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Feldahorn – Pflanzen und Schneiden

Feldahorn

Der sommergrüne Feldahorn (Acer Campestre) gehört zur Familie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae) und der Gattung der Ahorne an. So grün er im Sommer erscheint, so farbenprächtig erstrahlt er im Herbst in einem Gelb-Orange-Braun. Aufgrund seiner Holzmaserung sowie des ähnlichen Wuchses des Holunders und der einstigen Nutzung als Speisenbaum wird der Feldahorn auch „Maßholder“ genannt. Der Feldahorn wächst als Baum unter vorteilhaften Bedingungen bis zu 20 Meter hoch sowie 15 Meter breit und kann 200 Jahre alt werden. In seiner natürlichen Form wächst der Feldahorn häufig mehrstämmig und trägt eine rundliche bis eiförmige Krone. Das starke Herzwurzelsystem ist im Allgemeinen unempfindlich. Junge Zweige bilden manchmal Korkleisten und sind sehr Schnitt verträglich. Der Feldahorn blüht von Mai bis Juni. Der Feldahorn ist ein beliebter Platz für Vögel zum Schutz und Nisten.

Es gibt verschiedene Arten und Zuchtformen des Feldahorns:

  • Roter Feldahorn: fünflappige spitz zulaufende Blätter mit Bronzeschimmer, im Austrieb dunkelrot und im Herbst goldgelb
  • Carnival: besitzt weiß panaschierte (mehrfärbige) Blätter, die im Austrieb rosa gefärbt sind
  • Elsrijk (Kegel-Feldahorn): kompakte kegelförmige Baumkrone, verträgt Trockenheit gut, ist weniger anfällig für Mehltau-Befall
  • Nanum: wächst schwach und kugelförmig, wird oft als veredelter Holzstamm angeboten
  • Postelense: wurde 1896 in Schlesien entdeckt, ist oft in alten Parks zu sehen, junge Blätter sind goldgelb und vergrünen im Sommer zunehmend
  • Zöschener Ahorn: eine Gartenhybride des Kalabrischen Ahorns mit dem Feldahorn
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Richtig anpflanzen

Der Feldahorn in seinen verschiedenen Arten ist ein sehr dekorierender Baum in seiner natürlichen Art. Möchten Sie den Baum in vollem Umfang auf einer freien Fläche zu einem imposanten Blickfang heranziehen oder in strauchiger Form als eine Hecke anpflanzen, sollten Sie zu Beginn den optimalen Standort wählen. Unter guten Umweltbedingungen wächst der Feldahorn sehr rasant. Die Standortwahl für den Ahorn ist sehr wichtig, da er das Bedürfnis hat sich ungehindert zu entfalten. Das gilt auch für Arten mit niedriger Wuchshöhe. Der beste Standort ist eine sonnige bis schattige Lage auf landesüblichen mitteleuropäischen Böden. Staunässe gefährdet den Baum. Möchten Sie den Feldahorn als Hecke anpflanzen, benötigen Sie 2 bis 3 Pflanzen pro Meter. Der Maßholder wächst pro Jahr 40 bis 60 cm.

Optimaler Standort zusammengefasst:

  • sonnige bis halbschattige Lage
  • ungehinderte Wachstumsmöglichkeit
  • Boden optimal: nährstoffreich, feucht bis trocken, wenig Humusgehalt, generell normaler Boden
  • Boden ungünstig: Staunässe, saure und tonartige Erde
  • Klima: warm bis kühl, verträgt Frost und Hitze, Stadtklima, hält Wind stand

Der Feldahorn ist ein sehr robuster, anspruchsloser und frostresistenter Baum. Die beste Pflanzenzeit ist oft abhängig von der Zuchtart der Pflanzen beispielsweise Freilandpflanzen oder Containerpflanzen. Den Feldahorn pflanzen Sie am besten im November. Junges Gehölz bildet noch vor Wintereinbruch feine Wurzeln. Im Frühjahr startet die Heckenpflanze gleich durch. Allerdings können Sie eine gut durchwurzelte Containerpflanze auch im späten Frühjahr und Sommer pflanzen. Boden etwas auflockern und etwas Kompost und Hornspäne untermischen.

Pflegen und Schneiden

Feldahorn - Acer campestre

Der Feldahorn benötigt kaum Pflege oder Düngung. Er wächst, vorausgesetzt die Umweltbedingungen entsprechen seiner Natur, von alleine an fast allen Standorten. Im Herbst ist ein starker Laubfall zu erwarten. Im Frühjahr ist ein Mulchen zur Vorbeugung von Austrocknung zu empfehlen. Ein Feldahorn, der geformt werden soll oder als Hecke fungiert, muss regelmäßig geschnitten werden. Als Hecke sollte er ein bis zweimal im Jahr geschnitten werden. Es ist wichtig, dass der Feldahorn in der Vegetationsruhe als der Wachstumspause geschnitten wird. In dieser Phase verliert der Baum nur geringfügig seinen Pflanzensaft und wird somit nicht geschwächt. Auf keinen Fall im Frühjahr schneiden!

Die Ruhephase beginnt im Spätsommer. Die beste Schneidezeit ist im Herbst sowie im späten Winter. Es ist zu empfehlen anfangs nur einen Ast abzuschneiden und zu prüfen, ob der Pflanzensaft gering genug ist. Nach dem Beschneiden sollten die größeren Schnittstellen der Äste mit Baumwachs eingestrichen werden. Das richtige Schneidegerät hängt von der Astdicke ab. Die Auswahl reicht von Gartenscheren über Astscheren bis zu Laubsägen.

Krankheiten, Schädlinge, was nun?

Nach dem Schneiden sowie generell können auch Feldahorne von Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Der Feldahorn kann von Krankheiten wie Mehltau, Blattflecken, Baumkrebs bzw. Nectria galligena, Blattläusen oder der Verticillium-Welke Pilzerkrankung besetzt sein. Bei Mehltau werden das Falllaub sowie befallene Triebe sofort entfernt. Im Garten können echte Mehltaupilze mit Netzschwefel oder Mehltaumittel behandelt werden.

Im Fall von Baumkrebs, ein Pilzbefall, bei dem die Rinde aufbricht, müssen befallene Zweige und Äste entfernt und verbrannt werden. Ist der Stamm befallen, sollte ein Fachmann gerufen werden. Werden Feldahorne durch Tracheomykose (braune Färbung der Blätter), liegt u.U. eine gefäßparasitäre Pilzerkrankung vor. Die sollte ebenfalls von einem Fachmann untersucht werden. Sehr häufig werden Feldahorne von Gallmilben befallen, diese schaden dem Baum allerdings nicht und machen eine Bekämpfung nicht notwendig.

Für den Baum schädliche Pilze sind der Hallimasch, der Zunderschwamm, der sparriger Schüppling, Schmetterlingstramete, angebrannter Rauchporling oder auch der Brandkrustenpilz. In diesen Fällen sind Fachexperten zurate zu ziehen. Es gibt allerdings auch viele Schäden und Pilze, die den Feldahorn nicht verletzen und auch nicht behandelt werden müssen. Dazu gehören Blattflecken, Blattläuse oder der frostharte Pilz „Samtfuß-Rübling“. Die Blattschneiderbienen schneiden zwar kreisrunde Stücke in die Blätter des Feldahorns, sind aber Nützlinge, die auf keinen Fall bekämpft werden dürfen. Die „geklauten“ Blattstücke bauen die Bienen in ihre Brutröhren ein.

Als frei stehender Baum sowie als Hecke ist der Feldahorn ein sehr attraktives Baumgewächs. Als eine sehr robuste und anspruchslose Pflanze kann er fast überall und leicht gepflanzt und später geformt werden. Schwerer Baumbefall wie schädliche Pilze oder Parasiten sollten von einem Fachmann untersucht werden.

Wissenswertes in Kürze

  • Der Feldahorn wird auch Maßholder genannt, während sein wissenschaftlicher Name Acer campestre ist.
  • Er ist eine Laubbaumart und gehört zur Gattung der Ahorne. Er kann zwischen 150 und 200 Jahren alt werden.
  • In der Regel bleibt der Feldahorn in seiner Größe strauchartig und wird nur unter günstigen Bedingungen zwischen 10 und 15 Metern hoch.
  • Es gibt jedoch auch Einzelfälle, die eine Höhe von 20 bis 25 Metern erreicht haben, wobei der Stammumfang gut einen Meter beträgt.
  • Die Rinde des Feldahorns ist braun bis braungrau und netzrissig. Manchmal bilden junge Zweige Korkleisten, die sehr schnittverträglich sind.
  • Die Blätter sind drei- bis fünflappig und haben stumpfe Blattlappen, während die Buchten zwischen den Lappen immer spitz sind.
  • Die Blätter sind außerdem gegenständig, d.h. dass jeweils zwei Blätter sich gegenübstehend an einem Ast wachsen und keine Nebenblätter vorhanden sind.
  • Des Weiteren sind die Blätter dunkelgrün und auf der Unterseite eher graugrün und fein behaart. Sie färben sich im Oktober gelb und orange.
  • Der Baum verfügt über ein intensives Herzwurzelsystem, welches recht unempfindlich ist. Jedoch wächst der Feldahorn auf stark gesäuertem oder tonigem Boden nicht so gut.
Feldahorn - Acer campestre

Die Blüten des Feldahorns stehen in aufrechten Doldentrauben zusammen und sind einhäusig, wobei eine Blüte immer beide Geschlechter hat, von denen aber nur eines richtig ausgebildet ist. Die Blütezeit ist im Mai und im Juni, während die Fruchtreife im September bis Oktober anbricht. Die Früchte des Feldahorns sind graufilzige Nüsse mit zwei waagerecht abstehenden Flügeln. Die Teilfrüchte sind  2,5 – 3 cm lang und 6 – 10 mm breit. Ist der Baum 15 bis 20 Jahre alt, hat er seine Blütereife erlangt.

Das Vorkommen des Feldahorns erstreckt sich über den gesamten mediterranen Klimabereich. Von allen Ahorn-Arten besitzt der Feldahorn das größte Verbreitungsgebiet, so dass der Wärme liebende Baum fast überall in Europa, Kleinasien und Nordwestafrika zu finden ist. Von der Ebene aus steigt er bis ins Hügelland, ist jedoch selten im Gebirge anzutreffen. In den Nordalpen ist er bis auf 800 Metern Höhe zu finden. Aufgrund der geringen Höhe wird im Wald wenig Feldahorn angepflanzt. Er ist eher in Parks oder Gärten als freistehender Zierbaum oder als Hecke anzutreffen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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