Mehltau an Rosen bekämpfen
Inhaltsverzeichnis
- Unterschiedliche Arten des Mehltaus
- Rasante Verbreitung unter speziellen klimatischen Verhältnissen
- Falscher Mehltau ist nicht immer eindeutig erkennbar
- Bekämpfung des Mehltaus mit einfachen Hausmitteln
- Weitere Vorkehrungen sind zu empfehlen
- Vorbeugen ist besser als behandeln
- Wissenswertes zum Rosen-Mehltau in Kürze
Es gibt mannigfaltige Maßnahmen, die helfen, den weißen Belag auf den Rosenblättern wieder zu entfernen. Hilfreich ist aber auch, bereits im Vorfeld zu darauf zu achten, dass diese Pflanzenkrankheit gar nicht erst zum Ausbruch kommt.
Unterschiedliche Arten des Mehltaus
Wer an seinen Rosen Mehltau feststellt, sollte in jedem Fall genau hinsehen. Denn es gibt zwei unterschiedliche Arten dieses Pilzbefalls, der auch Schönwetterpilz genannt wird. Beiden Varianten gleich ist allerdings die Ausbreitung über Sporen, die an der Pflanze ein dichtes Geflecht aus sehr feinen Fasern ausbilden. Experten nennen dies auch Myzel.
Sowohl beim sogenannten „Echten Mehltau“ als auch beim „Falschen Mehltau“ bildet sich auf den Rosen ein weißer bis grauer Pelz, der vor allem auf der Oberseite der Blätter sichtbar wird. Dieser kann noch einfach mit einem feuchten Tuch abgewischt werden. Ist der Befall jedoch schon deutlicher ausgeprägt, sind meist auch die Knospen sowie die Triebspitzen betroffen und verkrüppeln. Die Blätter befallener Rosenpflanzen erscheinen beulig aufgewölbt und an den Spitzen braun. Damit gerät das Wachstum der Rosen zum Stillstand.
Rasante Verbreitung unter speziellen klimatischen Verhältnissen
Richtiger Mehltau an Rosen zeigt sich vor allem in Phasen mit schönem, trockenem Wetter, das allerdings von nächtlichem Tau begleitet ist. Damit ist klar, dass vor allem sonnige Tage im Frühjahr und Herbst die idealen Lebensbedingungen für diesen Pilzbefall schaffen. Wurde zur Bekämpfung dieses Schädlings bis in den Spätherbst hinein nichts unternommen, bilden sich dunkle Winterfruchtkörper, die in Laub und Pflanzenresten auf dem Boden überwintern können.
Falscher Mehltau ist nicht immer eindeutig erkennbar
Im Gegensatz zum weißlichen Belag beim Richtigen Mehltau, bildet der falsche Mehltau vor allem rötlich-violette Flecken an der Blattoberseite der Rosen. Eventuell kann es zu gelben und braunen Flecken an den Blättern kommen, die durch Blattadern begrenzt werden. An der Unterseite der Blätter hingegen bildet sich ein grauer Pilzbelag, der sich weich anfühlt. Der Befall mit dem Falschen Mehltau kann so weit führen, dass auch Knospen und Triebe der Rosen angegriffen werden.
Im Unterschied zu den warmen und trockenen Verhältnissen, die der Richtige Mehltau zum Wachstum benötigt, breitet sich der Falsche Mehltau vor allem im feuchten und nur mäßig warmen Klima aus. Auch ein übermäßiger Stickstoffgehalt im Erdreich der Pflanze trägt zum Befall mit diesem Schädling bei. Wer sich beim Kauf seiner Rosenpflanzen bereits gegen den Mehltau schützen möchte, der sollte auf eine Deklarierung der Pflanze mit dem Wortlaut „gegen Rasse 1 – 26“ achten. Dies bedeutet, dass die Rosen gegen bestimmte Unterarten des Pilzes, der immer wieder neue Resistenzen ausbildet, immun sind.
Bekämpfung des Mehltaus mit einfachen Hausmitteln
Vielen Gartenbesitzern und Pflanzenliebhabern ist es ein Anliegen, ihren Garten von chemischen Keulen in Pflanzenschutzmitteln zu verschonen. Wer sich dann Sorgen macht, weil seine Rosen mit Mehltau befallen sind, kann auch dagegen mit einfachen Hausmitteln vorgehen:
- Vor allem Milch hat sich hier bewährt, wobei vor allem Frischmilch zum Einsatz kommt.
- Man mischt einfach einen Teil Milch mit neun Teilen Wasser und sprüht dieses Gemisch aus nächster Nähe auf die befallenen Pflanzen.
- Die in der Milch enthaltenen Mikroorganismen bekämpfen meist sehr erfolgreich den Pilzbefall, womit auch klar ist, warum es frische Milch sein muss und sich H-Milch nicht zum Einsatz eignet.
- Das in der Milch enthaltene Lecithin wirkt gegen den Mehltau und das Natriumphosphat stärkt die Abwehrkräfte der Rosenpflanze.
- Damit erreicht man zwei wichtige Ergebnisse mit einer relativ einfachen Maßnahme, die im Bedarfsfall ungefähr zwei bis dreimal pro Woche durchgeführt werden sollte.
Weitere Vorkehrungen sind zu empfehlen
Generell bietet eine natürliche Widerstandskraft der Rosenpflanze den besten Schutz vor Pilzbefall. Vor allem bei Beet- und Strauchrosen, aber auch bei bodendeckenden Sorten gibt es bereits viele Sorten, die eine geringe Anfälligkeit gegen Schädlinge wie Mehltau aufweisen. Wer lieber auf Edelrosen und Teehybriden setzt, muss wissen, dass bei diesen Gattungen die Resistenzzüchtung noch eher am Anfang steht und daher individuelle Maßnahmen vom Gartenbesitzer selbst zu treffen sind. Generell zu empfehlen:
- regelmäßiges Entfernen von Pflanzenresten
- Abtrennen von befallenen Pflanzenteilen und sichere Entsorgung
- Gartengeräte oder Wuchshilfen ebenso akribisch säubern, am besten mit einem Antiseptikum
- bei der Behandlung erkrankter Rosen immer Handschuhe tragen
- chemische Pflanzenschutzmittel nur direkt auf der erkrankten Rose auftragen
Vorbeugen ist besser als behandeln
Wie in vielen anderen Bereichen auch, gilt für gesundes und schönes Wachstum der Rosen im Garten der Grundsatz, dass Vorbeugen effektiver ist als das beste Pflanzenschutzmittel im Nachhinein. Bereits bei der Auswahl der Pflanzen kann man hier Vorsorge treffen, in dem man sich genau überlegt wie etwa die Boden- und Sonnenbedingungen am Pflanzort sind.
Neben einer regelmäßigen Pflege und Düngung sollte auch der regelmäßige Rückschnitt der Pflanzen vorgenommen werden, denn dieser ist eine fördernde Maßnahme für die Gesundheit und den Wachstum der Pflanze und sieht bei weitem nicht so radikal aus, wie ein Pflanzenschnitt, der kranke oder befallene Pflanzenteile beseitigen soll. Davon erholt sich vor allem die Rose nur sehr schwer und langsam.
Mit den individuellen Pflegetipps und dem Beobachten des Rosenwachstums und der Blütenentwicklung kann schädlichem Befall wie dem Mehltau vorgebeugt werden. Dies spart nicht nur Zeit und Kosten für die Bekämpfung, sondern ermöglicht der Rose eine lange gesunde Lebensdauer, die sie mit herrlichen Blüten in aller Farbenpracht belohnt.
Wissenswertes zum Rosen-Mehltau in Kürze
- Mehltau ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene Pflanzenkrankheiten, die durch Pilze verursacht wurden.
- Er tritt meist durch einen weißen Belag, dem sog. Pilzrasen, auf den Blattoberflächen auf.
Unterschieden wird zwischen dem Echten und dem Falschen Mehltau: Die Erreger des Echten Mehltaus gehören zu den Schlauchpilzen und befallen hauptsächlich Blätter. Zuerst werden die Blätter von einem mehlartigen Belag überzogen und verfärben sich später braun, bis sie vertrocknen und abfallen. Der Falsche Mehltau gehört zu den Einpilzen und dringt dieser in die Pflanze ein. Er zeigt sich durch einen weißen Belag an der Unterseite der Blätter.
- In der Landwirtschaft und dem Gartenbau werden Fungizide chemischer Struktur gegen die verschiedenen Mehltauarten eingesetzt.
- Der Echte Mehltaupilz wird in der Regel mit einem Pflanzenschutzmittel auf Schwefelbasis verwendet.
Während der Mehltau für Pflanzen schädlich ist, benötigt ein intaktes Ökosystem den Mehltau beispielsweise für einige Marienkäferarten. Der Sechzehnfleckige-, der Zweiundzwanzigpunkt- und der Sechzehnpunkt-Marienkäfer ernährt sich ausschließlich von Mehltau, sodass diese Pflanzenkrankheit für diese Arten lebensnotwendig ist.
In den deutschen Gärten sind besonders Rosen vom Echten Mehltau befallen. Sehr empfindliche Rosensorten können durch diese Erkrankung sehr stark geschwächt werden. Die Pilzsporen verbreiten sich durch den Wind und benötigten zum Auskeimen feuchte Blätter. Hierzu ist meist die nächtliche Taubildung schon völlig ausreichend.
- Um einem Mehltaubefall vorzubeugen, sollte man Rosen nur in einem feuchten und nährstoffreichen Boden in sonniger Lage pflanzen.
- Der Boden sollte dabei besonders reich an Kalium sein, denn das stärkt die Abwehrkräfte der Rosen.
- Des Weiteren sollten anfällige Rosen möglichst hell stehen und wenig gegossen werden.
- Unterstützend sollte man die Pflanzen mit Dünger stärken und in ein frisches Gefäß umtopfen.
- Die Blätter sollte man unbedingt trocken halten und somit auch vor Regen schützen.
Ein altes Hausmittel gegen Mehltau ist Backpulver und Öl, das zusammengemischt wird und auf die Pflanze gestäubt wird. Drei Päckchen Backpulver mit 50 ml Speiseöl mischen und einige Spritzer Spülmittel als Emulgator zugeben und gefährdete Pflanzen alle zehn bis 14 Tage damit am Abend einsprühen. Schnell verschwindet der mehlige Belag und das was nach einigen Tagen noch geschädigt aussieht, kann man einfach herausschneiden.
Grundsätzlich braucht man viel Geduld, um Mehltau zu bekämpfen, wobei man bei einem Befall nicht zu lange warten sollte, denn schnell wird die Rose geschwächt und verwelkt.