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Liebstöckel, Maggikraut anpflanzen – Anbau, Pflege und Ernte

Anbau, Pflege und Ernte von Liebstöckel gestalten sich recht einfach, auch wenn es sich bei dem Maggikraut um einen Starkzehrer handelt. Damit die aromatische Pflanze bis zur Verwendung in der Küche üppig gedeiht, müssen natürlich dennoch einige Punkte bei der Kultur beachtet werden. Vom passenden Standort bis hin zu den geeigneten Pflanznachbarn wird im Folgenden verraten, worauf es bei der Pflege ankommt und wie sich typische Fehler auch ohne grünen Daumen sicher vermeiden lassen.

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Standort

Lichter Schatten bis volle Sonne – Liebstöckel mag es hell und warm. Bei der Standortwahl sollte allerdings beachtet werden, dass mehr Sonne zugleich auch einen höheren Wasserbedarf bedeutet. Wer also nicht ständig zur Gießkanne greifen möchte, sollte als Pflanzplatz für das Maggikraut hellen Schatten wählen. Zudem sollte beim Standort berücksichtigt werden, dass Liebstöckel nicht nur einen kräftigen Geschmack, sondern auch ein starkes Aroma hat. Eben dieses kann von den Früchten der Pflanznachbarn angenommen werden. Besonders ungünstig aufgrund der Geschmacksverfälschung sind Beerensträucher. Aber auch nahezu alle anderen Pflanzen werden in ihrem Wachstum durch das Maggikraut gehemmt.

Tipp:

Eine anderweitig ungenutzte Ecke, beispielsweise nahe dem Kompost, oder die Kultur im Kübel möglichst entfernt von anderen Gewächsen, sind sinnvolle Standort Alternativen zum Beet. Auch zur Unterdrückung von Unkraut eignet sich Liebstöckel.   

Substrat

Das Substrat sollte für Liebstöckel vor allem nährstoffreich sein, denn bei der krautigen Pflanze handelt es sich um einen Starkzehrer. Humoses Substrat, das einen hohen pH-Wert aufweist und zudem durchlässig ist, ist ideal. Die folgenden Punkte helfen dabei, den optimalen Boden zu finden:

  • Tiefgründig
  • Verhältnismäßig durchlässig aber dennoch wasserspeichernd
  • Kalkhaltig mit hohem pH-Wert

Frische Gartenerde, die mit Kompost angereichert wird, ist gut geeignet. Zur Auflockerung kann Sand untergemengt werden, zur Erhöhung der Wasserspeicherkraft ist eine Beigabe von Lehm oder Lehmpulver ratsam.

Tipp:

Maggikraut wächst im Grunde in jedem Boden, eine ausgewogene Mischung lässt das Kraut aber besser gedeihen und verringert zudem den Pflegeaufwand.

Gießen und Düngen

Liebstöckel mag es feucht aber nicht nass, weswegen er Gießen nach Bedarf zu schätzen weiß. Vor allem im Sommer, bei hohen Temperaturen, sollte darauf geachtet werden, dass das Substrat nicht austrocknet. Zwar geht das Maggikraut dadurch nicht ein, das fehlende Wasser macht sich jedoch sehr schnell geschmacklich bemerkbar. Damit der Gießaufwand möglichst gering und das Substrat dennoch feucht bleibt, sollte eine Schicht Mulch aufgetragen werden. Diese dämmt die Verdunstung ein und macht allzu häufiges Wässern damit unnötig. Da das Gewächs Kalk verträgt, darf zum Gießen auch hartes Leitungswasser verwendet werden. Abgestandenes Leitungswasser oder Teichwasser sind dennoch die bessere Wahl, da sich ansonsten zu viel Kalk im Boden und in den Wurzeln anreichern kann.      

Liebstöckel

Wie bereits erwähnt, ist Maggikraut ein Starkzehrer. Das bedeutete, dass der Liebstöckel reichlich Nährstoffe benötigt. Daher muss das Substrat von Anfang an reichhaltig sein und auch die Düngung darf nicht vernachlässigt werden. Geeignet sind:

  • Unbehandeltes Teichwasser
  • Pflanzenjauche, beispielsweise aus Grasschnitt oder Brennnessel
  • Kompost
  • Kräuterdünger
  • Mulch

Gedüngt wird im Beet während der Wachstumsphase einmal monatlich, also etwa von April bis August. Wurde der Boden zu Beginn des Anbaus beispielsweise mit Kompost vorbereitet, kann die zusätzliche Nährstoffgabe während des ersten Jahres ausbleiben.

Pflanzen und Anbau

Der Anbau des Maggikrauts kann mit einer direkten Aussaat im Beet oder dem Setzen von Jungpflänzchen beginnen. Dabei ist aber zu beachten, dass jede Pflanze ausgesprochen ergiebig und dazu noch mehrjährig ist. In der Menge sollte es also nicht übertrieben werden. Für den Verbrauch einer Familie reicht eine gut entwickelte Liebstöckel Pflanze in der Regel voll und ganz aus, es muss keine ganze Reihe sein. Um eine Pflanze nicht überzustrapazieren, können natürlich zwei oder drei gepflanzt werden. Außer einem Abstand von etwa 40 Zentimetern untereinander und möglichst mehr Freifläche zu anderen Gewächsen, muss dabei nichts beachtet werden. Das Wissen um die folgenden Faktoren hilft dennoch:

  • Substrat am Standort tiefgründig auflockern
  • Pflanzloch beziehungsweise Pflanzstelle mit Kompost vorbereiten
  • Nach Aussaat oder Pflanzen reichlich wässern
  • In den ersten Tagen auf stets durchfeuchteten Boden achten, um das Anwachsen zu beschleunigen
  • Bei Anbaubeginn mit Samen bis zur Keimung regelmäßig wässern, danach Boden feucht halten und mulchen  

Verschnitt

In den ersten Wochen und bei entsprechenden Voraussetzungen legt Liebstöckel einen immensen Zuwachs an den Tag. Hat die Pflanze eine Höhe von etwa 20 Zentimetern erreicht, kann ein erster Verschnitt erfolgen. Dabei werden lediglich schwächere Seitentreibe entfernt, die bereits in der Küche verwendet werden können. Durch die Entfernung der seitlichen Triebe gelangt mehr Kraft in die starken Haupttriebe, das Maggikraut wird rapide höher. Ein nächster Verschnitt ist entweder im späten Herbst oder zeitigen Frühjahr angeraten, um die abgestorbenen Triebe zu entfernen und das neue Wachstum nicht zu behindern. Wirklich nötig ist ein Verschnitt bei dem Liebstöckel allerdings nicht.

Ernte  

Geerntet werden die Blätter und Stängel des Maggikrauts, die frisch oder getrocknet verwendet werden können. Die Ernte kann beginnen, wenn auch der erste Verschnitt möglich ist. Gewonnen werden können die würzigen Blätter des Liebstöckels während der gesamten Wachstumsphase, also von Frühjahr bis Herbst.

Tipp:

Wer noch nie frisches Maggikraut verwendet hat, sollte sparsam vorgehen. Die Blätter sind überraschend ergiebig und geschmacklich sehr stark.

Vermehrung

Die Vermehrung des Maggikrauts ist durch Teilung ausgesprochen einfach möglich, ganz ohne Geduld.

  1. Die Pflanze wird beim ersten Austrieb im Frühjahr ausgegraben.
  2. Der Wurzelballen wird von der Erde befreit und zur Reinigung abgespült.
  3. Mit einem sauberen Spaten, einem Messer oder einer großen Schere wird der Wurzelballen mittig geteilt. Das Schnittwerkzeug sollte möglichst desinfiziert werden, bevor es zum Einsatz kommt.
  4. Die frischen Schnittflächen können mit einem Fungizid bestäubt und für einige Stunden zum Trocknen an der Luft liegen gelassen werden.
  5. Die so entstandenen Teile werden im Anschluss separat eingepflanzt und gut gewässert.

Durch die Teilung angeregt, wächst das Maggikraut meist sehr schnell wieder nach. Wer den aktuellen Bestand nicht verdoppeln möchte, kann den Liebstöckel allerdings auch über Samen vermehren. Diese werden nach der Reife der Blüte, etwa im September, aus den Fruchtkörpern gewonnen und können bei einer Temperatur von etwa 20°C zur Keimung gebracht werden. Als Lichtkeimer sollten die Samen nur sehr dünn mit Substrat bedeckt oder lediglich in dieses gedrückt werden.

Überwinterung & Kultur im Kübel

Während des Winters zieht sich der Liebstöckel in die Wurzel zurück, die sich sehr stark und weit ausbreitet. Ein gesonderter Schutz im Beet ist daher nicht nötig.
Die Kultur im Kübel ist beim Liebstöckel problemlos möglich, wenn der gewählte Container ein ausreichendes Volumen aufweist. Etwa 20 Liter sollten es sein. Der Gießaufwand steigt, zudem sollte aller zwei Wochen gedüngt werden.

Typische Pflegefehler

Bei dem Anbau von Liebstöckel kann im Grunde nicht viel falsch gemacht werden, da es sich um eine sehr robuste und anpassungsfähige Pflanze handelt. Beachtet werden sollte jedoch:

  • Substrat stets feucht halten
  • Für nährstoffhaltigen Boden sorgen
  • Sonnigen Standort wählen
  • Abstand zu anderen Pflanzen einhalten, um Geschmacksverfälschungen und negative Auswirkungen auf das Wachstum zu vermeiden

Fazit

Maggikraut ist eine besonders pflegeleichte und anspruchslose Pflanze, die nahezu an jedem Ort gedeihen kann. Aromatisch und würzig in der Küche kann Liebstöckel im Garten Unkraut unter Kontrolle halten, da das Wachstum anderer Pflanzen gehemmt wird. Der Anbau und die Ernte sind daher entsprechend einfach.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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