Buchsbaumblattfloh bekämpfen – Mittel gegen den Buchsbaumfloh
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So faszinierend und schön Buchsbäume im Garten oder im Haus auch sein mögen – werden sie vom sogenannten Buchsbaumfloh befallen, kann es mit der Herrlichkeit ganz schnell vorbei sein. Tatsächlich gehört der Schädling mit zu den größten Bedrohungen für Buchsbäume aller Art. Glücklicherweise lässt er sich allerdings ganz gut bekämpfen. Und zwar auch ohne die Verwendung zumeist umweltschädlicher Chemie.
Schadbild
Als eine immergrüne Pflanze spielen die Blätter beim Buchsbaum natürlich die zentrale Rolle. Sie machen gewissermaßen seinen Charakter aus. Da ist es natürlich besonders unangenehm, dass sich das Schadbild durch einen Flohbefall vor allem an den Blättern zum Tragen kommt. Nicht umsonst wird der Schädling ja auch Buchsbaumblattfloh genannt. Bei einem Befall krümmen sich die einzelnen Blätter des Bäumchens wie ein Löffel entweder nach oben oder in Richtung Unterseite. Die Krümmungen sind das erste deutlich sichtbare Anzeichen für einen Befall. Hinzu kommen weiße Ausscheidungen, die in der Konsistenz an Watte erinnern und zumeist bei genauerem Hinsehen an der Blattoberfläche zu finden sind. In fortgeschrittenem Stadium kann dann auch noch sehr klebriger Honigtau auftreten, der dann weitere Schädlinge anlockt. In der Folge wird das Wachstum der Pflanze in der Regel deutlich gehemmt.
Schaderreger
Der Buchbaumblattfloh, dessen lateinische Bezeichnung Psylla buxi lautet, ist in Europa sehr weit verbreitet. Das erhöht natürlich Wahrscheinlichkeit, dass ein Buchsbaum im Garten von dem kleinen Missetäter befallen wird. Der Floh selbst weist eine grünliche Farbe auf und hat eine Größe von rund 3,5 Millimetern. Er verfügt zudem über Flügel und relativ kräftige Sprungbeine. Beides erlaubt ihm, mühelos von Blatt zu Blatt zu gelangen und bei einer möglichen Gefahr die Pflanze auch schnell ganz zu verlassen. Das Problem ist allerdings weniger der ausgewachsene Floh, sondern dessen Larven, die auf der Blattoberfläche abgelegt werden. Sie haben eine grünlich-gelbe Färbung, sind sehr flach und lassen sich gut an ihren schwarzen Fühlerspitzen erkennen. Meistens sind sie von Wachsausscheidungen bedeckt. Um an Nahrung zu kommen, bohren sich die Larven mit ihren Saugrüsseln in die Blätter, was dann zu den gefährlichen Schäden führt.
Bekämpfung
Wir ein Befall mit Buchsbaumflöhen festgestellt, sollte umgehend gehandelt wird. Wie bei anderen Schädlingen auch gilt: Um so früher sie bekämpft werden, desto erfolgreicher ist die Rettung der Pflanze. Grundsätzlich sind bei der Bekämpfung dieser Flohart zwei Varianten möglich. Zum einen kann man auf spezielle Schädlingsbekämpfungsmittel aus dem Gartenfachhandel zurückgreifen, zum anderen funktionieren auch einige Hausmittel erstaunlich gut, um den Störenfried schnell und effektiv wieder loszuwerden.
Schädlingsbekämpfungsmittel
Wer Schädlingsbekämpfungsmittel einsetzen will oder vielleicht auch muss, kann auf eine ganze Reihe von Produkten zurückgreifen. Darunter befinden sich in der Regel aber keine Mittel, die speziell gegen den Buchbaumblattfloh entwickelt worden wären. Vielmehr wählt man zwischen Produkten aus, die ganz allgemein gegen einen Insektenbefall wirken – sogenannte Insektizide. Um bei diesem Floh wirken zu können, sollten sie einen der folgenden Wirkstoffe oder auch eine Kombination aus mehreren dieser Wirkstoffe enthalten:
- Azadirachtin
- Acetamiprid
- Pyrethrine
- Rapsöl
Wer die chemische Keule gegen den Buchsbaumblattfloh im Garten schwingt, sollte sich im Klaren darüber sein, dass er damit auch andere, durchaus erwünschte Insekten in Gefahr bringt. Angesichts des weiter fortschreitenden Artensterbens unter den Insekten in unseren Breiten, sollte der Schritt deshalb gut überlegt werden. Die Landwirtschaftskammer on Nordrhein-Westphalen hat im Übrigen nachgewiesen, dass die Verwendung von Insektiziden bei der Bekämpfung des Buchsbaumflohs auch nicht nötig ist, sondern es wirkungsvolle Alternativen gibt
Hausmittel
Eine sehr wirkungsvolle Alternative zu handelsüblichen Insektiziden ist die Seifenlauge. Sie ist gewissermaßen so etwas wie das klassische Hausmittel bei der Schädlingsbekämpfung an Pflanzen. Seifenlauge lässt sich sehr leicht selbst herstellen und ist auch noch deutlich kostengünstiger, als jedes chemische Produkt. Wichtig ist, dass entweder Schmierseife oder sehr kleine Seifenstückchen in warmem Wasser aufgelöst werden. Nur warmes Wasser garantiert einen schnellen und kompletten Lösungsvorgang. Ist die Seife komplett gelöst, lässt man die Lauge abkühlen. Anschließend werden dann mit einem Lappen oder einem Schwamm die Blätter des Buchsbaums nacheinander vom Buchsbaumfloh befreit.
Zugegeben, das kostet etwas Zeit, schont aber die Umwelt und den eigenen Geldbeutel.
Nachdem ein Blatt gereinigt worden ist, sollte der Lappen übrigens immer in Klarwasser ausgewrungen werden. Ziel ist es einfach, keine Schädlinge in den Eimer mit Seifenwasser gelangen zu lassen.
Schneiden
Es gibt allerdings noch eine relativ einfach und sehr umweltschonende Alternative zur Seifenlauge – und das ist ein zusätzlicher Schnitt. In der Regel erfolgt die Eiablage des Bauchsbaumflohs auf den Blättern in den Monaten Juli und August. Entdeckt man in dieser Zeit Flöhe oder ihre Gelege auf den Triebspitzen des Bäumchens, empfiehlt es sich, die betroffenen Triebe gründlich abzuschneiden. Im Grund kann man den gesamten Baum einem zweiten Formschnitt unterziehen. Meistens ist das auch dringend nötig, da das Abschneiden einzelner Triebe unweigerlich dazu führt, dass der Baum seine Form verliert. Die abgeschnittenen Triebe dürfen auf keinen Fall auf dem Kompost entsorgt werden, da sonst die Gefahr eines erneuten Befalls groß ist. Besser ist da der Weg in die geschlossene Mülltonne.
Vorbeugung
Auch wenn sich der Buchsbaumfloh relativ leicht bekämpfen lässt sollte man dennoch alles dafür tun, dass es erst gar nicht zu einem Befall mit dem Übeltäter kommt. Komplett und für alle Zeit verhindern kann man ihn wohl nicht. Und im Gegensatz zu anderen Schädlingen tritt er meist auch auf, wenn alle Anforderungen an Standort, Erdreich und Pflege erfüllt worden sind. Dennoch gibt es eine Maßnahme, die vorbeugend wirkt – nämlich der deutliche Rückschnitt im Herbst. Hier darf und sollte man durchaus beherzt zur Sache gehen. Zum einen stärkt das die Pflanze. Zum anderen führt es aber auch dazu, dass ein bis dahin unentdeckter Befall garantiert ausgemerzt wird. Es gilt: Vorbeugen ist besser als heilen.