Sportrasen – Tipps zur Pflege: Mähen, Düngen & Co.
Inhaltsverzeichnis
Wenn sich häufig spielende Kinder im Garten und auf dem Rasen aufhalten, dann ist auch in einem privaten Garten ein Sportrasen ideal. Denn gerade in solchen Fällen muss der Rasen eine sehr hohe Belastbarkeit erfüllen können. Die Optik sollte hier, im Gegensatz zu einem Zierrasen, aber in den Hintergrund gestellt werden. Denn der Sportrasen besteht aus Gräserarten, die ein robustes Blattwerk besitzen, das sich schneller regenerieren kann. Für das Anlegen des optimalen Rasens mit hoher Belastbarkeit gibt es Samenmischungen.
Ideale Saatgut-Mischungen
Soll ein Sportrasen angelegt werden, dann muss hier auch das perfekte Saatgut gewählt werden. Denn im Gegensatz zu einem Zier- oder auch englischen Rasen muss ein Sportrasen, zum Beispiel auf einer Spielwiese, einiges mehr aushalten. Daher benötigt der Hobbygärtner bei der Anlage vor allem Samen für Gräserarten, die ein grobes Blattbild und ein robustes Blattwerk besitzen. Die ideale Saatgut-Mischung für einen Sportrasen enthält daher im Normalfall:
- drei verschiedene Untersorten von Wiesenrispengras, Poa pratensis
- von diesem Saatgut sollten etwa 60% in die Mischung
- die restlichen 40% bestehen aus 2 verschiedenen Untersorten des deutschen Weidelgrases, Lolium perenne
Wird die Rasenfläche in einer sehr schattigen Lage angelegt, können der Mischung auch Teile von Lager-Rispengras, Poa supina untergemischt werden. Ist der Boden, auf dem der Sportrasen angelegt wird besonders feucht, werden Teile der Grasart Rohr-Schwingel, Festuca arundinacea beigemischt. So erhält der Gärtner die perfekte Mischung für den Sportrasen.
Benötigtes Werkzeug
Wird ein Rasen auf einer ausgesuchten Fläche neu angelegt, muss diese vorbereitet werden. Hierzu benötigt der Hobbygärtner verschiedenes Werkzeug, das er sich vor dem Beginn der Arbeit zurechtstellen sollte.
- Spaten
- bei einer besonders großen Fläche einen gemieteten Bagger oder Bodenfräse nutzen
- Harke
- Wasserschlauch
- Schnur und Holzstäbe zum Abstecken der Fläche
- Sand und Dünger, zum Beispiel Kompost, zum untermischen
Vorbereitung
Bevor die Saatgut-Mischung ausgesät werden kann, muss der Boden vorbereitet werden. Rasen, egal zu welcher Sorte er gehört, mag durchlässigen und leicht sauren Boden. Diese Bodenbeschaffenheit sollte daher bereits bei der Aussaat gegeben sein. Daher wird wie folgt vorbereitet:
- Boden mit dem Spaten oder eine große Fläche mit dem Bagger durchgraben
- gleichzeitig Sand und Dünger, wenn es sich um Kompost handelt, untermischen
- für Sand bis zu 30 kg pro Quadratmeter rechnen, je nach Bodenbeschaffenheit
- wird Langzeitdünger, wie Blaukorn genutzt, wird dieses nach dem Umgraben auf der Fläche gleichmäßig verteilt
- bei einem sehr feuchten oder nassen Boden, eine Drainage anlegen
- hierfür größere Kiesel mit unter die Erde mischen
- den vorbereiteten Boden gegebenenfalls mit der Harke glatt ziehen
- nachdem der Boden bearbeitet wurde, etwa 14 Tage Zeit zum Setzen geben
Aussaat
Die beste Zeit, um den Rasen einzusäen ist der Frühling kurz vor oder der Herbst kurz nach dem Sommer. Dann besteht keine Frostmöglichkeit und auch die Sonne ist nicht zu heiß, um den Samen zu schaden. Ein windstiller und trockener Tag ist zudem ideal, um den Sportrasen anlegen zu können. Denn bei Wind ausgesät verteilen sich die Rasensamen unter Umständen auch dort, wo sie gar nicht hingehören, etwa in einem Blumenbeet. Beim Aussäen sollte auf folgendes geachtet werden:
- frisches Saatgut verwenden, denn die Saat verliert mit der Zeit ihre Keimfähigkeit
- den Samen gleichmäßig auf der gesamten Fläche verteilen
- pro Quadratmeter werden etwa 20 – 40 g Samen benötigt
- nach der Aussaat den Samen mit einer Harke vorsichtig in den Boden einarbeiten
- nicht tiefer als 1 cm einarbeiten, sonst keimt der Samen nicht
- wird Rasensamen jedoch nicht eingearbeitet, freuen sich Vögel oder Ameisen
- eventuell Fläche noch mit einer Schaufel oder einer Handwalze andrücken
Pflegetipps
Wurde der Sportrasen eingesät, dann muss er auch gepflegt werden. Diese Pflege benötigt schon einige Zeit, damit der Rasen nach der Aussaat auch dicht und kräftig wächst:
- Fläche nach der Einsaat nicht betreten, bis sich eine geschlossene Rasendecke zeigt
- möglichst auch Haustiere vom Betreten abhalten
- die Fläche darf die ersten sechs Wochen nicht austrocknen, daher zugießen, wenn kein Regen fällt
- sobald der Sportrasen etwa 12 cm hoch geworden ist, darf er das erste Mal geschnitten werden
- Rasenmäher nicht zu tief einstellen, mindestens 6 cm sollten stehen bleiben
Die weitere Pflege des Sportrasens sollte auch nicht vernachlässigt werden, denn auch diese Rasenart benötigt, wie Zierrasen, ein wenig Zuwendung des Hobbygärtners. Denn gerade aufgrund der hohen Belastung, der dieser Rasen ausgesetzt wird, weil zum Beispiel täglich Kinder hierauf spielen, kann er bei zu wenig Pflege schnell zu einem Brachland werden, auf dem kaum noch ein Halm wächst. Daher sollte auch bei der Pflege des Sportrasens auf das Folgende geachtet werden:
- im Frühjahr und Herbst vertikutieren
- regelmäßig, im Sommer einmal wöchentlich, mähen
- in den frühen Morgenstunden oder späten Abendstunden wässern, wenn in heißen Sommern kein Regen fällt
- kahle oder gelbe Stellen direkt ausbessern
- hierzu den Boden auflockern und neuen Samen nachsäen
- die Stelle sichern, damit die spielenden Kinder nicht darauf treten
- auch verfilzte Stellen im Rasen sofort entfernen und neu einsäen
- wen Unkraut im Sportrasen nicht stört, der übermäht es einfach
Fazit der Redaktion
Wird im Vorfeld die ideale Saatgut-Mischung gewählt, so erhält der Hobbygärtner einen robusten Sportrasen, dem es nichts ausmacht, wenn täglich Kinder hier toben und spielen. Doch auch dieser Rasen benötigt ein wenig Pflege, damit er trotz allem ansehnlich bleibt. Stellen, die gelb geworden sind müssen ausgetauscht werden, der Rasen muss zudem regelmäßig zugegossen werden, wenn es längere Zeit nicht regnet. Ein Schnitt pro Woche im Sommer ist ebenfalls in der Regel ein Muss, damit die Gräser nicht zu lang werden und unter den vielen Schritten leiden.
Wissenswertes zu Sportrasen in Kürze
- Sportrasen eignet sich weniger für den Garten, umso mehr wie es der Name verrät für Sportanlagen, Sportplätze und Fußballstadien.
- Diese Rasenart ist sehr robust und trittfest. Unkraut wäre für Fußballstadien sehr unpassend – daher ist der Rasen auch nicht anfällig für Unkraut.
- Er zeichnet sich vor allem durch die Widerstandsfähigkeit aus. Kein anderer Rasen ist dauerhaft solch hohen Belastungen ausgesetzt.
- Sportrasen hält diesen Belastungen stand und sieht zudem sehr gut aus; das dunkle Blattgrün gibt dem Sportplatz das gewisse Etwas.
- Beim Kauf sollten Sie darauf achten, dass der Samen von hoher Qualität ist (Markensamen), da sonst zu wenige Samen keimen.
Eine leistungsfähige Sportrasenmischung besteht im Wesentlichen aus zwei Arten von Gräsern: Lolium perenne heißt in unserer Sprache Deutsches Weidelgras, es handelt sich um ein sehr strapazierfähiges Gras, das sich nach Beschädigungen schnell und komplett regeneriert. Dafür ist sein Aussehen eher etwas robust, mit groben, aber kräftigen Halmen. Um dieses etwas rustikalere Aussehen zu korrigieren und den Sportrasen außerdem dichter zu machen, wird deshalb Wiesenrispe zugegeben, botanisch Poa pratensis. Sie entwickelt ein eher feines Bild und überzeugt durch einen ausnehmend dichten Wuchs, hervorragend belastbar ist die Wiesenrispe aber trotzdem. Von beiden Gräsern gibt es viele verschiedene Sorten, die in eine Saatgutmischung gegeben werden können, und jede Art wächst an bestimmten Plätzen besonders gut, deshalb sollten in einer Sportrasen-Mischung immer mehrere Sorten dieser Gräser verwendet werden.
Eine solche Sportrasen-Mischung können Sie fertig kaufen, als sogenannte Regel-Saatgutmischung, die Mischung zur Sportrasen-Neuanlage trägt die Nr. 3.1 und heißt auch “Typ Sportrasen-Neuanlage”, sie besteht aus Lolium perenne und Poa pratensis in jeweils verschiedenen Sorten.
Regeneration des Sportrasens
- Wenn der Sportrasen durch viele extreme Spiele gründlich gebeutelt wurde, braucht er eine Regeneration mit Nachsaat.
- Für diese Nachsaat hat sich besonders der Einsatz eines höheren Anteils an Weidelgras bewährt.
- Der Nachsaat-Rasen, RSM Typ 3.2, Sportrasen-Regeneration, besteht aus 85% Lolium perenne und 15% Poa pratensis in verschiedenen Sorten.
- Sie können sich aber auch nur Lolium perenne (bitte in mehreren Sorten) besorgen und dieses nachsäen, das sollte ebenfalls klappen.
Sportrasen als Gartenrasen
Wenn gesagt wird, dass der Sportrasen sich nicht für den Garten eignet, wird damit Bezug genommen auf das eher rustikale Aussehen eines solchen Rasens. Aber vielleicht begrüßen Sie gerade dieses Aussehen und können mit feinem englischen Rasen überhaupt nichts anfangen, dann können Sie die Sportrasen-Mischung natürlich auch in Ihrem Garten aussäen. Zum Beispiel ist es sehr gut denkbar, dass sich ein etwas derber wirkender Sportrasen hervorragend in einem Bauerngarten macht, indem sogar Wert auf eine rustikale Wirkung gelegt wird.