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19 kleine heimische Greifvögel in Deutschland

Wiesenweihe - Circus pygargus

Wenn ein Greifvogel seine Runden über die Felder oder Wälder dreht, ist es faszinierend. Damit die Bestimmung der Art ein wenig einfacher fällt, wurde die Liste der kleinen Greifvögel in Deutschland erstellt.

Video-Tipp

Adler (Aquila)

Nicht alle Adler sind groß und plump. Es gibt durchaus auch Arten in unserer Heimat, die kleiner und wendiger sind. Eines haben die großen und die kleineren Arten jedoch gemeinsam, sie haben breite Schwingen und einen langsamen Flügelschlag, der durch einen Gleitflug auf Segelflugstrecken unterbrochen wird.

Fischadler (Pandion haliaetus)

Fischadler - Pandion haliaetus
  • Größe wie Bussard
  • gewinkelte lange Schwingen
  • braunes Gefieder
  • Unterseite reinweiß
  • Beute besteht aus Fischen, Amphibien Kleinsäugern und Vögeln
  • wird bis zu 30 Jahre alt
  • Zugvogel
  • nur im Winter in hiesigen Gefilden
Hinweis:

Bei vielen der hier vorgestellten Greifvögeln handelt es sich um Zugvögel, die entweder nur die Sommer- und Brutzeit oder die Winterzeit bei uns verbringen. In der restlichen Zeit halten sich diese Vögel in anderen Bereichen von Europa auf.

Schlangenadler (Circaetus gallicus)

Schlangenadler (Circaetus gallicus)
  • besitzt einen auffallend großen Kopf
  • ansonsten nur mittelgroß
  • helle Unterseite
  • Zugvogel
  • nur im Winter hier
  • Beute kleine Säugetiere und Vögel, Reptilien, Schlangen
  • wird bis zu 15 Jahre alt

Schreiadler (Aquila pomarina)

Schreiadler (Aquila pomarina)
  • kleine Adlerart
  • etwa 65 Zentimeter groß
  • dunkles Gefieder
  • weißliche Zeichnung auf Schwanz
  • weniger Fleckung bei Jungvögeln
  • brütet in Ostdeutschland
  • Horstbau auf Bäumen
  • Zugvogel
  • Nahrung Frösche, Eidechsen, Mäuse, Schlangen und Aas
  • wird bis zu 20 Jahre alt
Hinweis:

Der oft schreiende Schreiadler geht auch zu Fuß auf die Jagd. Hierbei läuft er der Beute hinterher.

Bussarde (Buteos)

Die Bussarde sehen den Adlern in der Bewegung und der Körperform sehr ähnlich, sind aber kleiner. In der Regel sind diese Greifvögel in Deutschland in der ländlichen offenen Gegend unterwegs, in der sie im Ansitz auf Beutetiere warten oder stundenlang über den Feldern kreisen.

Mäusebussard (Buteo buteo)

Mäusebussard (Buteo buteo)
  • Größe zwischen 46 und 58 Zentimetern
  • verschiedene Farbvariationen
  • von hell bis braun
  • breite Flügel
  • Schwanz breit und gerundet
  • bei jeder Farbvariation mit engen Bändern überzogen
  • „rüttelt“ ab und zu wie der Turmfalke
  • bevorzugte Beute Mäuse und kleine Säugetiere
  • brütet an Waldrändern oder Gehölzen
Tipp:

Bei dem Mäusebussard, von dem Sie bestimmt auch schon gehört haben, handelt es sich tatsächlich um den in Deutschland am häufigsten vorkommenden Greifvogel.

Raufußbussard (Buteo lagopus)

Raufußbussard (Buteo lagopus)
  • Größe 49 – 59 Zentimeter
  • ähnelt dem Mäusebussard
  • Gefieder heller
  • kaltgrau mit dunklen Flecken am Bauch
  • weißer Schwanz mit dunkler Endbinde
  • „rüttelt“ ähnlich dem Turmfalken
  • ernährt sich von Kleinnagern
  • im Winter regelmäßiger Gast
  • Zugvogel
Tipp:

Der Raufußbussard ist in der Lage ultraviolettes Licht wahrzunehmen und kann so seine Beute aufgrund von Urin und Kot aufspüren.

Wespenbussard (Pernis apivorus)

Wespenbussard (Pernis apivorus)
  • lange, schmale Flügel
  • dreigebänderter Schwanz
  • im Verhältnis sehr kleiner Kopf
  • wird taubenartig im Flug nach vorn gestreckt
  • mehrere Farbvariationen des Gefieders möglich
  • Lebensraum in Waldgebieten
  • brütet in den hiesigen Breitengraden
  • besitzt einen zweisilbigen typischen Ruf
  • Nahrung besteht aus Wespen und Wespenlarven
  • Zugvogel
Hinweis:

Bei den Greifvögeln wird der Schwanz auch oft Stoß genannt, die Flügel werden auch als Schwingen bezeichnet.

Falken (Falco)

Zu den schnellsten Fliegern unter den Greifvögeln in Deutschland zählen die wendigen Falken. Sie sind schlank mit spitzen, langen Flügeln, mit denen sie schnell schlagen. Im reißenden Sturmflug gelingt den Falken die Jagd auf Beutetiere.

Baumfalke (Falco subbuteo)

Baumfalke (Falco subbuteo)
  • sieht dem Wanderfalken ähnlich
  • ist kleiner
  • rostrote Beine
  • längsgestreift im Bauchbereich
  • segelt im Flug
  • Beutetiere Insekten und Kleinvögel
  • Jagd erfolgt im reißenden Flug
  • Zugvogel

Merlin (Falco columbarius)

Merlin (Falco columbarius)
  • kleinster Falke in Europa
  • ca. 28 Zentimeter
  • Weibchen größer als Männchen
  • im Bauchbereich deutliche Streifen
  • Männchen schieferblau
  • Weibchen braun
  • brütet nicht in Deutschland
  • Zugvogel
  • häufig hier im Winter gesehen
  • Nahrung Groß-Insekten, Vögel und Kleinsäuger

Rotfußfalke (Falco vespertinus)

Rotfußfalke (Falco vespertinus)
  • kleine Falkenart
  • kleiner als Tauben
  • Männchen rostrote Füße und Beine
  • Weibchen Kopf und Bauchseite rostrot
  • Rücken graugebändert
  • Zugvogel
  • brütet kaum in Deutschland
  • Nahrung aus Insekten wie Libellen oder Käfer
Hinweis:

Der Rotfußfalke kann in der Regel im Frühling in Deutschland auf dem Rückweg in seine Brutgebiete beobachtet werden. Diese liegen in Ost- und Südosteuropa.

Turmfalke (Falco tinnunculus)

Turmfalke (Falco tinnunculus)
  • Vogel des Jahres 2007
  • mit 38 Zentimetern Größe größte Falkenart
  • kann gut am „rütteln“ erkannt werden
  • Weibchen am Kopf und Schwanz braun gebändert
  • Männchen sind hier grau
  • kommt in Deutschland sehr häufig vor
  • hält sich gern an hohen Gebäuden auf
  • Beute große Insekten, Käfer, kleine Vögel, Wühlmäuse Eidechsen
  • wird etwa 15 Jahre alt
Hinweis:

Der Turmfalke, aber auch verschiedene andere Greifvögel „rütteln“ das heißt, sie bleiben flügelschlagend auf einer Stelle in der Luft stehen, hierbei ist der Schwanz gespreizt.

Wanderfalke (Falco peregrinus)

Wanderfalke (Falco peregrinus)
  • größte Falkenart
  • zwischen 38 und 50 Zentimetern
  • Männchen dunkler und größer als Weibchen
  • Jungvögel braun, Unterseite gestreift
  • adulte Vögel am Bauch gebändert
  • seltener Brutvogel in Deutschland
  • zieht selten durch
  • bevorzugte Nahrung sind Vögel
  • Lebenserwartung bis zu 15 Jahren

Habicht (Accipiter gentilis)

Habicht (Accipiter gentilis)

Habichte werden nicht in verschiedene Arten unterschieden. Die Greifvögel haben die folgenden Eigenschaften:

  • etwa so groß wie der Bussard
  • Weibchen oft kleiner
  • Jungvögel gelbliches Gefieder am Bauch
  • Adulte Vögel schwarz und weiß
  • breite, kurze Schwingen
  • wendiger und rascher Flug
  • Überraschungsangriffe beherrschen die Jagd
  • sind selten zu beobachten
  • Lebensraum Gehölze und Wälder
  • oftmals aber auch stadtnah wie in einem Park
Hinweis:

Der Habicht kann in einer groß auftretenden Population durchaus ein Problem für heimische und bedrohte Tierarten werden, wie zum Beispiel Raufußhühner. Ansonsten bevorzugt der Greifvogel als Beute Vögel und Kleinsäuger, wobei die Beute-Vögel durchaus auch größer sein können als er selbst.

Milane (Milvinae)

Bei den Milanen handelt es sich um sehr schlanke Greifvögel, die einen langen, gegabelten Schwanz und lange Flügel besitzen. Bezeichnend ist hier vor allem der recht langsame Flügelschlag.

Rotmilan (Milvus milvus)

Rotmilan (Milvus milvus)
  • auch „König der Lüfte“ genannt
  • etwa so groß wie der Bussard
  • rötliches Gefieder
  • gewinkelte, lange Flügel
  • tief gegabelter langer Schwanz
  • ernährt sich von kleinen Säugetieren
  • auch Aas gehört zur Nahrung
  • Zugvogel

Schwarzmilan (Milvus migrans)

Schwarzmilan (Milvus migrans)
  • etwa 58 Zentimeter groß
  • Weibchen sind ein wenig größer
  • dunkleres Gefieder als der Rotmilan
  • Schwanz weniger gegabelt
  • kommt an Gewässern häufig vor
  • liebt Geselligkeit
  • bevorzugt Eidechsen, Schlangen, Fische, Vögel und Kleinsäuger
  • auch tote Fische gehören zur Nahrung
  • brütet in Bäumen
  • Zugvogel
  • kann bis zu 20 Jahre alt werden

Sperber (Accipiter nisus)

Sperber (Accipiter nisus)

Der Sperber, von dem es keine Unterarten gibt, sieht dem Habicht sehr ähnlich und wird oft mit diesem auch verwechselt. Allerdings ist der Greifvogel recht klein:

  • Größe 32 bis 37 Zentimeter
  • Weibchen größer als Männchen
  • breite und kurze Schwingen
  • schwarz-weiße Zeichnung
  • sowohl Jung- als auch adulte Vögel
  • versteckter Lebensraum in Wäldern
  • Jagdflug direkt über Vegetation
  • schneller und wendiger Flieger
  • Angriffe auf Beute sind überraschend
  • bevorzugt kleine Vogelarten

Weihen (Circus)

Die Weihen sehen den Milanen recht ähnlich und können leicht verwechselt werden. Allerdings fehlt den Weihen die Gabelung am Schwanz. Zudem fliegen die Weihen in einem niedrigen Schaukelflug, können sie näher betrachtet werden, fällt schnell das eulenartige Gesicht auf, an dem sie leichter erkannt werden können.

Kornweihe (Circus cyaneus)

Kornweihe (Circus cyaneus)
  • Größe 43 bis 52 Zentimeter
  • Männchen aschgrau
  • Weibchen braun
  • beide heller Fleck am Schwanz
  • Bodenbrüter
  • kommt hier selten vor
  • Zugvogel im Winter
  • bevorzugt naturnahe Lebensräume wie Moore oder Sümpfe
  • ernährt sich von Insekten, Vögeln und Kleinnagern
Hinweis:

Kornweihen waren früher in Deutschland angesiedelte Brutvögel. Aufgrund mittlerweile immer mehr fehlender Lebensräume sind die ansässigen Kornweihen hierzulande leider fast ausgestorben und es gibt nur noch wenige Populationen.

Rohrweihe (Circus aeruginosus)

Rohrweihe (Circus aeruginosus)
  • 43 bis 55 Zentimeter groß
  • größte und kräftigste Art der Weihen
  • Männchen kontrastreiches Gefieder
  • Weibchen weiß an Flügel und Kopf
  • lebt in Feuchtgebieten
  • hier im Röhricht
  • oft mit mehreren Paaren nebeneinander brütend
  • Zugvogel
  • Jagd in offener Landschaft
  • Beute Insekten, Vögel und Kleinsäuger

Steppenweihe (Circus macrourus)

Steppenweihe (Circus macrourus)
  • Größe zwischen 43 bis 48 Zentimeter
  • in Deutschland nicht so häufig vorkommend
  • oftmals zur Zugzeit
  • sieht Kornweihe sehr ähnlich
  • Männchen im Bauchbereich heller als Kornweihe
  • offene Landschaft für das Brüten bevorzugt
  • Zugvogel
  • Jagd im gaukelnden Suchflug
  • nach Kleinsäugern und kleinen Vögeln
Hinweis:

Alle Weihenarten sehen sich sehr ähnlich und sind auch für Experten oftmals nicht zu unterscheiden, wenn sie in der freien Natur entdeckt werden. Denn die Unterschiede sind sehr minimal.

Wiesenweihe (Circus pygargus)

Wiesenweihe (Circus pygargus)
  • Größe 43 – 47 Zentimeter
  • ähnliches Aussehen der Kornweihe
  • allerdings weniger Weiß am Schwanz
  • Männchen besitzt zudem schwarze schmale Binde am Flügel
  • zudem sehr schlank und spitze Flügel
  • bevorzugte Nahrung Eidechsen, Jungvögel, Kleinsäuger und Insekten
  • Zugvogel
  • Bodenbrüter
  • immer öfter auf landwirtschaftlichen Flächen
  • daher stark gefährdet
Autor Heim-Redaktion

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