Diese 8 Pflanzen mögen keinen Kaffeesatz als Dünger
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Schon die Großeltern wussten, dass Kaffeesatz nicht auf den Müll, sondern auf das Beet gehört. Das kostenlose Abfallprodukt enthält wertvolle Pflanzennährstoffe wie Stickstoff, Kalium, Schwefel und Phosphor. Warum sollte man also teures Düngemittel kaufen? Doch Vorsicht, nicht alle Pflanzen vertragen ihn. Wir stellen 8 Gemüse- und Zierpflanzen vor, bei denen Sie auf diese Zugabe verzichten sollten.
Kaffeesatz
Kaffee ist das Lieblingsgetränk der Deutschen, daher fällt in den meisten Haushalten täglich Kaffeesatz an. Seine Inhaltsstoffe, Stickstoff, Kalium, Schwefel und Phosphor ähneln der Zusammensetzung handelsüblicher Düngemittel.
Stickstoff
- fördert das Pflanzenwachstum
Phosphor
- Baustein der Zellwände
- Phosphormangel bremst das Pflanzenwachstum
- verfärbte und verschrumpelte Blätter weisen auf Phosphormangel hin
Kalium
- erforderlich für alle Prozesse, bei denen Wasser transportiert wird
- Voraussetzung für osmotische Prozesse
- reguliert das Öffnen und Schließen der Spaltöffnungen
- an allen Stoffwechselprozessen der Pflanze beteiligt
Schwefel
- notwendig für Eiweißaufbau
- fördert Stoffwechselvorgänge
- Schwefelmangel bremst das Pflanzenwachstum
Diese Inhaltsstoffe wirken nahezu auf alle Pflanzen positiv. Überdosierungen sind kaum möglich.
Vorsicht: Kaffeesatz wirkt sauer!
Kaffee wirkt leicht sauer. Dadurch kann der pH-Wert des Bodens gesenkt werden. Diese Eigenschaft entscheidet darüber, ob eine Kaffeesatzdüngung empfehlenswert ist. Hortensien, Rhododendron, Hartriegel, Magnolien, Heidel- und Preiselbeeren zählen zu den säureliebenden Moorbeetpflanzen und profitieren von der Zugabe. Arbeiten Sie regelmäßig die trockenen Kaffeereste in den Boden ein. Ganz anders sieht es bei den Gewächsen aus, die basische, kalkhaltige Böden bevorzugen. Sie vertragen die Kaffeesatzdüngung nicht.
Der pH-Wert
Der Gartenboden kann basisch oder sauer reagieren. Aussage darüber gibt der pH-Wert. Die Einteilung erfolgt auf einer international gültigen Skala, bei der der pH-Wert 7 den Neutralpunkt kennzeichnet. Die meisten Pflanzen mögen einen leicht sauren Boden.
Böden werden nach pH-Wert unterteilt in
- sauer (kalkfliehend): PH-Wert 4,6 bis 5,5
- schwach sauer: pH-Wert 5,5, bis 5,9
- schwach sauer bis neutral: pH-Wert 6,0 bis 7,0
- neutral bis schwach alkalisch: pH-Wert 7,1 bis 7,5
- schwach alkalisch: pH-Wert 7,5 bis 8,0
- alkalisch: pH-Wert über 8,1
Kaffeesatzdüngung intolerante Zierpflanzen
Aster (Aster)
Astern gehören zu den Lieblingspflanzen der Hobbygärtner. Kein Wunder, schließlich blühen sie bei guter Pflege in vielen leuchtenden Farben und verwandeln den Garten in ein Blütenmeer. Mehr als 180 Arten sind bekannt.
- Standort sonnig bis halbschattig
- kalkhaltiger, durchlässiger Boden
- pH-Wert des Bodens schwach alkalisch
- für Steingärten geeignet
Blaukissen (Aubrieta)
Blaukissen sind als Bodendecker im Garten beliebt. Sie eignen sich ausgezeichnet als Beetbegrenzung oder als leuchtender Farbtupfer. Blaukissen sind anspruchslos. Sie wachsen auf Trockenmauern und sind für den Steingarten perfekt.
- Standort sonnig
- sandiger, kalkhaltiger, durchlässiger Boden
- pH-Wert des Bodens schwach alkalisch
- anspruchslos
- winterhart
Lavendel (Lavandula)
Die beliebte Duft- und Heilpflanze bevorzugt karge, kalkhaltige Böden. Selbst steiniger Untergrund macht dem violetten Lavendel nichts aus. Nasse Füße oder gar einen sauren, torfigen Boden verträgt er nicht. Daher ist eine Kaffeesatzdüngung nicht empfehlenswert.
- Standort sonnig, windgeschützt
- sandiger, kiesiger Boden
- pH-Wert des Bodens schwach alkalisch
- Staunässe vermeiden
- im Herbst Kalkzusatz empfohlen
- für Kübelpflanzung geeignet
Schafgarbe (Achillea)
Wer Schafgarbe nur als Wildpflanze kennt, sollte eine Staudengärtnerei aufsuchen. Sie werden überrascht sein von der Sortenvielfalt. Sie erhalten die wunderschöne Pflanze in verschiedenen Größen und Farben von Weiß über Gelb und Orange bis zu einem tiefen Dunkelrot. Alle Sorten vertragen keine Kaffeesatzdüngung.
- Standort sonnig
- kalkhaltiger, durchlässiger Boden
- pH-Wert des Bodens schwach alkalisch
- anspruchslos
- Bienenweide
Schmucklilie (Agapanthus)
Die blauen und weißen Schmucklilien gehören zu den beliebtesten Kübelpflanzen. Auch im Freiland begeistern die Zierpflanzen mit ihren prachtvollen, an Zierlauch erinnernden Blüten.
- Standort warm, sonnig, windgeschützt
- kalkhaltiger, durchlässiger Boden
- pH-Wert des Bodens schwach alkalisch
- als Kübelpflanze geeignet
- nicht winterhart
Wolfsmilch (Euphorbia)
Wolfsmilchgewächse sind perfekt für sandige, trockene Böden. Die pflegeleichten Stauden gedeihen ausgezeichnet in Steingärten und eignen sich für die Dachbegrünung. Sie wirken einzeln und lassen sich gut mit anderen kalkliebenden Zierpflanzen kombinieren.
- Standort sonnig, trocken, warm
- sandiger Boden
- pH-Wert des Bodens schwach alkalisch
- pflegeleicht
- Pflanzensaft kann zu Hautreizungen führen
Kaffeesatzdünger intolerante Gemüsesorten
Lauch (Allium porrum)
7,0 bis 8,0 sollte der pH-Wert des Bodens betragen, damit Lauch darauf optimal gedeihen kann. Lauch ist gesund und ein wichtiger Vitaminspender im Winter.
- Standort sonnig
- nährstoffreicher, tiefgründiger Boden
- Staunässe vermeiden
Spargel (Asparagus officinalis)
Während viele Gemüsesorten sauren Boden bevorzugen, liebt Spargel lehmige, sandige Standorte. Der pH-Wert des Bodens sollte für eine erfolgreiche Ernte mindestens 6,0 betragen. Wichtig für die Entwicklung des königlichen Gemüses ist ein warmer, sonniger Platz.
- Standort sonnig, warm
- humusreicher, sandiger Boden
- Staunässe vermeiden
- niedriger Grundwasserspiegel
- Grünspargel ist etwas anspruchsloser als Bleichspargel
Kaffeesatz-Alternativen
Für alle, die auf biologische Düngung im Garten setzen, stellen wir wirksame Alternativen zur Kaffeesatz-Düngung vor.
Hornspäne
Hornspäne werden aus Hörnern und Hufen von Rindern gewonnen. Sie sind reich an Stickstoff und enthalten etwas Kalium. Hornspäne wirken pH-neutral und können bedenkenlos im Garten angewandt werden. Zur Düngung von Zimmer- und Kübelpflanzen sind Hornspäne nicht geeignet. Um ihre Wirkung zu entfalten, benötigen sie die Kleinstlebewesen im Boden. In Zimmerpflanzenerde ist ihr Anteil zu gering. Hornspäne werden im Fachhandel in verschiedenen Körnungen angeboten.
Bananenschalen
Bananenschalen fallen wie der Kaffeesatz kostenlos an. Sie enthalten Kalium, Kalzium, Magnesium sowie etwas Stickstoff und Schwefel. Vor der Anwendung sollten die Bananenschalen zerkleinert werden, da sie sich nur langsam zersetzen. Der hohe Kaliumanteil regt ihre Blühfreudigkeit von Blütenstauden an. Achtung: Verwenden Sie ausschließlich Bananenschalen aus Bio-Anbau für die Düngung Ihrer Pflanzen. Bananen werden im konventionellen Anbau unter anderem mit Fungiziden behandelt, die konservierend wirken und die Zersetzung der Schale verhindern. Bananenschalen können hängend gut getrocknet werden und nach Bedarf zum Einsatz kommen.
Eierschalen
Der hohe Kalziumgehalt macht Eierschalen zu einem perfekten Dünger für alle Pflanzen, die kalkhaltige Böden mögen. Alle Pflanzen, die die saure Wirkung des Kaffeesatzes nicht vertragen, profitieren von der Zugabe von Eierschalen. Diese enthalten neben Kalzium auch Fluor, Phosphor, Schwefel, Zink, Mangan, Eisen und Kupfer. Die Zubereitung des Eierschalen-Düngers ist einfach. Zerkleinern Sie die Schalen von 2 bis 3 Eiern. Geben Sie 1,5 Liter Wasser dazu. Lassen Sie die Mischung über Nacht stehen, gießen Sie diese am nächsten Morgen durch ein Sieb und der Eierschalendünger ist fertig.