Was fressen und trinken Marienkäfer?
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Marienkäfer gehören zu den beliebtesten und bekanntesten Insekten überhaupt. Für manche Gärtner stellt sich die Frage, was die Käfer eigentlich neben Blattläusen noch gern fressen oder ob sie etwas zu trinken brauchen.
Marienkäferarten (Familie Coccinellinae)
Am bekanntesten sind der Sieben-Punkt (Coccinella septempunctata) und der Zwei-Punkt (Adalia bipunctata). Marienkäfer werden fast immer nach der Anzahl der Punkte auf ihren Flügeldecken benannt. Die Grundfärbung kann rot oder gelb, selten auch schwarz sein. Es gibt einige Arten völlig ohne Punkte. Manche Käfer sind so variabel in ihrer Färbung, dass die einzelnen Arten nur schwer voneinander zu unterscheiden sind.
Blattläuse
Die meisten Marienkäfer-Arten ernähren sich von Blattläusen und deren Larven. Dabei verzehren sie große Mengen der Schädlinge. Während einheimische Marienkäfer bis zu 60 Blattläuse pro Tag fressen, kann der oben genannte Asiatische Marienkäfer durchaus bis zu 270 Läuse pro Tag fressen. Marienkäfer können innerhalb kürzester Zeit eine Blattlauskolonie dezimieren. Dabei fressen nicht nur die Käfer selbst die Läuse, auch die Larven sind sehr fleißige Schädlingsvertilger.
Nicht jede Marienkäferart jagt auf jeder Pflanze nach Blattläusen. Tatsächlich sind einige der Käferarten auf bestimmte Läuse oder Pflanzen spezialisiert. So gibt es sehr viele Marienkäfer auf Nadelbäumen, die dort Koniferenblattläuse jagen.
Andere Insekten
Zur Nahrung von Marienkäfern gehören neben Blattläuse auch andere weiche und kleine Insekten:
- Larven von Blattwespen, Schmetterlingen und anderen Käfern
- Schildläuse
- einige kleinere Wanzenarten
Wesentlich bei der Auswahl der Nahrung ist deren Verfügbarkeit. Marienkäfer sind dann nicht sonderlich wählerisch und fressen, was sie erreichen oder erjagen können. Das Gleiche gilt für die Larven der Käfer.
Andere Ernährungsweisen
Neben den Marienkäfern, die hauptsächlich Insekten fressen, gibt es auch einige Arten, die eine andere Ernährungsweise haben. Diese sind jedoch seltener und weniger auffällig, als eine Blattlauskolonie mit Marienkäfern.
- Vierundzwanzigpunkt (Subcoccinella vigintiquatuorpunctata): Pflanzen (Luzerne, Nelkengewächse, Klee, Kartoffeln), kann starke Schäden anrichten
- Fichten-Kugelmarienkäfer (Scymnus abietis): neben Blattläusen auch Milben
- Schwarzer Kugelmarienkäfer (Stethorus punctillum): Spinnmilben
- Zweiundzwanzigpunkt (Psyllobora vigintiduopunctata): Mehltau
- Sechzehnfleckiger Marienkäfer (Halyzia sedecimguttata): Mehltau
Kannibalismus
Sehr viele Arten der Marienkäfer verhalten sich Eiern und Larven der eigenen Art gegenüber kannibalistisch. Das bedeutet, sie machen keinen großen Unterschied ob sie nun weiter Blattläuse fressen oder doch lieber die Eier oder gar die Larve eines anderen Marienkäfers. Was ihnen aufgrund der harten Flügeldecken nicht gelingt, ist erwachsene andere Marienkäfer zu fressen. Das Gleiche gilt für andere Käferarten. Der Kannibalismus innerhalb der eigenen Art ist für Marienkäfer sehr verhängnisvoll, da sie sich dadurch mit Parasiten anstecken, die sie töten können.
Wasserbedarf
Marienkäfer haben wie andere Tiere auch einen gewissen Flüssigkeitsbedarf. Dieser wird jedoch häufig nebenbei auf völlig natürliche Art gestillt. So reicht an weniger trockenen Tagen schon die Feuchtigkeit der Beutetiere aus. Außerdem können die Käfer Tau oder Regentropfen aufnehmen. Es ist nicht notwendig, Marienkäfern eine spezielle Insektentränke im Garten anzubieten. Zumal Wasserstellen für Insekten häufig zu Fallen werden, in denen sie ertrinken können. Sehr viel hilfreicher sind feuchte Stellen im Garten, die auch bei Trockenheit nicht austrocknen und mit dichtem Moos bewachsen sind. Dort können sich alle Arten von Insekten mit Flüssigkeit versorgen.