Bitumenschweißbahn: so verlegen Sie eine Schweißbahn auf Beton
Inhaltsverzeichnis
Mit der richtigen Anleitung lässt sich eine Schweißbahn aus Bitumen vergleichsweise einfach auf Beton verlegen. Das Material ist sehr günstig, dichtet gut ab und hat eine lange Lebensdauer. Bei der Anbringung muss jedoch auf einige Grundvoraussetzungen geachtet werden. Wir bieten durch Tipps und Anleitung das entsprechende Wissen.
Bitumenschweißbahn: Vorzüge und Nachteile
Der entscheidende Vorteil der Bitumenschweißbahnen gegenüber selbstklebenden oder kaltklebenden Bitumenbahnen ist der Preis – das Material ist deutlich günstiger. Zudem ist durch das heiße Ankleben beziehungsweis das Anschweißen, eine hohe Dichtigkeit gegeben. Daher können sich Bitumenschweißbahnen auch für das Verlegen auf flachen Dächern eignen, von denen das Regenwasser nicht allzu schnell abfließen kann.
Nachteil
Ein möglicher Nachteil ist jedoch, dass die Bitumenschweißbahnen durch den Einsatz eines Gasbrenners angebracht werden müssen. Sie eignen sich daher nicht für die Verlegung auf Holzdächern oder sonstigen brennbaren Materialien, da durch den Brenner ein Feuer ausgelöst werden kann. Durch eine Zwischenlange oder eine kaltgeklebte Bitumenschicht lässt sich dieses Problem allerdings umgehen. Zudem besteht die Gefahr bei einem Untergrund aus Beton ohnehin nicht.
Unterschied
Ein weiterer ausschlaggebender Unterschied zwischen kaltgeklebten und geschweißten Bitumenbahnen ist der Aufwand bei der Anbringung. Selbstklebende Bahnen können nach der Vorbereitung des Dachs ausgerollt und angebracht werden. Dafür ist lediglich das Abziehen einer Folie erforderlich. Bei den kaltklebenden Bahnen wird ein Kleberbett aufgetragen und die zurechtgeschnittenen Bahnen darin ausgerichtet und festgedrückt.
Vorbereitung
Bevor die Schweißbahn verlegt wird, müssen einige vorbereitende Schritte unternommen werden. Zu diesen gehören:
- Das Dach muss gründlich gereinigt werden. Verschmutzungen können die Klebekraft der Bahnen reduzieren. Zudem können sich spitze Kiesel oder andere scharfe oder spitze Gegenstände von innen durch die Bitumenbahn bohren und damit das Dach undicht werden lassen.
- Vor dem Anbringen muss das Dach trocken und fettfrei sein. Bei feuchtem Wetter sollte daher von der Verlegung der Bahnen abgesehen werden. Alternativ kann die Betonoberfläche vorsichtig mit dem Gasbrenner getrocknet werden.
- Die Bitumenbahnen werden zurechtgeschnitten. Dabei werden jeweils zehn Zentimeter als Überstand bei den Dachkanten und etwa acht Zentimeter als Überlappung zwischen den Bahnen eingeplant. Als Schnittwerkzeuge eignen sich eine scharfe und starke Schere oder ein Cuttermesser mit Hakenklinge.
- Damit sich die Rollen beziehungsweise Bahnen ausliegen können, werden sie für einige Stunden auf dem Dach ausgebreitet werden. Scheint die Sonne sehr stark, sollten die Bitumenbahnen bereits korrekt ausgerichtet werden, da sich der Kleber bereits erwärmen und haften könnte.
Anleitung zum Verlegen – Schritt für Schritt
Sind die Vorbereitungen abgeschlossen, können die Bahnen verlegt werden. Dabei ist die folgende Reihenfolge einzuhalten:
- Die Bahnen werden von unten nach oben verlegt. Es wird also am unteren Rand des Daches begonnen. Hat das Dach keine Neigung, wird an der windabgewandten Seite begonnen.
- Die erste Bahn wird aufgelegt, ausgerichtet und beschwert – sodass sie beim Schweißen nicht verrutschen kann. An den Dachseiten sollte sie jeweils zehn Zentimeter überstehen.
- Mit dem Gasbrenner werden die Ränder der Bahn erhitzt. Durch die Hitze schmilzt das Material und klebt auf dem Untergrund, also auf dem Beton, fest.
- Mit einem Besen kann die Bitumenschweißbahn angedrückt und faltenfrei angeklebt werden. Da sich der Besen im Anschluss nicht mehr verwenden lässt, sollte entweder en alter oder ein billiger Besen verwendet werden.
- Die zweite Bitumenbahn wird so aufgelegt, dass der Rand etwa acht Zentimeter über die erste Bahn überlappt. Wiederum werden die Kanten mit dem Gasbrenner erhitzt und mit dem Besen festgedrückt und glattgestrichen.
- Schritt 5 wird so oft wiederholt, bis das gesamte Dach bedeckt ist.
- Im Anschluss können die einzelnen Bahnen nochmals mit dem Gasbrenner gleichmäßig komplett erhitzt mit leichtem Druck glattgestrichen werden. Dieser Schritt entfällt, wenn eine zweite Bitumenlage aufgebracht werden soll.
Nachdem die erste Bitumenlage fertig ist, werden die überstehenden Bitumenränder ebenfalls mit Gasbrenner und Besen an den Dachkanten festgeklebt. Für eine besonders lange Lebensdauer und hohe Dichtigkeit kann es sinnvoll sein, noch eine zweite Lage Schweißbahnen anzubringen. Wer das Material doppellagig verlegen möchte, muss die erste Lage nicht durchgängig erhitzen. Hierbei reicht es aus, lediglich die Nähte zu schweißen. Bei der zweiten Lage wird das Material dann durchgängig erhitzt und glattgestrichen, um eine dichtschließende Schicht zu erzeugen.
Vorsicht: Feuerrisiko
Bei der Verarbeitung der Bitumenschweißbahn besteht durch den Einsatz eines Gasbrenners ein Feuer- und Verletzungsrisiko. Daher sollte die folgenden drei Sicherheitshinweise berücksichtigt werden:
Nur auf feuerfesten Dächern
Die obige Anleitung ist allein auf das Verlegen von Schweißbahnen auf Betondächern ausgerichtet. Handelt es sich um Holz oder sonstige brennbare Materialien, sollten entweder selbstklebende Bitumenbahnen oder Bitumenbahnen zum Kaltkleben verwendet werden – zumindest für die erste Lage. Auch dann sollte beim Schweißen der zweiten Lage aber große Vorsicht walten und mit zügigen Bewegungen gearbeitet werden, damit das Dach nicht punktuell zu stark erhitzt wird und in Flammen aufgeht.
Schutzkleidung und Vorrichtungen
Schutzhandschuhe und entsprechende Arbeitsschuhe gehören ebenso zum Umgang mit dem Gasbrenner wie ein Feuerlöscher in Reichweite. Zur Sicherheit sollten die Bahnen nicht allein verlegt und geschweißt werden, damit notfalls ein Helfer beim Löschen einschreiten kann. Wer das als übertrieben vorsichtig empfindet, sollte sich vor Augen halten, dass selbst bei Fachmännern durch ungünstige Zustände Dächer Feuer fangen können.
Zügiges Arbeiten und Kontrollen
Damit es nicht zu einem zu starken Erhitzen der Bitumenbahnen kommt, sollte der Gasbrenner mit zügigen und gleichmäßigen Bewegungen über das Material geführt werden. Mit einem Stock oder Stab kann dann kontrolliert werden, ob die Ränder der Bitumenbahn bereits weich genug sind, um sich mit dem Untergrund und der folgenden Bahn zu verbinden. Meist muss die Kontrolle nur bei den ersten Bahnen durchgeführt werden, danach entwickelt sich ein Gefühl dafür, wie schnell beziehungsweise wie langsam der Gasbrenner über die Nähte und Bahnen geführt werden muss, um die richtige Konsistenz zu erhalten.