Fliegende Ameisen in Haus und Garten bekämpfen
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Ameisen sind in der Regel nützliche Tierchen, die einen wichtigen Beitrag zum ökologischen Gleichgewicht leisten. Allerdings gibt es Situationen, in denen man doch lieber auf die Anwesenheit dieser Insekten verzichten möchte, so zum Beispiel in der Küche oder in der Nähe von Terrassen.
Wirklich unangenehm werden jedoch fliegende Ameisen, die sich in großen Schwärmen bilden können. Die Flügel führen zu einem Missverständnis.
Zuerst muss man mit einem Missverständnis aufräumen, denn viele Menschen gehen davon aus, dass es sich bei den fliegenden Ameisen um eine eigene Art handelt. Diese Annahme ist jedoch falsch da es sich bei den auf dem Boden lebenden Ameisen und den fliegenden Ameisen um ein und dieselben Tiere handelt. Die meiste Zeit kennt man Ameise als kleine fleißige Tierchen, die sich am Boden bewegen, da sie zur Gruppe der Hautflügler gehören, können bis auf größere Arten fast alle Ameisen auch Flügel ausbilden. Dies geschieht einmal im Jahr, wenn die Jungköniginnen und Männchen die Geschlechtsreife erreicht haben und zum sogenannten „Hochzeitsflug“ ausschwärmen. Ein genauer Zeitpunkt für diesen Flug lässt sich jedoch nicht festlegen, da er von verschiedenen Umweltfaktoren wie Temperaturen, Lichtverhältnissen und Strömungen in der Luft abhängig ist, die übliche Zeit liegt jedoch im Früh- bis Hochsommer.
Weshalb die Insekten überhaupt in Wohnräume eindringen
Solange der Hochzeitsflug im Freien stattfindet, ist dies kaum ein Problem und meist bekommt man diesen nicht mit, da die Paarung in einer Höhe von 15 bis 20 Metern vollzogen wird. Ein Problem wird es allerdings, wenn sich die Tiere ausgerechnet in der Wohnung oder dem Haus paaren wollen. Die fliegenden Ameisen folgen dabei einer von Kundschaftern gelegten Duftspur, die unter Umständen auch in die Wohnung führen kann. Dies ist geschieht nicht absichtlich – die Kundschafter verirren sich schlicht und einfach. Der eigentliche Flug kann von ein paar Stunden bis zu mehreren Tagen anhalten. Wenige Stunden nach Ende der Paarung sterben die Männchen und die Jungköniginnen kehren in das Nest zurück. Von dort ziehen sie aus und gründen nur wenige Meter vom Heimatnest einen neuen Staat. Spätesten, wenn man die fliegenden Ameisen einmal erlebt hat, sollte man Gegenmaßnahmen einleiten, um weitere Belästigungen dieser Art zu unterbinden.
Die kurzfristige und langfristige Bekämpfung im Haus
Sind die Tiere erstmal in die Wohnung eingedrungen, dann helfen Kontaktgifte kaum noch, da die männlichen Ameisen ohnehin nur wenige Stunden nach der Paarung eingehen. Die erste Maßnahme sollte deshalb sein, dass man die Pfade über welche die Ameisen eindringen aufspürt. Meist findet man diese an den Verbindungen zwischen den Türen und Fenstern zu den Wänden. Auch Risse im Mauerwerk können eine Möglichkeit sein, durch welche die fliegenden Ameisen einen Weg in die Wohnung finden. Hat man die Pfade gefunden, gilt es diese zu unterbrechen, um den fliegenden Ameisen Einhalt zu gebieten:
- Eine schnelle und preisgünstige Methode besteht darin, auf dem Pfad etwas Essigessenz auszubringen.
- Der Geruch von Essig ist für Ameisen extrem störend und sie siedeln um.
- Durch den Essig werden die Duftstoffe der Kundschafter neutralisiert und die Insekten verlieren ihre Bezugspunkte.
Bereits eingedrungene Tiere können mit Insektenspray vernichtet werden. Während diese Methode eine kurzzeitige Lösung bietet, sollte man umgehend langfristige Maßnahmen einleiten, um ein neuerliches Eindringen zu verhindern. Diese besteht darin, dass man so schnell wie möglich die Stellen im Mauerwerk schließt, welche einen Eingang für die fliegenden Ameisen bieten könnten. Außerdem sollte man geöffnete Fenster mit einem engmaschigen Fliegengitter ausstatten.
Die Bekämpfung der fliegenden Ameisen im Garten
Innerhalb von geschlossenen Räumen lassen sich fliegende Ameisen noch relativ einfach bekämpfen beziehungsweise ein Eindringen verhindern. Etwas anders sieht die Situation im Garten aus. Vor allem in der Nähe von Terrassen und Sitzecken können die fliegenden Insekten lästig werden und dafür sorgen, dass man diese Bereiche einige Zeit nicht nutzen kann. Es wäre jedoch verkehrt nichts zu unternehmen, da der „Hochzeitsflug“ zur Begattung der Jungköniginnen dient, von denen jede einen neuen Ameisenstaat in der Nähe des Ursprungsstaates gründet. Auf diese Weise können aus einem Volk in wenigen Jahren zahlreiche Ableger entstehen und die fliegenden Ameisen zu einer Plage werden. Als Erstes kann man versuchen die Ameisen zu vertreiben. Da man im Garten nur dann mit der „chemischen Keule“ vorgehen sollte, wenn es unbedingt nötig ist, ist es ratsam erst einmal natürliche Mittel einzusetzen:
- Auch hier kann Essigessenz die erste Wahl sein.
- Alternativ können auch die Schalen von Zitronen, Zimt oder Chili den gewünschten Erfolg zeigen.
Hier reicht es jedoch nicht aus diese nur auf die „Straßen“ zum Bau zu legen, sondern man muss auch den Bau selbst damit bestreuen oder im Fall der Essigessenz befeuchten. Wenn dies nicht hilft, dann kommt eventuell eine Umsiedlung des gesamten Staats in Frage.
Einen Ameisenstaat an einen anderen Ort umsiedeln
Ein ganzes Ameisenvolk umzusiedeln geht einfacher, wie man denkt. Man benötigt dazu nur mehrere Blumentöpfe. Diese werden mit Holzwolle ausgefüllt und mit der Öffnung nach unten auf das Nest gestellt. Nach einer gewissen Zeit siedeln sich die Ameisen in den Blumentöpfen an. Hier kommt es vor allem auf die Königin an, die sich in einem der Töpfe befinden muss, denn sonst siedelt man nur die Arbeiterinnen um und die Königin zieht an der alten Stelle ein neues Volk heran. Dass sich die Ameisenkönigin in einem der Töpfe befindet erkennt man daran, dass man Puppen darin findet. Nun kann man die Töpfe an einen neuen Platz bringen und dort abstellen. Die neue Heimat der Ameisen muss mindestens 30 Meter von der alten Unterkunft liegen, da die Tiere sonst den Weg zurückfinden und sich wieder an der alten Stelle niederlassen.
Wissenswertes zu Fliegenden Ameisen in Kürze
Fliegende Ameisen sind oft ein unerwartetes Problem, denn sie scheuen sich im Gegensatz zu ihren Artgenossen am Boden nicht davor zurück, in Wohnungen oder Räume einzudringen, die in höheren Etagen liegen.
Bei fliegenden Ameisen handelt es sich um Jungköniginnen und Männchen, die sich auf ihren so genannten „Hochzeitsflug“ vorbereiten oder ihn bereits begehen. Dabei schwärmen alle geschlechtsreifen Tiere eines Stammes gleichzeitig von ihrem Nest aus, um sich fortzupflanzen. Dabei dienen die Männchen nur zur Arterhaltung. Die Königinnen jedoch bleiben nach dem Flug am Leben und können unter günstigen Umständen einen neuen Ameisenstaat gründen.
Das Spektakel spielt sich normalerweise in der freien Natur ab. Durch bestimmte Wetterbedingungen oder Orientierungsprobleme der Tiere kann der Hochzeitsflug aber auch in Häuser und Wohnungen führen. Haben Ameisen ihr Nest in Kellern oder Deckenzwischenräumen, kann es sogar dazu kommen, dass sie innerhalb der Wohnräume auszufliegen versuchen.
Mittel gegen fliegende Ameisen
- Für ihre Bekämpfung eignen sich Sprays gegen fliegenden Insekten oder Ameisensprays. Die Verwendung solcher Mittel ist immer mit Vorsicht zu genießen. Bei der Benutzung sollte man darauf achten, dass man den Sprühnebel nicht selbst einatmet. Am besten nach Anwendung sofort den Raum verlassen und Türen und Fenster schließen. Nach einiger Zeit (Einwirkdauer steht meist auf der jeweiligen Verpackung) die Räume gründlich lüften.
- An sich sind fliegende Ameisen bloß auf ihrem Hochzeitsflug, die mit ihrer Paarung zusammenhängt und sind eigentlich recht harmlos. Doch niemand will sie im Haus, oder in der Wohnung haben, was auch verständlich ist. Vor allem Gebiete sind von fliegenden Ameisen betroffen, die in der Nähe eines Waldes liegen. Nach dem Hochzeitsflug werfen die Ameisen ihre Flügel ab und werden zu gewöhnlichen Ameisen, wie wir sie kennen.
- Kein Grund also zur Panik, am besten einfach in den nächsten Supermarkt oder Gartencenter fahren und Ameisenspray oder andere Ameisenmittel kaufen. Viel mehr kann man gegen die fliegenden Ameisen nicht tun. Doch es reicht in der Regel aus, um sie loszuwerden.