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Was ist ein Jägerzaun? Infos zu Preisen, Montage und Streichen

Jägerzaun

Der Jägerzaun hat seinen Ursprung tatsächlich aus der Bejagung von Wildtieren. Seinen Ursprung hatte diese Zaunart in der wilden Zucht von Rot- und Damwild. Spätestens seit alle natürlichen Fressfeinde wie Wolf und Bär aus den Wäldern verdrängt waren, fing das Wild an sich stark zu vermehren.

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Freundliche Grenzbebauung mit traditionellem Stil – der Jägerzaun

Die Fürsten, welche das alleinige Jagdrecht auf diese Tiere hatten, nutzten die starke Vermehrung der Tiere aus. Sie hatten damit immer genügend Wild in ihren Wäldern, was gejagt werden konnte. Damit Hirsch und Wildschwein aber nicht die am Wald angrenzenden Felder kahl fraßen, wurden die Äcker und Wiesen abgezäunt. Ein wildes, nicht domestiziertes Tier braucht jedoch eine wesentlich stabilere Umzäunung als ein friedlich grasendes Nutzvieh. Die Forderung nach einer preiswerten, einfach zu montierenden und robusten Abgrenzung hat schließlich zur Entwicklung des Jägerzauns geführt.

Bestandteile von einem Jägerzaun

Der Jägerzaun besteht im Wesentlichen aus kreuzförmig miteinander verbundenen Latten. Sie werden nicht strikt horizontal und vertikal, sondern rautenförmig montiert. Da die Verbindungsnägel immer genau in der Mitte der Kreuzpunkte sitzen, kann der Jägerzaun etwas ganz Besonderes: Zum Transport lässt er sich wie eine Schere zusammen falten. Das verringert seine Länge enorm und macht ihn so besonders mobil.

Gefertigt wird der Jägerzaun heute aus längs durchgesägten und angespitzten Rundstäben aus Fichtenholz. Die im Handel erhältlichen Fertig-Elemente überzeugen durchweg mit einer hoch genauen Fertigung. Ein gut montierter Jägerzaun vermittelt damit sowohl Tradition als auch Ordnung.

Der Jägerzaun wird mit senkrechten Pfosten in der Erde verankert. Diese Pfosten können aus einfachen, in die Erde gerammten Pfählen bestehen. Dort beginnt aber umgehend ein Verrottungsprozess, welcher den Jägerzaun binnen weniger Jahre zerstören wird.

Für eine dauerhafte Umzäunung von Vorgarten empfiehlt sich jedoch eine haltbarere Lösung: Punktfundamente aus Beton geben für Jahrzehnte die gewünschte Standfestigkeit.

Vorteile von eines Jägerzaunes

Der Jägerzaun wird heute nicht mehr für seinen ursprünglichen Zweck verwendet. Um Felder gegen Wildschlag zu schützen, verwenden die Landwirte heute preiswerte Maschendraht- oder Stabgitterzäune. Einen Jägerzaun aus Naturholz zu bauen ist heute viel zu aufwändig. Er bietet auch nicht den Schutz, den modernere Varianten leisten können.

Jägerzaun

Der Jägerzaun wird heute vor allem im Vorgarten eingesetzt. Hier erfüllt er vor allem ästhetische und architektonische Zwecke:

Die Abgrenzung eines Grundstücks ist immer eine besondere Herausforderung. Einerseits möchte man das Ende seines Grundstücks eindeutig markieren. Andererseits möchte man sich durch die Abgrenzung aber auch nicht „einmauern“ und seinem Grundstück ein abweisendes Antlitz geben. Hier ist der Jägerzaun eine sehr interessante, traditionelle und zudem preiswerte Lösung.

Der Jägerzaun bietet:

  • Stabile Grenzbebauung
  • Freundliche, lichtoffene Erscheinung
  • Preiswerte Materialien
  • Einfacher Aufbau
  • Hohe Tradition
  • Robuste und gleichzeitig natürliche Erscheinung

Der Jägerzaun zwar kein unüberwindbares Hindernis. Er ist jedoch wesentlich mehr als eine gespannte Schnur, mit welcher das Ende eines Grundstücks markiert wird. Einen Jägerzaun kann man nicht versehentlich überqueren. Wer es aber tut, der weiß dass er sich auf einem fremden Grundstück befindet.

Durch seine weiten, rautenförmigen Maschen bietet der Jägerzaun aber offene Blicke in und aus dem Grundstück heraus. Hinzu kommt, dass der Jägerzaun heute selten höher als 60-80 cm ist. Die nur kniehohe Barriere verstärkt den freundlichen Eindruck des Grundstücks zusätzlich. Zwar sind Jägerzäune bis zu einer Höhe von 180 cm im Handel verfügbar. Diese Varianten werden jedoch meistens nur verwendet, wenn sie für die Tierhaltung eingesetzt werden.

Ein großer Vorteil vom Jägerzaun ist sein Preis. Die gedrechselten und zugesägten Fichtenstangen stammen meist von schnell wachsenden, jungen Bäumen. Die Produktionsprozesse sind heute stark optimiert, so dass die fertigen Zaunelemente zu sehr günstigen Preisen zu kaufen sind. Typische Preise für Jägerzäune sind:

  • 250 cm Element 60 cm hoch: ca. 25 Euro
  • 250 cm Element, 80 cm hoch: ca. 33 Euro
  • 250 cm Element, 100 cm hoch: ca. 38 Euro
  • 250 cm Element, 120 cm hoch:  ca. 42 Euro

Die Halteriegel für die vertikale Befestigung sind bei den im Handel verfügbaren Sets meistens mit dabei. Etwas teurer sind die Tore.

  • Einfache Durchgangstür für 60 cm hohen Jägerzaun: Ca. 45 Euro
  • Doppeltor mit 300 cm Breite für Fahrzeuge: Ca. 100 – 150 Euro

Wie eingangs erwähnt, gehört zu einem sauber verbauten Jägerzaun auch ein fachgerecht gesetztes Punktfundament dazu. Es empfiehlt sich, es etwas größer zu dimensionieren. So erhält man bei gleichem Aufwand die Freiheit, später einen größeren oder stabileren Zaun zu bauen.

Für das Punktfundament von einem Zaun genügt ein Durchmesser von 200 – 250 Millimeter und eine Tiefe von 30-50 cm.

Ein zwei Meter langes PVC-Rohr kostet ca. 15 Euro und genügt für mindestens vier Punktfundamente.

Es fasst knappe 15 Liter Beton. Das entspricht etwa anderthalb Sack Fertigbeton zu 7, 50 pro Sack.

Die Jagd als Namensgeber

Die traditionelle Erscheinung von einem Jägerzaun macht ihn in der Regel bei allen örtlichen Bauvorschriften unproblematisch. Mit einem Jägerzaun macht man grundsätzlich nichts falsch, dafür aber viel richtig. Dennoch sollte vor dem Bau der Grenzbebauung beim zuständigen Bauamt nachgefragt werden, welche Zäune vor Ort gestattet sind. Das erspart einem viel Geld und Ärger hinterher. Bei falschen Zäunen setzt das Ordnungsamt in der Regel einen Rückbau zu Kosten des Eigentümers vom Grundstück durch.

Jägerzaun

Schließlich besteht ein Jägerzaun aus hochfestem Vollholz. Er bildet damit durchaus eine Barriere, welche unerwünschte Eindringlinge fern halten kann. Auch muss es schon einen besonders starken Sturm geben, bis der Jägerzaun nachgibt. Das macht diesen Zauntyp sehr dauerhaft und haltbar. Mit ein wenig Pflege kann ein Jägerzaun leicht 20 bis 30 Jahre alt werden.

Montage von einem Jägerzaun

Auch wenn die Elemente sehr günstig sind, empfiehlt sich beim Bau von einem Jägerzaun größte Sorgfalt. Dies gilt vor allem dann, wenn der Zaun durch eine Tür oder ein Tor unterbrochen wird. Ein Jägerzaun wird zusammen gefaltet angeliefert. Erst auf der Baustelle wird er auseinander gezogen und damit auf die gewünschte Länge und Höhe gebracht. Wird aber rechts und links neben dem Tor der Zaun unterschiedlich weit auseinander gezogen, bekommt man ein sehr unschönes Ergebnis. Der Jägerzaun lebt in seiner Wirkung von seiner geometrischen Gleichförmigkeit. Wird diese nicht beachtet, verfehlt der Zaun seine Wirkung und die Abgrenzung vom Grundstück sieht nur noch unordentlich aus.

Der Vorteil vom Jägerzaun ist jedoch, dass er recht unempfindlich gegenüber den Haltepfosten und Punktfundamenten ist. Anders als bei starren, fertigen Zaunelementen wird der Jägerzaun nicht zwischen den Pfosten montiert, sondern davor. Dennoch sollte der Abstand zwischen den Punktfundamenten so gleichförmig und regelmäßig wie möglich sein. Ein Abstand von 100, 200 oder 250 cm ist ideal. Damit bedient man von vorneherein die Normmaße für Zaunelemente. So kann man den Jägerzaun später leicht gegen eine andere Umzäunung austauschen.

Wenn Punktfundamente und vertikale Pfosten montiert sind, wird der Zaun einfach auseinander gezogen und davor geschraubt. Es empfiehlt sich, die Verbindungsstellen zwischen Zaun und Pfosten mit einem dünnen Holzbohrer vor zu bohren. Für die Befestigung sind recht dicke, verzinkte Schrauben notwendig. Mit einer vorgebohrten Verbindungsstelle wird ein Reißen und Splittern zuverlässig vermieden.

Wenn der Zaun durch ein Tor unterbrochen wird, sollte man die Höhe einer Raute vom ersten Element mit dem Zollstock nachmessen. Damit hat man das Maß, auf das man das nächste Zaunelement auseinander ziehen kann. Das garantiert ein ordentliches Ergebnis und vermeidet einen ungepflegten Eindruck von vornherein. Am Überstand kann der Jägerzaun einfach abgesägt werden.

Den Jägerzaun pflegen

Die heute im Handel verfügbaren Jägerzäune sind grundsätzlich dampfimprägniert. Damit bieten sie ab Werk bereits einen hohen Witterungsschutz. Dennoch sollte der Jägerzaun baldmöglichst gestrichen werden. Hier lauert jedoch ein großer Fehler, welcher die Lebensdauer eines Holzzauns stark herab setzt: Die Verwendung von geschlossen poriger Farbe. Latexfarbe und ähnliche, eine luftdichte Oberfläche bildenden Anstrichsorten sind tödlich für einen Jägerzaun. Das Holz kann nicht mehr „atmen“ und die eingeschlossene Feuchtigkeit führt dazu, dass der Zaun von innen heraus verfault.

Das richtige Wetter

Das Streichen von einem Jägerzaun geht am besten bei kühlem Wetter und bewölktem Himmel. Eine brennende Sonne würde bewirken, dass die Farbe zu schnell trocknet. Außerdem ist das Arbeiten über 28° unangenehm. Falls es sich nicht anders einrichten lässt, vergessen Sie nicht, viel zu trinken und einen Kopfschutz zu tragen. Sie beugen damit einem Sonnenstich wirkungsvoll vor.

Die richtige Farbe

Jägerzaun mit  Moos und Flechte

Für einen Jägerzaun ist ausschließlich „Holzschutzfarbe für Außen“ zulässig. Sie ist offenporig und erlaubt den Gasaustausch vom Holz. Gleichzeitig hält die Farbe Schimmel, Flechten und Bakterien ab, so dass der Zaun lange erhalten bleibt. Die Holzschutzfarbe ist heute in vielen verschiedenen Farben erhältlich. Das traditionelle Dunkelbraun kann heute deshalb durchaus mit einem helleren Rot oder sogar einem strahlenden Weiß variiert werden. Die Holzschutzfarben bestehen meistens aus mehreren Komponenten. Durch eine Lagerung trennen sich diese Bestandteile voneinander. Vor dem Anstrich muss die Farbe deshalb stets gut durch gerührt werden. Dazu genügt ein krumm gebogener Nagel an einem Akkuschrauber. Eine Dose mit fünf Litern Holzschutzfarbe kostet ca. 25 Euro. Sie reicht für 50 Quadratmeter. Das ist für einen normalen Jägerzaun absolut ausreichend. Sie ist nur leider nicht sehr haltbar. Farbreste können verkauft oder müssen fachgerecht entsorgt werden.

Arbeitsschutz geht vor

Holzschutzfarbe ist nicht nur furchtbar klebrig und geht aus Kleidung so gut wie nicht mehr heraus. Sie ist auch nicht gerade gesundheitsfördernd. Holzschutzfarbe enthält einige Gifte, die selektiv gegen den Befall von Schimmel und Fäulnis wirken sollen. Ein direkter Kontakt zum Körper sollte deshalb vermieden werden. Zum Streichen nehmen Sie deshalb am besten alte Kleidung, die sie nach der Arbeit weg werfen können. Die Hände schützen sie mit Handschuhen.

Ein Atemschutz ist bei den modernen Farben meistens nicht mehr nötig. Im Zweifelsfall liefert ein Blick auf die Angaben des Herstellers die notwendige Sicherheit. Auch der Rasen unterhalb des Zauns sollte gegen Farbtropfen geschützt werden. Hier genügt ein Stück Pappe, welches entlang des Zauns unterlegt wird. Dort bleibt es liegen, bis die Farbe vollständig getrocknet ist. Damit das Kreuz beim Streichen nicht lahmt, empfiehlt sich ein kleiner Hocker. Damit kann im Sitzen gearbeitet werden und der Rücken bleibt gerade.

Geduld beim Streichen

Jägerzaun

Das Streichen von einem Jägerzaun ist technisch nicht sehr schwer. Dennoch sollte es mit der notwendigen Geduld und Sorgfalt getan werden. Die Farbe muss dick auf das Holz aufgetragen werden, damit sie tief einziehen kann. Je tiefer die Schutzfarbe eindringen kann, desto länger leistet das Holz den zerstörerischen Kräften Widerstand. Ungeeignet sind deshalb Sprühverfahren über Farbpistolen mit Kompressor. Diese liefern zwar ein gutes Ergebnis, schießen bei leichtem Wind aber auch gerne daneben. Dann haben Sie die Farbe auf dem Gehweg, an der Hauswand oder ihrem Auto. Sicherheit und ein korrektes Ergebnis garantieren beim Streichen von einem Jägerzaun nur ein Pinsel und viel Geduld.

Wie bei jedem Streichvorgang, werden die Zaunelemente Latte für Latte von oben nach unten gestrichen. So werden Läufer aufgefangen und verteilt. Aber keine Sorge: In kurzer Zeit finden Sie den Dreh raus, wie sie mit Pinsel und Farbe zu einem schön gestrichenem Zaun kommen.

Fazit

– Leicht montierte, preiswerte und ästhetische Grenzbebauung –

Ein Jägerzaun vermittelt Traditionsbewusstsein. Korrekt und ordentlich ausgeführt, wird er zur Visitenkarte des Hausbesitzers. Ein ordentlicher Jägerzaun hält zwar die Besucher so lange auf der Außenseite, bis Sie sie einladen. Jedoch lädt er zum Herüberschauen ein und grenzt psychologisch nicht ab. Diese traditionelle und gleichzeitig freundliche Erscheinung macht den Jägerzaun nach wie vor zu einem der beliebtesten Grenzbebauungen, die es gibt.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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