9 Alternativen zu Rindenmulch: Pinienrinde & Co | Was ist besser?
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Eine Abdeckung des freien Bodenbereichs mit Rindenmulch praktizieren viele Gärtner, schließlich bietet das Verfahren zahlreiche Vorteile und reduziert die Arbeit im Beet auf ein Minimum. Allerdings ist das Material nicht immer die beste Wahl, manche Bepflanzungen reagieren sogar sehr empfindlich darauf. Damit Sie nicht auf die Vorteile des Mulchens verzichten müssen, können Sie eine besser geeignete Alternative wählen. Wir stellen Ihnen geeignete Kandidaten vor.
Warum ist Mulchen sinnvoll?
Rabatten und Beete lassen sich auf ganz verschiedene Arten mulchen. In erster Linie erfolgt das Bedecken der freien Bodenfläche, um unerwünschten Bewuchs – beispielsweise durch Unkraut – zu verhindern. Außerdem dient diese Maßnahme der Bodenverbesserung und schützt die frei liegende Erde vor Austrocknung und Erosion, etwa durch Regen und intensive Sonneneinstrahlung. Verwenden Sie organisches Mulchmaterial – wozu neben Rindenmulch auch Pinienrinde sowie Holzhäcksel und andere Stoffe zählen – dann führen Sie dem Boden zugleich notwendige Nährstoffe wieder zu, die ihm zuvor durch die Bepflanzung entzogen wurde. Als pflegeleichte Alternative empfehlen sich zudem anorganische Materialien wie etwa Schotter oder Kies.
Wann sollte man lieber nicht mulchen?
Allerdings ist das Mulchen von Gartenböden nicht in jedem Fall sinnvoll. So sollten Sie diese Maßnahme besser unterlassen, wenn der entsprechende Boden des Öfteren intensiv bearbeitet werden muss, etwa
- um Unkraut zu jäten
- die Durchlüftung durch Hacken zu verbessern
- stark nährstoffzehrende Bepflanzungen regelmäßig zu düngen
- potenziell mit Pilzen befallenes Laub zu entfernen
- frostempfindliche Pflanzen im Herbst mit Erde anzuhäufeln.
Eine Mulchung speziell mit Rindenmulch erschwert solche Pflegearbeiten nur unnötig und sollte daher besser unterbleiben.
Rindenmulch – Pro und Contra
Rindenmulch ist ein Abfallprodukt der Forstwirtschaft, denn es handelt sich um gehäckselte Baumrinde. Diese bleibt am Abschälen der für die Holzverarbeitung gefällten Bäume zurück, wird in unterschiedliche Körnungen zerkleinert und schließlich als naturbelassenes Mulchmaterial für den heimischen Garten verkauft. In der Regel besteht das Rindenhäcksel aus der Rinde einheimischer Fichten oder Kiefern, wobei insbesondere Kiefernrinde im Gartenbau gefragt ist: Diese unterdrückt Unkraut besser als andere Sorten. Allerdings hat das oft verwendete Material neben vielen Vor- auch so manche Nachteile, zumal Rindenhäcksel nicht auf jedem Boden und bei allen Pflanzenarten eine gute Wahl darstellt. Daher gilt es, Pro und Contra sorgfältig abzuwägen und gegebenenfalls nach einer Alternative zu suchen.
Vorteile
Ein Belag aus Rindenhäckseln schützt den nackten Boden im Beet auf recht vielfältige Weise:
- kein starkes Aufheizen bei Sonneneinstrahlung – Wurzeln bleiben kühl
- geringe Verdunstung – Feuchtigkeit bleibt im Boden
- Schutz vor Witterungseinflüssen und damit vor Erosion
- Schutz vor winterlichem Frost
- hoher Gehalt an Gerbsäure – wachstumshemmend, weniger Unkraut
- Bodenaktivierung – verrottet zu Humus und liefert Nährstoffe
Nachteile
Allerdings lässt sich so mancher Vorteil des Rindenmulchs auch zu einem Nachteil erklären:
- hoher Gerbsäureanteil: hindert nicht nur Unkraut, sondern speziell auch Jungpflanzen am Wachsen
- Bodenaktivierung: Verrottungsprozess entzieht dem Boden Nährstoffe, vor allem Stickstoff
- Versäuerung des Bodens: Rindenhäcksel vor allem für säureliebende Pflanzen geeignet
- ungeeignet für Steingarten- und Präriepflanzen, Rosen, viele Beetpflanzen, mediterrane Kräuter
- gute Versteckmöglichkeiten für Schnecken und andere Schädlinge
Die 9 besten Alternativen
Diese Auflistung liefert Ihnen einige gute Alternativen zum allgegenwärtigen Rindenmulch. Je nach Bodenzusammensetzung, Bepflanzung und Gartenstil kommen jeweils unterschiedliche Beläge in Frage – schließlich eignet sich auch hier nicht jedes Material für jeden Verwendungszweck.
Pinienrinde
Pinienrinde ist im Grunde dasselbe wie das Rindenhäcksel aus heimischem Baummaterial, enthält jedoch die naturbelassene Rinde von Pinien aus dem mediterranen Raum. Pinienmulch besitzt von Natur aus eine kräftige rote bis orangefarbene Tönung und duftet angenehm, aber nicht penetrant nach Nadelbaum. Ein weiterer Vorteil ist die langsame Verrottung: Während Rindenhäcksel aus heimischen Hölzern spätestens alle zwei bis drei Jahre erneuert werden muss, zersetzt sich Pinienrinde deutlich langsamer. Natürlich besitzt das Material auch Nachteile: Nicht nur, dass es vergleichsweise teuer ist, es liefert zudem dieselben Nachteile wie Kiefern oder Fichten Rindenmulch. Lediglich der Anteil an Schadstoffen ist in der Regel geringer.
Holzhackschnitzel
Auch Holzhackschnitzel entstammen der Holzwirtschaft. Allerdings werden hier nicht nur die Baumrinde, sondern ganze Holzabfälle fein zerkleinert. Holzhackmulch ist sehr lange haltbar – deutlich länger als zwei bis drei Jahre – verfügt zudem über eine gute Durchlässigkeit für Luft und Wasser, ist staubarm und wärmt im Winter den Boden. Allerdings fördert das Material auch das Pilzwachstum, weshalb Sie bei einer großflächigen Verteilung umsichtig sein sollten – ständige Feuchtigkeit zieht nicht nur Schimmel, sondern auch Hutpilze nach sich.
Lavalit / Lavamulch
Hierbei handelt es sich um ein natürliches, nicht verrottendes und geruchsfreies Material, das bevorzugt für Stauden- und Blumenbeete eingesetzt werden kann. Lavamulch führt dem Boden keine Nährstoffe zu, entzieht ihm aber durch den fehlenden Verrottungsprozess auch keine. Neben all den anderen Mulch typischen Vorteilen bietet Lavamulch noch einen weiteren: Das Gestein erwärmt sich durch winterliche Sonneneinstrahlung und gibt diese Wärme in den Boden ab, so dass es praktisch als natürlicher Frostschutz für kälteempfindliche Pflanzen dient. Im Sommer wiederum hält Lavamulch die Sonne von der Erde fern und verhindert so eine Überhitzung.
Natursteinmulch
Auch Kies oder Schotter eignen sich sehr gut zum Mulchen, allerdings sollten Sie beides nur für Steingarten- bzw. Kiesgartenpflanzen verwenden. Insbesondere das regelmäßige Düngen wird durch eine Mulchung mit Steinen erschwert, müssten diese doch vor der Versorgung entfernt werden.
Miscanthus
Hierbei handelt es sich um das gehäckselte Schnittgut von Chinaschilf, welches sich ebenfalls hervorragend zum Mulchen verwenden lässt. Im Gegensatz zu Rindenmulch sind Miscanthus-Häcksel allerdings pH- und geruchsneutral und stellen somit eine gute Alternative für Pflanzen dar, die auf einen neutralen bis alkalischen Boden angewiesen sind. Allerdings haben die Häcksel einen Nachteil: Sie sind fein und sehr leicht, weshalb Sie sie nur gut angefeuchtet aufs Beet bringen sollten.
Unterpflanzung mit Bodendeckern
Zwischen Stauden und Sträuchern sowie unter Gehölzen können Sie auch niedrige, zum Teil immergrüne Bodendecker pflanzen und die Fläche auf diese Weise bedecken. Natürlich ist der Aufwand in den ersten drei bis vier Jahren deutlich höher als bei anderen Mulchvarianten, dafür aber haben Sie eine natürliche Bedeckung sowie einen lebendigeren Garten. Besonders gut für diesen Zweck geeignet sind beispielsweise
- Storchenschnabel (Geranium)
- Waldsteinie (Waldsteinia)
- Elfenblume (Epimedium)
- Kleines Immergrün (Vinca minor)
- Kriechmispel / Teppichmispel (Cotoneaster radicans)
- Efeu (Hedera helix)
Laub
Was liegt näher, als den Garten mit natürlichen Materialien wie beispielsweise Laub zu mulchen? Die im Herbst abfallenden Blätter der Laubbäume eignen sich wunderbar für diesen Zweck und sind überdies völlig kostenlos erhältlich. Im Laufe des Jahres verrottet die Laubdecke und setzt so viele wertvolle Nährstoffe frei, ist allerdings nur recht kurzlebig und zudem nicht besonders ordentlich anzusehen. Verwenden Sie jedoch ausschließlich das Laub gesunder Bäume, damit Sie sich keine Pilzkrankheiten in Ihre Rabatten und Beete holen.
Kompost
Auch grober Kompost ist ein wunderbares Mulchmaterial und eignet sich vornehmlich für den natürlichen Garten. Allerdings lässt er sich lediglich für starkzehrende Pflanzen verwenden, zudem wirkt das Material nicht gegen Unkraut – ganz im Gegenteil: Wer seine (Wurzel-)Unkräuter ebenfalls kompostiert, erlebt so manche böse Überraschung.
Rasenschnitt
Wenn Sie ein große Rasenflächen im Garten haben und diese regelmäßig abmähen, stellt sich die Frage: Wohin mit all dem Rasenschnitt? Natürlich können Sie ihn kompostieren, allerdings eignet sich das Material auch gut zum Mulchen – und ergibt zusammen mit Kompost einen vorzüglichen Dünger.