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Rucola blüht: ist er blühend noch essbar?

Hinter der Bezeichnung Rucola verbergen sich vor allem zwei Arten, die einjährige Garten-, Öl- oder Senfrauke (Eruca vesicaria) und die mehrjährige Wilde Rauke (Diplotaxis tenuifolia). Verwendung finden vorwiegend die Blätter, dank ihres würzigen bis milden und scharfen bis nussigen Geschmacks. Aber was passiert, wenn Rucola blüht, kann man ihn auch dann noch bedenkenlos essen?

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Wenn die Rauke blüht

Die ersten Blüten öffnen sich im Juni/Juli. Dann dauert es nicht mehr lange, bis die Pflanzen in voller Blüte stehen. Dazu sollte man wissen, dass die Wilde Rauke gelbe und die Senfrauke weiße Blüten hervorbringt. Die gelb blühenden Sorten sind im Gegensatz zur Senfrauke schärfer und würziger und demzufolge besonders gut zum Würzen geeignet. Grundsätzlich sind die Blätter auch noch essbar, wenn die Rauke blüht, aber je älter sie werden, desto schärfer und bitterer schmecken sie. Zudem bekommen sie eine festere Struktur.

Rucola - Rauke

Aber auch bereits blühender Rucola hat seine Vorzüge, denn nicht nur die Blätter sind essbar, sondern auch Blütenknospen, Blüten und Samen. Für viele sind die Blüten eine echte Delikatesse. Das gilt sowohl für die der Senf- oder Salatrauke als auch die der Wilden Rauke. Die Blüten haben im Vergleich zu den Blättern einen eher milden Geschmack. Sie sind würzig, nussig und leicht süßlich. Dabei erinnern sie etwas an Brunnenkresse. Sie können Salaten, Desserts und sommerlichen Cocktails das gewisse Etwas verleihen oder als Beilage zu Hauptgerichten verwendet werden.

Tipp:

Für den bitteren bzw. scharfen Geschmack der Blätter sind sogenannte Senföl-Glykoside verantwortlich, die übrigens eine gesundheitsfördernde Wirkung besitzen.

Rucola-Saison

  • Rucola-Saison beginnt vier bis sechs Wochen nach der Aussaat
  • Ernte von Blättern und Stängeln während der kompletten Vegetationsperiode
  • Blätter sollten eine Länge von 10-15 cm erreicht haben
  • Im jungen Stadium besonders zart
  • Zum Ernten einen sonnigen Nachmittag wählen
  • Nitratgehalt ist dann niedriger
  • Blätter etwa drei Zentimeter über dem Boden abschneiden
  • Herausbrechen der Spitzen kann Schärfe abmildern
  • Blüten im Knospenstadium und während der Blüte ernten

Trocken und bei Temperaturen zwischen zwei und sieben Grad aufbewahrt, bleiben Blüten bis zu fünf Tage frisch. Es besteht auch die Möglichkeit, sie zu trocknen und dann beispielsweise in einem Kräutersalz zu verarbeiten. Wer ausschließlich an den Blättern interessiert ist, sollte die Blütenstände bereits im Ansatz entfernen.

Tipp:

Rucola eignet sich sehr gut für eine Sprossenanzucht, am besten auf der Fensterbank. Nach etwa zwei Wochen können sie geerntet werden.

Verwechslungsgefahr

Die Rauke hat einen giftigen Doppelgänger, das gelb blühende Kreuzkraut, ein Unkraut, das starke Lebergifte enthält. Verwechslungsgefahr besteht vor allem dann, wenn man gerne Wildkräuter sammelt, im heimischen Garten eher weniger. Schaut man genau hin, gibt es Ähnlichkeiten aber auch deutliche Unterschiede.

Rucola

  • Verwechslungsgefahr insbesondere bei Wildem Rucola und Jakobskreuzkraut
  • Ähnlichkeiten und Unterschiede vor allem bei den Blättern
  • Blattränder vom Rucola deutlich abgerundeter
  • Blätter größer und heller mit ausgeprägteren Blattadern
  • Weiteres Erkennungsmerkmal, der intensive Geruch der Rauke

Kreuzkraut

  • Blattränder vom Kreuzkraut klein gezackt
  • Blätter mehr oder weniger unbehaart, distelartig
  • Insbesondere jüngere Pflanzen spinnwebenartig behaart
  • Blüten entwickeln sich zu Pusteblumen
  • Kreuzkraut auch im getrockneten Zustand giftig
Tipp:

Rucola sollte nicht auf Böden angebaut werden, auf denen drei bis vier Jahre zuvor andere Kreuzblütler (Kohlsorten) gewachsen sind.

Wilde Rauke – Sorten

‚Dragons Tongue‘

Die Blätter dieser neuen Sorte haben auffallend rotviolette Blattadern. Sie sind fester, sehr aromatisch und leicht scharf. Dank der Färbung der Blätter und Blüten wird dieser Rucola zu einer dekorativen und pikanten Ergänzung des Speiseplanes. Ernte nach drei bis vier Wochen. Als Gewächshauskultur ganzjährige Aussaat möglich.

‚Wasabi-Rauke‘

Während die meisten Rucolasorten mit einem nussartigen Geschmack beeindrucken, verblüfft die Wasabi-Rauke mit einer klaren und intensiven Meerrettich- bzw. Wasabinote. Nach drei bis vier Wochen können laufend junge Blätter geerntet werden.

Tipp:

Zusammen mit den obersten Blatttrieben sind die noch geschlossenen Blütenknospen eine echte Delikatesse.

‚Wildfire‘

Sie ist die vermutlich schärfste Rauke. Ihre Blätter sind breiter als die der klassischen Sorten. Sie wächst schnell, bildet erst spät Schossen und ihre Blätter haben einen besonders würzigen und intensiven Pfeffergeschmack.

Rucola a Foglia di Oliva

Mit ihren Blättern fällt diese Sorte etwas aus dem Rahmen. Die Blätter sind nicht geschlitzt, sondern schmal bis olivenförmig und glattrandig. Rucola a Foglia di Oliva ist ausdauernd, absolut winterhart und bietet einen exzellenten Erdnussgeschmack.

Rucola blüht - Rauke Blüte

Senf- oder Salatrauke – Sorten

‚Pronto‘

Die schnellwüchsige Sorte ‚Pronto‘ ist eine Weiterentwicklung des gewöhnlichen Rucola. Seine grünen Blätter sind tiefer und feiner geschlitzt. Sie schmecken milder und leicht nussig sind aber dennoch angenehm würzig und pfeffrig.

‚Bologna‘

Sie ist eine robuste und zuverlässige Rauke mit guten geschmacklichen Eigenschaften. Sie wächst schneller als mehrjährige Sorten. Ihre fein gezahnten Blätter haben einen sehr angenehmen und würzigen Rucola-Geschmack.

‚Ruca‘

Die Salatrauke ‚Ruca‘ ist ein schnellwüchsiges, aromatisches Kraut mit einem besonders würzigen Geschmack. Ihre Blätter sind zart, ganzrandig und leicht gewellt. Geschmacklich liegt sie zwischen Kresse und Erdnuss.

Autor Heim-Redaktion

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