Mahonie – Pflege und Schneiden
Inhaltsverzeichnis
Mahonien sind sehr pflegeleicht, sie sind deshalb echte Anfängerpflanzen, bei denen der Hobbygärtner kaum etwas falsch machen kann. Weder an die Pflege noch an den Standort stellt sie große Ansprüche. Beliebt ist sie vor allem wegen ihrer reichen Blütenpracht im Frühling und den dunkelblauen Beerentrauben im Herbst. Das farbige Laub und die dicken Blütenknospen machen die Mahonie auch im Winter zu einem echten Hingucker. Vor allem das tief dunkelrote Laub sorgt in der tristen Jahreszeit für Farbe im Garten.
Aus ökologischen Gründen ist die Pflanze ebenfalls zu empfehlen. Die vielen gelben Blüten sind eine gute Bienenweide und bieten den Bienen reiche Nahrung. Nur bei kleinen Kindern ist Vorsicht geboten. Die dunkelblauen Früchte, die leicht mit Heidelbeeren verwechselt werden können, gelten als leicht giftig und dürfen deshalb nicht in kleine Kinderhände gelangen. Sie können zu starker Übelkeit und Durchfall führen.
- langsam wachsende Heckenpflanze
- Blütenpracht im Frühling
- dekorative Beeren im Herbst
- farbiges Laub und Blütenknospen im Herbst und Winter
- gute Bienenweide
- anspruchslos in der Pflege
Standort
Die Mahonie stellt keine hohen Ansprüche an ihren Standort. Damit die grün glänzenden Blätter ihre charakteristische satte Farbe und die gezackte Blattform entwickeln, sind helle Standorte am besten geeignet. In der prallen Sonne fühlen sich die Heckenpflanzen dagegen nicht besonders wohl. Normale Gartenerde reicht völlig aus, sie sollte weder zu nährstoffreich noch zu ausgelaugt sein. Mahonien gedeihen zwar auch in schwereren, feuchteren Böden, doch bevorzugen sie eher trockene Standorte, in denen die Erde etwas lockerer ist. Bei lehmhaltigen Böden kann es helfen, die Pflanzlöcher mit Kompost, Hornspäne oder Mulchmaterial aufzulockern, um bessere Wachstumsbedingungen für die Sträucher zu schaffen.
Bei einer Anpflanzung als Hecke wird ein Pflanzabstand von ca. fünfzig Zentimetern gewählt, damit sich die Pflanzen gut entwickeln können. Die beste Pflanzzeit ist der Herbst, aber auch im Frühling lassen sich die Pflanzen noch gut setzen. Dazu werden Löcher vorbereitet, die so tief sind, dass der Wurzelballen vollständig umschlossen wird. Nach dem Einpflanzen müssen die Mahonien gut angegossen und die Erde fest angetreten werden. Bei der Arbeit sollten die Hände vor den scharfen Spitzen der Blätter geschützt werden, damit die Haut nicht verletzt wird.
Pflege
In der Pflege sind Mahonien sehr anspruchslos. Regelmäßiges Gießen an heißen Sommertagen ist empfehlenswert, doch vertragen die Pflanzen auch Trockenheit recht gut. Das Gießen erfolgt wie bei allen Ziergehölzen am besten am Morgen, damit das Gießwasser über den warmen Tag verdunsten kann. Die Blätter sollten nicht benetzt werden, da sonst unschöne Flecken entstehen können. Staunässe sollte vermieden werden. Bei zu feuchtem Boden können die Wurzeln schnell faulen.
Eine Drainage des Gartenbodens kann Abhilfe schaffen. Gedüngt werden müssen Mahonien nicht. Bei sehr kümmerlichem Wuchs kann etwas Brennnesseljauche gegeben werden. Meist jedoch kommen die Mahonien sehr gut ohne zusätzliche Nährstoffe zurecht. Ein Winterschutz ist bei den winterharten Gewächsen nicht notwendig. Auch kalte Temperaturen können ihnen wenig anhaben.
- regelmäßig Gießen
- Staunässe vermeiden
- Schneiden nach Bedarf
Schneiden
Mahonien wachsen sehr langsam. Ihre Triebe legen im Jahr nur ungefähr 20 Zentimeter zu. Für die Anpflanzung einer dichten Hecke, die bis zu einem Meter hoch werden kann, braucht der Gärtner deshalb etwas Geduld. Durch das langsame Wachstum ist regelmäßiges Schneiden nur selten notwendig. Einzelne Triebe lassen sich einfach mit der Gartenschere entfernen. Auch Schnitte bis in das alte Holz nimmt die robuste Pflanze nicht übel. Werden bestimmte Wuchsformen gewünscht, lässt sie sich auch in kugelige Formen schneiden.
Wenn die Pflanzen geschnitten werden sollen, ist der beste Zeitpunkt dafür direkt nach der Blüte. Allerdings sollte berücksichtigt werden, dass damit auch die Früchte entfernt werden, die im Sommer und Herbst für schöne Farbakzente im Garten oder Park sorgen. Bei der Arbeit an den Mahonien empfiehlt sich das Tragen von festen Handschuhen, Leder ist besonders gut geeignet, da die stacheligen Blätter dieses Material nicht durchdringen können.
Die Mahonie neigt dazu, sich selbst auszusäen. Wenn größere Flächen bedeckt werden sollen, ist das durchaus von Vorteil. Bei Hecken ist der Wildwuchs eher unerwünscht. Die kleinen Pflanzen müssen in diesem Fall regelmäßig ausgelichtet werden, damit eine schöne gerade Hecke entsteht.
- Zur Vermehrung werden im Sommer Stecklinge geschnitten.
- Die Stecklinge werden an einem Platz im Halbschatten in den Boden gesteckt, wo sie leicht anwurzeln.
- Sie dürfen nur leicht bewässert werden, da sie bei zu viel Nässe faulen.
- Im Frühjahr können sie dann an den vorhergesehenen Platz verpflanzt werden.
Eine Vermehrung durch Samen ist möglich, sie ist allerdings sehr viel umständlicher, sodass Gärtner lieber Stecklinge zur Gewinnung neuer Pflanzen nutzen.
Resistent gegen Krankheiten und Schädlinge
Ein besonderer Vorteil einer Bepflanzung mit Mahonien liegt darin, dass die Pflanzen sehr resistent gegen Krankheiten und Schädlinge sind. Besondere Pflegemaßnahmen sind deshalb nicht erforderlich. Das Spritzen mit Fungiziden ist ebenso wenig notwendig wie die Bekämpfung von Blattläusen. Der einzige Pflegefehler ist zu große Feuchtigkeit, die den Ziergehölzen nicht gut bekommt.
Mahonien sind wegen ihrer Anspruchslosigkeit bei allen Hobbygärtnern sehr beliebt. Das ganze Jahr über setzen sie mit ihren Blüten, den Früchten und den farbigen Blättern immer neue Farbakzente im Garten. Als Heckenpflanze ist sie ideal für die Bepflanzung von Zäunen oder an Wegrändern.
Wissenswertes in Kürze
- Mahonia aquifolium ist der lateinische Name der gewöhnlichen Mahonie. Der lateinische Name setzt sich zusammen aus den Wörtern acus = Spitze und folium = Blatt.
- Für den botanischen Gattungsnamen, wie auch für die deutsche Bezeichnung stand der nordamerikanische Botaniker B. Mac-Mahon (1775 – 1816) Pate. Zu seinen Ehren wurde der Pflanze der Name Mahonie gegeben. Der Artname aquifolium bedeutet nadelblättrig.
- Es handelt sich bei der Mahonie um eine immergrüne Strauchart. Sie gehört zur Gattung der Mahonien und gehört zur Familie der Berberitzengewächse (auch Berberidaceae genannt).
- Die Mahonie stammt aus dem Westen von Nordamerika. Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet erstreckte sich von Kanada bis zum US-Bundesstaat Oregon.
- 1823 kam die Pflanze über den Seeweg nach Italien. Heute trifft man die gewöhnliche Mahonie in Europa in verschiedenen Arten sowohl in verwilderter Form, als auch als Ziergehölz an.
- Die gewöhnliche Mahonie wird bis zu 2 Meter hoch. Es handelt sich um einen buschig und aufrecht wachsenden Strauch, der vieltriebig ist.
- Die Blätter der gewöhnlichen Mahonie sind lederartig und werden bis zu 30 cm lang. Sie sind unpaarig gefiedert und leicht dornig.
- Die Lauboberseite ist glänzend dunkelgrün, die Herbstfärbung ist rötlich. Im Winter sind die Blätter zum Teil tief bronzerot.
- Die Laubunterseite ist heller als die Lauboberseite ihr Rand ist zum Teil stark gewellt und am Rand umlaufend befinden sich 10 bis 20 Stachelzähne.
- Die Blüten der gewöhnlichen Mahonie sind goldgelb. Sie sind dreizählig und haben goldgelbe Kronblätter und duften. Die Blütezeit ist von April bis Mai.
- Als Frucht hat die gewöhnliche Mahonie rispenförmige schwarze Trauben, die blau gestreift sind.
- Diese treten in der Regel zusammenstehend auf, in Dreier- oder Vierergruppen. Sie bilden sich ab August und sind kugelig und erbsengroß.
- Sie schmecken stark sauer. In ihrem Inneren befinden sich dunkelroter Saft und zwei bis fünf rotbraune Samen.
- Die gewöhnliche Mahonie stellt keine besonderen Ansprüche. Sie gedeiht auf allen normalen Gartenböden, liebt es sonnig bis schattig.
- Anzutreffen ist die gewöhnliche Mahonie in Hausgärten ebenso, wie in Parkanlagen als Flächenbegrünung.
- Die Vermehrung der gewöhnlichen Mahonie findet hauptsächlich durch Tierverbreitung der Samen, oder vegetativ durch unterirdische Ausläufer, Stecklinge statt.
Verwendung
In der Literatur finden sich zwar Hinweise auf die medizinische Verwendung der gewöhnlichen Mahonie, aber dadurch, dass die meisten Pflanzenteile der gewöhnlichen Mahonie giftig sind, ist die Pflanze nicht so ohne weiteres zu verwerten. Zum Beispiel enthalten die Wurzeln bis zu 1,5% Berberin und andere diverse Alkaloide. Das aus dieser Pflanze gewonnene Berberin kann zur Bekämpfung von Haarschuppen und Schuppenflechte eingesetzt werden.
Der Extrakt der Rinde und Wurzel der gewöhnlichen Mahonie findet in der Homöopathie bei Hautausschlag Verwendung. Hier belegen sogar Studien den positiven Effekt. Der Alkaloid-Gehalt der Beeren liegt bei ca. 0,05%, sie sind aber essbar und werden zum Beispiel zu Marmelade verarbeitet.