- Pinienrindenmulch, dunkelrot bis rotbraun, mittelfeine Körnung 15 bis 30 mm: ab 240,00 Euro je m³
- Dekormulch, nussbraun, steingrau, goldgelb oder ziegelrot, Körnung 10 bis 40 mm: ab 339,20 Euro je m³
Die genannten Preise beziehen sich auf ganzjährig lieferbaren Rindenmulch aus dem Fachhandel. Aktionsangebote vom Discounter können deutlich darunter liegen, sind indes immer nur für wenige Tage bis maximal eine oder zwei Wochen erhältlich.
Qualitätsunterschiede erkennen – So geht es
Mit obiger Übersicht zu Rindenmulch-Preisen fände dieser Ratgeber einen informativen Abschluss, hätte es der Gesetzgeber bislang nicht versäumt, klare Qualitätskriterien festzulegen. Tatsächlich gibt es keine Vorgabe, woraus Rindenmulch zusammengesetzt sein sollte. Genau genommen muss das Produkt nicht einmal Baumrinde enthalten, sondern kann zu 100 Prozent Fremdstoffe enthalten, solange diese pflanzlichen Ursprungs sind. Die Kosten je Kubikmeter sind daher lediglich ein Anhaltspunkt für den Kauf von Rindenmulch. Zu Ihrer Orientierung haben wir im Folgenden wichtige positive Merkmale als Unterscheidungskriterien zusammengetragen:
Gleichmäßige Körnung
Hochwertiger Rindenmulch besteht aus einheitlich großen Rindenstücken mit einer Körnung von 16 bis 25 mm. Kleinere Stücke zersetzen sich zu schnell, sodass die effektive Unterdrückung von Unkraut nur kurzfristig gewährleistet ist. Hersteller von Billig-Produkten verzichten aus Kostengründen auf eine Sortierung. Die Säcke enthalten in diesem Fall eine Mischung aus feinem Material und dicken Brocken. Das erzeugt ein ungleichmäßiges Erscheinungsbild und führt schnell zu Lücken im Mulchteppich, wo sich kleinkörniger Rindenmulch vorzeitig zersetzt.
Minimaler Anteil von Fremdstoffen
Rindenmulch sollte im Prinzip ausschließlich aus Baumrinde bestehen. Ein kleiner Anteil an Grünkompost oder Holzhäckseln beeinträchtigt die Qualität kaum. Da es freilich an Grenzwerten für den Anteil an Fremdstoffen fehlt, nutzen einige Hersteller diese Lücke bis zur Grenze des Erträglichen aus. In Discounter-Angeboten wurden unerwünschte Komponenten nachgewiesen, wie Äste, Steine, Kunststoffteile und sogar Glassplitter. Daraus folgt nicht, dass preisgünstiger Rindenmulch von schlechter Qualität sein muss. Für Käufer-Sicherheit beim Erwerb von Rindenmulch sorgt das RAL-Gütezeichen. Die Hersteller der „Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzen“ verpflichten sich zur Einhaltung fundamentaler Vorgaben, wie geringem Fremdstoffanteil, einheitlicher Körnung und maximaler Hygiene.
Frische
Das dritte Qualitätsmerkmal können Sie erschnuppern. Qualitativ einwandfreier Rindenmulch verströmt einen angenehmen Duft nach frischer Walderde. Modriger Geruch entlarvt hingegen ein Produkt von minderer Qualität mit einem hohen Anteil an feuchter Erde, die nicht selten bereits schimmelt.
Gibt es kostenlose Alternativen?
Die Preise für Rindenmulch steigen unaufhörlich. Ein Ende der Kostenexplosion ist nicht in Sicht, da das Problem eng verknüpft ist mit dem Waldsterben. Schon heute sind die Kosten je Kubikmeter für viele Hausgärtner kaum noch zu stemmen. Folglich richtet sich der Blick auf kostenlose Alternativen zu Rindenmulch. Die folgenden Optionen haben das Potenzial, Baumrinde als Mulchmaterial im Garten zu ersetzen:
Chinaschilf-Häcksel
Majestätische Ziergräser stehen als Sichtschutzpflanzen hoch im Kurs. Die facettenreichen Sorten des Chinaschilfs (Miscanthus sinensis) sind in dieser Hinsicht federführend in der privaten Gartengestaltung. Zum Pflegeprogramm der Gräser zählt ein radikaler Rückschnitt bis Handbreit über dem Boden. Mit dem Schnittgut steht Ihnen eine kostenlose Alternative zu Rindenmulch zur Verfügung. Miscanthus-Häcksel decken den Boden zuverlässig ab, unterdrücken schon ab 5 cm Schichthöhe lästiges Unkraut, sind pH-neutral und riechen nicht. Die Kanten der Gräser sind auch im zerkleinerten Zustand noch rasiermesserscharf, was gefräßige Schnecken auf Abstand hält.
Rasenschnitt
Nach jedem Mähen ist der Auffangkorb am Rasenmäher prall gefüllt mit kostenlosem Mulchmaterial. Rasenschnitt ist insbesondere im Gemüsebeet die ideale Alternative zu Rindenmulch. Frischer Rasenschnitt sollte vor der Verwendung einige Tage trocknen, damit er nicht schimmelt. Wenn das Gras im Beet später restlos verwelkt, bildet es eine natürliche Schutzschicht gegen Unkraut und hält den Boden länger warm und leicht feucht.
Herbstlaub
Eine gratis Alternative zu Rindenmulch fällt jedes Jahr in großen Mengen von Laubbäumen und -sträuchern herab. Herbstlaub eignet sich perfekt als Mulch für alle Pflanzen, deren natürlicher Lebensraum sich im Wald oder entlang von Lichtungen befindet. Die abgestorbenen Blätter zersetzen sich im Laufe des Jahres und bereichern den Boden mit wertvollem Humus. Vor der Verwendung als Mulch sollte Herbstlaub für die Dauer von etwa 2 Wochen eine Phase der Rotte durchlaufen. Anschließend verteilen Sie den Laubmulch im Beet, unter Hecken, Sträuchern und Bäumen. Die Blätter von Eichen-, Kastanien- oder Walnussbäumen sind von einer groben Struktur und zersetzen sich nur sehr langsam. Dieses Laub sollte daher vor der Verwendung als Mulch im Häcksler zerkleinert werden.
Schnittgut nach Heckenschnitt
Schnell wachsende Laubhecken sind auf regelmäßigen Rückschnitt angewiesen, damit sie ein gepflegtes Erscheinungsbild bewahren. Das Schnittgut eignet sich hervorragend als kostenloser Rindenmulch-Ersatz. Zu große Zweige und dickere Äste werden mithilfe eines Gartenhäckslers zerkleinert.
Schwachzehrende Bodendecker
Im Zuge steigender Rindenmulch-Preise, rückt für eine Unkrauthemmung die ökologisch sinnvollere Methode der Pflanzung von Bodendeckern ins Blickfeld. Im Fokus stehen Stauden mit geringem Nährstoffverzehr und kriechendem, Ausläufer-bildendem Wachstum. Immergrüne Pflanzenarten sorgen auch während der kalten Jahreszeit für ein gepflegtes, Unkraut-freies Erscheinungsbild. Die natürliche Alternative zu Rindenmulch steht Ihnen zum Nulltarif zur Verfügung, wenn Sie von Bodendecker-Pflanzen die reifen Samen ernten und aussäen oder Stecklinge sammeln für die Vermehrung. Die folgenden Arten und Sorten erfüllen die Aufgabe mit Bravour:
- Storchschnabel (Geranium) mit mehr als 300 Arten für nahezu jede Bodenbeschaffenheit
- Kleines Immergrün (Vinca minor), pflegeleichter Bodendecker im immergrünem Laub und hübscher Frühlingsblüte
- Teppich-Flammenblume (Phlox), polsterartiger Wuchs mit wintergrünen, nadelartigen Blättern, Blütezeit im Mai
Nahezu ebenso trittfest, wie Rindenmulch, ist das pflegeleichte Sternmoos (Sagina subulata). Dank emsiger Selbstaussaat leistet der hübsche Bodendecker aus eigener Kraft einen kostenlosen Beitrag zur ununterbrochenen Unterdrückung von Unkraut. Demgegenüber ist Rindenmulch alle 2 bis 3 Jahre aufzufrischen, was mit einem regelmäßigen tiefen Griff in den Geldbeutel verbunden ist.