Einstielen | 8 Tipps für Besen, Beil, Spaten & Co
Inhaltsverzeichnis
Wer fleißig mit Handwerkzeugen im Garten und am Haus arbeitet, dem kann es passieren, dass der dazu gehörige Holzstiel komplett bricht oder einreißt. In diesem Fall muss nicht direkt ein neues und kostenintensives Werkzeug gekauft werden. Mit der richtigen Anleitung lässt sich an der beschädigten Gerätschaft in nur wenigen Schritten ein Ersatzstiel befestigen. Im Anschluss lässt sich ohne große Unterbrechungen normal weiterarbeiten.
Einstielen
In den meisten Fällen wird direkt ein neues Handwerkzeug gekauft, wenn der Holzstiel beim alten Gerät kaputt. Nur wenige trauen es sich zu, das Einstielen selber zu erledigen. Wer allerdings über etwas handwerkliche Erfahrung verfügt und die Hinweise der Anleitung genau beachtet, dem wird die Reparatur bestimmt gelingen. Beim Kauf ist unbedingt auf die Qualität des neuen Stiels zu achten, genauso wichtig ist auch die richtige Passform. Abhängig von der Gerätschaft ist der Schaft in den meisten Fällen entweder dreieckig, oval oder rund, daneben gibt es noch in Ausnahmefällen gewisse Sonderformen. Oft stimmt das Verhältnis von Breite und Länge des Ersatzstiels nicht, dann lässt sich der benötigte Stiel auch eigenhändig mit einem Ziehmesser herstellen. Maßgeblich sind die Holzfasern, bei zu kurzen und schräg verlaufenden Fasern ist ein erneuter Bruch bereits vorprogrammiert.
- Nur Stiele aus abgelagertem Holz verwenden
- Ideal ist fachgerechte Kammertrocknung
- Auf gerade und durchgehende Holzfasern achten
- Die besten Stielhölzer sind Akazie, Esche und Hickory
- Klimatische Bedingungen beim Einstielen bedenken
- Bei hoher Luftfeuchtigkeit sitzt der Stiel fester
- Bei niedriger Luftfeuchtigkeit wird der Stiel locker
Anleitung
Neben einer sorgfältigen Auswahl ist auch auf eine korrekte Montage des Ersatzstiels zu achten. Zuerst sind der alten Stiel und seine Reste komplett aus dem Handwerkzeug zu entfernen. Dann ist der neue Stiel passend für den Schaft herzurichten, dafür gibt es unterschiedliche Methoden. Beim Nacharbeiten ist eine Orientierung an der Holzmaserung zu empfehlen, nur dort überschüssiges Material abnehmen, wo die Fasern nicht mehr durchgängig sind. So bleibt die Belastbarkeit des Holzstiels für eine längere Zeitspanne erhalten. Wer an den durchgehenden Jahresringen hobelt oder feilt, der schwächt erheblich den Stiel. Anschließend sind Hilfsmittel zu verwenden, um den Stiel in den Schaft hineinzutreiben. Werkzeughersteller erledigen diesen Arbeitsschritt mit leistungsfähigen Pressen, für den Hausgebrauch lassen sich auch bereits vorhandene Werkzeuge einsetzen. Wichtig ist eine feste und widerstandsfähige Unterlage, sodass sich Beschädigungen vermeiden lassen.
- Erforderlich sind Hammer, Handsäge, Hartholz- und Metallkeile
- Gegebenenfalls wasserfesten Leim oder Kleber verwenden
- Gebrochenen Stiel vorsichtig absägen
- Rest so oft aufbohren, bis er sich herausschlagen lässt
- Dabei mit Hammer und stumpfem Meißel vorgehen
- Ersatzstiel für Schaft passgenau vorbereiten
- Mit Bleistift entsprechende Konturen anzeichnen
- Im Anschluss überschüssiges Material abtragen
- Entweder mit Raspel, Ziehmesser oder Ziehklinge
- Dann Stiel mit Hammer weit eintreiben
- Auf festen Sitz achten, Stiel durch Verkeilen befestigen
- Bei zu lockerem Sitz Leim oder Kleber einsetzen
Axt
Nur selten passen alte Axtköpfe mit neuen Stielen zusammen. Um bei einer alten Axt einen neuen Stiel zu befestigen, sollte deshalb der Stieldurchmesser etwas größer ausgewählt und dann entsprechend den jeweiligen Maßen bearbeitet werden. Da Holz bei höherer Luftfeuchtigkeit anfängt zu quellen, wird der Stiel mit der Zeit etwas dicker. Auf diese Weise verstärkt sich der Sitz noch, er wird deutlich stabiler und sicherer.
- Neuen Stiel mindestens 5-10 mm über den Kopf mit Gummihammer auf Holzunterlage oder freihändig eintreiben
- Immer so weit vorgehen, dass Ersatzstiel richtig fest sitzt
- Überstand einsägen und Keil mit Hammer auf Holzunterlage eintreiben
- Überstehenden Teil absägen, wenn er stört
- Kopf der Axt gerade auf dem Stiel anbringen
- Nie auf den Hammerkopf schlagen, da Splittergefahr besteht
Beil
An einem Beil muss die Befestigung zwischen Stiel und Schlagkopf permanent und zuverlässig halten. Sobald sich der Ersatzstiel loslöst, kann dieser Umstand zu Lebensgefahr bei der Nutzung führen. Wenn das Beil in seinen Einzelteilen herumfliegt, gleicht sein Kopf einem gefährlichen Geschoss. Zwar ist die mechanische Umsetzung beim Abringen des neuen Stiels vergleichsweise einfach, muss aber richtig und nach einer bestimmten Anleitung gemacht werden.
- Beim Eintreiben des Stielendes mit Bedacht vorgehen
- Auf gleichmäßiges Absinken des Stiels in den Kopf achten
- Immer wieder mit Winkeleisen abmessen
- Rechten Winkel zwischen Klingen- und Schaftmitte einhalten
- Sitz mit zusätzlichen Hammerschlägen korrigieren
Besen
Normalerweise sind Besen mit einem Gewinde ausgestattet, für den es passende Stiele in jedem gut sortierten Supermarkt gibt. Weitaus schwieriger gestaltet sich die Reparatur bei Besen für die Gartenarbeit und das Fegen von Außenbereichen, welche nur über ein leeres Stielloch ohne Gewinde verfügen. Dafür eignen sich lange Holzstiele mit dem richtigen Umfang, die unten konisch zugespitzt sind und dann entsprechend verarbeitet werden.
- Zuerst Tiefe des Stiellochs ausmessen
- Kante des Stieles korrespondierend abschleifen
- Besen mit festem Druck aufsetzen
- Stielende sollte im Loch bis zum Anschlag verschwinden
- Besen mit dem Kopfende senkrecht auf harten Boden fallen lassen
- So oft vorgehen, bis Stiel sehr fest sitzt
Kreuzhacke
Die Keilform der Kreuzhacke und des Stiels stimmen so gut wie nie miteinander überein. Deshalb ist die Hacke entweder mit großem Aufwand auf den Stiel zu pressen oder der Stiel passgenau einzuschleifen. Generell wird die Kreuzhacke nicht mit dem Ersatzstiel verbunden, wie es bei der Axt oder dem Beil mit dem Keilen der Fall ist. Deshalb muss der neue Stiel konisch sein, um ausreichend fest zu halten. Auf keinen Fall darf das Metallteil beim Hacken wackeln, da es sich bei großer Beanspruchung ablösen könnte.
- Sichtbare Kontaktstellen mit Schleifpapier bearbeiten
- Dann mit Raspel vorsichtig nacharbeiten
- Hacke auf den Stiel stecken
- Damit energisch mehrmals auf harten Boden klopfen
- Festigkeit des Sitzes zwischendurch überprüfen
Schaufel
Im Fachhandel gibt es viele verschiedene Stiele für eine Schaufel im Angebot, welche sich bei Griffform, Material, Durchmesser und Länge erheblich unterscheiden. Holzstiele sind weit verbreitet und lassen sich nach einem Bruch einfach austauschen. Um die richtigen Größenordnungen zu finden, vor dem Neukauf den alten Schaufelstiel entfernen und den Durchmesser der Öffnung sowie die Länge messen. Idealerweise werden die gleichen Maße ausgewählt, welche perfekt zur Griffform der Schaufel passen.
- Griffformen beachten: D-Griff, Knopfgriff oder T-Griff
- Knopfgriff bietet nur wenig Halt für die Hände
- Deshalb ergonomisch nicht sinnvoll, selten im Einsatz
- D-Griff bietet durch Dreieck sicheren Halt
- T-Griff ermöglicht durch horizontale Stange bequemes Arbeiten
- Im Baumarkt lassen sich diverse Griffformen ausprobieren
Spaten
Als erster Arbeitsschritt ist beim Spaten die Niete zu entfernen, welche quer durch den alten Stiel führt. Dazu das Spatenheft fest einspannen, anschließend den Kopf der Niete entweder abfeilen oder abschleifen. Der Kopf muss soweit abgeschliffen sein, dass die normale Stärke der Niete zu sehen ist. Dann einen Dorn nehmen und die Niete zur anderen Seite herausschlagen. Wenn sich der Holzrest im Heft des Spatens nicht sofort herausziehen lässt, sollte der ganze Spaten erwärmt werden, damit das Holz komplett austrocknet und sich danach löst. Wer es eilig hat, der kann das Spatenheft mit einer Flamme erwärmen.
- Für Einstielen Spaten in Schraubstock einspannen
- Vorsichtig Loch im Spatenheft von Seite zu Seite bohren
- Bohrer sollte halben Zentimeter dünner sein als Niete
- Alternativ lässt sich dicker Nagel verwenden
- Nagel durch das Loch schlagen, halben Zentimeter länger lassen
- Dann mit Hammer das Ende des Nagels breitschlagen
- Wichtig sind glatte Oberflächen
- Ansonsten bleiben Erde und Unkraut hängen
Vorschlaghammer
Beim Vorschlaghammer ist der Kopf das teuerste Teil, da dieser aus massivem Metall angefertigt ist. Deshalb lohnt es sich immer, den relativ günstigen Stiel auszutauschen, wenn dieser zu Bruch geht. Neue Holzstiele sind vor und nach der Einstielung gut vorzubereiten, damit ein bequemes Arbeiten mit dem Vorschlaghammer möglich ist. Deswegen muss der Stiel komplett glatt sein, denn bei der Nutzung entstehen große Reibungskräfte. Wenn das Holz zu rau ist, reibt es die Handinnenflächen auf und kann zu Verletzungen führen.
- Neuen Stiel sorgfältig mit Schleifpapier glatt schleifen
- Prozedur mehrmals wiederholen
- Zum Abschluss Schleifpapier mit feiner Körnung verwenden
- Nach dem Einbringen den Stiel ölen
- Einölen einige Male wiederholen
- Öl zieht schnell und restlos ins trockene Holz ein
- Dient als Schutz gegen widrige Wettereinflüsse
Weihnachtsbaum
Damit ein mühsam aufgestellter Weihnachtsbaum nicht schon nach kurzer Zeit umkippt, muss dieser fest im dazu passenden Ständer eingestielt werden. Allerdings leistet der ausgewählte Baum beim Aufstellen häufig hartnäckigen Widerstand, da es sich dabei um ein unbehandeltes Naturprodukt handelt. Dann ist der Stiel mit Axt und Säge für den Ständer passend zu machen, sodass dauerhaft ein sicherer Stand gewährleistet ist. Ansonsten droht bei der Nutzung von echten Kerzen ein Brand im Haus oder in der Wohnung.
- Ständer stets passend zum Weihnachtsbaum aussuchen
- Je höher der Baum, desto schwerer muss der Ständer sein
- Gewichtsklassen betragen zwischen 5-15 Kilogramm
- Ideal sind Ständer, die sich mit Wasser füllen lassen
- Werden dadurch noch schwerer
- Baum hält sich wie in Vase länger frisch