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Schlafbaum, Seidenbaum – Pflege und Schneiden

Seidenbaum, Schlafbaum (Albizia julibrissin)

Im Gegensatz zur Mimose reagieren die Blätter des Schlafbaums nicht auf Bewegung. Wegen der vielen seidigen Staubblätter, ähnlich Puderquasten, wird er auch Seidenbaum oder Seidenakazie genannt. Seine ursprüngliche Herkunft sind Iran, Pakistan, das Himalaya-Gebiet, China und Japan.

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Standort

In unserer Gegend ist der Schlafbaum meist als Kübelpflanze anzutreffen. Im Mittelmeerraum ist er schon lange als Gartenpflanze beliebt und verbreitet. Als Standort wird Sonne oder mindestens Halbschatten bevorzugt. Pralle Sonne schadet ihm nicht, Schatten ist zu vermeiden. Ein geschützter Standort vor einer südlichen Hauswand wäre ideal. In Weinbauregionen, zum Beispiel das Rheintal, übersteht der Schlafbaum die kalte Jahreszeit unbeschadet.

Ab minus 15 Grad sollten vor allem junge Pflanzen einen Winterschutz erhalten. Eine Auflage aus Laub kann den Wurzelbereich schützen und Vlies oder eine Kokosmatte um den Stamm gewickelt, wehren zu starke Kälte ab. Ist der Baum schon älter, erhöht sich auch seine Beständigkeit gegenüber Frost. Ebenso kann er als  Kübelpflanze auch einen Platz im Wintergarten erhalten.

Das Erdreich sollte durchlässig und humos sein, eventuell sandig mit etwas Kies versetzt. Er benötigt einen feuchten Boden, der Wurzelballen darf nicht austrocknen. Staunässe ist jedoch zu vermeiden.

Wuchsverhalten

  • Der Wuchs sowie die Blätter und Früchte erinnern ein wenig an die Robinie, insgesamt wirkt der Schlafbaum aber zarter.
  • Der Baum wächst recht schnell und kann pro Jahr bis zu 50 cm an Höhe gewinnen.
  • Im Vergleich zu anderen Bäumen ist er mit einem Alter bis zu 30 Jahren eher kurzlebig.
  • Die Krone bildet sich von alleine schirmartig, flach und breit ausladend aus. Deshalb ist ein Baumschnitt nicht nötig.
  • Zu groß gewordene Exemplare können durchaus leicht eingekürzt werden. Sie nehmen keinen Schaden.
  • Die Triebe des Baumes sind kantig und kahl.
  • An jungen Exemplaren werden die Spitzen mehrmals verschnitten, damit die Pflanze sich reichlicher verzweigt.

Blätter, Blüten und Früchte

Die zweifach gefiederten zarten Blätter sind lang gestielt und zwischen 20 und 30 cm lang. Sie sind auf der unteren Seit entlang der Mittelrippe behaart. Die Blätter sind mimosenartig und wiegen sich bei dem jedem schwachen Windhauch und sorgen für fröhliche Licht- und Schattenspiele. Im Herbst wird das Laub abgeworfen.

Die unzähligen Blüten verleihen dem Baum in den Sommermonaten Juli bis Ende August eine zarte Schönheit. Sie sehen wie kräftig rosarote, rote oder weiße Bällchen von etwa 3 cm Größe aus und verbreiten einen leichten Duft. Zahlreiche Schmetterlinge und Bienen werden von ihm angezogen. Die Früchte, ähnlich einer Erbsenschote, sind ca. 15 cm lang. Aus ihnen kann relativ leicht ein neuer Seidenbaum gezogen werden.

Pflege

Der Schlafbaum ist sehr pflegeleicht. An den Blättern ist zu erkennen, ob dem Schlafbaum Wasser fehlt, denn dann falten sie sich, genau wie am Abend, zusammen. Damit wird eine zu starke Verdunstung verhindert. Der Baum braucht extrem viel Licht, am besten pralle Sonne. Auf Lichtmangel reagiert er mit dem Abwurf der Blätter und sieht plötzlich fast abgestorben aus, treibt aber bei günstigeren Wachstumsbedingungen schnell wieder aus.
Während der Wachstumsphase sollte aller zwei Wochen eine Düngergabe erfolgen.

Bekommt der Schlafbaum einen Platz im Garten, sollte er wegen des reichlichen Laubabwurfes nicht in der Nähe von Teichen oder Pools stehen. Das leichte und zerbrechliche Holz kann auch keinen Stürmen standhalten. In der kalten Jahreszeit wird der Boden rund um den Stamm mit einer Schicht Mulch oder Tannenzweigen abgedeckt. Damit am Stamm keine Risse entstehen, sollte er wegen der Sonneneinstrahlung im Winter mit Vlies oder Jute umwickelt werden.

Anzucht aus Samen

Eine junge Pflanze kann relativ einfach selber aus Samen heran gezogen werden. Die Samen werden über Nacht in ca. 28 Grad warmen Wasser eingeweicht. Nach einem Tag sind sie deutlich aufgequollen und können in kleine Töpfe mit Anzuchterde eingebracht werden. In einem Zimmergewächshaus oder den Topf mit Klarsichtfolie abgedeckt, sind die besten Bedingungen. Während der Anzucht ist auf regelmäßige Wässerung zu achten. Haben sich die ersten Blätter gebildet, wird die kleine Pflanze in Töpfe pikiert. Die Aussaat auf der Fensterbank kann ab Februar bis zum Sommer erfolgen.

Krankheiten und Schädlinge

Der Schlafbaum ist gegenüber Krankheiten und Schädlingen kaum anfällig. Aufgrund falscher Pflege wirft er schnell seine Blätter ab. Ist dieses behoben, treibt er rasch wieder aus. Auch ein leichter Schädlingsbefall zeigt den falschen Standort an. Kleine Bäume werden mit Seifenlauge abgewaschen. Im Garten werden die Schädlinge durch Fressfeinde auf natürliche Art beseitigt.

Wissenswertes in Kürze

  • Der Schlafbaum ist eine schöne und ungewöhnliche Pflanze und zieht alle Blicke auf sich. Die Blüten glänzen wie Seide.
  • Die Anzucht ist einfach und das Bäumchen wächst rasch. Für Balkon und Terrasse mit Winterschutz geeignet.
  • Der Schlafbaum bekam seinen deutschen Namen dadurch, dass seine Blätter abends zusammengeklappt werden.
  • Eine Pflanze, die absolut problemlos aus Samen zu ziehen ist und relativ schnell wächst.
  • Ab dem zweiten Jahr ist der Schlafbaum in milden Gegenden auch winterhart.
  • Im ersten Jahr kann sie zwar auch draußen bleiben, doch hier sollte man noch für ausreichenden Frostschutz sorgen, vor allem im Wurzelbereich.
  • Der Schlafbaum liebt humosen, tiefgründigen Boden, ohne Staunässe.

Obwohl es sich so anhört, als wäre der Schlafbaum pflegeleicht, ist er das leider nicht: Er benötigt viel Pflege und viel Aufmerksamkeit. Reichliche Wassergaben sind ebenso wichtig, wie das Gespür dafür, wann es genug ist. Besonders bei jungen Pflanzen macht man häufig den Fehler, dass man sie regelrecht ersäuft. Die Erde sollte immer feucht, aber nie nass sein. Staunässe wird genau so wenig vertragen wie Trockenheit. Ein gesundes Mittelmaß sollte hier also erreicht werden. Dafür ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Schlafbaum von Schädlingen oder Krankheiten heimgesucht wird, äußerst gering. Blattabfall sollte keinen Grund zur Beunruhigung darstellen, so wie das Laub fällt, treiben neue Blätter rasch wieder aus. Blattfall könnte jedoch ein Zeichen von Lichtmangel bedeuten. Produziert die Pflanze nicht bald neue Blätter nach, wäre es von Vorteil, die Pflanze an einen Standort zu stellen, wo sie deutlich mehr Licht bekommt.

  • kleiner Baum bis 10 Meter, Hülsenfrucht
  • die Blätter: sommergrün gestielt mit feinen Fiederblättchen die als Besonderheit im der Dämmerung zusammengeklappt werden.
  • mit Ende der Dämmerung werden die Blättchen wieder aufgestellt.
  • feine, rosa Blüten bis 3 cm, sehr zahlreich von Juli bis Ende August
  • vollsonniger Standort bevorzugt, hoher Wasserbedarf, im Winter sparsamer gießen
  • als Kübelkultur im Garten geeignet, optimal um die 10 Grad im Gewächshaus überwintern, junge Pflanzen brauchen Winterschutz
  • vom Frühjahr bis Ende September Düngergaben
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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