Insektenhotel Füllung: 10 Füllmaterialien
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Diese Nützlings Hotels gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen. Der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt. Bei den Füllmaterialien allerdings schon, denn nicht alle sind geeignet und werden von den Tieren angenommen.
Dünne Zweige
Dünne Äste und Zweige werden vor allem von Schmetterlingen genutzt. Sie schützen die Tiere vor Wind, Kälte und dem einen oder anderen Fressfeind. Die einzelnen Hölzer sollten nicht dicker sein als fünf Millimeter. Optimal sind Stärken von drei bis fünf Millimeter. Darüber hinaus sollte nur frisches Holz verwendet werden, das ist flexibel und sehr gut biegbar. Ist es bereits trocken, kann es sehr leicht brechen.
Stroh und Holzwolle
Bereiche mit frischem Stroh sind für Marienkäfer, Ohrwürmer und besonders Florfliegen interessant, wobei jede dieser Arten auch gerne andere Unterschlupfmöglichkeiten wie Holzwolle nutzt. Beide Materialien besitzen gute isolierende Eigenschaften und bieten so einen optimalen Schutz vor Kälte bzw. zum Überwintern. Als Nisthilfe werden sie von diesen Insekten eher weniger genutzt. Auch hier ist darauf zu achten, dass die Holzwolle naturbelassen und unbehandelt ist.
Hartholz mit Bohrlöchern
Harthölzer mit unterschiedlich großen Bohrlöchern können in einem Insektenhotel das Zuhause von Wildwespen und Wildbienen werden. Im Gegensatz zu Weichhölzern sind Harthölzer robust, langlebig, witterungsbeständig und harzen nicht. Zudem verziehen sie sich bei Nässe und Trockenheit kaum bis gar nicht. Geeignete Harthölzer sind beispielsweise Buche, Birke, Esche, Eiche, Holunder, Ahorn, Kastanie sowie Apfel oder Haselnuss.
Doch worauf sollte man achten?
- nur unbehandeltes Holz verwenden
- Bohrlöcher sollten sich nach innen nicht verengen
- Durchmesser durchgehend gleich
- idealerweise von zwei bis zehn Millimeter
- nicht komplett durchbohren, hinten geschlossen
- in eine Tiefe von maximal 10-12 cm
- immer parallel zur Rinde ins Längsholz bohren
- fertige Löcher auf Grate oder abstehende Splitter kontrollieren
- ansonsten erhebliche Verletzungsgefahr für Bienen
- Schnittkanten und Seitenwände glätten
Nadelhölzer sind ungeeignet, weil sie oft sehr rau sind und viel Harz enthalten. Das gilt auch für Brutröhren aus Kunststoff. Sie haben den Nachteil, dass hier der Austausch von Luft und Feuchtigkeit behindert oder sogar unterbunden wird, was wiederum dazu führen kann, dass die Brut abstirbt.
Hohle Pflanzenstängel
Bei den Pflanzenstängeln verhält es sich ähnlich wie mit den Bohrlöchern im Holz. So verwundert es nicht, dass Wildbienen und Wildwespen auch diese sehr gerne annehmen, wobei diese Insekten ohnehin nicht besonders wählerisch bei ihrer Unterkunft sind. Während die meisten Bienen hohle Pflanzenstängel bevorzugen, gibt es auch einige, die markhaltige favorisieren.
- Stängel unterschiedlicher Pflanzen und Stärken verwenden
- komplett hohle als auch markhaltige
- mit einer Säge gerade zerteilen
- unterschiedliche Längen und Durchmesser nutzen
- Längen von mindestens acht Millimeter
- Durchmesser zwischen drei und zwölf Millimeter
- auf saubere Schnittkanten achten
- Grate und Absplitterungen beseitigen
- hohle Stängel waagerecht platzieren, markhaltige senkrecht
Zur Gewinnung hohler Pflanzenstängel bieten sich vor allem Bambusröhrchen und Schilfhalme an. Wer markhaltige Stängel sucht, findet diese vor allem an Himbeeren, Brombeeren, Holunder, Flieder, Königskerzen und Heckenrosen.
Laub
Im Insektenhotel darf auch ein Abteil für Käfer nicht fehlen. Die fühlen sich in Laub, aber auch Rindenmulch besonders wohl. Das Laub sollte auf jeden Fall trocken sein. Nass oder feucht würde es schnell schimmeln, was den kleinen Krabblern nicht gefallen dürfte. Deshalb sollte man es auch locker übereinanderschichten.
Rindenmulch
Eine gute Alternative zu Laub ist Rindenmulch. Auch er sollte trocken, unbehandelt und frei von Schadstoffen sein. Erhältlich ist er in Bau- und Gartenfachmärkten, man kann ihn aber auch selbst herstellen. Dazu schabt man einfach die Rinde von trockenem Brennholz ab und zerkleinert diese entsprechend. Mit einem Drahtgeflecht oder Gitter kann man beide Füllmaterialien vor dem Herausfallen und die Käfer vor Fressfeinden schützen.
Lehm
Auch Lehm eignet sich gut zum Befüllen eines Insektenhotels. Er ist ein gutes Nistmaterial für Bienen und auch andere Insekten nutzen ihn, um darin Nistgänge zu bauen. Oder sie legen in bereits angelegten Gängen ihre Eier ab. Lehm kann in Form von Lehmziegeln oder -wänden zum Einsatz kommen. Beides kann man mit Lehmpulver aus dem Bastelshop und Wasser leicht selbst herstellen. Die fertigen Ziegel oder Wände werden mit unterschiedlich großen Löchern versehen, die man dann je nach Durchmesser und Länge mit Bambus, Schilfröhrchen, anderen Pflanzenstängeln oder Holzwolle bestückt.
Strangfalzziegel
In den Hohlräumen sogenannter Strangfalzziegel nisten häufig Mauerbienen. Diese speziellen Dachziegel aus Ton besitzen durchgängige Längsröhren mit Durchmessern von fünf bis acht Millimetern. Allerdings sind die Öffnungen meist sehr scharfkantig, was ihre Eignung als Füllung einschränkt. Um sie dennoch nutzen zu können, müssen die Öffnungen geglättet und am hinteren Ende mit Lehm verschlossen werden. Dann kann man sie sowohl innerhalb des Insektenhotels als auch als Dachabdeckung nutzen. Oder man stapelt mehrere übereinander und verwendet sie als eigenständiges Insektenhotel.
Zapfen
An der Verwendung von Tannen- oder Kiefernzapfen im Insektenhotel scheiden sich die Geister. Grundsätzlich können sie als Füllung verwendet werden. Tagsüber werden sie von Florfliegen und Ohrwürmern als Unterschlupf genutzt. Marienkäfern bieten sie Versteck- und Überwinterungsmöglichkeiten.
Da sich insbesondere Ohrwürmer wie bereits erwähnt, nicht so gut mit Wildbienen vertragen, kann es sinnvoll sein, die Zapfen in anderer Form anzubieten. Das funktioniert besonders gut, wenn man sie einfach am Boden liegen lässt. Hier können sie dann auch von kleinen Käfern, Spinnen und Ohrenkneifern als Unterschlupf oder Nistplatz genutzt werden.