Kaffeesatz gegen Mücken, Schnecken, Ameisen & Co einsetzen
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Die gemahlenen braunen Bohnen sind ein begehrtes Genussmittel, haben aber auch einen hohen Nutzwert. Sie sind ein echter Allrounder in Haus und Garten. Kaffeesatz ist nicht nur ein hervorragender mineralstoffreicher Dünger, sondern auch für seine abschreckende Wirkung auf verschiedene Insekten und Schädlinge bekannt. So kann er effektiv Mücken, Schnecken und Ameisen aber auch Wespen und sogar Katzen fernhalten bzw. vertreiben.
Mücken mit Kaffeesatz vertreiben
Bei warmer und feuchter Witterung sind Mücken treue und äußerst lästige Begleiter, die uns den einen oder anderen lauen Sommerabend im Freien komplett vermiesen können. Auch der Schlaf kann zur Nervenprobe werden, denn diese Blutsauger werden von Körpergerüchen und dem in der Atemluft enthaltenen CO2-Gehalt magisch angezogen. Um sich vor diesen Plagegeistern zu schützen, muss man nicht zwangsläufig auf chemische Hilfsmittel zurückgreifen, die in der Regel nicht unbedenklich sind und unerwünschte Nebenwirkungen für Mensch und Haustier hervorrufen können. Hier kann Kaffeesatz sehr gute Dienste leisten.
- Vor dem Einsatz den Kaffeesatz gut trocknen lassen
- Dann auf einem Backblech, Holzbrett, Teller oder Ähnlichem ausbreiten
- Den trockenen Satz in ein feuerfestes Gefäß umfüllen
- Am gewünschten Platz aufstellen und anzünden
- Kaffeesatz brennt nicht, er kokelt bzw. schwelt eher vor sich hin
- Dabei entwickelt sich der für Mücken äußerst unangenehme Duft
- Der kann diese Insekten fernhalten oder vertreiben
- Auch Wespen lassen sich effektiv damit abwehren
Einsatz gegen Schnecken
Schnecken, insbesondere Nacktschnecken, können an Gemüse aber auch an anderen Pflanzen enorme Schäden anrichten und in bestimmten Bereichen zu empfindlichen Ernteeinbußen führen. Es gibt zahlreiche mehr oder weniger wirksame Mittel und Möglichkeiten zur Schneckenbekämpfung. So können vereinzelte Tiere gegebenenfalls immer wieder abgelesen werden, was viele aber als sehr unangenehm empfinden. Häufig wird handelsübliches Schneckenkorn verwendet, was jedoch nicht nur die schädlichen Nacktschnecken bekämpft bzw. vergiftet, sondern auch nützliche und geschützte Arten wie die Weinbergschnecke gefährdet. Darüber hinaus kann Schneckenkorn auch eine Gefahr für Haustiere wie z.B. Hunde und Katzen darstellen.
- Gänzlich ungiftig und dennoch wirksam ist Kaffeesatz
- Er ist umweltverträglich und unterstützt viele Kleinstlebewesen im Boden
- Das gilt nicht für Nacktschnecken
- Koffein hat eine ähnliche Wirkung auf Schnecken wie ein Nervengift
- Bestimmte Inhaltsstoffe zwingen Schnecken zu vermehrter Schleimbildung
- In hoher Dosierung kann das für die Tiere tödlich sein
- Vor dem Ausbringen, den Satz trocknen
- Getrockneten Kaffeesatz flächig um die zu schützenden Pflanzen verteilen
- Oder zuvor mit Erde mischen und dann ausbringen
- Idealerweise eine Barriere um das komplette Beet herum anlegen
- Voraussetzung hierfür ist eine größere Menge Kaffeesatz
Die gute Wirkung von Kaffeesatz und Kaffee auf Nacktschnecken ist wissenschaftlich nachgewiesen. Einziger Nachteil ist die meist größere Menge an Kaffeesatz, die für eine flächige Behandlung benötigt wird. In einem normalen Haushalt fallen in der Regel nur vergleichsweise kleinen Mengen an, sodass nur einzelne Pflanzen geschützt werden können.
Aber nicht nur der Satz kann sehr wirkungsvoll sein. Parallel zu anderen Tinkturen kann man die betreffenden Pflanzen zusätzlich mit starkem Bohnenkaffee besprühen, sofern dieser abgekühlt ist. Das verdirbt den Tieren gründlich den Appetit. Nach ein paar Tagen oder nach einem Regenschauer ist die Wirkung nicht mehr gegeben, sodass das Ganze erneuert bzw. wiederholt werden muss.
Ameisen mit Kaffeesatz abwehren
Ameisen zählen zu den nützlichen und schützenswerten Insektenarten, denn in der Natur gelten sie als Gesundheitspolizei, sie vertilgen tote Insekten und allerlei Ungeziefer. In Deutschland gehören sie zu den geschützten Tierarten. Problematisch kann es werden, wenn sie überhandnehmen oder sich sogar im Haus ausbreiten. Diese Tiere legen sogenannte Ameisenstraßen an, um sich zu orientieren. Diese gilt es zu unterbrechen, um ihnen z.B. den Weg ins Haus abzuschneiden. Das kann man tun, indem man die von ihnen gelegten Duftspuren überlagert. Hierfür eignet sich neben Zimt auch Kaffeesatz besonders gut.
Um zu verhindern, dass Ameisen ins Haus gelangen, sollte man zunächst diese Laufstraßen ausfindig machen. Auf ihnen verteilt man dann den Kaffeesatz. Bestenfalls legt man einen Streifen rund ums ganze Haus an. Zusätzlich bietet es sich an, den Kaffeesatz auch in den Fugen von Pflastersteinen oder Terrassenplatten zu verteilen. Im Garten kann es sinnvoll sein, ihn in den Kompost oder auf Beeten oberflächlich in den Boden einzuarbeiten. Der intensive Geruch führt dazu, dass die Ameisen die Orientierung verlieren und sich im besten Falle eine neue Bleibe suchen.
Weitere Einsatzmöglichkeiten dieses Allrounders
Mit benutzen Kaffeepulver kann man noch so viel mehr machen, wie z.B.:
Katzen und Marder fernhalten
In gepflegten Blumen- und Gemüsebeeten aber auch auf der Terrasse oder im Sandkasten können die Hinterlassenschaften von Katzen sehr unangenehm sein. Auch hier bietet Kaffeesatz eine gute Möglichkeit, Katzen von bestimmten Bereichen fernzuhalten, denn auch sie sind sehr geruchsempfindlich. Der getrocknete Kaffeesatz wird oberflächlich in die Erde eingearbeitet oder flächig auf dem zu schützenden Bereich bzw. dort, wo diese Tiere üblicherweise urinieren, verteilt.
Will man dieses Mittel gegen Marder einsetzen, macht das nur in geschlossenen Räumen, sprich einer Garage, Sinn. Im Freien funktioniert das in der Regel nicht. Gerade an Fahrzeugen können diese Tiere erhebliche Schäden anrichten. Mit einer kleinen, mit Kaffeesatz befüllten Schale, die man nahe des zu schützenden Fahrzeuges auf den Garagenboden stellt, kann man einen Marder möglicherweise fernhalten. Für eine lang andauernde Wirkung muss das Ganze jedoch regelmäßig erneuert werden.
Bekämpfung von Schädlingen
Kaffeesatz bietet sich zur Anwendung im Garten an, kann aber auch Zimmerpflanzen vor einem Befall mit Schildläusen oder Trauermücken, die sich im Substrat tummeln, bewahren. Bei Zimmerpflanzen ist es besonders wichtig, dass der Kaffeesatz gut durchgetrocknet ist. Verwendet man ihn frisch, kann das zu Fäulnis und Schimmelbildung im und auf dem Substrat führen, was wiederum die Pflanzen nachhaltig schädigen kann. Am besten durchmischt man das Substrat vor der Pflanzung mit dem getrockneten Kaffeesatz. Das empfiehlt sich auch bei Kübelpflanzen. Im Garten kann er u.a. gegen Kartoffelkäfer und Blattläuse eingesetzt werden.
Kartoffelkäfer
Die gängigsten Mittel gegen Kartoffelkäfer sind Holzasche und Gesteinsmehl. Alternativ dazu kann man Kaffeesatz zur Bekämpfung des Kartoffelkäfers nutzen. Am besten beginnt man schon einige Zeit vor dem Kartoffelanbau damit, Kaffeesatz zu sammeln, um dann eine ausreichende Menge zur Verfügung zu haben. Das getrocknete Kaffeepulver wird am besten frühmorgens über die Kartoffelpflanzen geworfen. Nach etwa 4 – 6 Wochen wird das Ganze wiederholt.
Blatt- und Schildläuse
Zum Schutz vor Blatt- oder Schildläusen kann einerseits schon bei der Pflanzung trockener Kaffeesatz dem Erdreich untergemischt werden. Andererseits kann man bei einem bestehenden Befall das Kaffeepulver mit kochendem Wasser übergießen und nach dem Abkühlen abseihen.
- Dann eine Mischung aus Kaffeewasser, Schmierseife und Spiritus herstellen
- Auf einen Liter Flüssigkeit jeweils einen Esslöffel Schmierseife und Spiritus geben
- Damit die Pflanzen etwa alle 3 – 5 Tage besprühen oder übergießen
- Blattlausbefall tritt häufig gleichzeitig mit einem Befall durch Ameisen auf
- Ameisen hegen und pflegen die Blattlauskolonien
- Kaffeesatz und Sud können Blattlausbefall und Ameisenbefall gleichzeitig bekämpfen
- Mischung aus Kaffee und Schwarztee in Form eines Sudes ebenfalls sehr effektiv
- Dazu eine größere Menge Kaffee und Tee mit kochendem Wasser übergießen
- Dann das Ganze bei mehrmaligem Umrühren ziehen lassen
- Anschließend den Sud durch Kaffeefilter oder feines Haarsieb schütten
- Flüssigkeit abkühlen lassen
Die abgekühlte oder maximal handwarme Flüssigkeit wird nun vorzugsweise am Abend über die betroffenen Pflanzen gesprüht bzw. gegossen. Am darauffolgenden Morgen duscht man sie mit klarem Wasser ab. Bei direkter Sonneneinstrahlung sollte man das Einsprühen vermeiden.
Was Kaffeesatz so wertvoll macht
Kaffee ist nicht nur ein wertvoller Mineralstofflieferant, die enthaltenen Gerb- und Bitterstoffe im Kaffeesatz, die für den intensiven Duft verantwortlich sind, finden vielseitige Verwendung sowohl im Haus als auch im Garten. Dem Substrat untergemischt, reichert es den Boden u.a. mit Stickstoff an, was viele Pflanzen weniger anfällig für Pilzerreger und Schädlinge macht. Schädlinge wie z.B. Blattläuse, Nacktschnecken und Kartoffelkäfer können so auf natürliche Weise bekämpft und Katzen von Beeten ferngehalten werden. Der Satz schützt aber nicht nur vor Schädlingen, er kann dem Boden auch wichtige Nährstoffe wie Kalium, Phosphor und Stickstoff zuführen, die so den Pflanzen zugutekommen.
Der im Kaffeesatz enthaltene Phosphor fördert die Bildung von Blüten und Samen. Zier- und Nutzpflanzen, die mit Kaffeesatz gedüngt wurden, weisen in der Regel weniger häufig Mangelerscheinungen auf. Im Erdreich kann Kaffeesatz darüber hinaus Nützlinge wie Regenwürmer anlocken, die wiederum den Boden auflockern, ihn zusätzlich mit Nährstoffen anreichern und dazu beitragen, aus Gartenabfällen einen hervorragenden Naturdünger zu machen. Das alles sind gute Gründe, Kaffeesatz nicht achtlos in den Müll zu werfen, sondern seine positiven Eigenschaften bestmöglich zu nutzen.