Startseite » Pflanzen » Rosen » Rosenrost vorbeugen und bekämpfen: 6 biologische Hausmittel

Rosenrost vorbeugen und bekämpfen: 6 biologische Hausmittel

Die verführerische Pracht der Rosen im eigenen Garten ist schnell dahin, wenn die Pflanzen vom sogenannten Rosenrost befallen werden. Dabei handelt es sich um eine Pilzerkrankung, die Rosen nicht nur optisch beeinträchtigen kann. Stellt man einen Befall fest, sollte schnell gehandelt werden. Besser als das Bekämpfen ist allerdings das Vorbeugen. Und da kann es helfen, nur bestimmte Rosen zu pflanzen.

Video-Tipp

Erkennen

Verursacht wird die sogenannte Rosenkrankheit in Mitteleuropa vornehmlich durch zwei Pilze, Phragmidium mucronatum und Phragmidium tuberculatum. Sie können bis in die molekulare Struktur insbesondere der Blätter eindringen und führen dann zwangsläufig zu optischen Veränderungen an der Blattober- und der Blattunterseite. Diese Veränderungen lassen sich relativ leicht erkennen. Auf der Blattoberseite zeigen sich meist kleine gelb-rote Flecken, während gleichzeitig auf der Blattunterseite gelb-orangefarbene Pusteln in der Größe eines Stecknadelkopfes zu sehen sind. Treten beide Merkmale miteinander auf, dann liegt eindeutig die Rosenkrankheit vor. Zum Erkennen ist es deshalb immer notwendig, die Blätter von beiden Seiten zu betrachten. Unter Umständen kann dafür eine Lupe sehr hilfreich sein.

Tipp:

Rosen und vor allem ihre Blätter sollten nach Möglichkeit mehrmals pro Woche auf unnatürliche Veränderungen hin kontrolliert werden. Diese Kontrolle kann natürlich gerne auch nur stichprobenartig erfolgen.

Folgen eines Befalls

Der Rosenrost ist zwar eine der am häufigsten vorkommenden Krankheiten bei Rosen, er ist für die Pflanze aber auch relativ harmlos. Meistens führt er lediglich zu optischen Beeinträchtigungen an den Blättern. Da aber gerade die Optik bei Rosen eine große Rolle spielt, kann einem dieser Pilzbefall die Freude an der Pflanze schnell verleiden. Liegt ein besonders schwerer Befall vor, kommt es mitunter auch zu einem kompletten Laubverlust. Eine derart schwerer Pilzbefall tritt allerdings nur äußerst selten auf. Wird er jedoch nicht unverzüglich bekämpft, kann das dramatische Folgen für den Rosenstock bis hin zum Absterben haben.

Rosenkrankheit bekämpfen

Roserost - braune Blätter

Ein Pilzbefall am Rosenstock lässt sich mit speziell dafür entwickelten Mitteln aus dem Fachhandel behandeln. Diese Mittel können dabei sowohl chemisch als auch biologisch sein. Der Gang in den Fachmarkt ist allerdings gar nicht nötig. Mit Hausmitteln, auf die praktischer jeder problemlos Zugriff hat, lässt sich der Rosenkrankheit nämlich mindestens ebenso gut begegnen. Sie kosten zudem weniger und sind meist auch viel umweltfreundlicher. Nur wenn ein sehr starker Befall vorliegt, wird man um den Einsatz chemischer Substanzen nicht mehr herumkommen. In den allermeisten Fällen geht es erfahrungsgemäß aber ohne. Die Bekämpfung basiert dabei übrigens stets darauf, dass der Pilz, der die Pflanze befallen hat, vernichtet wird.

Biologische Hausmittel

Der Rosenrost lässt sich hervorragend und sehr effektiv mit biologischen Hausmitteln bekämpfen. Dabei haben sich vor allem drei Mittel empfohlen, die sich verhältnismäßig schnell anmischen lassen und sehr leicht anzuwenden sind.

1. Speiseöl-/Spülmittelmischung

  • 100 Milliliter Speiseöl mit zwei Päckchen Backpulver und einigen Tropfen Spülmittel mischen
  • mit drei Liter warmem, aber nicht kochendem Wasser aufgießen
  • die Mischung mit einem sauberen Holzkochlöffel gut verrühren und weiter abkühlen lassen
  • Teile davon in eine Sprühflasche füllen und die Pflanze komplett damit einsprühen
  • Blätterunterseiten und Äste dabei nicht vergessen

2. Ackerschachtelhalm-Jauche

  • ein Kilogramm frische Ackerschachtelhalm-Blätter mit zehn Liter kaltem bis lauwarmem Wasser auffüllen
  • das Gemisch mindestens 24, besser 48 Stunden lang ziehen lassen
  • danach mit einem Leinentuch oder einem feinen Sieb filtern
  • anschließend auf etwa zehn Prozent mit klarem Wasser verdünnen
  • die verdünnte Jauche als Gießwasser verwenden
  • die betroffene Pflanze mindestens alle zwei Wochen damit gießen und bespritzen

3. Knoblauchbrühe

  • 300 Gramm Knoblauch fein hacken
  • mit zehn Litern kochendem Wasser übergießen
  • das Gemisch rund eine halbe Stunden lang ziehen lassen
  • dann mit einem sauberen Leinentuch oder einem feinen Sieb filtern
  • den Aufguss weiter abkühlen lassen
  • die Pflanze dann mit dem Gemisch alle zwei Wochen besprühen
Roserost - braune Blätter

Die Schachtelhalm-Jauche ist übrigens auch für den vorbeugenden Einsatz geeignet. Gießt man die Rosen regelmäßig damit, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Pilz in den Pflanzen einnistet. Folglich kommt es auch nicht zum Rosenrost. Die Jauche kann außerdem ein wichtiger Schutz gegen andere Erkrankungen sein. Vor allem vor dem gefürchteten Mehltau schützt sie exzellent.

Tipp:

Unabhängig für welches Mittel man sich entscheidet, sollten befallene Blätter immer entfernt und im Müll entsorgt werden. Auf keinen Fall dürfen bereits abgefallene Blätter unter oder bei der Pflanze liegen gelassen werden.

Vorbeugen

Die beste Krankheit ist bekanntlich die, die man erst gar nicht kriegt. Das gilt für uns Menschen, aber eben auch für Tiere und Pflanzen. Vorbeugen ist deshalb allemal besser als heilen. Um die Rosen im Garten vor der Rosenkrankheit zu schützen, gibt es eine ganze Reihe von Maßnahmen. Hier sind die wichtigsten:

Nur Rosen mit ADR-Siegel pflanzen

Rosen, die mit einem ADR-Siegel versehen sind, sind in der Regeln deutlich weniger anfällig gegenüber Krankheiten. ADR steht für „Allgemeine Deutsche Rosenneuheitsprüfung“. Dabei handelt es sich um besonders widerstandsfähige und sehr robuste Züchtungen. Es empfiehlt sich daher, nur Rosen zu pflanzen, die dieses Siegel tragen dürfen. Das bedeutet zwar keine hundertprozentige Garantie und heißt auch nicht, dass sie gegenüber einem Pilzbefall resistent wären, jedoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass es bei ihnen dazu kommt, um ein Vielfaches geringer.

Für eine gute Durchlüftung sorgen

Damit sich ein Pilz in einem Rosenstock ausbreiten kann, braucht es ein eher feuchtes und warmes Klima. Folglich macht es Sinn, die Rosenstöcke so zu pflanzen, dass sie stets gut durchlüftet sind. Sie sollten also auch nicht zu eng beieinanderstehen. Der Wind wird dann dafür sorgen, dass nasse Blätter sehr schnell wieder trocknen.

Nur im Wurzelbereich gießen

Roserost - braune Blätter

Wassertropfen auf den Blättern befördern den Befall mit einem Pilz. Werden die Rosen gegossen, sollte die Bewässerung deshalb immer direkt im Wurzelbereich erfolgen. Ein Gießen von oben verbietet sich damit grundsätzlich. Mitunter lässt es sich allerdings nicht vermeiden. Ist dies der Fall, dann unbedingt morgens gießen, damit die Blätter im Laufe des Tages wieder gut trocknen können.

Knoblauch pflanzen und richtig düngen

Knoblich wirkt nicht nur bei uns Menschen wahre Wunder. Er kann auch Rosen vor einem Pilzbefall bewahren. Bestimmte Stoffe, die er enthält, wirken als eine Art natürliches Fungizid. Knoblauchpflanzen zwischen den Rosenstöcken sehen vielleicht nicht besonders toll aus, können sie aber wirksam schützen. Schlussendlich ist auch das richtige Düngen eine wichtige Vorbeugungsmaßnahme gegen Rosenrost. Dabei gilt: Stets nur wenig Stickstoff zuführen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

Erfahre mehr über Rosen

Zum Thema Rosen

Scroll Up