Glückskastanie, Pachira aquatica: Pflege von A bis Z
Inhaltsverzeichnis
Pachira aquatica ist unter vielen Namen bekannt. Die Pflanze wird wegen ihrer auffälligen Blüten als Rasierpinselbaum bezeichnet. Wer dieses exotische Gewächs erfolgreich kultiviert, darf sich an einer tropischen Atmosphäre erfreuen.
Steckbrief
- ursprüngliche Heimat erstreckt sich von Mexiko bis in den Norden Brasiliens
- immergrüner Laubbaum, der bis zu 20 Meter hoch wächst
- auch als Guyana, Wilder Kakaobaum oder Malabar-Kastanie bekannt
- Blüten grünlichgelb bis cremefarben mit roten Staubblättern, die an Rasierpinsel erinnern
- Fledermäuse gehören vermutlich zu den natürlichen Bestäubern
Standort und Boden
Die Glückskastanie bevorzugt lichte Verhältnisse, wobei sie keine direkte Sonneneinstrahlung mag. Auf der südlich ausgerichteten Fensterbank fühlt sie sich wohl, wenn sie zur Mittagszeit durch einen Vorhang beschattet wird. Idealerweise stellen Sie den Glücksbaum an ein West- oder Ostfenster. Optimale Bedingungen findet das Ziergewächs vor, wenn das Thermometer im Sommer zwischen 18 und 20 Grad liegt. Ist die Raumluft wärmer als 25 Grad, sollten Sie die Luftfeuchtigkeit erhöhen. Während der Sommermonate verträgt die Zierkastanie einen Standort im Freien, sofern der Platz wind- und regengeschützt sowie absonnig ist. Das Substrat sollte folgende Eigenschaften erfüllen:
- locker und durchlässig mit hohem Sandanteil
- ausgeprägte Fähigkeit zum Wasserspeichern ohne Staunässe zu begünstigen
- hoher Anteil an Nährstoffen
- ideal geeignet sind Blumenerde, Kübelpflanzensubstrat oder Kakteenerde
Gießen
Der Glücksbaum entwickelt einen leicht verdickten Stammfuß, der sich aus sogenannten Brettwurzeln oder Wurzelanläufen zusammensetzt. Diese Strukturen dienen nicht nur der Standfestigkeit sondern auch dem Wasserspeicher. Dadurch benötigt das Gewächs nicht viel Wasser, wobei regelmäßige Bewässerungen sinnvoll sind. Nur so kann sich der Speicher wieder füllen. Greifen Sie zu kalkfreiem Regenwasser, um unschöne Flecken auf Blättern und Borke zu verhindern. So gießen Sie richtig:
- im Sommer einmal wöchentlich durchdringend bewässern
- überschüssiges Wasser wegschütten
- Substrat vor der nächsten Bewässerung antrocknen lassen
- im Winter selten gießen, sodass Ballen nicht vollständig austrocknet
- Blätter regelmäßig das ganze Jahr hindurch besprühen
Düngen
Im ersten Standjahr müssen Sie die Zimmerkastanie nicht düngen, da das Gewächs im Handel ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird. Ab dem zweiten Jahr erhöht sich der Aufwand für die Pflege, denn dann legt die Zierkastanie während der Hauptwachstumszeit Wert auf eine regelmäßige Nährstoffzufuhr. Im Winter sinkt der Nährstoffbedarf, da die Pflanze eine Ruhepause einlegt. Befolgen Sie diese Vorgehensweise, um die Vitalität des Baums zu fördern:
- alle zwei Wochen zwischen April und September düngen
- handelsüblichen Blumen- oder Grünpflanzendünger in halber Konzentration verwenden
- Flüssigdünger dem Gießwasser beimischen und mit der gewohnten Bewässerung verabreichen
Schneiden
Rückschnitte erfordert die Glückskastanie nicht. Wenn verwelkte Blätter nicht von selbst abfallen, können Sie diese per Hand abzupfen. Sollte das Gewächs mit der Zeit zu viel Platz einnehmen, sind Schnittmaßnahmen ganzjährig möglich. Idealerweise liegen die Temperaturen über 20 Grad, damit die Pflanze anschließend schnell wieder austreibt. Stutzen Sie den Baum mit einer scharfen Gartenschere auf die gewünschte Größe. Nach etwa zwei Wochen entwickeln sich unterhalb der Schnittstellen frische Triebe.
Überwintern
Der Baum überwintert in einem hellen und kühlen Winterquartier. Ein ungenutzter Raum mit Fenstern oder ein Wintergarten liefern optimale Voraussetzungen für eine unproblematische Winterruhe. Während der kalten Jahreszeit verträgt die Zimmerkastanie etwas kühlere Bedingungen, die nicht für längere Zeit unter zwölf Grad fallen sollten. Temperaturen von weniger als zehn Grad Celsius können die Pflanze schädigen. Die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 40 und 50 Prozent liegen. Kontrollieren Sie Blätter und Stamm regelmäßig auf Schädlinge, um schnell handeln zu können.
Umtopfen
Alle zwei bis drei Jahre erfordert die Glückskastanie einen neuen Topf, damit sich ihre Wurzeln uneingeschränkt ausbreiten können. Sollte die Erde frühzeitig ausgelaugt und stark verdichtet sein, sodass das Wasser einfach an den Topfrändern durchläuft, ist ein Umtopfen ebenfalls ratsam. In höheren Pflanzkübeln kommt das Gewächs besser zur Geltung, wobei es keine besonderen Ansprüche an die Beschaffenheit der Töpfe stellt. Wenn Sie sich für ein Gefäß mit Bewässerungssystem entscheiden, entfällt das regelmäßige Gießen. So gehen Sie vor:
- Wurzelballen aus dem alten Topf holen
- Substrat vollständig ausklopfen
- verfaulte Wurzeln abschneiden
- Drainage aus Steinen oder Tonscherben in den neuen Topf legen
- Boden mit frischem Substrat befüllen
- Baum einsetzen und Zwischenräume mit Erde auffüllen
- Substrat andrücken und durchdringend wässern
Hydrokultur
Der Glücksbaum eignet sich für die Hydrokultur, welche bei Pflanzen in Büroräumen empfehlenswert ist. Bei dieser Variante entfällt das regelmäßige Gießen. Die Hydroponik eignet sich nicht als dauerhafte Kultivierungsform, da die Gewächse nach etwa einem Jahr durch Nährstoffmangel verkümmern. Weil die Umstellung von Erde auf eine erdfreie Wurzelumgebung oft Probleme verursacht, sollten Sie sich zum Kauf einer in Hydrokultur gezogenen Pflanze entscheiden. Die folgenden Aspekte liefern erste Anhaltspunkte für eine erfolgreiche Kultivierung:
- Blähton oder grober Lavakies eignet sich als Substrat
- dieses darf zwischen den Wassergaben austrocknen
- gedüngt wird mit mineralischem Dünger, der für Hydrokultur geeignet ist
- Nährlösung wird bei jedem Auffüllen verabreicht
Stecklinge
Pachira aquatica lässt sich leicht über Stecklinge vermehren, die Sie vor Beginn der neuen Vegetationsperiode schneiden. Sie können sowohl verholzte als auch grüne Triebe nutzen, wobei die frischen Pflanzenteile schneller Wurzeln bilden. Stellen Sie die Ableger in ein Glas mit lauwarmem Wasser und platzieren Sie dieses an einem warmen und hellen Ort. Sobald sich die ersten Wurzelspitzen an der Schnittstelle zeigen, können Sie die Jungpflanze einpflanzen.
Aussaat
In Zimmerkultur bildet der Rasierpinselbaum keine Früchte aus, da die wichtigen Bestäuber fehlen. Die Kapseln sind holzig und wiegen etwa 1,5 Kilogramm. Sie enthalten zehn bis 25 rundliche Samenkörner, welche von einem schwammigen Fruchtgehäuse umgeben sind. In gut sortierten Gartenmärkten können Sie gelegentlich Samen dieser Pflanze finden. Die beste Zeit für die Aussaat ist das Frühjahr. Durch die richtige Vorgehensweise erhöhen Sie den Keimerfolg:
- Samen für 24 Stunden in lauwarmem Wasser einweichen
- Aussaaterde mit Sand oder Perliten mischen und in ein Gefäß füllen
- Samenkörner einen Zentimeter tief einpflanzen
- Saatschale an einen warmen Ort mit Temperaturen von etwa 23 Grad stellen
- Erde feucht aber nicht nass halten
Krankheiten und Schädlinge
Glücksbäume gelten als robust und leiden selten unter Krankheiten. Wenn der Baum übermäßig viele gelbe Blätter bekommt, oder sein Laub abwirft, liegen die Ursachen meist in Pflegefehlern oder falschen Standortbedingungen. Ein Mangel an Licht, Zugluft und Kälte oder Staunässe sind häufige Gründe für Blattverfärbungen. Durch eine Veränderung dieser Bedingungen erholt sich die Pflanze meist mit der Zeit. Diese Schädlinge treten dagegen häufiger auf, wenn die Luftfeuchtigkeit zu gering ist:
- Spinnmilben hinterlassen typische Gespinste
- können durch Abbrausen entfernt werden
- Schmierläuse produzieren klebrige Absonderungen
- eine wässrige Spirituslösung kann zum Sprühen verwendet werden