Klinkerpflaster richtig verlegen + Infos zu Preisen und Maßen
Inhaltsverzeichnis
Klinkerpflaster kann für begeh- und befahrbare Bereiche genutzt werden. Man kann mit den Steinen sehr schöne Muster bilden. Bei befahrbaren Flächen sind Verbände zu wählen, die einen hohen Verschiebewiderstand gewährleisten.
Auswahl an Farben
Wer denkt, es gibt nur Rottöne zur Auswahl, der irrt. Zwar überwiegen sie, aber es gibt durchaus auch andere Farben. Angefangen von hell-gelb, über sand-gelb, sand-gelb-orange, sand-gelb-orange-rot, sand-gelb-schwarz und sämtliche Rottöne bis braun, dunkelbraun und anthrazit, ist alles möglich.
Maße Pflasterklinkersteinen
Zum einen unterscheiden sich die Steine in der Länge und Breite, aber auch in der Stärke, der Höhe. So kommt es auch, dass man für einen Quadratmeter unterschiedlich viele Steine benötigt. Normales Klinkerpflaster hat in die Regel die Maße 200 x 100 x 45 mm. Für einen Quadratmeter werden 48 Steine benötigt. Außerdem gibt es folgende Abmessungen: 240 x 118 mm, 220 x 108 mm, 200 x 200mm, 240 x 240 mm, 150x 150 mm und 300 x 150 mm. Die möglichen Höhenmaße betragen: 45 mm, 52 mm, 62 mm und 71 mm
Klinkerpflaster verlegen
Wie bei anderem Pflaster, kommt es auch beim Klinker auf den Unterbau an. Dicke und Schichtaufbau hängen davon ab, ob die Fläche nur begehbar sein soll, oder auch darauf gefahren wird. Der Unterbau besteht aus mehreren unterschiedlichen Schichten, die lagenweise einzubringen sind. Alle müssen sehr gut verdichtet werden, damit die Pflasterfläche standfest ist und bleibt. Bei Klinker ist die Oberflächenentwässerung von besonderer Bedeutung. Deshalb muss das notwendige Gefälle von mindesten 2% schon bei der Tragschicht eingeplant und ausgeführt werden. Es gibt eine Menge Verlegemuster. Ganz einfach ist der Läufer- oder Reihenverband. Häufig genutzt wird der Ellbogen- oder Fischgrätenverband oder der Block-oder Parkettverband. Komplizierter, aber sehr schön ist das Schuppenpflaster. Auch Diagonalverband und die Kreisform sind etwas aufwändiger.
Unterbau
Der Unterbau für das Klinkerpflaster sollte aus einer standfesten, wasserdurchlässigen und frostsicheren Tragschicht bestehen. Darauf kommt dann eine Bettung aus Brechsand und Kies bzw. Splitt. Die Höhe der Schichten richtet sich danach, ob die Fläche begehbar oder befahrbar sein muss. Die Verlegung in ein Mörtelbett ist ebenfalls möglich, wird aber nur selten angewandt. Hierbei muss aber ein höheres Gefälle eingeplant werden, damit die Entwässerung funktioniert.
- Zuerst muss die Fläche abgesteckt und ausgehoben werden. Bei großen Arbeiten empfiehlt es sich, sich einen kleinen Bagger auszuleihen.
- Der Untergrund muss tragfähig und gleichzeitig frostfest sein. Dafür muss häufig verdichtet werden. Dabei kommt der Rüttler erstmals zum Einsatz. Dieser kann ebenfalls ausgeliehen werden. Schon jetzt ein Gefälle von 2% einplanen und einbauen. Dieses setzt sich durch alle Schichten durch und sollte immer weg von Gebäuden zeigen.
- Hierauf wird der Unterbau aufgebracht. Die Tragschicht dient als Ausgleichsschicht und zur Lastverteilung.
- Höhe für begehbare Fläche – 20 cm bei sandigem Boden, 40 cm bei lehmigen Boden
- Höhe für befahrbare Fläche – 40 cm, kann bis 80 cm betragen
- Geeignet ist ein Kies-Sand-Gemisch (Mineralgemisch) mit einer Körnung von 0/16, 0/32 oder 0/45.
- Die Füllung immer nur lagenweise einbringen und jede Schicht mit dem Rüttler verdichten.
- Wer eine Randeinfassung geplant hat, sollte diese jetzt einbauen. (siehe unter gebundene Bauweise)
- Darauf folgt die Bettung, welche 3 bis 5 cm hoch ist. Auch sie muss verdichtet werden.
- Die Bettung, bestehend aus einem Brechsand-Splitt-Gemisch in einer Kornabstufung von 0/4, 0/5 oder 0/8 als letzte Schicht aufschütten und etwas verdichten.
- Diese Schicht abziehen, damit sie eben ist.
Verlegung der Klinkersteine
Bei der Verlegung sollte immer an einer geraden Seite begonnen werden. Um gerade Stoßfugen zu erhalten, sollte mit gespannten Schnüren gearbeitet werden. Dabei unbedingt den exakten Winkel einhalten. Beim Verlegen darauf achten, nicht auf den sandigen Untergrund zu treten. Passtücke für die Kanten lassen sich am Ende mit einer wassergekühlten Steinsäge oder einem Winkelschleifer herstellen. Bei der Verlegung unterscheidet man nach ungebundener und gebundener Bauweise. Die gebundene ist dabei die sicherere Art, denn dort wird eine Randeinfassung verwendet, die verhindert, dass die Pflastersteine wegrutschen.
Ungebundene Bauweise
Die Klinkersteine können flach, aber auch hochkant verlegt werden. Dabei ist das Verlegemuster einzuhalten. Man geht immer von der schon verlegten Fläche nach vorn vor. Die Fugenbreite beträgt etwa 3 mm. Damit die Abstände immer gleich sind, können Hilfsmittel genutzt werden, beispielsweise gespannte Schnüre, Alu-Verlegeschienen oder spezielle Abstandshalter. Die Lage der Pflasterdecke sollte regelmäßig mittels gespannter Schnur oder Winkel überprüft werden. Die Fugen werden kontinuierlich mit dem Fortschreiten des Verlegens verfüllt. Dazu wird Fugensand auf dem bereits verlegten Pflaster ausgestreut und in die Fugen gekehrt. Günstig ist, die Fläche dann mit Wasser zu begießen, damit der Sand in den Fugen nachrutschen kann. Überschüssigen Sand entfernen und mit der Rüttelplatte die Fläche verfestigen. Der Rüttler sollte eine Schutzplatte aus Kunststoff oder Neopren haben, damit die Steine nicht an den Rändern abbrechen. Immer von der Mitte nach außen abrütteln. Danach müssen die Fugen wieder vollständig gefüllt und benässt werden, evtl. mehrmals, bis sie wirklich geschlossen sind.
Gebundene Bauweise
Der Unterschied zu ungebundenen Bauweise ist, dass hier eine Randeinfassung genutzt wird. Diese wird vor der Pflasterung hergestellt und hat den Zweck, das seitliche Ausweichen oder Absinken der äußeren Steine am Pflasterrand zu verhindern. Verwendet werden Bord- oder Formklinker. Die Einfassungssteine werden auf ein 20 cm dickes Fundament mit Rückenstütze aus Beton versetzt. Die Rückenstütze ist 10 cm dick und wird zwischen zwei Schalungen ausgeführt. Die Oberkante dieser Stütze richtet sich immer nach der Dicke der angrenzenden Flächenbefestigung. Ideal ist, wenn die Oberfläche der Rückenstütze nach außen hin leicht abgeschrägt ist.
Wichtig ist, dass es im Randbereich nicht zu Stauwasserbildung kommt. Gegebenenfalls müssen Entwässerungsdurchlässe genutzt werden. Die Verlegung der Steine unterscheidet sich dann nicht von der oben beschriebenen. Um Steinschnitte zu vermeiden, kann der genaue Abstand der Randeinfassung durch vorheriges Auslegen der einzelnen Steinzeilen ermittelt werden.
Preise für Klinkerpflaster
Klinker hat seinen Preis. Das Gemisch aus Ton, Lehm, Schamott und Feldspat ist langlebig, ein Naturprodukt und sehr beliebt. Das hält die Preise hoch. Der Quadratmeterpreis beginnt bei ungefähr 15 €. Die Preise variieren allerdings, je nach Brenntemperatur. Die mit den höchsten Temperaturen liegen deutlich höher im Preis. Etwa 40 bis 45 € pro kosten die höhergebrannten Klinker. Die Kosten für die Verlegung von Klinkerpflaster können sehr unterschiedlich sein. Die Arbeitskosten machen einen Großteil der Gesamtkosten aus. Man kann aber auch Teilaufträge vergeben und einiges selbst ausführen. Wenn man alles machen lässt, also angefangen vom Aushub und dem Abtransport der Erde, über den Transport, also die Anlieferung der Materialien und den Aufbau der Tragschicht und Bettung bis hin zum Verlegen der Steine, kommen gut und gerne 50 Euro pro Quadratmeter zusammen, häufig bis zu 100 €. Am besten ist, sich mehrere Angebote einzuholen und die Preise gut vergleichen. Wichtig ist allerdings auch, die Reputationen der Firmen zu vergleichen. Im Internet kann man nachlesen, wie Firmen beurteilt werden. Da wird mitunter geschummelt, aber oft lässt sich so etwas durchschauen. Ein preiswerter Handwerkertrupp der pfuscht, nützt niemandem. Lieber etwas mehr ausgeben und eine verlässliche Firma beauftragen.
Fazit
Klinker ist vor allem in den nördlichen Bundesländern sehr beliebt. Es werden nicht nur Wege, Terrassen, Plätze und Straßen damit gepflastert, sondern auch Häuser. Überall sieht man die rötlichen Fassaden und Bodenbeläge. Klinker ist haltbar, pflegeleicht und wirkt warm und natürlich. Wenn man nicht zu einem schwierigen Verlegemuster greift, sind die Steine auch leicht zu verlegen. Wichtig sind die Unterkonstruktion, die Tragschicht und die Bettung. Ist deren Aufbau richtig, ist die Verlegung selbst nicht mehr schwer. Wichtig ist das Gefälle, damit Wasser ablaufen kann. Nässe und Frost sind ungünstig, zum einen für die nicht so heiß gebrannten Steine und die daraus resultierende Rissbildung, als zum anderen für die Begeh- bzw. Befahrbarkeit. Klinkerpflaster wird glatt, sobald kühle und nasse Temperaturen auftreten.