Taupunkt an der Wand berechnen | 5 Infos zur Taupunktberechnung
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Ab einer bestimmten Temperatur wird Wasserdampf wieder zu Wasser. Dies gilt beim Wetter genau wie in Bauwerken. Bedeutung hat dies vor allem in Mauerwerken. Stellt sich heraus, dass eine Mauer vom Aufbau her so kalt ist, dass sich Wasserdampf innerhalb niederschlägt, ist damit zu rechnen, dass die Mauer feucht wird und es schlimmstenfalls zu Schimmelbildung kommt.
Warum der Wert so wichtig ist
Heutige Neubauten werden immer gedämmt, um einen hohen Wärmeverlust zu vermeiden. Dies hat jedoch zur Folge, dass ein Mauerwerk nicht mehr nur aus Ziegeln und dem darüber liegenden Putz besteht. Der Wandaufbau ist ein anderer, so kommen je nach Bauart verschiedene Dämmmöglichkeiten zum Einsatz, die unterschiedlich dick aufgebaut sind und aus unterschiedlichem Material bestehen. Während in alten Häusern der Wert stets außerhalb des Mauerwerkes lag, kann er heute, verursacht durch die Dämmung, in der Wand liegen. Sobald sich jedoch Wasserdampf in einer Mauer niederschlägt, wird diese feucht. Schimmelbildung und Bauschäden können die Folge sein. Die Dämmung muss mithilfe der Taupunktberechnung so aufgebaut sein, dass der Wert sich außerhalb der Mauer befindet.
Taupunktberechnung – Grundlagen
Für die Berechnung des Punktes, an welchem Kondenswasser ausfällt, gibt es keine exakte Formel. Insbesondere im Bauwesen sind außerdem viele, teils veränderliche, Variablen zu berücksichtigen. Um Schimmel zu beseitigen oder die Gefahr für Schimmelbildung zu berechnen, reichen die drei Faktoren Luftfeuchtigkeit, Luftdruck und Temperatur. Bei der Planung vom Wandaufbau mit verschiedenen Baustoffen, kommen die Eigenschaften der jeweiligen Baumaterialien dazu. Insbesondere der Wasserdampfdiffusionswiderstand, welcher bestimmt, wie wasserdampfdurchlässig das Material ist, der Wärmeleitwiderstand, der angibt, wie gut die Wärme weitergeleitet wird und die Materialdicke.
Den Wert anhand von Tabellen bestimmen
Wie beim Wetter können mithilfe der Lufttemperatur und der Luftfeuchtigkeit Tabellen erstellt werden, aus welchen ersichtlich ist, bei welcher Temperatur der Wasserdampf kondensiert. Dies ist allerdings keine exakte Berechnung. Je nach Tabelle werden die Werte anhand unterschiedlicher Luftdrücke errechnet. Um die richtige Tabelle zu nutzen, kann es sinnvoll sein, den Luftdruck an einem Manometer abzulesen und sich eine entsprechende Tabelle herauszusuchen. Danach werden Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit in der Mitte des Zimmers gemessen. Beide Werte lassen sich mit einem Thermometer und Hygrometer bestimmen. An den Stellen, an denen sich die Werte in der Tabelle kreuzen, sind die Taupunkte abzulesen. Um Feuchtigkeit zu vermeiden, sollte die Wandtemperatur über diesem Punkt liegen. Die Wandtemperatur wird mit einem Infrarot-Thermometer gemessen.
Je höher Luftfeuchtigkeit und Temperatur, umso höher ist auch der Wert, an dem sich Wasserdampf niederschlägt. Deshalb gibt es in gut geheizten Räumen ohne Dämmung selten Schimmelbildung, außer an kalten Stellen, wie zum Beispiel Fenstern, weil sich dort der Wasserdampf niederschlägt.
Daraus folgt, wenn Luftfeuchtigkeit durch Lüften oder die Lufttemperatur durch Heizen geändert werden, ändert sich auch der Wert, an dem Wasserdampf kondensiert.
Den Wert online berechnen
Auf unterschiedlichen Seiten zum Thema Dämmung, Baustoffe und Taupunktberechnung, kann man den Wert online berechnen lassen. Auch dafür muss man Luftfeuchtigkeit und Temperatur eingeben, teilweise auch den Luftdruck. Die Programme errechnen dann den jeweiligen Wert und es können entsprechende Maßnahmen ergriffen werden, damit die Mauertemperatur nicht unter diesen Punkt sinkt.
Beispiele:
https://www.baumangel-schimmel.de/schimmelrechner
Einige Programme nutzen die jeweiligen Werte bestimmter Bau- und Dämmstoffe, damit wird die Berechnung noch exakter, sofern bekannt ist, welche Baustoffe in der Wand verwendet wurden. Diese Programme eignen sich auch zur Planung einer neuen Dämmung.
Beispiel:
https://www.styrostone.de/u-wert.html
Der Wandaufbau besteht hier aus bis zu 5 Baustoffen. Notwendig sind für eine exakte Berechnung die Werte für die Wasserdampfdurchlässigkeit und der Wärmeleitwiderstand.
Wert vom Profi errechnen lassen
Wer auf Nummer sicher gehen will oder eine komplette Dämmung neu planen will, lässt sich den richtigen Wert von einem Profi errechnen. Damit ist sichergestellt, dass sich in den Wohnräumen keine Feuchtigkeit sammelt und die Schimmelgefahr ist gebannt. Angemessenes Lüften und Heizen ist dennoch notwendig. Gerade bei mehrschichtigen Dämmsystemen ist es wichtig, den Wert an dem sich Feuchtigkeit bildet möglichst exakt zu bestimmen, damit dieser sich außerhalb des Mauerwerks und der Dämmung befindet. Profis errechnen diesen Punkt anhand von Softwaresimulationen, welche unterschiedliche Formeln und Variablen nutzen. Die Kosten für eine Profirechnung sind abhängig vom Umfang und Aufwand, am besten man lässt sich ein individuelles Angebot unterbreiten.