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Anleitung: Kräuterschnecke selber bauen

Kräuterschnecke

Für Hobbygärtner, die beim Kochen gerne ihre eigenen Kräuter verwenden und ein wenig Platz im Garten haben, ist eine Kräuterschnecke, auch Kräuterspirale oder Gewürzschnecke genannt, genau das Richtige. Denn sie bietet optimale Bedingungen für die Anzucht vieler verschiedener Kräuter und ist gleichzeitig ein wirklicher Blickfang im Garten. Eine Kräuterspirale kann aus den unterschiedlichsten Materialien gebaut werden. Ob aus Ziegeln, Naturstein oder imprägniertem Holz – die Materialwahl kann ganz nach dem eigenen Geschmack erfolgen.

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Kurzer Steckbrief

  • andere Namen: Kräuterspirale, Gewürzschnecke
  • dreidimensionales Beet für unterschiedliche Kräuter
  • simuliert verschiedene Klimazonen
  • bietet unterschiedliche Standortbedingungen
  • benötigt vollsonnigen Platz
  • Kombination aus einjährigen, zweijährigen und mehrjährigen Kräutern

Zonen der Kräuterschnecke

Eine Kräuterschnecke lässt sich in vier unterschiedliche Zonen einteilen, wobei die Übergänge zwischen den einzelnen Bereichen fließend verlaufen. So entstehen vielfältige Standortbedingungen für die einzelnen Pflanzen. Wer einen Teich im Garten hat, legt seine Kräuterspirale am besten nördlich des Teichufers an. Das Wasser sorgt für ein gutes Mikroklima (hohe Luftfeuchtigkeit).

1. Trockenzone (Mittelmeerzone, mediterrane Zone)

An der Spitze der Kräuterschnecke bekommen die Pflanzen die meisten Sonnenstunden. Zudem kann in dem erhöhten Bereich das Wasser gut ablaufen. Hier fühlen sich sonnenhungrige Mittelmeerkräuter wohl.

  • vollsonnig
  • Boden gut wasserdurchlässig (sandhaltig)
  • eher mager (wenig Nährstoffe)
  • pH-Wert: neutral bis leicht kalkhaltig

2. Normale Zone

Diese Zone ist leicht humushaltig und bietet für einige Stunden am Tag Schatten für die Kräuter. Die Pflanzen, die hier wachsen, haben einen etwas höheren Nährstoffbedarf, daher bietet es sich an, den Boden leicht mit Kompost anzureichern.

  • halbschattig bis sonnig
  • leicht humoser Boden
  • gut wasserdurchlässig
  • ideal für heimische Kräuter

3. Feuchtfrische Zone

Je weiter die Zonen in der Kräuterschnecke nach unten wandern, umso feuchter und humoser wird der Boden. Auch hier wird den Pflanzen ein halbschattiger Standort geboten.

  • sonnig bis halbschattig
  • Boden wasserdurchlässig
  • bessere Wasserspeicherkapazität als obere Zonen
  • nährstoffreich (humos)
Kräuterspirale

4. Wasserzone (Feuchtzone)

Idealerweise endet die Kräuterspirale in einem halbschattigen Areal in Westen oder Osten (Spitze im Süden). Hier finden alle Pflanzen ideale Standortbedingungen, die einen feuchten, nährstoffreichen Boden bevorzugen.

  • halbschattig
  • gute Wasserspeicherkapazität im Boden
  • humos

Mögliche Materialien

Eine Kräuterschnecke wird am besten auf einer windgeschützten Freifläche im Garten errichtet. Es hat sich als sehr praktisch erwiesen, wenn die Kräuterspirale so nah wie möglich an der Küche liegt, damit die Wege (insbesondere bei schlechtem Wetter) nicht zu weit sind. Eine Kräuterschnecke kann aus den unterschiedlichsten Materialien gebaut werden.

  • Stein
  • Holz
  • Kunststoff
  • Metall
  • Gabionen

Kräuterspirale aus Steinen

Eine witterungsbeständige und stabile Variante ist aus Steinen zusammengesetzt. Diese speichern die Wärme gut und schützen die empfindlichen Wurzeln an kalten Tagen vor Schäden. Eine Kräuterschnecke aus Steinen kann ganz einfach selbst gebaut werden. Benötigte Materialien:

  • ausreichend Steine für die Trockenmauer
  • Kies oder Schotter (zur Drainage)
  • Gartenerde, Kompost, Sand
  • Spaten und Schaufel
  • Schnur und zwei Stöcke

Bauanleitung

Ist erst einmal der richtige, vollsonnige Platz gefunden und alle Materialien besorgt, kann es an den Aufbau der Kräuterspirale gehen. Die Mehrzahl der Kräuter benötigt sehr viel Licht und Wärme. Auch darf die Anlage nicht zu klein ausfallen, damit die Pflanzen ausreichend Platz haben, sich zu entfalten. Für eine Kräuterschnecke sollte man – abhängig von der Größe des Gartens – mindestens zwei bis drei Quadratmeter einplanen. Die Höhe hängt dann von der Grundfläche der Kräuterschnecke ab. Je größer die Grundfläche ist, umso höher kann die Kräuterspirale gebaut werden.

Schritt 1: Vorbereitung des Bodens

Die wenigsten Menschen können freihändig Kreise zeichnen. Deshalb empfiehlt es sich, für den Grundriss der Kräuterschnecke einen Zirkel zu verwenden.

  • Schnur (Länge: etwas mehr als der Durchmesser der Kräuterschnecke)
  • zwei Stöckchen
  • Schnur an die Stöcke binden
  • einen Stock in die Mitte der späteren Kräuterspirale stecken
  • Schnur spannen
  • mit dem anderen Stock einen Kreis um den ersten Pflock ziehen
  • Mittelpunkt markieren
  • Erde etwa einen Spaten tief ausheben
Kräuter anbauen

Die Form der Kräuterschnecke orientiert sich, wie der Name schon sagt, an der Form eines Schneckenhauses oder Spirale. Wobei sich die Kräuterschnecke später nach Süden hin öffnen und mindestens zwei Windungen haben sollte.

2. Schritt: Drainage anlegen

Damit das Wasser später gut aus der Kräuterschnecke abgeleitet werden kann, empfiehlt sich bei der Errichtung gleich eine Drainage anzulegen. Diese besteht aus einer etwa zehn Zentimeter hohen Schicht Schotter oder Splitt.

Tipp:

Am besten wird die Oberfläche nach dem Einfüllen mit einem Rechen oder der Rückseite eines Besens etwas geglättet, damit die Steine auf einer ebenen Fläche aufliegen.

3. Schritt: Mauer aufbauen

Nun wird die erste Reihe Steine gelegt. Diese sollte aus Stabilitätsgründen etwas unterhalb der normalen Erdhöhe beginnen. Die untere Steinreihe besteht aus einer Spirale, die sich nach Süden hin öffnet und zwei Windungen hat. Es empfiehlt sich der Bau einer Trockenmauer (ohne Mörtel). Eine solche Mauer sieht sehr viel natürlicher aus und bietet eine zusätzliche Drainagemöglichkeit. Für eine Trockenmauer eignen sich Steine, die relativ gerade Seitenflächen aufweisen. Sehr runde Formen oder kleine Steine bieten zu wenig Halt. Zunächst wird erst einmal ein Teil der Mauer aufgebaut.

  • längliche Steine in Richtung der Schneckenmitte ausrichten (sorgt für mehr Stabilität)
  • Steine treppenartig nach oben ziehen
  • zwischen den einzelnen Windungen sollte ausreichend Platz für die Pflanzen bleiben
  • bei jeder Reihe ab der Feuchtzone einen Stein aussparen
  • die Mauer bleibt außen flach
  • weiter zur Mitte hin steigt sie an
  • in der Mitte ist der höchste Punkt
  • unbedingt darauf achten, dass keine Schieflage der Mauer nach außen entsteht
  • Mauer eher ein wenig nach innen neigen

Schritt 4: Befüllen und weiter aufbauen

Ist der innere Teil der Trockenmauer etwa 50 Zentimeter hoch (kniehoch), sollte die Kräuterschnecke erst einmal zu Teilen befüllt werden.

  • innen etwa 50 Zentimeter hoch groben Schotter einfüllen
  • nach außen hin die Schotterschicht abflachen
  • in der letzten halben Umdrehung (Feuchtzone) keinen Schotter einfüllen
  • Mauer schrittweise mit Steinen und Erde weiterbauen
  • für die verschiedenen Zonen Gemische aus Sand, Erde und Kompost verwenden
  • in der Mitte mindestens 50 % Sand zusetzen
  • nach unten hin nimmt der Sandanteil ab
  • nach unten hin nimmt der Kompost- und Erdanteil stetig zu
Tipp:

Im Feuchtbereich nur noch Erde und Kompost verwenden.

Vor dem Bepflanzen

Kräuter

Vor dem Pflanzen der Kräuter sollte noch ein wenig gewartet werden, bis sich der Boden gesetzt hat. Am besten lässt man einige Regentage verstreichen. Alternativ kann die Kräuterschnecke auch vorsichtig mit dem Gartenschlauch eingesprüht oder mit dem Rasensprenkler befeuchtet werden. Gegebenenfalls muss jetzt noch Erde nachgefüllt werden.

Kräuterschnecke bepflanzen

Die ideale Zeit, eine Kräuterspirale zu bepflanzen, ist das Frühjahr. Gerade mediterrane Kräuter reagieren etwas empfindlich auf Fröste, wenn sie sehr spät im Jahr ins Freiland gesetzt werden. Die Kräuter können fertig im Topf gekauft oder aus Samen selbst gezogen werden.

1. Mediterrane Zone

Im mittleren (oberen) Bereich der Kräuterschnecke fühlen sich mediterrane Kräuter mit hohem Lichtbedarf wohl, die lieber etwas trockener stehen:

  • Thymian
  • Salbei
  • Rosmarin
  • Provencelavendel
  • Majoran
  • Ysop
  • Currykraut
  • Bohnenkraut

2. Normale Zone

Hier können alle Kräuter angepflanzt werden, die auch in normalem Gartenboden gedeihen.

  • Zitronenmelisse
  • Koriander
  • Schnittlauch
  • Estragon
  • Beifuß
  • Borretsch
  • Kerbel
  • Gewürzfenchel
  • Rucola
Basilikum

3. Feuchtfrische Zone

  • Basilikum
  • Petersilie
  • Schnittlauch
  • Bärlauch
  • Dill
  • Liebstöckel

4. Wasserzone

Alle Kräuter, die es lieber ein wenig feuchter und schattiger mögen, haben in dieser Zone einen idealen Standort gefunden. Hierzu gehören:

  • Pfefferminze
  • Brunnenkresse
  • Bärlauch
Tipp:

Große oder wuchernde Kräuter (wie Minze oder Zitronenmelisse) etwas weiter hinten und in einen größeren Topf pflanzen, damit sie den anderen Kräutern nicht den Platz und das Licht rauben.

Diese Kräuter passen nicht zusammen

Während sich einige Kräuter recht gut ergänzen, wie beispielsweise Schnittlauch und Knoblauchskraut, sieht es bei anderen Kombinationen schlecht aus. Nicht zusammen passen:

  • Petersilie und Schnittlauch oder Borretsch
  • Basilikum, Majoran und Dill
  • Dill und Salbei
  • Kümmel und Fenchel
  • Kerbel und Koriander

Fazit

Eine Kräuterspirale kann aus den unterschiedlichsten Materialien einfach selbst gebaut oder fertig im Baumarkt gekauft werden. Wichtig bei der Anlage einer Kräuterschnecke ist immer ein vollsonniger Standort und eine gute Drainage. Der Boden enthält von oben nach unten immer weniger Sand, dafür mehr Kompost und Erde. In eine Kräuterschnecke können die unterschiedlichsten Kräuter eingepflanzt oder ausgesät werden. Dabei ist jedoch immer auf die Standortansprüche und die Verträglichkeit mit den Nachbarn zu achten.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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