Salbei anbauen – Standort, Pflanzen und Pflege
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Salbei liebt kalkhaltige Böden, die Pflanzen sind winterhart und können im Freiland bleiben. Aber auch in Töpfen und Kübeln auf Balkon und Fensterbank sieht das Kraut wunderschön aus, die Blüten sind sehr dekorativ. Und als Küchenkraut ist Salbei unverzichtbar. Salbeisträucher wirken abschreckend auf Raupen, Läuse und Schnecken – das spricht dafür, die Pflanzen zwischen anfälligeren Arten im Garten zu halten, beispielsweise als Einfassung von Gemüsebeeten. Nur Spinnmilben und Echter Mehltau machen Salbei manchmal zu schaffen.
Standort
Salbei kommt aus den mediterranen Ländern und ist in West- und Mitteleuropa eigentlich nicht beheimatet. Die Pflanzen sind aber sehr anpassungsfähig, und wenn sie einen sonnigen, warmen Standort mit viel Sonne bekommen, gedeihen sie gut. Das gilt sowohl im Freiland als auch für den Anbau auf der Fensterbank: Südfenster sind ideal.
Boden und Substrat
Salbeipflanzen brauchen kalkhaltige Böden, die wasserdurchlässig sind, keine Staunässe bilden und keinen zu hohen Humusgehalt hat. Im Freiland ist es empfehlenswert, das Substrat mit groben Kieselsteinen aufzulockern. Im Topf muss eine Drainageschicht aus Tonscherben oder Kieselsteinen eingearbeitet werden, um Staunässe zu vermeiden.
Umtopfen
Wird Salbei im Kübel gehalten, wird er einmal jährlich umgetopft, das Substrat wird erneuert und es wird ein größeres Pflanzgefäß verwendet. Das garantiert, dass die Wurzeln den benötigten Freiraum erhalten und die Pflanze mit frischen Nährstoffen versorgt wird. Die Drainage im Topf wird mit Tonscherben oder Kieselsteinen angelegt, und in den ersten Tagen nach dem Umtopfen braucht die Pflanze ausreichend Feuchtigkeit, um gut anzuwachsen. Die optimale Zeit zum Umtopfen ist das Frühjahr, und zwar so früh, dass der Salbei nach der Winterruhe noch nicht neu ausgetrieben hat. Im Freiland wird der Salbei in der Regel nicht jährlich umgepflanzt.
Gießen und Düngen
Längere Trockenzeiten übersteht Salbei problemlos, Staunässe verzeiht er aber nicht. Mäßiges Gießen behagt den Pflanzen aus dem Mittelmeerraum am besten, und Salbei braucht nicht viel Dünger. Die Pflanzen sind an karge, kalkige Böden gewöhnt, kommen mit gut verrottetem Kompost klar, mögen frischen Mist aber nicht. Da es sich um ein Küchenkraut handelt, das zum Verzehr und für Aufgüsse gezogen wird, sollte Salbei immer mit natürlichem, wenn möglich biologischem Dünger gedüngt werden. Eine mäßige Gabe Kompost im Frühjahr und im Herbst reicht bei Freilandhaltung aus. Generell benötigt Salbei Kalium und Stickstoff – im Topf kann er ab März im vierwöchigen Rhythmus vorsichtig gedüngt werden.
Triebe kürzen, zurückschneiden, ernten
Salbei braucht insgesamt nicht viel Pflege. Es reicht aus, wenn im Frühjahr die noch nicht verholzten Triebe zurück geschnitten werden, ein zweiter Schnitt ist gar nicht notwendig. Zur Ernte und Verwendung in der Küche kommen nur die Blätter in Frage, die werden aber nicht einzeln geschnitten, sondern auch da werden die nicht verholzten Triebe komplett abgenommen beziehungsweise nach Bedarf werden ein bis zwei Äste entfernt.
Überwintern
Salbei ist bedingt winterhart, kann also unter bestimmten Bedingungen im Freiland verbleiben. Das geht nur, wenn der Salbei an einer geschützten, sonnigen Stelle wächst. Die Pflanzen sollten mit Tannenzweigen oder Reisig abgedeckt werden. Zurückgeschnitten wird der Salbei im Herbst nur wenig, die grünen Blätter bleiben sichtbar. Die Triebe sollten etwa um die Hälfte gekürzt werden, wobei möglichst nicht in die verholzten Triebe geschnitten werden sollte. Wenn Salbei im Topf oder Kübel überwintert, wird das Gefäß auf eine Styroporplatte gestellt. Das Gefäß wird mit Jutesäcken oder Vlies umwickelt, um den Frost fern zu halten. Und natürlich wird der Salbei von oben auch abgedeckt. Das ist viel Arbeit, und manchmal ist diese Mühe auch umsonst, der Salbei kommt trotzdem nicht durch den Winter. Wem diese Maßnahmen zu unsicher sind, der kann den Salbei nach drinnen nehmen im Herbst und in einem kühlen, nicht zu hellen Raum überwintern lassen. Diese Winterpause sollte so kurz wie möglich sein, denn in den dunkleren Räumen hat Salbei nicht genug Licht und treibt ob der höheren Temperatur schneller wieder aus. Diese hellen, sehr weichen Triebe sind anfällig für Schädlinge und Krankheiten, sie sind unerwünscht.
Blüte
Der Salbei blüht im Garten zwischen Juni und August. Wer die Kräuter ernten will, lässt es besser nicht zur Blüte kommen, denn die Pflanze steckt alle Kraft in die Ausbildung von Knospe, Blüten und Samen, so dass die Blätter weniger aromatisch sind. Die Knospen werden also möglichst frühzeitig entfernt, damit die Pflanze weiter Blätter austreibt und wächst.
Die Blüte ist sehr dekorativ. Wenn die Blätter des Salbeis nicht benötigt werden und eventuell noch Samen gewonnen werden sollen, ist es besser, die Pflanze blühen zu lassen. Denn aus den Samen kann man Salbei sehr leicht vermehren.
Vermehren
Salbei wird ab April im Freiland ausgesät, ab März im Gewächshaus. Die Samen werden auf die feuchte Erde gelegt, etwas angedrückt und mit wenig Erde bedeckt. Wenn ausreichend bewässert wird, keimt Salbei nach etwa sieben bis einundzwanzig Tagen. Keimt der Salbei im Gewächshaus, wird er etwa Mitte Mai nach draußen gesetzt. Die Pflanzen sollten einen Abstand von etwa 35 cm zueinander haben. Einfacher ist die Vermehrung über Stecklinge oder Setzlinge. Die werden einfach ins Freiland oder in den Topf gesetzt und wachsen in der Regel ganz problemlos an. Setzlinge werden im Herbst gewonnen, wenn die Triebe des Salbeis für den Winter um etwa die Hälfte zurückgeschnitten werden.
Häufig gestellte Fragen
Spinnmilben setzen sich an der Unterseite der Blätter fest und spinnen zu ihrem Schutz ein sehr hartnäckiges Netz. Die Weibchen können viele Hundert Eier legen – Spinnmilben wird man nur schwer wieder los. Bei Kräutern sind chemische Kampfmittel eher nicht angesagt, immerhin sollten die Blätter der Pflanzen gefahrlos verzehrt werden. Raubmilben sind biologische Schädlingsbekämpfer, sie fressen die Spinnmilben einfach auf und lassen die Pflanzen selbst in Ruhe. Sind keine Spinnmilben mehr da, wandern auch die Raubmilben ab. Abgesehen davon gibt es Mittel auf Rapsölbasis, die die Spinnmilben an der Fortpflanzung hindern und zumindest kurzfristig den Bestand dezimieren. Manchmal reicht es auch (bei geringem Befall), die Pflanzen mit Frischhaltefolie einzupacken (nur den oberirdischen Teil) und so eingepackt ins Freie zu stellen. Gegossen wird von unten, und in dem extrem feuchten Klima unter der Folie verenden die Milben.
Meistens ist der Echte Mehltau, eine Pilzkultur, mit biologischen Mitteln nicht zu entfernen. Ein Gemisch aus Milch und Wasser kann bei sehr kleinflächigem Befall gesprüht werden, aber oft reicht das nicht aus. Mehltau lebt von lebenden Pflanzen – der Salbei sollte auf dem Kompost entsorgt werden, entweder nur die wenigen betroffenen Stellen oder bei großflächigem Befall die ganze Pflanze, denn Mehltau breitet sich schnell aus.
Nein, es gibt tatsächliche einige Arten, die nur zur Zierde und um der schönen Blüten willen gezüchtet werden. Diese Arten sind nicht essbar. Im Pflanzenhandel sind die essbaren Arten als solche ausgezeichnet.
Wissenswertes zu Salbei in Kürze
- Der Salbeistrauch wird 40-50 cm groß und wächst am besten in sonniger Lage. Ihm reicht ein eher magerer Boden.
- Pflanzen sollte man Salbei im Herbst oder Frühjahr. Achtung: Da die Altpflanzen leicht verholzen, sollte man ca. alle fünf Jahre neue Pflanzen setzen.
- Man sammelt das Kraut im Mai, da der Salbei im Juni blüht.
- Beim Salbei erntet man lediglich die Triebspitzen, dies kann man – weil Salbei immergrün ist – sogar im Winter frisch tun.
Anwendung
- Salbeiblätter verwendet man zum Würzen. Man kann sie frisch verwenden, kochen oder braten.
- Bei Halsschmerzen hilft oft ein Salbeitee. Dazu einfach Salbei mit heißem Wasser übergießen und ca. 10 Minuten ziehen lassen.
- Salbei wird jedoch auch in der Schwangerschaft (zum Stillen des Milchflusses – beim Abstillen) oder bei Menstruationsbeschwerden angewandt.
- Achtung: Bei Anwendung in der Schwangerschaft halten Sie ggf. zuerst Rücksprache mit ihrem Arzt!
- Verbrennt man Salbeiblätter, so kann man unliebsame Gerüche aus dem Raum verbannen. Feng-Shui setzt diese Methode ein, um Chi in positive Energie umzuwandeln.
Schneiden
- Wenn der Salbei in Ihrem Garten einen schön sonnigen Standort bekommen hat, wird er sich im Sommer kräftig entwickeln.
- Warten Sie nicht, bis sich der Halbstrauch zu einem halb verholzten Gebilde entwickelt. Beschneiden Ihren Salbei ab März regelmäßig!
- Wenn Sie Ihrem bereits im Vorjahr gepflanzten Salbei einen Rückschnitt verpassen möchten, der ihn neu austreiben lässt, geschieht das im Frühjahr.
- Den Sommer über schneiden Sie immer, wenn Sie Salbei in der Küche gebrauchen können.
- Und im Herbst wird mit dem Schnitt der Vorrat für den Winter geerntet, kurz geschnitten kommt der Salbei meist besser über den Winter.
- Wichtig ist bei dieser Art von verholzenden Stauden, dass Sie immer knapp über dem frischen Austrieb mit dem Schneiden aufhören.
- Salbei verträgt zwar auch den Schnitt ins alte Holz, braucht dann aber eine Weile, bis er von diesen Schnittstellen aus wieder voll durchstartet.
- Jeder radikalere Rückschnitt ist also eigentlich eine Notmaßnahme, besser ist es, wenn Sie Ihren Salbei von Anfang an zu reicher Verzweigung anregen.
Pflegen und überwintern
- Wenn Ihr Salbei sich wohlfühlt an seinem sonnigen Standort, braucht er kaum eine besondere Pflege.
- Sie sollten nur darauf achten, dass Sie ihn immer erst gießen, wenn die oberste Erdschicht bereits angetrocknet ist.
- Staunässe mag der karge Böden gewohnte Strauch nicht. Auch Dünger ist unnötig, er könnte den Salbei sogar blühfaul machen.
- In Bezug auf die Überwinterung haben Sie die Wahl: Entweder zurückschneiden und über den Winter – in rauen Lagen mit einem Winterschutz – draußen lassen.
- Sie können aber auch Ihren Salbei einfach ausbuddeln, in einen Topf setzen und ins Haus holen, wenn es bei Ihnen im Winter regelmäßig richtig kalt wird.