Zucchini richtig ernten – Erntezeit + Darf man die Blätter abschneiden?
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Die Zucchini (Cucurbita pepo) sollte in keinem Garten fehlen: Kaum eine andere Gemüsepflanze produziert über mehrere Monate hinweg kontinuierlich neue Früchte. Eine vierköpfige Familie ist mit ein bis zwei gut entwickelten Pflanzen bereits gut versorgt – jede liefert 20 oder mehr der schmackhaften Zucchini. Sofern Sie im Mai vorgezogene Jungpflanzen ins Beet gepflanzt haben, können Sie bis zum Frost ernten.
Erntezeit zwischen Juni und Oktober
Die wärmeliebenden Zucchini werden nach den Eisheiligen – etwa zwischen Mitte bis Ende Mai – als vorgezogene Jungpflanzen direkt ins Beet gepflanzt. Eine Handvoll frischer Kompost sowie Hornspäne sorgen für einen guten Start. Die ersten Früchte können Sie bereits nach sechs bis acht Wochen ernten; bei konstant warmer, sonniger Witterung sogar noch früher. Bleibt die Pflanze gesund und wird regelmäßig mit Wasser und Dünger versorgt, produziert sie unermüdlich bis in den Oktober hinein schmackhafte Früchte. Damit sie Ihnen nicht schon vorher eingeht, sollten Sie der Zucchini reichlich Platz lassen – mindestens drei Quadratmeter sind einzuplanen, denn das Gewächs wird mit zunehmendem Alter riesig.
Darf man die Blätter abschneiden?
Angesichts der schieren Größe kommt so mancher Zucchinigärtner in die Bredouille: Die großen Blätter und langen Triebe bedrängen Nachbargewächse oder nehmen diesen die Sonne weg. In diesem Fall können Sie einige besonders störende Blätter entfernen. Bedenken Sie dabei aber, dass die Pflanze ihre Kraft aus den Blättern zieht – erst diese machen die lebensnotwendige Photosynthese möglich. Ergo verliert die Pflanze an Energie, je mehr Blätter Sie entfernen. Dies wiederum macht sich auch bei der Ernte bemerkbar, die spürbar nachlässt. Unbedingt abschneiden sollten Sie jedoch kranke Blätter, die beispielsweise Anzeichen von Mehltau oder anderen Krankheiten aufweisen. Diese müssen so schnell wie möglich entfernt und entsorgt werden (nicht auf dem Kompost!), um eine weitere Ausbreitung und Ansteckung zu vermeiden.
Zucchini möglichst jung ernten
Die Früchte der Zucchini sollten möglichst jung geerntet werden. Ideal ist dabei eine Länge von zehn bis 15 Zentimetern, denn dann sind die Zucchini noch zart und aromatisch im Geschmack. Kugelförmige Sorten sollten einen maximalen Durchmesser von etwa sieben bis zehn Zentimetern aufweisen. Je älter und größer die Früchte werden, desto mehr verlieren sie an Geschmack und Konsistenz. Außerdem produziert die Pflanze umso weniger Früchte, je länger Sie einzelne wachsen lassen. Die Ernte im jungen Zustand sorgt also dafür, dass die Ernte üppiger ausfällt. Der Grund für dieses Phänomen liegt im Energiehaushalt der Pflanze: Die einzelnen Früchte müssen ebenfalls mit Energie versorgt werden; je mehr, desto größer sie sind. Durch das Abernten werden für die Pflanze neue Energien frei, die sie wiederum in das Ausbilden neuer Früchte investiert.
Früchte abschneiden oder abdrehen?
Meist wird dazu geraten, die erntereifen Zucchini mit einem scharfen Messer so abzuschneiden, dass noch ein bis zu fünf Zentimeter langes Stück Stiel an der Frucht verbleibt. Dieser Stiel sorgt dafür, dass Sie die Zucchini länger lagern können und ist daher sinnvoll. Allerdings verletzt das Abschneiden die Pflanze und bietet verschiedenen Krankheitserregern ein Einfallstor. Ohnehin sind Zucchinipflanzen recht anfällig insbesondere für pilzliche und Viruskrankheiten, weshalb Sie diesen bereits vorbeugen sollten. Drehen Sie sie Früchte also besser vorsichtig ab anstatt sie abzuschneiden: So bleibt die Verletzung und damit auch das Infektionsrisiko kleiner.
Frisch geerntete Zucchini richtig lagern
Nach der Ernte sollten gerade junge Zucchini möglichst nicht mehr als ein paar Tage gelagert werden: Umso kleiner und zarter die Früchte sind, desto weniger lagerfähig sind sie auch. Dies ist der einzige Vorteil großer Früchte, die lassen sich deutlich länger aufbewahren. Beachten Sie bei der Lagerung der frischen Zucchini folgende Hinweise:
- Zucchini nicht im Kühlschrank aufbewahren
- nicht bei Temperaturen unter 10 °C lagern
- Zucchini nicht in der Nähe von Äpfeln, Birnen oder Bananen aufbewahren
- das Reifegas Ethylen lässt sie schnell faulen
Lassen Sie die Zucchini am besten an einem dunklen und nicht allzu warmen Ort in einem Korb oder ähnlich luftig liegen. Sie halten sich bis zu 12 Tage, lediglich sehr junge Exemplare sind schneller zu verbrauchen.
Vorsicht: Bitter schmeckende Zucchini nicht verzehren!
Fällt Ihnen bei Ihrer Zucchini-Mahlzeit ein bitterer Geschmack auf, sollten Sie diese Zucchini nicht mehr essen. Eine stark bittere Note ist ein Hinweis auf Cucurbitacin, ein Gift, das in seltenen Fällen zu einer tödlich verlaufenden Vergiftung führen kann. Cucurbitacin kommt von Natur aus in vielen Kürbisgewächsen vor, wurde aber aus den modernen Gartensorten heraus gezüchtet. Manchmal entwickelt eine Pflanze diesen Giftstoff trotzdem: Dies ist vor allem dann der Fall, wenn Sie zur Anzucht der Jungpflanzen Saatgut aus eigener Produktion verwendet haben.
Kürbisgewächse sind eng miteinander verwandt und bestäuben sich daher gegenseitig. Wenn Sie durch giftige Stoffe verunreinigte Zucchinipflanzen vermeiden wollen, sollten Sie insbesondere auf den gleichzeitigen Anbau von Zierkürbissen verzichten. Die Sortenreinheit geht jedoch auch mit dem Anbau von anderen Kürbisgewächsen verloren: Für die Produktion von Saatgut sollten weitere Kürbisarten und -sorten daher fern bleiben und Sie lediglich eine Sorte Zucchini anbauen.
Blüten ernten
Nicht nur die Früchte, auch die großen, leuchtend gelben Blüten der Zucchini sind essbar und können daher geerntet werden. Verwenden Sie jedoch nur die männlichen Blüten, diese sind an ihrer Größe sowie an dem Stiel- bzw. Fruchtansatz zu erkennen. Der beste Zeitpunkt für die Ernte der Zucchiniblüte ist kurz nachdem sich diese geöffnet haben – dann sind die zarten Blütenblätter besonders aromatisch. Schneiden oder drehen Sie die Blüte mitsamt dem Stiel bzw. Fruchtansatz ab. Die Blüten lassen sich nur kurze Zeit aufbewahren und sollten noch am gleichen Tag verarbeitet werden.