Kokardenblume, Gaillardia aristata – Pflege und Überwintern
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Die Kokardenblume ist eine faszinierende Staudenpflanze aus der Familie der Korbblütler, die durch ihr wunderschönes Farbspiel besticht. Denn gelbe, rote, orange und braune Töne bestimmen die oft zweifarbigen Blüten, die sich auf kräftigen Stängeln den ganzen Sommer über der Sonne entgegenstrecken. Die wunderschöne in Nordamerika beheimatete Staude mit einer Wuchshöhe von 40 cm wird zum wahren Blickfang im heimischen Garten. Sie bildet in Rabatten, Beeten und Steingärten ein traumhaftes Ensemble gemeinsam mit dem Roten Sonnenhut, Mädchenauge, Lupine und der anmutigen Feinstrahlaster. Sie ist aber auch als Schnittblume für einen romantischen Sommerstrauß hervorragend geeignet.
Sorten und Arten
Kokardenblumen, die auch als Malerblumen bekannt sind, gelten als wahre Dauerblüher und zeichnen sich durch einen ganz besonderen Charme aus. Zu den vielen verschiedenen Sorten gehört:
- die Burgunder, die eine Wuchshöhe von 40 – 50 cm erreicht und sich mit kräftigen roten Blüten präsentiert
- der 30 cm gelbe Kobold, der von Juli bis Oktober seine ganze Blütenpracht zeigt
- die Kokardenblume Tizzy, die ihre roten Blüten am sonnigen Standort von Juni bis September entfaltet und
- die dankbare Sorte Bremen als größerer Vertreter unter den Staudenpflanzen mit einer Wuchshöhe von 70 cm, die faszinierende dunkelscharlachrote Blüten entwickelt
Zu den weiteren beliebten Sorten gehört die 15 cm kleine, rote Büble sowie die Sorte Sunburst mit ihren vorwiegend leuchtend gelben Blüten sowie die ein- und zweifarbige Lorenziana Mischung, die eine Höhe von 60 cm erreicht und gefüllte Blüten besitzt.
Allgemeine Pflegetipps
Standort und Boden
Damit die reizvolle Staude wunderschöne Blüten entwickeln und prächtig gedeihen kann sollte sie im Garten einen:
- sonnigen Standort erhalten
- in einem nährstoffreichen, leichten, durchlässigen und humosen Boden
- der durchlässig aber nicht zu feucht ist
- z.B. sandige Lehmböden
- in schwere Böden wird Sand eingearbeitet um Fäulnis zu verhindern
Düngung
Die farbenprächtigen Kokardenblumen ernähren sich wie viele Gartenpflanzen von abgestorbenen Tier- und Pflanzenresten, die im Erdreich von Regenwürmern oder Bakterien zersetzt werden. Da in der Regel die Pflanzen jedoch mehr Nährstoffe benötigen als ihnen das Erdreich bieten kann ist eine regelmäßige Düngung ratsam.
- mit einem mineralisch-organischen Dünger
- der idealerweise Zugabe von Guano enthält
- empfohlene Menge: 20 bis 30 g/m²
- Flüssiger Staudendünger wird dem Gießwasser beigemengt
- und einmal wöchentlich nach dem ersten Blütenaustrieb verabreicht
Gießen
Die attraktiven Korbblütler sind regelmäßig aber maßvoll und bei großer Trockenheit zusätzlich zu gießen.
Sie vertragen aber keine Staunässe deshalb muss der Boden gut drainiert sein damit überschüssiges Wasser ohne Probleme ablaufen kann. Wird die Staude ein wenig erhöht eingepflanzt kann diesem Problem ebenfalls vorgebeugt werden.
Pflege und Rückschnitt
Die anmutige Staude ist überaus blühfreudig und bildet zahlreiche neue Blüten, wenn sie eine ausreichende Pflege erhält. Deshalb sollten verwelkte Blütenstände sofort entfernt werden. Darüber hinaus fördert ein starker Rückschnitt erheblich die Bestockung, wodurch die Pflanze einen buschigen halbkugligen Wuchs annimmt. Werden die Triebe etwa 5 – 10 cm nach der Hauptblüte radikal über dem Boden zurückgeschnitten entwickelt sie je nach Sorte und Art einen gesunden Neuaustrieb.
So kommt die Staude gut über den Winter
Viele Sorten der mehrjährigen Kokardenblumen sind zwar winterfest aber nicht winterhart. Damit sie jedoch gut die kalte Jahreszeit überstehen, sollten einige Maßnahmen ergriffen werden.
- Rückschnitt Ende September nach der Blütezeit
- so kann die Pflanze einen Blattschopf bilden
- Winterschutz durch Abdeckung mit Reisigzweigen
Auspflanzung
Die Neupflanzung und Teilung der beliebten Staude wird im Frühjahr vorgenommen und ist recht einfach und unkompliziert. Erhält sie einen idealen Standort und herrschen günstige Bodenverhältnisse vor dann wächst die Kokardenblume gut an und kann im gleichen Jahr bereits ein üppiges Blütenbild entwickeln.
Aussaat
- Ende März bis April bevorzugt in Anzuchterde
- nach 2 Wochen bei Temperaturen von 15 – 18 Grad erfolgt die Keimung
- nach der Aussaat ca. 4 – 6 Wochen werden die jungen Pflanzen pikiert
- und in Töpfe gesetzt
- die Auspflanzung ins Beet kann nach den Eisheiligen vorgenommen werden
- im Abstand von 25 – 35 cm
Ab Ende April ist auch eine direkte Aussaat ins Freiland möglich.
Vermehrung
Kokardenblumen können sich durch Selbstaussaat eigenständig oder durch Teilung vermehren, was sich vor allem bei älteren Pflanzen anbietet. Dafür wird lediglich die Pflanze aus der Erde genommen, der überalterte Bestand abgetrennt und die Wurzelstecklinge neu eingepflanzt.
Krankheiten und Schädlinge
Die wunderschönen Stauden benötigen keine umfangreichen aber dennoch einige Pflegemaßnahmen damit sie vor Krankheiten und Schädlingen wie Blattläusen, echten und falschen Mehltau sowie Schaumzikaden geschützt sind.
Blattläuse
- eine Laugenmischung bestehend aus Wasser und Spülmittel
- die nicht über die Pflanze, sondern ins Erdreich gegossen wird
- alternativ könnte auch ein flüssiges Schädlingsbekämpfungsmittel zum Einsatz kommen
Schaumzikaden
Diese 5 bis 10 cm kleinen Insekten befallen gern die krautartigen Pflanzen und verursachen einen unschönen Belag auf Stielen und Stängeln mit ihrem sogenannten Kuckucksspeichel. Sind Kokardenblumen von der Schaumzikade befallen, reicht das Abspritzen mit einem harten Wasserstrahl aus. Dabei ist jedoch darauf zu beachten das auch die Larven mit entfernt werden sonst könnte sich nach kurzer Zeit wieder Kuckucksspeichel bilden.
Echter und falscher Mehltau
Hierbei handelt es sich um Pilzerkrankungen, die sich beim echten Mehltau in Form von mehlartigem, weißlichen Belag auf Blüten und Stängeln zeigt. Beim falschen Mehltau bilden sich neben dem weißlichen Belag noch zusätzlich violette, gelbe oder braune Stellen. Beide Varianten können auf folgende Weise behandelt werden:
- Besprühung der betroffenen Stelle mit chemischen oder
- kieselsäurehaltigen Mitteln
- gegen Falschen Mehltau hilft auch ein Sud aus Zwiebeln oder Knoblauch
- befallene Pflanzenteile sofort entfernen
- ABER nicht auf dem Kompost, sondern in der Mülltonne entsorgen um eine Ausbreitung zu verhindern!
Wissenswertes
Mit der Aussaat beginnt man zwischen März und April. Man verwendet feuchte Aussaaterde in Töpfen und Schalen. Den Samen nicht bedecken. Bei 20-25 Grad Celsius wird in einer Keimbox weiterkultiviert. Damit es zur Keimung kommt, wird viel Licht benötigt. Die Erde muss feucht, darf aber nicht nass sein.
Wenn die Sämlinge groß genug sind, werden sie in größere Töpfe oder Schalen pikiert. Die Jungpflanzen muss man etwa 14 Tage an Freilandbedingungen gewöhnen. Nach den Eisheiligen pflanzt man sie im Abstand von 30 cm in den Garten aus. Kokardenblumen lieben humus- und nährstoffreichen schweren Boden, am Besten mit Sand vermischt. Sie bevorzugen sonnige, warme und geschützte Standorte. Von Juni bis Oktober verzaubert die Kokardenblume durch ein Meer von Blüten. Sie locken vor allem Bienen und Schmetterlinge an. Wenn man Verblühtes regelmäßig entfernt, bilden sich immer wieder neue Blüten. Die Pflanze braucht regelmäßig Wasser, darf aber nicht feucht stehen. Je wärmer es ist, um so besser blüht sie. In kühlen, verregneten Sommern bleibt die Flor meist spärlich. Alle 3 Wochen wird gedüngt.
Größere Pflanzen werden hochgebunden. Nach dem Blütenende wird die Staude stark zurückgeschnitten.. Sie soll noch vor dem Winter ihren neuen Blattschopf ausbilden. Wenn sich die Kokardenblume zu stark ausgebreitet hat, sollte man sie teilen. Auch wenn sie innen verkahlt oder nicht mehr richtig zur Blüte kommt, ist eine Teilung sinnvoll. Der beste Zeitpunkt dafür ist das Frühjahr. Mit dem Spaten lässt sich das gut bewerkstelligen. Danach setzt man die Teile in lockere, mit Kompost angereicherte Erde. Wenn man die abgeblühten Blütenstände nicht sofort entfernt, vermehrt sich die Kokardenblume manchmal auch über Selbstaussaat.
Kokardenblumen sind nicht langlebig. Oft überleben sie den Winter nicht. Deshalb benötigt die Pflanze in der kalten Jahreszeit einen Schutz aus Reisig. Allerdings fault sie unter einer Laub- und Torfmullschicht sehr leicht.
Besonders geeignet ist diese Staude für Steingärten und Rabatten. Man kann sie gut mit Braunelle, Ehrenpreis, Goldraute, Indianernessel, Lupine, Mädchenauge, Präriemalve und Salbei kombinieren. Kokardenblumen werden so gut wie nie von Schnecken befallen. Allerdings sind sie nicht resistent gegenüber Blattläusen, Schaumzikaden und dem echten Mehltau.
Fazit
Die Kokardenblume ist eine mehrjährige Staude, die nur wenig Pflege bedarf und deshalb ideal für Hobbygärtner geeignet ist. Wird sie regelmäßig gegossen, gedüngt und werden die verwelkten Stängel und Blätter entfernt dankt sie es mit einem prächtigen Blütenreichtum. Die winterfeste Staude ist in vielen verschiedenen Arten erhältlich und lässt sich auf unterschiedliche Weise vermehren. Mit ihren farbintensiven Blüten verzaubert sie in Beeten und Rabatten so manchen heimischen Garten.