Rotkohl anbauen – Pflege von Rotkraut
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Rotkohl ist ein beliebtes Gemüse, welches vor allem im Winter öfter auf dem Speiseplan steht. Es kann als gekochtes Gemüse oder als Salat gegessen werden. Andere Namen für Rotkohl sind auch Rotkraut oder Blaukraut.
Außerdem hat es die Eigenschaft sehr gesund zu sein. Es enthält viel Vitamin C, zudem auch noch Vitamin A und E. Außerdem ist es reich an Eisen und Kalzium.
Möchten Sie den Rotkohl im eigenen Garten anpflanzen, haben sie beim Anbau die Möglichkeit den Samen auszusäen und die kleinen Pflanzen später auszusetzen. Sie können aber auch die kleinen Pflänzchen direkt beim Gärtner kaufen.
Sortenauswahl
Bevor mit der eigentlichen Arbeit des Anbaus und der Pflege begonnen wird, muss entschieden werden, welche Sorte man anbauen möchte. Rotkohl wird meist in drei unterschiedliche Arten eingeteilt.
Es gibt zum einen die Früh- und Mittelspäten Kohlsorten. Diese eigenen sich besonders für den sofortigen Verzehr. Zum anderen gibt es die Späte Rotkohlart. Diese wird eher zum Einlagern und Überwintern verwendet.
Bodenbeschaffenheit und Auswahl des Beetes
- Vor der Pflanzung sollte der Boden gut umgegraben und aufgelockert werden.
- Wenn möglich kann dies auch schon im Herbst vor dem Anbau geschehen.
- Es sollte ein Beet gewählt werden, auf dem die letzten 3 Jahre KEINE Kohlarten angebaut wurden, damit beugt man dem Befall von Schädlingen auf den Kohl vor.
- Hat man sich für den Frühen Rotkohl entschieden, wir ein eher sandiger Boden benötigt.
- Möchte man den Mittelspäten oder den Späten Kohl anbauen, sollte die Erde lehmig sein.
- Gute Nachbarpflanzen für Rotkraut sind verschiedene Salatarten, Kräuter, Lauch und Sellerie.
Düngung des Erdbodens
Vor der Auspflanzung können sie einen Kalkdünger für die Erde verwenden, um die Versauerung des Bodens zu umgehen. Dieser Dünger dient gleichzeitig zur Verhinderung der Kohlhernie, einer Pflanzenkrankheit, die das Kraut befallen kann. Während der Wachstumsphase des Kohlkopfes empfiehlt sich ein Stickstoff- und Kalidünger.
Lage des Beetes
Rotkraut liebt die Sonne, aber auch im Halbschatten kann er noch gut wachsen. Wenn möglich sollte ein Ort ausgesucht werden, welcher windgeschützt ist.
Aussaat und Auspflanzung
- Hierbei gibt es einige Unterschiede bei den verschiedenen Kohlarten.
- Der Samen des Frühen Rotkohls kann ab Februar im Haus ausgesät werden. Dazu verwendet man am besten eine Pflanzschale. Zum Keimen benötigt das Kraut normale Zimmertemperatur.
- Die Auspflanzung erfolgt dann ab Anfang April, wenn es keinen Nachtfrost mehr gibt.
- Beim Mittelspäten und Späten Rotkohl können die Samen direkt ins Gartenbeet gestreut werden.
- Dies kann ab Anfang April erfolgen. Die Auspflanzung sollte dann spätestens Ende Mai stattfinden.
- Bei allen Kohlsorten sollten die Körner dünn ausgesät und dann mit wenig Erde bedeckt werden.
- Sind den Setzlingen dann später etwa 3-4 Blätter gewachsen, sollten sie ca. 6 – 8 cm auseinandergesetzt werden.
- Beim späteren Auspflanzen muss auf einen Abstand zwischen den einzelnen Rotkohl – Pflanzen geachtet werde. Beim Frühen Rotkohl beträgt dieser ca. 40cm, beim Mittelspäten und Späten Rotkohl ca. 60cm.
- Der Wurzelhals sollte nach dem Umsetzen mit Erde bedeckt sein.
Pflege
Das Beet benötigt durchweg feuchten Boden, deshalb sollte regelmäßig kräftig gegossen werden. Da es sich bei Rotkraut um eine Hackfrucht handelt, lockert man die Erde zwischendurch immer mal wieder auf. Regelmäßiges Entfernen des Unkrauts ist ebenso wichtig.
Ernte
Ab Anfang Juni kann mit der Ernte des Frühen Rotkohls begonnen werden, beim Mittelspäten und Späten erst ab Anfang August.
Der richtige Zeitpunkt ist dann gekommen, wenn man mit der Größe der Kohlköpfe zufrieden ist. Geerntet werden kann bis zum ersten Frost, je nachdem welche Kohlart sie angebaut haben. Der Rotkohl sollte aber nicht zu lange im Beet gelassen werden, sonst könnte er aufplatzen.
Bei der Ernte werden dann die äußeren Blätter entfernt und der Kohlkopf ausgegraben. Wollen sie das Rotkraut einlagern, muss auch der Strunk mit geerntet werden.
Aufbewahrung und Überwintern
Zum kurzweiligen Lagern eignet sich der Kühlschrank. Hier bleibt der Rotkohl ca. 3 – 4 Wochen frisch. Ist ein Kohlkopf erstmal angeschnitten, kann er in Frischhaltefolie verpackt werden. Überwinterung kann man das Rotkraut am besten in Kellern, welche dunkel und trocken sind.
Der Strunk wird dann mit einer dünnen Schnur umwickelt, diese kann zusätzlich mit Klebeband fixiert werden. Durch den Kellerraum wird dann ein dickes Seil gespannt, an dem die Kohlköpfe kopfüber aufgehängt werden. Dies ist notwendig, damit das Kraut kein Wasser ansammeln kann und somit nicht schimmelt. Sollte das Spannen eines Seils in ihrem Keller nicht möglich sein, können sie die Köpfe auch in Kisten lagern und sie mit Stroh oder Jutesäcken bedecken. Dann muss man allerdings regelmäßig kontrollieren, dass sich keine Feuchtigkeit oder Schimmel bildet.
Krankheiten und Schädlinge
Rotkohl wird gerne von Blattläusen und Erdflöhen befallen. Um dem Befall entgegenzuwirken ist es wichtig den Boden immer feucht zu halten.
Andere Schädlinge sind die Raupen des Kohlweißlings, einer Schmetterlingsart. Zum Schutz können Vogelschutznetze gespannt werden. Eine andere Möglichkeit ist das Abdecken mit Vlies, welches Wasser und Licht durchlässt. Zu häufig auftretenden Krankheiten bei Rotkraut gehören die Kohlhernie, der falsche Mehltau und die Blattfleckigkeit. Vorbeugend sollten abgestorbene Pflanzenteile entfernt werden und der Boden gekalkt sein.
Der ein oder andere Hobbygärtner hat sich vielleicht vor dem Anbau von Rotkohl oder der Arbeit die es mit sich bringt gefürchtet. Dies ist aber gar nicht nötig, wenn man einige Hintergrundinformationen kennt. Werden diese berücksichtigt, kann im Herbst leckeres Rotkraut geerntet werden.