Bienenfreund, Phacelia: 8 Tipps zur Pflege
Inhaltsverzeichnis
Seit 1832 befindet sich Phacelia tanacetifolia in Kultur, die in erster Linie der Imkerei Vorteile verschaffte. Aufgrund der hohen Nektarproduktion ist die Art auch unter dem Namen Honigpflanze bekannt.
Steckbrief
- Gattung Phacelia enthält etwa 150 Arten
- gehört zur Familie der Raublattgewächse
- Phacelia tanacetifolia kommt für eine Kultivierung in Mitteleuropa in Frage
- entwickelt radförmige und blau bis violett gefärbte Blüten in zymösen Blütenständen
- Blütezeit liegt zwischen Juni und Oktober
- wird als Zier- und Nutzpflanze für Bienenweiden, als Futterpflanze oder zur Gründüngung verwendet
Standorttoleranz beachten
Ursprünglich stammt die Phazelie aus der neuen Welt. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Mexiko, Kalifornien und Arizona. Steinige Felshänge stellen den natürlichen Lebensraum dar, wobei die Büschelblume auch verwildert an Straßen- und Wegrändern oder auf Schuttplätzen und Äckern vorkommt. Sie ist bis in Höhenlagen von 2.000 Metern anzutreffen. Ihre Ansprüche an Standort und Boden sind dementsprechend einfach gestaltet:
- bevorzugt sonnige bis halbschattige Lagen
- wächst auf allen Böden, die durchlässig sind
- gedeiht in humosen oder mageren, steinigen und sandigen Substrate
- toleriert trockene Verhältnisse
Aussaat richtig durchführen
Die Phazelie gehört zu den Dunkelkeimern. Da ihre Samen frostempfindlich sind, empfiehlt sich das Aussäen nur bei milden Temperaturen. Daher sollten Sie beim Aussaattermin das Klima in ihrer Region im Blick behalten. Das Saatgut wird folgendermaßen im Beet ausgesät:
- Direktsaat findet von April bis September statt
- im Idealfall warten, bis die Eisheiligen vorüber sind
- Aussaat im Pflanzgefäß ab März möglich
- Samen in Reihen mit 15 Zentimeter Abstand aussäen und dünn mit Erde bedecken
- auf großen Flächen ist ein breitwürfiges Streuen ebenfalls möglich
- Substrat anschließend leicht anwalzen oder andrücken
- alle zwei bis drei Wochen eine neue Samenportion ausbringen, um die Blütezeit zu verlängern
Pflanznachbarn auswählen
Phacelia tanacetifolia erreicht Höhen von 20 bis 120 Zentimeter. Mit ihren kurzhaarigen Stängeln, an denen ausladende Blätter sitzen, fügt sich die Pflanze in Beete mit Wildstauden und Blumen ein. Sie eignet sich für naturnahe Gärten und erhöht die Vielfalt an Insekten. Als Pflanzpartner eignen sich Arten, die gleichermaßen wertvoll für die Gartenfauna sind und ähnliche Ansprüche an den Standort aufweisen:
- wertvolle Bienenpflanzen: Buchweizen, Ringelblume, Borretsch und Schwarzkümmel
- küchengeeignete Kräuter: Wilde Möhre, Fenchel, Kleiner Wiesenknopf, Pastinak und Hornschotenklee
- kleeartige Hülsenfrüchtler: Schwedenklee, Alexandrinerklee, Inkarnatklee, Perserklee und Gelbklee
Nur gelegentlich gießen
Die Pflanze ist an Lebensräume angepasst, in denen der Untergrund kein oder nur wenig Wasser hält. Dementsprechend hoch ist ihre Toleranz gegenüber Trockenheit. Normalerweise reichen die natürlichen Regenperioden aus, um die Facellia ausreichend zu versorgen. In diesen Situationen ist eine zusätzliche Bewässerung sinnvoll:
- in der Anfangsphase ist regelmäßiges Gießen sinnvoll, sodass das Substrat gleichmäßig feucht bleibt
- Freilandpflanzen freuen sich in Hitzeperioden morgens oder abends über Wassergaben
- Kübelpflanzen wässern, wenn die Erde durchgetrocknet ist
Nicht übermäßig düngen
Der Bienenfreund entwickelt ein dichtes und reich verzweigtes Wurzelsystem. Dieses ermöglicht der Pflanze, die Nährstoffe des Bodens optimal auszunutzen, auch wenn dieser durch magere Eigenschaften gekennzeichnet ist. Aufgrund dieser guten Überlebensfähigkeit ist es nicht notwendig, das Beet zusätzlich zu düngen. Gedeihen die Insektenmagneten auf einem normalen Gartenboden, erübrigt sich die Düngung. Stehen karge Böden oder sandige Substrate zur Verfügung, deren Nährstoffe rasch aufgebraucht sind, ist eine Nährstoffversorgung sinnvoll. Sie trägt dazu bei, die Blühfreudigkeit aufrechtzuerhalten und verursacht eine erhöhte Entwicklung von Blattmasse. So machen Sie es richtig:
- Freilandpflanzen, die Mangelerscheinungen aufweisen, und Topfpflanzen düngen
- ein Mal pro Monat durchführen, nachdem sich das erste Laubblattpaar entwickelt hat
- Flüssigdünger in geringer Konzentration verwenden
Auf Schneiden verzichten
Facilia ist eine Gründüngungspflanze, deren oberirdische Pflanzenteile im Herbst absterben. Sobald das Thermometer in den Minusbereich fällt, hat die Büschelblume keine Überlebenschance. Schnittmaßnahmen sind ebenso wenig notwendig, wie Aufräumarbeiten im Beet. Wenn Blätter und Stiele verrotten, geben sie ihre eingelagerten Nährstoffe an den Boden ab. Da der Bienenfreund den Humusgehalt des Bodens erhöht, steigt seine Ertragsfähigkeit. Die Wurzeln verbessern die Bodenstruktur, sodass im Ergebnis die Ertragssicherheit auch auf leichten Untergründen langfristig zunimmt.
Samen sammeln
Das Büschelschön ist ein Magnet für Hummeln, Honig- und Wildbienen sowie Schmetterlinge oder Schwebfliegen. Sie haben es auf den Nektar und Pollen abgesehen, und sorgen während der Blütezeit im Sommer für die Befruchtung. Ist diese erfolgt, produziert die Pflanze zweispaltige Kapselfrüchte. Die darin enthaltenen Samenkörner erinnern durch ihre warzige Oberfläche an kleine Apfelsinen. Sie sind sehr leicht und verbreiten sich mit dem Wind. Um das einjährige Büschelschön manuell über seine Samen zu vermehren, ist Schnelligkeit gefragt:
- Fruchtstände kurz vor der vollständigen Ausreifung abschneiden.
- idealer Zeitpunkt ist gekommen, wenn die Früchte noch nicht durchgetrocknet und vollständig geschlossen sind
- Pflanzenteile bündeln und zur Trocknung kopfüber in einen gut belüfteten Raum hängen
- die leicht aufspringenden Kapselfrüchte in einem sauberen Gurkenglas entleeren
- bis zum nächsten Frühjahr dunkel und trocken aufbewahren
Schutz vor Krankheiten
Die Phazelie erweist sich selbst als resistent gegen Krankheiten und Schadinsekten. Sie steht in keinem engen Verwandtschaftsverhältnis zu typischen Nutzpflanzen im heimischen Garten. Aus diesem Grund müssen Sie keine Krankheitserreger oder Schädlinge fürchten, welche von der Honigpflanze auf andere Arten übertragen werden können. Sie schützt Nachsaaten vor Wurzelälchen oder der Kohlhernie.