Rosmarin-Blätter haben weiße Flecken: was tun?
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Rosmarin ist ein beliebtes Küchenkraut, dessen Blätter wegen der ätherischen Öle für mediterrane Gerichte verwendet werden. Fleckige Verfärbungen deuten auf suboptimale Bedingungen hin, oder entstehen durch einen Pilz- und Schädlingsbefall.
Standortbedingungen anpassen
Der immergrüne Halbstrauch hat sein natürliches Verbreitungsgebiet in den trockenen und heißen Regionen des mediterranen Raums. Rosmarin ist ein Überlebenskünstler, der auf kargen Standorten vertreten und hitzeverträglich ist. Im Mittelmeerraum wächst die Art überwiegend in Küstenregionen und ist ein fester Bestandteil von immergrünen Gebüsch Vegetationen, die als Macchien bekannt sind. Sie ist in Strauchheidenlandschaften auf flachgründigen Böden, den sogenannten Garigues, ebenfalls zu finden. Ist das Mikroklima zu feucht oder der Wuchsort zu kühl, kann es zu verschiedenen Problemen wie Flecken auf den Blättern kommen. Die erste Maßnahme, um Krankheitsverläufe zu verbessern und Schädlinge zu beseitigen, ist ein Standortwechsel. Im Garten bevorzugt das Küchenkraut folgende Verhältnisse:
- vollsonnige und windgeschützte Bereiche, die viel Wärme bieten
- lockeres Substrat, das gerne steinig und kalkreich sein darf
- mäßig trockene Bedingung
Pflegefehler vermeiden
Rosmarin hat sich mit seinem Wachstum auf das extreme Klima im natürlichen Verbreitungsareal angepasst. Die immergrüne Pflanze profitiert von winterlichen Regenperioden. Um sich gegen die heißen und trockenen Sommermonate zu schützen, hat sie auffallend schmale Blätter entwickelt, deren Ränder nach unten eingerollt sind. Die Oberseite ist von einer dicken Epidermis überzogen, während auf der Unterseite eine weißliche bis graue Filzbehaarung erscheint. Diese Anpassungen verhindern, dass das Gewürzkraut zu viel Wasser verliert. Wird es falsch gepflegt, kommt es zu einer Beeinträchtigung der Pflanzengesundheit. Geschwächte Pflanzen sind anfälliger für Krankheitserreger und Schadinsekten, welche weiße Flecken verursachen. Daher sollten Sie auf eine angepasste Pflege achten:
- keine Staunässe entstehen lassen
- Freilandpflanzen benötigen keine zusätzlichen Nährstoffe
- Topfpflanzen erfreuen sich über gelegentliche Gaben von Flüssigdünger
- grundsätzlich auf eine Düngung nach August verzichten
- ältere Exemplare so wenig wie möglich umtopfen
- Ende März alle Vorjahrestriebe auf kurze Stummel zurückschneiden
Pilzbefall erkennen
Wenn die Blätter einen mehligen Belag auf der Blattoberseite aufweisen, der sich mit dem Finger leicht abwischen lässt, ist die Pflanze vom Echten Mehltau befallen. Diese Pilzerkrankung kommt besonders häufig bei Topfpflanzen vor, die ganzjährig in der Wohnung kultiviert oder zu warm überwintert werden. Da Mehltau warme und trockene Bedingungen bevorzugt, gilt er als Schönwetterpilz. Wenn sich der Pilz ungehindert auf der Pflanze ausbreitet, beeinträchtigt er die Pflanzengesundheit. Eine unbehandelte Pilzerkrankung kann zum übermäßigen Blattverlust führen, denn das Pilzmyzel dringt in das Blattgewebe ein und entzieht diesem Nährstoffe.
Milchlösung spritzen
Bei einem leichten Mehltaubefall hilft eine wässrige Milchlösung. Das enthaltene Lecithin verhindert, dass das Pilzgeflecht in die Blattzellen eindringt. Zusätzlich sorgen die Milchsäurebakterien für ein ungünstiges Milieu, in welchem sich die Sporen nicht wohlfühlen. Natriumphosphat stärkt die Abwehrkräfte der Pflanze, sodass Sie gleichzeitig einen erneuten Befall vorbeugen können. Für einen größtmöglichen Erfolg muss die gesamte Pflanze tropfnass eingesprüht werden, denn das Hausmittel wirkt nur im direkten Kontakt. Gehen Sie folgendermaßen vor:
- frische Roh- oder Vollmilch mit Wasser vermischen (Verhältnis 1:8)
- alternativ Molke oder Buttermilch nutzen
- Mischung in eine Sprühflasche geben
- Rosmarin zwei bis drei Mal wöchentlich einsprühen
Knoblauchtee nutzen
Knoblauch enthält schwefelhaltige Verbindungen, welche sich beim Zerschneiden der Zehen in Allicin umwandeln. Dieser Stoff hat zelltötende Eigenschaften und wirkt als natürliches Pilzgift. Wichtig ist, dass Sie sämtliche befallene Pflanzenteile mit dem Sud einsprühen. Wiederholen Sie die Maßnahme drei bis vier Mal pro Woche. So stellen Sie den Auszug her:
- 50 Gramm Knoblauchzehen pressen
- mit einem Liter Kochwasser übergießen
- bei Zimmertemperatur für einen Tag ziehen lassen
- Brühe mit Wasser verdünnen (Verhältnis 1:10)
Schädlinge bestimmen
Viele Insekten haben stechende Mundwerkzeuge, mit denen sie in die Leitungsbahnen im Pflanzengewebe eindringen und sich vom Saft ernähren. An diesen Einstichstellen kommt es zu Verfärbungen, deren Intensität vom Ausmaß des Befalls abhängt. Wird ein Schädlingsbefall nicht rechtzeitig bekämpft, weiten sich die Flecken aus und verschmelzen miteinander. Das Laub trocknet aus und fällt ab. Diese Schadinsekten treten häufig am Rosmarin auf:
- Blattzikaden: sorgen während des Sommers bei Freilandpflanzen für eine gelbliche bis weiße Punktierung
- Spinnmilben: verursachen gelblichweiße Flecken bei Topfpflanzen in Winterquartieren
- Weiße Fliegen: erscheinen als weiße Punkte und hinterlassen gelbliche Verfärbungen auf der Blattunterseite
Rapsöllösung spritzen
Öl legt sich wie ein Film über die Schadinsekten und verstopft ihre Atemporen. Auch die gut verstecken Eier sterben unter Luftmangel ab. Da sich die Ölpartikel in den Spaltöffnungen der Blätter festsetzen, sollten Sie die behandelten Pflanzen nach einem Tag kräftig mit Spüliwasser (Wasser mit Spülmittel mischen) abspritzen. Wenden Sie das Mittel in regelmäßigen Abständen erneut an, bis der Befall verschwindet. Das müssen Sie bei der Herstellung beachten:
- zehn Milliliter Rapsöl mit einem halben Schnapsglas Spüli vermischen
- mit einem Stabmixer verquirlen und langsam Wasser hinzugeben
- so lange mixen, bis insgesamt ein Liter Leitungswasser untergemischt wurde
- in eine Sprühflasche füllen und mit einem Feinzerstäuber auf die betroffenen Pflanzenteile sprühen
Seifenlösung versprühen
Ähnlich wie nach einer Spritzung mit rapsölbasierten Mischungen bildet auch die Seifenlauge einen luftundurchlässigen Film auf den Blättern. Durch den Zusatz von Alkohol wirkt die Substanz aggressiver, denn dieser beschädigt die Außenhaut der Schadinsekten und führt zum Austrocknen. Dieses Mittel ist schonender zur Pflanze, denn der Seifenfilm zersetzt sich rasch durch die Einwirkung der Witterung und der Alkohol verflüchtigt sich schnell. So wird es gemacht:
- 15 Gramm Schmierseife in einem Liter Wasser auflösen
- 50 Milliliter Spiritus hinzufügen
- in eine Zerstäuberflasche füllen und auf die Pflanzen sprühen