Großer schwarze Käfer im Haus: was tun?
Inhaltsverzeichnis
- Mehlkäfer (Tenebrio molitor)
- Auftreten
- Schadwirkung
- Bekämpfung
- Pelzkäfer (Attagenus)
- Häufig vorkommende Arten
- Auftreten
- Schäden
- Bekämpfung
- Reismehlkäfer
- Häufig vorkommende Arten
- Schadwirkung
- Bekämpfung
- Schaben (Blattodea)
- Häufig vorkommende Arten
- Vorkommen
- Schäden
- Bekämpfung
- Speckkäfer (Dermestidae)
- Häufig vorkommende Arten
- Auftreten
- Schäden
- Bekämpfung
- Vorbeugende Maßnahmen im Haus
Nach einem anstrengenden Tag freut man sich auf die Zeit mit der Familie in einer schönen gemütlichen Wohnung. Die Lust aufs gemeinsame Abendessen vergeht schlagartig, wenn ein oder gar mehrere schwarze Käfer über den Fußboden krabbeln. Wo kommen sie her? Ist fehlende Hygiene die Ursache? Übertragen sie Krankheiten? Wie wird man die lästigen Insekten wieder los?
Mehlkäfer (Tenebrio molitor)
Wenn große schwarze Käfer in der Wohnung auftreten, handelt es sich häufig um Mehlkäfer. Der Schädling tritt in Bäckereien, Lebensmittelläden und landwirtschaftlichen Betrieben auf und kann über Mehl und Getreideprodukte sowie über Hunde- und Katzenfutter in Wohnungen gelangen.
- Länge bis 2 Zentimeter
- schwarzglänzende Oberseite, gelbbraune Unterseite
- gelblich gefärbte Larven (Mehlwürmer)
Auftreten
- überall, wo Getreideprodukte und Tierfutter gelagert werden
- in Salzteigbasteleien und Gestecken aus Trockenblumen
Schadwirkung
- Verunreinigung von Getreideprodukten und Futtermitteln
- Mehlwürmer übertragen Bandwürmer
Bekämpfung
Vom Mehlkäfer befallene Lebensmittel müssen vollständig vernichtet werden. Sobald Mehlkäfer in der Wohnung auftauchen, sind Mehlvorräte und Getreideprodukte auf das Vorhandensein von Mehlwürmern zu prüfen.
Pelzkäfer (Attagenus)
Pelzkäfer leben auf Bäumen, Büschen, auf dem Boden und auf Aas. Pelzkäfer werden vom Licht angezogen. Sie gelangen durch das offene Fenster in die Wohnung und richten großen Schaden an. Pelzkäfer zerstören Textilien, Pelze und Teppiche.
Häufig vorkommende Arten
Dunkler Pelzkäfer (Attagenus unicolor)
- schwarzbraune Färbung
- bis 2,8 bis 5 Millimeter groß
- ovale Körperform
Brauner Pelzkäfer (Attagenus smirnovi)
- dunkelrotbraune bis schwarze Färbung
- Länge 3,5 bis 5,5 Millimeter
- gelbliche Behaarung der Flügeldecken
- häufiges Vorkommen in Wohnungen mit Parkettboden
Gefleckter Pelzkäfer (Attagenus pellio)
- schwarzbraun gefärbt
- hellbraune Flecken auf den Flügeldecken
- Länge 4 bis 5 Millimeter
- Entwicklung vom Ei bis zum Käfer dauert zwei bis drei Jahre
Auftreten
- Haushalte mit Haustieren
- Wohnungen mit breiten Ritzen in den Parkett- oder Dielenfußböden
- in Trockenblumen
Schäden
- Zerstörung von Wohntextilien, Pelzen und Kleidungsstücken
Bekämpfung
Bei einem Befall mit Pelzkäfern muss zunächst eine gründliche Reinigung der Wohnung erfolgen. Betroffene Textilien müssen entsorgt werden. Textilien werden zur Beseitigung von Käfern, Eiern und Larven mit mindestens 60 Grad Celsius gewaschen. Im Fachhandel sind wirksame Insektizide erhältlich.
Reismehlkäfer
Der schwarzbraune Reismehlkäfer stammt aus Südostasien und gelangt über Lebensmittelexporte in die ganze Welt. Reismehlkäfer sind Vorratsschädlinge. Sie befallen Mehl- und Getreidevorräte aber auch Nüsse. Sie können gut fliegen und breiten sich schnell in der gesamten Wohnung aus.
Häufig vorkommende Arten
Großer Reismehlkäfer (Tribolium destructor)
- kastanienbraune bis schwarzbraune Färbung
- stark glänzend
- Länge bis 5,5 Millimeter
- Antennen aus 11 Segmenten
Schwarzer Reismehlkäfer (Tribolium madens)
- schwarzbraune Färbung
- Länge bis 5 Millimeter
Schadwirkung
- Verunreinigung von Mehl und Getreideprodukten
- Abgabe von Chinonen, die als krebserregend gelten
Bekämpfung
Befallene Lebensmittel müssen vernichtet werden. Bei großen Vorräten wird eine Hitzebehandlung empfohlen.
Schaben (Blattodea)
Schaben treten nahezu überall auf. Sie sind die bekanntesten Vorrats-, Material- und Hygieneschädlinge. Wichtiger als die durch Schaben angerichteten Materialschäden ist ihre Funktion als Krankheitsüberträger. Sie übertragen Krankheiten wie Tuberkulose, Cholera, Ruhr, Hepatitis B und Typhus. Gleichzeitig stehen sie im Verdacht, Schimmelpilze zu verbreiten. Schaben besitzen kräftige Beine und können schnell laufen. Die Schädlinge entwickeln einen unangenehmen Geruch.
Schaben sind wärmeliebende Insekten. Sie werden von der Wärme elektrischer Geräte angezogen, dringen in diese ein und bewirken nicht selten Kurzschlüsse und Defekte.
Häufig vorkommende Arten
Australische Schabe (Periplaneta australasiae)
- schwarzbraun gefärbt
- gelbliches Quergebinde, gelber Flügelrand
- Länge bis 30 Millimeter
Orientalische Schabe (Blatta orientalis)
- dunkelbraune Färbung
- Länge bis 30 Millimeter
- Auftreten hauptsächlich in Kellern
- Aktivität in der Dunkelheit
Braunbandschabe / Möbelschabe (Supella longipalpa)
- schwarzbraune Färbung
- Länge 10 bis 12 Millimeter
- nicht flugfähig
- Auftreten in Wohnungen, Hotelzimmern
- wichtiger Verursacher von Allergien
- gefährlicher Krankheitsüberträger
Vorkommen
- in Lebensmittelbetrieben, Restaurants, Hotels, Krankenhäusern, Kellern und Wohnungen
Schäden
- Krankheitsüberträger
- Auslöser von Allergien
- Verbreitung von Schimmelpilzen
- Fraßschäden
- übler Geruch
Bekämpfung
Schaben werden mit Fraßködern und Klebefallen bekämpft. Zum Einsatz hinter Schränken und Herden eignen sich Kontaktinsektizide. Die Fraßköder müssen für die vollständige Beseitigung der Schädlinge über mehrere Monate ausgebracht werden.
Speckkäfer (Dermestidae)
Speckkäfer zählen zu den häufigsten Hygiene-, Vorrats- und Materialschädlingen in Wohnungen. Während sie früher hauptsächlich in Fleischereien auftraten, werden sie heute vor allem in verwahrlosten Wohnungen entdeckt. Ihre Bekämpfung ist schwierig, da Fraßköder nicht zur Verfügung stehen und Insektengifte nur selten eine Wirkung erzielen.
Häufig vorkommende Arten
Gemeiner Speckkäfer (Dermestes lardarius)
- Länge 6 bis 9,5 Millimeter
- zweifarbig gefärbte Flügel
Dornloser Speckkäfer (Dermestes frischi)
- Länge bis 6,5 bis 10 Millimeter
- auffällige gelbe Borsten zwischen Hals und Flügeldecken
Peruanischer Speckkäfer (Dermestes peruvianus)
- Länge bis 10 Millimeter
- kann gut fliegen
- weißlich behaarte, glänzende Flügel
- Auftreten in Großküchen
Gestreifter Speckkäfer (Dermestes bicolor)
- Länge 7 bis 9 Millimeter
- tiefe Längsfurchen an den Flügeln
Dornspeckkäfer (Dermestes maculatus)
- Länge 6 bis 10 Millimeter
- Flügeldecken leicht behaart und dornförmig verlängert
Auftreten
- in verschmutzten Wohnungen
- im Müll
- in Großküchen
- in Textilien, Pelzen, Insektensammlungen
Schäden
- Fraßschäden an Speck, Fleisch, Käse, Trockenfisch
- Zerstörung von Insektensammlungen und Tierpräparaten
- Schädigung von Pelz, Fellen und Leder durch Larven
- Schäden in Möbeln und Dielen
Bekämpfung
Es ist ausgesprochen schwierig, Speckkäfer in der Wohnung wieder loszuwerden. Die Tiere leben versteckt, daher ist der Einsatz von Insektengiften oft nicht möglich.Speckkäfer reagieren empfindlich auf sehr hohe oder niedrige Temperaturen. Die Behandlung mit Hitze (über 50 Grad Celsius) führt zum Absterben der Tiere innerhalb weniger Stunden. Kältebehandlungen (unter -20 Grad Celsius) erfordern mehr Zeit. Hochwertige Textilien und Pelze vertragen die Hitzebehandlung nicht. Sie werden vom Fachmann mit Stickstoff von den Schädlingen befreit.
Vorbeugende Maßnahmen im Haus
Auch wenn das Auftreten von großen schwarzen Käfern im Haus nicht vollständig zu verhindern ist, gibt es wirksame Möglichkeiten der Vorbeugung.
- Lebensmittelvorräte regelmäßig kontrollieren
- beim Auftreten von Larven und Käfern, Lebensmittel sofort entsorgen
- Lebensmittel wie Mehl, Getreide, Nudeln, Nüsse und Trockenobst gut verschließen
- Räume, Schränke und Vorratsbehälter, in denen Lebensmittel aufbewahrt werden, regelmäßig putzen
- Staubsauger reinigen
- Fliegengitter anbringen
- ausgiebig lüften
- Kleidung bügeln
- nur gewaschene Kleidung in Schränken aufbewahren
- Teppiche abbürsten, ausklopfen, säubern
- Ritzen und Ecken in der Wohnung reinigen
- Parkett und Dielenfußböden versiegeln
- Küchenabfälle schnell entsorgen
- beim Auftreten von Schädlingen schnell reagieren
- bei starkem Befall professionellen Schädlingsbekämpfer beauftragen