Welche Kräuter passen zusammen | 7 Tipps
Inhaltsverzeichnis
Kräuter sind eine ideale Ergänzung im Speiseplan und überzeugen mit einem würzigen Aroma und einer herzhaften Geschmacksnote. Selbst gezogene Kräuter sind dabei geschmacklich um ein vielfaches intensiver als gekaufte Pflanzen. Damit Kräuter in einem Gartenbeet oder einem Pflanzkasten prächtig wachsen können, ist unbedingt darauf zu achten, dass die Sorten gut zusammen passen und sich untereinander ergänzen. Manche Kräutersorten kommt gar nicht miteinander aus und stören sich gegenseitig bei der Entfaltung, sodass die Ernte extrem mager ausfällt oder sogar komplett ausbleibt.
Standortansprüche
Wenn Kräuter selbst gezogen werden, um diese in der Küche frisch geerntet zu verwenden, stellt sich schnell die Frage, welche der vielen Sorten zusammen angepflanzt werden können. Nicht jede Kräutersorte verträgt sich mit einem beliebig ausgesuchten Nachbarn, manche Kräuter behindern sich gegenseitig beim Wachstum, überdecken sich ganz schnell oder haben extrem verschiedene Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit. Bereits nach dem Kauf sind einige wichtige Dinge zu beachten, die erworbenen Kräuter sind sogleich zu trennen und nach den richtigen Kategorien einzuordnen. Dieser Faktor ist extrem wichtig, damit sich die jeweiligen Kräutersorten von Anfang gut fühlen und prächtig gedeihen können. Wenn Kräuter gestresst werden, so passiert es schnell, dass diese verwelken und im Anschluss nicht mehr für die Kultivierung zu gebrauchen sind:
- Im Vorfeld über die Verträglichkeit und Standortansprüche der Kräuter informieren
- Kräuter nicht zu eng pflanzen, ausreichend Platz für die Entfaltung lassen
- Bei der Anlage eines Kräutergartens einen Plan für den Überblick zeichnen
- Ideal zum Kultivieren ist eine spiralförmige Kräuterschnecke
- Kräuterspirale bietet abweichende Standortbedingungen und genügenden Abstand
- Mediterrane Kräuter bevorzugen trockene und magere Böden und viel Sonnenlicht
- Einheimische Kräuter brauchen eher feuchte und nährstoffhaltige Böden, mit Halbschatten
- In der Wasserzone wachsen Brunnenkresse und Wasserminze gut
- Raumgreifende Kräuter als Solitär oder im einzelnen Pflanzgefäß kultivieren
Ein-, zwei- und mehrjährige Kräuter
Generell sind einjährige Kräuter nicht mit den zwei- und mehrjährigen Kräutern zu vermischen und sollten besser nicht Seite an Seite angepflanzt werden. Idealerweise bleibt jede Rubrik komplett unter sich, denn die mehrjährigen Kräutersorten schätzen es gar nicht, wenn diese jedes Jahr erneut einen anderen Pflanznachbarn bekommen. Außerdem gedeihen einjährige Kräutersorten viel besser, wenn diese im folgenden Pflanzjahr an einen neuen Standort umziehen dürfen. Bei einer einseitigen Monokultur kommt es schnell zu einem Auslaugen des Erdbodens, welches mit einigen taktischen Überlegungen verhindert werden kann:
- Einjährige Kräuter: Basilikum, Bockshornklee, Bohnenkraut, Boretsch, Dill, Gartenkresse, Kapuzinerkresse, Kamille, Kerbel, Koriander, Kreuzkümmel, Majoran, Petersilie, Pimpinella, Rosmarin, Rukola
- Zwei- und mehrjährige Kräuter: Bärlauch, Bärwurz, Beifuss, Blutampfer, Brunnenkresse, Currykraut, Estragon, Fenchel, Huflattich, Kalmus, Kümmel, Knoblauch, Löffelkraut, Minze, Melisse, Oregano, Safran, Salbei, Sauerampfer, Schnittlauch, Spitzwegerich, Sellerie, Thymian, Waldmeister, Winterkresse, Zitronenmelisse
Sehr gut zusammenpassende Kräuter
Manche Kräutersorten passen nicht nur sehr gut zusammen, sondern unterstützen auch das Wachstum ihrer Pflanznachbarn im Kräuterbeet. Dabei sind besonders die Kamille und das Basilikum hervorzuheben, welche sich mit vielen anderen Kräuter gut vertragen und sogar Schädlinge dauerhaft vertreiben können:
- Rosmarin fördert das Wachstum von Basilikum, beide sind nicht komplett winterfest
- Kamille unterstützt den Wuchs von Dill, Kerbel, Majoran, Pimpinella und Schnittlauch
- Petersilie verträgt sich ausgezeichnet mit Dill und Schnittlauch
- Thymian kommt mit mediterranen Kräutern zurecht, z. B. Fenchel, Koriander, Estragon, Borretsch und Bohnenkraut
- Salbei unterstützt den Wuchs von Bohnenkraut und Oregano
- Ysop schätzt Bohnenkraut und Lavendel als Pflanznachbarn
- Zitronenmelisse ist sehr verträglich und fördert das Wachstum fast aller anderen Kräutersorten, außer Basilikum
- Hervorragend zusammenpassende und nicht winterharte Kräuter gedeihen gut im gleichen Pflanzgefäß
- Überwintern im Anschluss an den Sommer gemeinsam an einem geeigneten Winterquartier
- Basilikum schützt seine Pflanznachbarn vor Weißen Fliegen und Mehltau
Schlecht zusammenpassende Kräuter
Wenn nicht zusammenpassende Kräuter nebeneinander gepflanzt werden, behindern sich diese beim Wachstum, ein Umstand, der zu einer mageren Ernte führt. Manche der starkwüchsigen Sorten überdecken schnell ihre Pflanznachbarn und nehmen diesen das überlebenswichtige Sonnenlicht weg. In einigen Fällen ist dieser Faktor nicht sofort ersichtlich, da es sich um das unterirdische Wachstum der Wurzeln handelt, die sich gegenseitig den Platz im Erdreich streitig machen:
- Majoran braucht Abstand zu Oregano
- Basilikum verträgt sich nicht gut Melisse und Weinraute
- Dill hat nichts neben Estragon, Fenchel und Kümmel zu suchen
- Fenchel und Kümmel vertragen sich gar nicht
- Kamille und Pfefferminze passen nicht zusammen
- Koriander und Fenchel sollten nicht nebeneinander wachsen
Mischkulturen
Im Kräutergarten und Pflanzkasten sollten Mischkulturen stets den Monokulturen vorgezogen werden, da einseitige Monokulturen für viele Schädlinge eine hervorragende Basis für einen Befall anbieten. Wenn ein Schädling sich in einer Monokultur heimisch fühlt, befällt dieser schnell das ganze Beet oder das ganze Pflanzgefäß. Nicht selten kommt es dann bei einem Schädlingsbefall zum kompletten Absterben der Kräuter. Gewisse Kräuter vertreiben Schädlinge und beschützen die benachbarten Kräuter vor einem Befall, wenn die beiden Pflanzen nebeneinander wachsen dürfen. Auf diese Weise bleiben anfällige Kräuter von den Schädlingen verschont und können unbeschadet ihre ganze Pracht entfalten:
- Manche Kräuterdüfte wirken abschreckend auf diverse Schädlinge, z. B. Basilikum
- Bestimmte Substanzen der Kräuter töten Bakterien und Pilze
- Kräuter können für eine Verbesserung der Bodenqualität sorgen
- Jedoch müssen einige Kräutersorten allein angebaut werden, um sich ideal entfalten zu können
- Starkwüchsige Sorten brauchen viel Platz oder eigene Gefäße, z. B. Liebstöckel und Pfefferminze
- Ebenfalls sehr viel Platz bedürfen: Engelwurz, Lavendel, Lorbeer, Kurkuma, Wermut, Ysop und Zitronengras
Unverträgliche Kräuter
Manche Kräutersorten sind mit sich selbst unverträglich und brauchen deshalb jedes Jahr einen neuen Standort, ansonsten kommt es im zweiten Pflanzjahr nur zu einem kümmerlichen Wachstum und einer mageren Ernte. Erst nach dem Ablauf von drei Jahren darf der zuerst genutzte Standort erneut verwendet werden:
- Thymian sollte jährlich seinen Standort wechseln
- Das gleiche ist auch für Dill, Oregano und Petersilie gültig
Geeignete Pflanznachbarn
Nicht immer müssen Kräuter mit anderen Kräutern zusammen kultiviert werden, viele der Sorten vertragen sich auch sehr gut mit anderen Nutzpflanzen oder sogar mit Zierpflanzen im Garten. Auf diese Weise muss nicht ein komplett neues Kräuterbeet angelegt werden, sondern schon vorhandener Raum in der Gartenanlage lässt sich für eine Kräuterpflanzung nutzen. Die meisten Kräuter gehören zu den schwachzehrenden Pflanzen und haben sich in ihren natürlichen Ausbreitungszonen überwiegend auf magere, nährstoffarme und oft auch extrem trockene Standorte spezialisiert. Deshalb harmonisieren Kräuter sehr gut mit anderen Pflanzen, da diese keine Konkurrenz bei der Nährstoffversorgung darstellen:
- Ätherische Öle der Kräuter vertreiben Schädlinge, Bakterien und Pilze
- Den Platz unter hoch wachsenden Stauden für Kräuter nutzen, z. B. unter Tomatenstauden
- Lavendel harmoniert ausgezeichnet mit Rosenstöcken
- Wermut beschützt Johannisbeersträucher vor gefährlichen Krankheiten
- Basilikum passt optimal zu Gurken, Kohl und Tomaten
- Dill gedeiht hervorragend mit Blumenkohl, Erbsen, Möhren, Rüben und Salat
- Fenchel passt ideal zu Erdbeeren, Salat und Zwiebeln
- Petersilie lässt sich gut mit Radieschen, Rettich und Tomaten kombinieren
Fazit
Kräuter sorgen für eine willkommene Abwechslung auf dem Speiseplan und bereiten dem Gärtner darüber hinaus auch ein einmaliges Dufterlebnis. Ein eigener Kräutergarten ist eine ideale Möglichkeit, um stets frische Kräuter ernten zu können. Wenn kein Garten zur Verfügung steht, lassen sich die gewünschten Kräuter auch in einem Pflanzkasten auf dem Fensterbrett in Wohnräumen oder in der Küche heran ziehen. Jedoch sollten nicht einfach beliebig Kräuter nebeneinander angepflanzt werden, da sich viele Sorten nicht gut oder sogar gar nicht vertragen. In einem übersichtlichen Pflanzgefäß zeigt sich die Unverträglichkeit sehr schnell, wenn Pflanzen eng nebeneinander stehen, müssen diese wirklich hervorragend zueinander passen. Ein guter Hinweis auf die Verträglichkeit sind die Herkunft, die Standortansprüche und die Lebensdauer der Kräuter. Mit einer guten Planung und hinweisenden Hintergrundinformationen zu jeder Kräutersorte, gedeihen diese prächtig, unterstützen sich beim Wachstum und schützen sich gegenseitig vor gefährlichen Krankheiten und Schädlingen.