Rosenkäferlarven erkennen | Rosenkäfer-Maden in der Erde
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In der Gartenerde tummeln sich unzählige kleine Lebewesen. Einige der Arten ähneln aneinander sehr. So weiß kaum jemand auf Anhieb, was er da beim Graben zutage fördert. Dabei ist es wichtig, Nützling und Schädling sicher auseinanderzuhalten. Wie so oft, liegt der Unterschied im Detail. Rosenkäferlarven beispielsweise können leicht mit anderen Engerlingen verwechselt werden. Durch was sind sie eindeutig zu erkennen?
Der glänzende Rosenkäfer
Der wunderschöne Rosenkäfer aus der Familie der Blatthornkäfer kann von April bis Oktober beobachtet werden, wie er im Garten brummt und flattert. Hierzulande ist es der Gemeine Rosenkäfer, wiss. Cetonia aurata. Das Insekt fliegt viele blühende Pflanzen an, ernährt sich von ihrem Nektar und Pollen. Rosenblüten scheinen es ihm besonders angetan zu haben, was sich an der Namensgebung bemerkbar macht.
- kann insbesondere an warmen Tagen gesichtet werden
- meist um die Mittagszeit
- liebt Rosenblüten und Doldengewächse
- der Käfer glänzt auf der Oberseite goldgrün
- die Unterseite ist kupferrot
- er wird ca. 14 bis 20 mm lang
Aus seinen abgelegten Eiern schlüpfen die Rosenkäferlarven. Käfer und Larve richten keine großen Fraß Schäden an unseren Gewächsen an. Im Gegenteil, als Blütenbestäuber und Humusbilder sind sie ein wertvoller Teil des Ökosystems. Im Jahr 2000 wurde der Rosenkäfer deswegen sogar zum Insekt des Jahres auserkoren.
Rosenkäferlarven im Kompost
Die Larven der Rosenkäfer leben verborgen in der Erde. Während ihrer gesamten Entwicklungszeit von zwei bis drei Jahren kommen sie nicht freiwillig an die Erdoberfläche. Deswegen begegnen sie uns nur, wenn wir ihren Lebensbereich „betreten“. In der freien Natur leben diese Larven meist in morschen Holzresten von Eichen, Pappeln und Weiden. Im heimischen Garten legen weiblichen Rosenkäfer ihre Eier gerne im Komposthaufen ab.
- Larven ernähren sich von toten Pflanzenresten
- sie werden immer länger und dicker
- häutet sich mehrmals
- ihre Ausscheidungen tragen zu Humusbildung bei
- auch verpuppte Larven können entdeckt werden
- sogar der Käfer lebt nach dem Schlüpfen einige Zeit darin
Diese fleißigen Nützlinge bleiben für uns zunächst unsichtbar. Erst wenn der Komposthaufen umgeschichtet wird, kommen kleine weiße Maden zutage. Dieser Begriff ist im Zusammenhang mit Rosenkäferlarven allerdings nicht richtig. Sie werden korrekt als Engerlinge bezeichnet. Genau wie die Larven anderer Blatthornkäferarten. Zum Beispiel die der Maikäfer, Junikäfer und Nashornkäfer.
Aussehen der Rosenkäferlarve
Die Larven der Blatthornkäfer ähneln sich. Doch es gibt einige Merkmale, anhand derer sie gut zu unterscheiden sind. Große weiße Larven im Kompost stammen meist von Rosenkäfern oder Nashornkäfern. Beide Arten sind Nützlinge, da sie sich von totem Pflanzenmaterial ernähren. Die beiden Arten unterscheiden sich, weswegen Sie sie leicht erkennen können. Hier sind die typischen Merkmale, mit denen Sie eine Rosenkäferlarve bestimmen können:
- ca. 4 bis 5 cm lang
- weiß mit einem gräulichen Schimmer
- bräunliche Kopfkapsel
- gedrungener Körperbau
- viele braune Härchen
- das hintere Ende ist dicker als das Vorderteil
- an den Seiten sind kleine rotbraune Punkte
- drei kurze, schwach entwickelte Brustbeinpaare
- die Larve ist c-förmig gekrümmt
Verwechselungsgefahr mit anderen Larven
Die Larven der Rosenkäfer, Maikäfer und Junikäfer sind vom Aussehen ähnlich. Doch während die der Rosenkäfer zu den Nützlingen zählen, sind die anderen beiden Arten Schädlinge. Ein Tipp hilft, sie sicher voneinander zu unterschieden. Legen Sie den gefundenen Engerling auf eine glatte Fläche und beobachten Sie ihn. Die Rosenkäferlarve wird sich gerade strecken und wie eine Raupe davonkriechen. Auf dem Rücken, während ihre Beine nach oben ragen. Maikäferlarven und Junikäferlarven dagegen werden gekrümmt bzw. auf den Bauch versuchen davonzukommen. Die Schädlinge erkennen Sie außerdem daran, dass sie am ganzen Körper gleichmäßig dick sind.
Verpuppte Larven
Im Kompost kann Ihnen auch eine Rosenkäferlarve begegnen, die sich bereits verpuppt hat. Sie zu bestimmen ist nicht schwer:
- die Larve verpuppt sich meist im Herbst
- der Kokon ist eiförmig
- etwa 2 cm lang
- an der dicksten Stelle ca. 1 cm breit
- um den Kokon ist oft eine dünne Hülle
- aus Sand, Erde und kleine Holzstückchen
Zwei bis drei Wochen nach der Verpuppung schlüpft der Käfer. Er bleibt aber noch bis Frühjahr in den Boden.
Engerlinge in Blumentöpfen
Larven des Rosenkäfers können Ihnen nicht nur in der Nähe von totem Pflanzenmaterial begegnen. Auch beim Umtopfen einer Blume oder beim Graben in der Gartenerde können gelegentlich ein oder mehrere Exemplare zum Vorschein kommen. Daher sollten Sie sich die Larven genauer ansehen und anhand der typischen Merkmale bestimmen. Während Schädlinge vernichtet werden müssen, sollte die ansonsten nützliche Rosenkäferlarve umgesiedelt werden. Sie ist im Kompost gut aufgehoben. Denn wenn ihr totes Pflanzenmaterial fehlt, knabbert sie durchaus auch lebende Pflanzenwurzeln an. Nur so kann sie überleben.