Eukalyptus – Pflanzen, Pflege & Schneiden
Inhaltsverzeichnis
Zwei Sorten Eukalyptus sind bei uns aus der Familie der Myrtaceae bekannt und beliebt, der Eukalyptus globulus und der Eukalyptus gunnii.
Gartenpflanze
Häufig in den heimischen Gärten anzutreffen ist der Eukalyptus gunnii, der als einigermaßen frosthart gilt. Ist der Winter extrem hart, sollte er an einem kühlen Ort überwintern, ansonsten reichen ein geschütztes Plätzchen und leichter Winterschutz vollkommen aus. Junge Pflanzen müssen in jedem Fall geschützt werden, ältere Pflanzen überstehen einige Minusgrade unbeschadet. Im Freien angepflanzt benötigt der Eukalyptus einen warmen, sonnigen und windgeschützten Platz auf lockerem, kalkfreiem Substratboden. Auch kann man Gartenerde mit Splitt, Sand und Rindenhumus als Substrat mischen, sollte jedoch eine Drainageschicht einplanen, denn Staunässe wird nicht vertragen. Ansonsten muss der Eukalyptus gut gegossen werden, wobei das überschüssige Wasser gut abfließen sollte.
- Im Winter kann man den Eukalyptus fast gänzlich austrocknen lassen, auslichten und ihn am besten im Wintergarten bei einem hellen Standort und Temperaturen zwischen 5 und 10°C unterbringen.
- Da der Duft des Eukalyptus Fliegen und Mücken vertreibt, sollte er in der Nähe der Terrasse oder des Sitzplatzes im Garten angepflanzt werden.
- Eine Vermehrung oder Umtopfung des Eukalyptus sollte im Frühjahr erfolgen, wenn der Eukalyptus-Ballen gut durchwurzelt ist. Die Vermehrung kann über Samen erfolgen und ist zudem problemlos durchzuführen.
- Die Pflänzchen wachsen relativ schnell, was den Vorteil mit sich bringt, dass man nicht all zu lange warten muss, bis man ein kleines Bäumchen hat.
Im Sommer vertreibt der eigentümliche Duft dieser Bäume Mücken, deshalb werden sie gerne in Terrassennähe gepflanzt, oder in die Nähe des Grillplatzes. Nicht alle Eukalyptus-Arten duften nach Eukalyptus. Einige Arten, wie zum Beispiel Eukalyptus citriodora duften nämlich recht stark nach Zitrone. Das allseits wohl bekannte Eukalyptus-Öl wird aus Eukalyptus globulus gewonnen.
- Eukalyptus-Blätter sind relativ hart, was den Vorteil für die Pflanze bringt, dass sie auch mit wenig Wasser auskommt.
- Staunässe und feuchte Erde wird allgemein nicht gut vertragen, deshalb sollten Sie auch für Wasserabzug sorgen.
- Dies kann mit einer guten Drainage erreicht werden. Diese sollte im Freiland, sowie im Kübel gewährleistet sein, damit der Baum keine Schäden davon trägt.
- Der ideale Standort ist volle Sonne. Halbschatten wird zwar auch toleriert, aber in der Sonnen fühlt sich der Eukalyptus-Baum am wohlsten.
- Gedüngt wird der Baum alle 14 Tage in der Vegetationsperiode mit einem gewöhnlichen Volldünger.
In der Wohnung
Der Blaugummibaum mit seinen fast stiellosen, herzförmigen, graublauen Blättern von der Größe 5 bis 8 cm, wird in freier Natur bis zu 60 cm hoch und wächst in der Wohnung 90 bis 130 cm im Jahr, aus diesem Grund muss er häufig zurückgeschnitten werden. Der Eukalyptus gunnii wächst mit nur 40 cm im Jahr deutlich weniger. Die Blätter dieses Eukalyptus sind ebenfalls 5 bis 8 cm groß, wachsen jedoch gegenständig mit bläulicher Farbe. Jeder Eukalyptus benötigt einen sonnigen, hellen Platz, ist dies nicht gegeben, verlieren die Blätter ihre schöne Farbe und die Triebe vergeilen, wobei die Temperatur eher zweitrangig ist, denn er gedeiht an kühlen Orten genauso gut, wie an warmen Stellen.
Während des Hauptwachstums muss die Erde stets gut durchfeuchtet werden, also ist ein gleichmäßiges Gießen angeraten. Bevor man die Pflanze erneut gießt, sollte das Substrat an der Oberfläche abgetrocknet sein. Will man der Pflanze im Winter eine Ruhepause gönnen, stellt man sie an einen kühlen Ort von ca. 13°C und schränkt das Gießen erheblich ein, lediglich muss gewährleistet sein, dass die Pflanze nicht komplett austrocknet. Mit einem Substrat aus Komposterde kann man den Eukalyptus am besten kultivieren. Die Vermehrung der Pflanze wird am ehesten durch Samen gegeben, die in ein Gemisch aus Torf und Sand gebettet werden, welches leicht angefeuchtet ist.
Im Vermehrungskasten mit einer Temperatur von ca. 23°C erscheinen die ersten Sämlinge bereits nach 3 bis 4 Wochen. Sind die ersten Blatttriebe mit Laub zu sehen, sollten sie pikiert und in Töpfe mit Komposterde umgesetzt werden. Wenn die Pflanze wächst, kann es passieren, dass man sie zweimal im Jahr umtopfen muss. Dabei ist zu beachten, dass die Wurzeln komplett mit frischem Substrat abgedeckt sind. Dünger verwendet man in flüssiger Form, als Kübelpflanzendünger, vom Frühjahr bis zum Herbst etwa alle 14 Tage.
Schädlinge
Beim Eukalyptus können in der Wohnung, wie auch im Garten Schädlinge auftreten, welche in den meisten Fällen Schild- oder Wollläuse sind. Hier kann man jedoch vorbeugende Maßnahmen treffen und die Pflanzen mit Blattglanz besprühen. Das im Fachhandel erhältliche Blattglanz ist eine Kombination aus pflanzenverträglichen Ölen und sorgt für eine leuchtende Blattfarbe und nachhaltigen Glanz auf den Blättern, der das Einstauben für lange Zeit verhindert. Wasser- und Kalkrückstände von Wassertropfen, die eine gräuliche Einfärbung der Blätter bewirken, werden beseitigt und als Ersatz bringt auch Paraffinöl den gleichen Nutzen. Das Einsprühen der Blätter vermindert zudem den Befall mit Ungeziefer, wenn Blätter und Stiele gleichmäßig damit benetzt wurden. Es ist also eine vorbeugende Maßnahme für draußen wie auch drinnen.
Der Befall mit Blattläusen tritt häufig Anfang Mai auf, die Folge sind dunkle Rußtaupilze, auch hier hilft eine vorherige Behandlung mit Paraffinöl oder Blattglanz. Ist die Pflanze aber einmal an den Trieben von Blattläusen oder dem sogenannten Eukalyptussauger befallen, was wegen ihrer ätherischen Öle selten vorkommt, dann kann sie für 24 Stunden komplett unter kaltes Wasser gesetzt werden, mit einer Schmierseifenlösung, der Spiritus zugesetzt wurde oder aber mit einem Neembaumpräparat behandelt werden. Die Pflanze überlebt jede dieser Behandlungen, die Läuse nicht.
Gartenwerkzeug zum richtigen Umgang mit dem Eukalyptus
Der Eucalyptus benötigt nicht besonders viel Pflege, jedoch sollte man vor dem Kauf einige Dinge parat haben:
- ausreichend große Pflanzkübel, wenn der Eukalyptus im Haus gehalten wird
- Vermehrungskasten für die Aufzucht der Sämlinge,
- Gießkanne,
- Pflanzschaufel,
- Gartenschere,
- Substrat aus Komposterde für drinnen,
- ein Gemisch aus Sand, Erde, Splitt und Rindenhumus für draußen,
- für die Saat ein Gemisch aus Torf und Sand,
- im Freien ist für eine Drainage zu sorgen,
- in der Wohnung übernimmt das ein Pflanztopf mit Loch,
- Sprühflasche für das Paraffinöl,
- alternativ Blattglanzspray aus dem Fachhandel,
- flüssiger Dünger für Kübelpflanzen
Haben Hobbygärtner das nötige Zubehör zur Hand, können sie sich lange an der Eukalyptuspflanze erfreuen, egal ob die Pflanze drinnen oder draußen ihren Standort hat. Mit der Artenvielfalt ist der Eukalyptus eine beliebte Pflanze, die sowohl drinnen in Blumenkübeln, wie auch draußen im Gartenbeet gehalten werden kann. Aufgrund seines ausladenden und schnellen Wuchses muss er häufig zurückgeschnitten werden, bedarf aber ansonsten nur geringer Pflege. Lediglich muss der Eukalyptus regelmäßig gegossen und im 14-tägigen Rhythmus gedüngt werden. Er liebt sonnige, warme Plätze und ist selten von Schädlingen befallen.
Wissenswertes
Sie haben bestimmt schon davon gehört: Die meisten Arten von Eukalyptus-Bäumen wachsen in Australien. Hier sind sie mit etwa der Hälfte der insgesamt 500 Arten vertreten. In unseren Breiten und im mediterranen Raum werden Eukalypten gerne als Zierpflanze kultiviert. Die meisten hier erhältlichen Arten sind jedoch leider nicht frosthart, deshalb müssen sie im Winter vor Frost geschützt überwintert werden. Allerdings gibt es die wohl bei uns bekannteste Art, die Eukalyptus gunnii, die bedingt frosthart ist. In Gegenden mit sehr kalten Wintern muss sie zwar auch frostfrei überwintert werden, doch in den milderen Regionen reicht auch ein leichter Winterschutz draußen aus.