Mohnblume, Klatschmohn | Pflege von A bis Z
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Klatschmohn ist eine sommergrüne Pflanze, die ein- bis zweijährig wächst. Im Garten wird sie für eine Wachstumsperiode kultiviert. Mit einer Wuchshöhe zwischen 20 und 90 Zentimeter eignet sich die Pflanze für Beete, Wildblumenwiesen und Staudenrabatte. Sie entwickelt einen wenig verzweigten Stängel und besticht durch rot leuchtende Kronblätter. Die Pflege dieser heimischen Art gestaltet sich unkompliziert, da Papaver rhoeas anspruchslos ist.
Steckbrief – Klatschmohn
- botanisch: Papaver rhoeas
- Familie: Mohngewächse (Papaveraceae)
- Blütezeit von Mai bis September
- natürliche Lebensräume bilden Acker, Schuttplätze, Wegränder und Böschungen
- typische Ruderalpflanze, die offenes Gelände benötigt
- Gartenformen sind in verschiedenen Farbvarianten oder gefüllt erhältlich
- Pflanze führt Milchsaft
Standort und Substrat
Mohnblumen sind Lichtkeimer und bevorzugen einen Wuchsort in direkter Sonne, an dem warme Bedingungen herrschen. Schatten verträgt das Mohngewächs nicht. Da die Kronblätter meist schon nach einem Tag abfallen, empfiehlt sich ein windgeschützter Standort. Dadurch bleiben die Blüten länger erhalten. An den Boden stellt Papaver rhoeas kaum Ansprüche. Die Pflanze gedeiht optimal auf einem trockenen und mäßig nährstoffreichen Substrat. Ein hoher Sandanteil gewährleistet eine lockere Struktur, sodass Wasser gut durchsickern kann. Auf solchen Standorten wächst die Mohnblume optimal:
- sandig-lehmiger Boden
- kiesig-lehmiges Substrat
- leicht kalkhaltig, pH-Wert zwischen 5,5 und 8,0
Gießen und Düngen
Klatschmohn hat einen mäßigen Wasserbedarf, sobald die Keimlinge zu prächtigen Pflanzen gewachsen sind. Eine gewöhnliche Bewässerungsroutine ist ausreichend. Gießen Sie die Blühpflanzen während ausgedehnter Trockenperioden im Sommer. Durststrecken übersteht die Pflanze besser als Staunässe im Substrat.
Kübelpflanzen benötigen regelmäßig Wasser, da das Substrat im Topf schnell austrocknet. Tägliche Wassergaben unterstützen ein gesundes Wachstum. Regelmäßige Düngungen sind nicht notwendig. Es reicht aus, den Boden vor der Aussaat mit einer Grunddüngung anzureichern. Das erhöht die Blühfreudigkeit. Gehen Sie sparsam mit dem Düngemittel um, da die Pflanzen ansonsten in die Höhe schießen und instabile Stängel leicht brechen.
Schneiden
Die Pflege erweist sich als unkompliziert. Schnittmaßnahmen sind nicht notwendig. Indem Sie verwelkte Blütenstände abschneiden, verhindern Sie eine zu starke Ausbreitung im Garten und eine Neuansiedlung im folgenden Jahr. Klatschmohn ist nicht mehrjährig und sät sich selbst aus. Bei Topfpflanzen empfiehlt sich das regelmäßige Entfernen verblühter Triebe. Dadurch animieren Sie die Pflanze zur Bildung neuer Blüten und die Blütezeit verlängert sich. Wenn Sie die Samen ernten und weiter verarbeiten oder züchten möchten, lassen Sie einige Blüten bis zur Fruchtreife stehen.
Mohnblume vermehren
Die Mohnblume wird mittels Samenkörner vermehrt. Diese können Sie im Handel kaufen oder durch das Sammeln reifer Fruchtkapseln gewinnen. Etablierte Mohnblumenwiesen entwickeln einen produktiven Samenbestand, sodass sie sich im Herbst selbst aussäen und als Kaltkeimer im kommenden Frühjahr erfolgreich gedeihen. Bei geringen Samenbeständen verspricht die kontrollierte Aussaat bessere Erfolgsquoten. Säen Sie das Saatgut zwischen April und Juni direkt im Freiland aus. Eine Herbstaussaat ist ebenfalls von September bis Oktober möglich. Je nach Sorte und Blütezeit kann das exakte Aussaatdatum leicht variieren.
Bodenvorbereitung
Lockern Sie das Substrat tiefgründig mit einer Harke auf. Entfernen Sie Wurzeln und Unkräuter. Mischen Sie Sand oder Kies in den Untergrund. Sie müssen den Boden vor der Pflanzung nicht zwangsläufig mit Nährstoffen anreichern, da die Mohnblume auf einem nährstoffarmem Substrat erfolgreich wächst. Wenn Sie Kompost zur Verbesserung der Blüte untermischen möchten, sollten Sie diesen einige Wochen vor der Aussaat oder idealerweise im Herbst ausbringen. Dadurch können Mikroorganismen das Substrat zersetzen und den Boden optimal vorbereiten. Mischen Sie Sand in die Erde, um eine höhere Porosität zu erzeugen.
Aussaat
Da Papaver rhoeas sehr feine Samen entwickelt, mischen Sie das Saatgut vor dem Ausstreuen mit einer Handvoll feinem Sand und geben Sie gewünschte Samenkörner weiterer Wildblumen hinzu. Mit Sand lassen sich die zarten Körner besser verteilen, indem Sie das Gemisch breitwürfig ausbringen. Auf diese Weise müssen Sie die Keimlinge später nicht ausdünnen. Damit das Saatgut keimt, ist eine ausreichende Bewässerung notwendig. Verwenden Sie einen sehr feinen Gießaufsatz, um die Samenkörner nicht wegzuschwemmen. Alternativ empfiehlt sich eine Sprühflasche, die Sie zum täglichen Einsprühen der Samen nutzen. Die besten Erfolgschancen erreichen Sie, wenn Sie diese Aspekte beachten:
- zur Verlängerung der Blütezeit kontinuierlich aussäen
- Lichtkeimer: dürfen nach dem Säen nicht mit Substrat bedeckt werden
- Kaltkeimer: Saatgut keimt bei zwei bis 13 Grad Celsius
- Keimdauer: sechs bis zehn Tage
Verwendung
Klatschmohn kommt ideal in kleinen Arealen von 30 bis 60 Zentimeter zur Geltung. Wenn ein wilder Charakter gewünscht ist, säen Sie die Samenkörner nach Belieben auf der vorbereiteten Fläche aus. Hier entwickeln die Pflanzen automatisch eine naturnahe Wiese. Um eine beetähnliche Struktur zu erhalten, achten Sie auf einen Reihenabstand von 50 bis 80 Zentimeter zwischen den Wildblumenbeeten. Geeignete Pflanznachbarn sind krautige Pflanzen mit unterschiedlichen Blütenfarben, die an Wildblumenwiesen erinnern:
- Schleifenblume (Iberis umbellata)
- Schmuckkörbchen (Cosmos bipinnatus)
- Jungfer im Grünen (Nigella damascena)
- Akelei (Aquilegia vulgaris)
- Acker-Rittersporn (Consolida regalis)
Erntezeit
Die Fruchtreife findet von Juli bis August statt. Mohnblumen entwickeln die typischen Samenkapseln, deren Deckel an ein gewelltes Dach erinnert. Die Vertiefungen dienen als Windfang, damit die Kapsel effektiv ihre 2.000 bis 5.000 schwarzen Samenkörner ausstreuen kann. Die Mohnkapsel trocknet im Laufe der Fruchtentwicklung ein, sodass sich die Poren öffnen. Im Spätsommer sind die Kapselfrüchte vollständig trocken und braun gefärbt. Sie können die Früchte jederzeit während der Fruchtreife ernten. Testen Sie vorher durch leichtes Schütteln, ob sich die Samen bereits von den Wänden gelöst haben. Je länger Sie warten, desto weniger Saatgut befindet sich in den Früchten. Schneiden Sie die Samenkapseln mitsamt der Stängel ab. Schütteln Sie die Kapseln über einem Gefäß, bis alle Samenkörner herausgerieselt sind. Lagern Sie das Saatgut kühl und trocken.
Krankheiten und Schädlinge
Das Mohngewächs wird selten von Pflanzenkrankheiten oder Blattschädlingen heimgesucht. Wenn Sie das Gewächs auf einem zu nassen Standort anbauen, kann es zu einer Ausbreitung von Mehltau kommen. Mohngewächse werden häufiger vom Mohnbrand befallen. Diese bakterielle Erkrankung äußert sich durch braune bis schwärzliche Blüten oder schleimige Flecken. Eine Bekämpfung ist meist überflüssig, da die Pflanze nicht mehrjährig angebaut wird.
Entsorgen Sie betroffene Exemplare im Restmüll, damit die Bakterien nicht den gesamten Bestand infizieren. Verzichten Sie für die nächsten zwei Jahre auf das Anbauen von Pflanzen an diesem Standort. Gelegentlich kann es an Ihren Mohnblumen zu einem Befall durch Blattläuse kommen. Gegen diese pflanzensaftsaugenden Schädlinge helfen:
- Spritzungen mit Brennnesselsud
- Benetzungen mit einer Schmierseifenlösung
- Einsatz von Nützlingen wie Marienkäfer und Florfliege